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Ausprobiert: Lammbolognese aus der Manufaktur „im Glas“ mit Fleisch von der Schäferei Lamberti in Velbert

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Katrins Lammbologenese mit Pappardelle nach Genießerart

Das erste, was ich dachte, als mir Katrin ein Glas ihrer neuen Lammbolognese in die Hand drückte, war: „Dazu machst Du die Nudeln selbst“. Denn ich wusste ja, wie sie in ihrer Manufaktur „im Glas“ in Bochum-Dahlhausen arbeitet (klick hier). Alles wird nur aus besten Zutaten und ausschließlich mit der Hand zubereitet. Doch dann fiel mir nach einiger Überlegung auf, dass es sich bei dem Glas trotz dieser Einzigartigkeit um ein Fertiggericht handelt, und so obsiegte in mir der Faulpelz über den Herd-Nerd. Statt Mehl und Eier zu verkneten und die Nudelmaschine an die Arbeitsplatte zu schrauben, lief ich in den Supermarkt, um mir dort eine Packung frischer Pappardelle zu kaufen, die es schließlich in besten Qualitäten gibt.


Denn schnöde Spaghetti, wie es bei der hierzulande gängigen Ruhrgebiets-Bolo üblich ist, wollte ich nicht nehmen. In Bologna schwören sie schließlich auf die breiten Nudeln für ihr aufwendig hergestelltes Hackfleisch-Ragù. Denn diese Pasta nimmt die Sauce viel besser an als die spillerigen Spaghetti, und das sollte bei dieser Lammbolognese auch so sein.

Der Beipackzettel

Dabei wäre hier solch ein Bezug auf die Ruhrgebietsküche ja gar nicht falsch. Denn die Zutaten für das edle Produkt stammen ja direkt von vor der Haustür (abgesehen vielleicht vom Chianti und der Prise Zimt, die dem Ganzen eine besondere Note verleihen).Produzent des Lammfleisches ist die Bioland-Schäferei Lamberti in Velbert (klick hier), für die Katrin die Lammbolognese entwickelt hat. Noch ist die ganze Sache so eine Art Prototyp, von dem gerade einmal 100 Gläser in den Verkauf gelangt sind, als nächstes ist Lammgulasch dran. Wenn das ebenso funktioniert, steht einer umfangreicheren Produktion nichts im Wege.

Meine Lammbolognese mit Pappardelle war ein fantastisches und dabei vor allen Dingen schnelles Vergnügen. Die Pappardelle kochte ich in vier Minuten fertig, goss sie ab und tat sie tropfnass zurück in den Topf. Dann kippte ich schnell den Inhalt des Glases darüber (auf dem Beipackzettel stand 1 Glas für 400 g Nudeln, meine 250 g Pappardelle nahmen die Menge aber keineswegs übel), stellte den Topf zurück auf die ausgestellte Herdplatte und rührte um, bis die Sauce verteilt und sanft erhitzt war. Gut drei bis vier Teller Nudeln der Spitzenklasse waren fertig.


Genießer-Version

Am Tag danach

Der Genießer wäre aber nicht der Genießer, wenn er es dabei belassen hätte. Für Garnitur der Teller hobelte ich mit dem Spargelschäler ein paar Späne Parmiggiano Reggiano ab und hackte etwas Basilikum. Zusätzlich hatte ich im Vorfeld ein paar „Trüffel des armen Mannes“ hergestellt. Dazu suchte ich aus einer Tüte getrockneter Steinpilze die dünnsten Scheiben heraus, weichte sie ein Stündchen ein, trocknete sie dann gut ab und briet sie mit etwas Salz und einem Stängelchen Estragon in Olivenöl, bis sie knusprig waren. Dann streute ich sie ebenfalls über die Teller.


Kellerfund: Calanco 2005 aus Orvieto

Ganz ohne Wein sollte es auch nicht gehen. Meine Schwester Inge hatte mir vor Jahren von einem ihrer musikalischen Ausflüge nach Mittelitalien eine Flasche „Calanco 2005“ von der Tenuta Le Velette in Orvieto mitgebracht, von dem ich gar nicht mehr glaubte, dass er nach 16 Jahren überhaupt noch in Ordnung wäre. Doch dieser Wein, eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Sangiovese, strafte die alte Weisheit, italienische Weine sollten nie älter als sieben Jahre werden, schlichtweg Lügen. Er stand voll im Saft und bot der würzigen Lammbolognese kraftvoll Paroli und eine tiefgründige aromatische Ergänzung.

 


Urbane Landhausküche: Im eigenen Fett gebratenes Ruhrtaler Freilandschwein mit Kartoffel-Pfifferling-Püree und Salat

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Seit Alexander von Brahm auf seinem Hof in Essen-Kettwig vor vier Jahren auf nachhaltige Schweinemast umgestiegen ist, kann das Ruhrtal eine beachtliche regionale Spezialität aufweisen. WDR-Koch Björn Freitag hat das Ruhrtaler Freilandschwein schon des Öfteren in seinen Fernsehsendungen besucht, und auch der Genießer bevorzugt das fantastische Fleisch, wenn er sich etwa alle ein bis zwei Jahre ein Kotelett gönnt (klick hier).


Ruhrtaler Freilandschweine in ihrem Gehege in Kettwig 2018.


Kotelett mit Fettschicht

So erstand ich auch diesmal an Fleischtheke eines großen Bochumer Supermarktes eines dieser Dinger mit dickem Fettrand samt Schwarte, das sich so wohltuend von der konventionellen Auslage an der Fleischtheke abhob. Um es zuzubereiten, suchte ich im Internet nach einer überzeugender Methode und fand sie auch. Ich schnitt die Schwarte ab, ließ den Fettrand aber dran. Ich schnitt ihn allerdings ein und rieb alles ordentlich mit grobem Meersalz auch, auch die Einschnitte. Dann gab ich das Kotlett in den auf 120 Grad Umluft vorgeheizten Ofen, brachte es auf 47 Grad Kerntemperatur, die ich mit Bratenthermometer kontrollierte, und holte es wieder heraus. Ich stellte es mit der Fettschicht in eine sehr heiße Eisenpfanne und ließ so viel Fett aus, das der Pfannenboden gut bedeckt war. Darin briet ich das Kotelett dann goldgelb aus. Man kann das Kotelett beim Fettausbraten sehr gut festhalten, es wird nicht zu heiß.


Durch das Braten im eigenen Schmalz wird das Fleisch goldbraun.

Ob das Vorbraten im Ofen für mein Kotelett wirklich notwendig war, weiß ich nicht. Die Methode ist für fünf Zentimeter dicke sog. Karbonadenstücke gedacht, und mein Kotelett war gerade einmal zwei Zentimeter dick, das hätte das Braten in der Pfanne allen wohl gereicht. Wie dem auch sei, es war wunderbar zart und knapp durchgebraten, was sicherlich der traditionellen Kotelett-Zubereitung im Ruhrgebiet entspricht. Am Knochen jedoch, von dem es sich tadellos löste, fand ich es etwas trocken. Lag das nun an meiner übertriebenen Bratmethode oder an der Qualität des Fleisches?


Mit Beilagen auf dem Teller

Dem Geschmack tat das natürlich keinen Abbruch. Er war herrlich. Als Beilagen gab es ein Kartoffelpüree, das ich mit Pfifferlingen, Zwetschgen und Knoblauch aus einer zweiten Pfanne mischte, und einem grünen Salat mit Croutons aus der Kotelett-Schwarte. Die Schwarte hatte ich separat mit dem Kotelett in den Ofen getan. Den drehte ich auf volle Pulle auf, nachdem ich das Kotelett herausgenommen hatte, und wartete, bis es anfing zu duften. Da war die die Schwarte knusprig aufgepoppt. Ich schnitt sie in kleine Würfel, die ich über den Salat streute.


Croutons von der Schwarte für den Salat
 

Restaurantführer „Essen geht aus 2022“ erschienen

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Mit neuen Ausgabe 2022 ist der Restaurantführer „Essen geht aus“ zum zweiten Mal unter den Bedingungen der Pandemie erschienen. Auf den ersten Blick sieht man das dem 140 Seiten starken Heft nicht an, schließlich werden wie eh und je über 200 Restaurants und kulinarische Adressen präsentiert.

Projektleiter Marc Lorenz und...


Chefredakteur Tom Thelen präsentiern das Magazin.

Sieht man sich jedoch die Reportagen und Meldungen im vorderen Teil des Magazins genauer an, so ist erstaunlich oft von Plänen für die Zukunft die Rede. Etwa, wenn EGA-Chefredakteur Tom Thelen darüber berichtet, dass der steirische Koch Jürgen Kettner Ende des Jahres ein österreichisches Restaurant in Essen-Werden eröffnen will oder dass die Sterneköchin Erika Bergheim, bisher Schlosshotel Hugenpoet, noch ein paar Wochen daran arbeiten muss, bis sie ihre neue gastronomische Heimat in dem Kettwiger Traditionshaus Pierburg aufschlagen kann. Letztendlich gehört auch mein Bericht über Sven Nöthels (ehem. Am Kamin, Mülheim) neues Restaurant Mod in Duisburg-Baerl dazu, das am 1. September eröffnet wird, von mir aber noch im Baustellenzustand besucht wurde. Erfolgreich in Betrieb sind jedoch die anderen Projekte. So schreibt Tim ober die „Biunte Beete“ auf der Permakultur-Gärtnerei Bonnekamphöhe, und ich kann über die neueröffneten Pizzerien „60 Seconds to Napoli“ und „Nola“ in Rüttenscheid bzw. dem Südviertel berichten.


Hausherr Marc Wimper (v.r.) und die Gastköche

Die Präsentationsparty von „Essen geht aus2022“ fand fast wie gewohnt im Jagdhaus Schellenberg mit seiner zauberhaften Außenanlage hoch über dem Baldeneysee statt. Der Wettergott meinte es gut, die Wolkendecke riss bei Veranstaltungsbeginn auf und die Sonne bescherte ein wunderbaren Untergang. Es war warm genug, den ganzen Abend im Freien zu verbringen und die Schmankerln von Hausherr Marc Wimper und den Gastköchen Jürgen Kettner, Dennis Trommer, Michael Scheil und Matthäus Brol vom „Chefs & Butchers“ und Jeannette Schnitzler vom „La Petite Cave de Jeannette“ zu genießen. 

Der neue Projektpartner Rademeister & Ulrichs spendierte zu ersten Gang einen Cointreau Fizz

Ceviche von der Stachelmakrele
Grüne Tomate│Chili│Yuzu│ Papaya
Marc Wimper, Jagdhaus Schellenberg

Steirisches Faschiertes vom Rindsviech
Kernöl│Heuriger Kalbssulz│Erdapfel
Jürgen Kettner
 

Geräucherte Hafer
Fichte│Steinpilz│Yuzu│Gurke
Dennis Trommer

Ente mit Herz
Pastinake│Zwetschke│geräucherte Macadamia
Michael Scheil und Matthäus Brol, Chefs & Butchers

Nuss Nougat
Macadamia│Pistazie│Basilikum│Crunch
Jeannette Schnitzler, La Petite Cave de Jeannette

Essen geht aus 2022. 8,90 Euro. Hier zu beziehen.

Aus der Bochumer Nachbarschaft: Bistro und Café Vincent

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Seit elf Jahren bewirtet Jolanta ihre Gäste im Vincent.

Das kommt davon, wenn man wie der Genießer zu Hause selbst kocht. Ich hatte bislang gar nicht so richtig mitbekommen, dass es in dem kleinen Bistro und Café Vincent an der Ecke Universitäts- und Oskar-Hoffmann-Straße, keine 450 Meter von meiner Haustür in Bochum entfernt und unweit von Iulians Weinbar (klick hier), so einen fabelhaften Mittagstisch gibt. Immerhin bewirtet hier Jolanta Frenking seit 11 Jahren Nachbarschaft und arbeitende Bevölkerung aus der BOGESTRA-Zentrale und dem Exzenterhaus von 10 bis 15 Uhr mit einem üppigen Frühstück und frisch gekochter Hausmanns- oder besser gesagt Hausfrauenkost, die in Geschmack und Vielseitigkeit ihresgleichen sucht. Und das für einen unfassbaren Menü-Preis von 6,50 Euro für Vorspeisen-Salat, Hauptgericht und 0,2 l selbstgemachter Limonade. Zur Speisekarte hier klicken.



Bistro-Idylle gegenüber der BOGESTRA

Jolanta sprüht geradezu vor Begeisterung, wenn sie übers Kochen und ihre Rezepte redet. Als die gebürtige Litauerin elf Jahre alt war, trat ihr Stiefvater in ihr Leben, der als Koch in einem großen Hotel arbeitete. Er brachte ihr das Schmecken bei. „Mach die Augen zu und konzentriere dich auf das, was Du in der Nase und auf der Zunge spürst“, forderte er sie auf. Und seitdem sog sie alle möglichen kulinarischen Einflüsse auf und verwandelte sie in eigene, kreative Gerichte. So macht sie auch für ihr Bistro so gut wie alles selbst, sogar das Brot kommt aus dem eigenen Backofen.


Hinter der Theke ist in der Küche.

Dass sie dabei so einen sensationellen Preis halten kann, liegt auch daran, dass sie einen Großteil der Produkte aus ihrem eigenen Garten verarbeitet. An der Grenze zu Lütgendortmund bewirtschaftet sie ein 1000 Quadratemeter großes Stück Grabeland, baut Kartoffeln, Obst und Gemüse an, hält Hühner für immer frische Eier. Ein besonderes Faible hat sie für alte Tomatensorten, deren Samen sie von Organisation aus Frankreich bezieht, die sich der Rettung alter Sorten verschrieben hat. Was sie nicht im Garten hat und trotzdem für die die Küche im Vincent braucht, bezieht sie über den türkischen Supermarkt Cappadocia auf der Alleestraße.


Selbstgebackene Quarkbällchen


Eier von eigenen Hühnern und selbstgemachte Limonaden


Selbst eingekochte Marmeladen aus eigenen Früchten

So ist es kein Wunder, dass es bei Jolanta einfach gut schmeckt. Bei meinem ersten Besuch gab es - noch unfotografiert - Wok-Gemüse mit Hähnchenfleisch auf Reis, wie man es in keinem asiatischen Restaurant besser bekommen kann. Das machte Appetit auf das Gulasch, das für den nächsten Tag angekündigt war. Doch als ich gegen 14 Uhr eintrudelte, war es schon alle und ich musste dann auf einen mit Koriander herrlich würzig abgeschmeckten Lammeintopf umsteigen, was das Essvergnügen nicht im Geringsten schmälerte. Als Vorspeise durfte ich immerhin die Beilagen zum Gulasch probieren, einen hausgemachten seidigen Kartoffelkloß und ebenfalls wunderbar abgeschmeckten Rotkohl. Dazu gab es noch selbstfebackenes türkisches Fladenbrot mit Hummus und ein Glas hausgemachter Ingwer-Zitronen-Limonade.

Als Vorspeise eine Probierportion Rotkohl
samt seidigem Kloß, mit Ingwer-Zitronenlimo
und hausgemachtem Fladenbrot

Lammeintopf mit Koriander

Vincent Bistro & Café, Universitätsstraße 71, 44789 Bochum. 0234/2984233. Mo-Fr 10-15 Uhr. www.bistro-vincent-bochum.de

Urbane Landhausküche: Grüne-Linsen-Curry mit buntem Mangold, Stangenbohnen, Tomaten, Pfifferlingen und Ei (vegetarisch)

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Auch die Augen essen mit, besagt eine alte Küchenweisheit. Was für einen Kochblogger bedeutet, dass auch die Kamera mit isst. Und besonders Eintöpfe wie Linsensuppe bedeuten immer wieder eine große optisch Herausforderung. Schließlich soll auf den Fotos im Blog das Essen nicht so aussehen wie schon einmal gegessen.


Stangenbohnen, bunter Mangold und
Tomaten von der Bonnekamphöhe


Eier von Jolantas Hühnern,
Pfifferlinge aus dem Supermarkt

Langer Rede kurzer Sinn: Mir waren die tollen Fotos von dem bunten Mangold aufgefallen, die die Bonnekamphöhe auf Facebook veröffentlicht hatte, und ich dachte, mit diesem farbenfrohen Gemüse könnte man doch ein Linsen-Curry wunderbar optisch aufpeppen. Also machte ich am Samstagmittag bei immer schöner werdendem Spätsommerwetter einen Ausflug in die verwunschene Permakultur-Demeter-Gärtnerei im Essener Norden (klick hier), um mir so einen dekorativen Gemüsestrauß zu besorgen. Doch nicht nur das: an dem kleinen Marktstand inmitten der buntblühenden Gemüsebeete waren auch Stangenbohnen einer seltenen Sorte, die nur hier angebaut wird, und wunderbar vollreife Tomaten im Angebot. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen. Gemeinsam mit den Eiern von den-Hühnern in Jolantas Garten (klick hier) und ein paar Pfifferlingen, die ich im Supermarkt meines Vertrauens erstanden hatte, könnte ich daraus bestimmet einen ziemlich prachtvollen Teller meiner urbanen Landhausküche zaubern.



Wie es sich für einen ordentlichen Eintopf gehört, hätte ich alle Zutaten gemeinsam in einem Topf kochen können. Doch ich entschied mich nicht nur wegen der unterschiedlichen Garzeiten dagegen. Vor allem, um die Farbigkeit der Einzelteile zu erhalten, bereitete ich alles getrennt zu. Der bunte Mangold und die Stangenbohnenschoten, die man komplett mitessen kann, wurden in Salzwasser bissfest blanchiert und mit Eiswasser abgeschreckt. Die Linsen wurden mit etwas Kurkuma in 30 Minuten körnig weichgekocht, und die Pfifferlinge in Butter durchgeschmort. All das kam dann in einen pikant gewürzten Suppenansatz aus Kokosmilch und der Blanchierbrühe – fertig war das Grüne-Linsencurry mit buntem Mangold, das nicht nur von mir, sondern auch von der Kamera mit Appetit verschlungen wurde. Die Details findet ihr unten im Rezept.

Im Glas: ein Lassie aus Orangensaft und Kefir

Rezept: Grüne-Linsen-Curry mit buntem Mangold, Stangenbohnen, Tomaten, Pfifferlingen und Ei
2 Portionen

1 Tasse grüne Linsen
1 TL Kurkuma
1 Sütck Orangenschale
150 g Pfifferlinge
Pfeffer und Salz
3 Stangen plus Blätter bunter Mangold (rot, gelb, weiß)
4-5 Stangenbohnenschoten
Salz
1 Tropea- oder andere rote Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
1 Stück Ingwer
1-2 EL Sesam
Chili nach Geschmack
400 ml Kokosmilch
2-3 Kellen Blanchier- oder andere Gemüsebrühe
½ TL Kreuzkümmel
1 TL Kurkuma
6-8 bunte Cherrytomaten
Zitronensaft
Butter oder Butterschmalz oder Gee
Salz
1-2 Eier

1 Tasse grüne Linsen mit 2 Tassen Wasser, 1 TL Kurkuma und einem Stück Orangenschale in ca 30 Minuten gar kochen, bis sie die Flüssigkeit aufgesogen haben. Wenn zu viel Wasser verdampft, etwas nachgießen. Orangenschale entfernen.
Pfifferlinge putzen und in einer Pfanne in etwas Butter mit Pfeffer und Salz ca. 15 Minuten bei geschlossenem Deckel durchschmoren.
Mangold und Stangenbohnenschoten putzen und in 2 l Salzwasser ca 6-8 Minuten blanchieren. Nicht zu weich werden lassen. Mit einem Schaumlöffel aus der Blanchierbrühe heben und mit eiskaltem Wasser abschrecken. Blanchierbrühe aufbewahren. Mangold in mundgerechte Stücke, Stangenbohnen in Rauten schneiden. Einige größere Stücke zum Garnieren zurückbehalten.
Tropezwiebel in Würfel, Knoblauch und Ingwer in hauchdünne Scheiben schneiden, Chilischote ggf. Klein hacken. In einer großen Pfanne Butter erhitzen und Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Chili darin glasig schwitzen. Sesam, Kreuzkümmel und Kurkuma dazugeben und anrösten, bis es duftet. 400 ml Kokosmilch und ein 2-3 Kellen Blanchierbrühe dazugeben. Wer irgendwo eine Rest Weißwein hat, kann ihn auch dazu geben. Umrühren und alles köcheln lassen, bis die Zwiebeln weich sind. Weiter einkochen lassen. Cherrytomaten dazu geben und mitköcheln lasse, bis sie leicht aufplatzen.
Eier im Eierkocher wachsweich kochen
Gegarte grüne Linsen und Gemüsestücke unter die Brühe heben. Mit Salz und Zitronensaft abschmecken.
Zum Anrichten in tiefe Teller geben, mit zurück behaltenen Mangoldstückchen, geschmorten Pfifferlingen, angegarten Tomaten und halbierten wachsweichen Eiern garnieren.

Neu in Essen-Rüttenscheid: Miss Hops Bier Bar

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Vier (bzw. fünf) Herren für eine Miss:
Geschäftsführer Chris Gmeinwieser (hinten), die Köche Philipp Schröder
und Marcel Buschmann und Biersommelier Max Zellmer (vorne)
posieren für die Lokalpresse.

So individualistisch sich der Essener Stadtteil Rüttenscheid auch gibt, seit der Überwindung des Corona-Lockdowns scheinen es Gastrokonzepte aus Dortmund zu sein, die auf der liebevoll „Rü“ genannten heimischen Flaniermeile für Furore sorgen. Hat es seit dem Frühjahr diesen Jahres die grandiose, ursprünglich aus der Westfalenmetropole stammende Pizzeria „60 seconds to Napoli“ geschafft, der eher schwierigen Adresse Rü 199 nachhaltiges Leben zu verpassen, so scheint ab diesem Wochenende die Bier-Bar „Miss Hops“ unter Leitung von Chris Gmeinwieser das Zeug zu haben, das Erbe in Sachen Rü-Credibility des kultigen Vorgänger-Lokals „plan B“ anzutreten.


Junge, lass die Luft aus den Gläsern:
Geschäftsführer in Essen: Chris Gmeinwieser


Die Tür ist zum Soft Opening geöffnet

Fantasiebegabte Herren der Schöpfung mögen bei dem Namen „Miss Hops“ neckische ostasiatische Assoziationen haben, doch dahinter verbirgt sich einfach der Gedanke, dass beim Bierbrauen ausschließlich die weiblichen Hopfendolden zum Einsatz kommen. „Miss Hops“ ist nämliche eine Bier-Bar, die über 100 Flaschenbiere aus aller Welt und 24 wechselnde Biere vom Fass im Ausschank hat. Dieses sich am erfolgreichen aktuellen Trend zum Craft Beer orientierende Konzept überzeugte Chris schließlich so, dass er von Kaiserslautern in die Ruhrgebietsmetropole zog.

Graue Eminenz am Zapfhahn: Toni Link

Entwickelt wurde das Franchise von Restaurantfachmann Toni Link, der die Situation im Ruhrgebiet gut kennt. Ursprünglich in Duisburg beheimatet, hat Toni vor drei Jahren unter dem Namen „Hopfen & Salz“ die breithüftige ehem. Eisenbarth-Gastronomie am Lütgendormunder Volkspark vor dem Untergang gerettet (klick hier). Die Kombination große Bierauswahl und hervorragendes Wirtshausessen war dann die Basis für das „Miss Hops“-Konzept. Doch während es im „Hopfen & Salz“ traditionell und vorstädtisch zugeht, richtet sich „Miss Hops“ zielgerichtet an ein jüngeres Publikum in innerstädtischen Szenevierteln. So entstand bereits im letzten Jahr eine Filiale im Bochumer Bermudadreieck.



Alle Biersorten konnten unmöglich verkostet werden.

So kann das Essener „Miss Hops“ auf viel Erfahrung bauen. Für die Bierauswahl ist der Briesommelier Max Zellmer zuständig, der eine Zeitlang den Verkaufsladen „Biermuda“ betrieb und mit seinem Angebot den Bierkonsum in der Fiege-Stadt revolutionierte. Die erste Speisekarte wurde von Philipp Schröder, dem Bochumer Küchenchef, geschrieben, und wird in Essen von Marcel Buschmann fortgeführt. „Ruhrpottküche 2.0“ heißt das Konzept, die sich an modernen Streetfood-Kreationen orientiert und hervorragend zum Bier passt. Die Probierhappen, die auf der Presskonferenz am gestrigen Mittwoch gereicht wurden, entsprachen so ziemlich dem, was in Bayern gern als „Schmankerln“ auf die Tische kommt, oder hier von Ruhrgebiets-Starkoch Frank Rosin als „Schmackofatz“ bezeichnet wird. Vielleicht ein wenig zu fleischlastig, um wirklich trendy zu sein, ließ sich der Genießer Sandwiches mit Roastbeef, Garnelen auf zweierlei Art, Lángos mit Mozzarella und die „Hops genommenen“, d.h.im Brotteig gebackenen Burger, schmecken. Zum Nachtisch gab’s dann eine Kalte Schnauze.


 
Ruhrpottküche 2.0 auf der
Pressekonferenz am 8.9.2021


Miss Hops Philly Sandwich
Gegrilltes Roastbeef | geschmorte Zwiebeln | Cheddar | leichte Miss Hops Mayo


Garnelen-Duett
Im Tempurateig gebacken | In Knoblauch-Chili-Kräuteröl gebraten |
Aioli-Dip


Langos Rom
Lángos | Crème fraîche | Büffel-Mozzarella | getrocknete Tomaten |
Pesto | Witbier-Balsamico-Creme


Hops genommener Burger
Im Lángosteig gebackenes Rindfleisch-Patty | Cheddar | Rucola |
karamellisierte Zwiebeln | Miss Hops Pommes


Kalte Schnauze
Waldfrüchte | Schokosauce | Sahne-Topping

Miss Hops Bier Bar. Rüttenscheider Str. 201, 45131 Essen. Mo-Do 17-23 Uhr, Dr, Sa 17-3 Uhr. So geschlossen. www.misshops.de

Der Genießer bedankt sich für die Einladung zur Presse-Konferenz.

Slow Food: Wie und was man aus Tofu machen kann. Mit einem Rezept für in Kastanienhonig marinierten Tofu mit geröstetem Chicoree, Totentrompeten und Zwetschgen (vegetarisch).

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Selbst hergestellter Tofu

Ich muss einräumen, dass ich mich bislang für Tofu nie besonders interessiert habe. Das mag daran liegen, dass die raffinierte, facettenreiche und wohlschmeckende Küche Ostasiens, wo diese Art Quark aus Sojabohnen schließlich ein Grundnahrungsmittel ist, bei mir nie die gleiche Leidenschaft entfacht hat wie etwa die italienische Küche. Zudem gilt Tofu in der vegetarischen Küche als Fleischersatz, in verarbeiteter Form sogar als Fleischimitat, und beides halte ich für ziemlich entbehrlich. Sicher, wie Fleisch ist Tofu ein hochwertiger Eiweißlieferant. Aber warum soll ich mir, wenn ich mich fleischlos ernähren will, vorgaukeln, dass ich dennoch Fleisch esse? Es gibt schließlich genügend vegetarische Gerichte, die auch ohne Etikettenschwindel delikat und vollwertig sind wie solche mit Fleisch. Zudem ist der industriell hergestellte Tofu, den es überall zu kaufen gibt, häufig eine fad schmeckende gummiartige Masse, auf die ich bislang gut verzichten konnte.

Tofu-Workshop bei Mea (links) in Schwerte

Dennoch nutzte ich die Gelegenheit, am letzten Freitag mit einigen Slow Food Freunden einen Workshop zum Thema „Tofu selbstmachen“ zu besuchen. Michaela „Mea“ Wendel hatte uns dazu nach Schwerte eingeladen. Dort betreibt sie direkt am Marktplatz in der Innenstadt mit „Meas Cucina“ eine Lehrküche (klick hier), in der sie die verschiedensten Koch- und Ernährungskurse anbietet. Zudem ist sie Mitglied der Slow Food Chef Alliance und hat die Marktschwärmerei Schwerte ins Leben gerufen.

Der Tofu-Grundstoff sind eingeweichte Soja-Bohnen,...

... die im Profi-Mixer püriert werden.

Während des gemütlichen Abends zeigte sie uns, wie man Tofu herstellt (Zu einem Video-Workshop auf Youtube klick hier). Eingeweichte Sojabohnen werden dafür mit heißem Wasser pürierte und das Püree dann unter ständigem Rühren 20 Minuten geköchelt. Das geköchelte Sojapüree wird dann heiß durch Käseleinen gepresst, so dass Sojamilch entsteht. Der dabei entstehende tresterartige Rückstand, übrigens eine ganze Menge, kann ebenfalls zur Speisenzubereitung verwendet werden. Die Sojamilch wird noch einmal 10 Minuten unter ständigem Rühren geköchelt. Dann lässt man sie auf 78 Grad abkühlen, fügt das vorbereitete Gerinnungsmittel Nigari und etwas Salz hinzuwird und lässt alles etwas ruhen, bis sich der Sojaquark von der Sojamolke getrennt hat. Schließlich füllt man den Quark in einen vorbereiteten Presskasten und lässt ihn unter dem beschwerten Deckel vollends erstarren. Nach 20 bis 30 Minuten erhält man schnittfesten Tofu. Irgendwie erinnerte mich das an einen Workhop vor acht Jahren, in dem wir Mozzarella gemacht hatten (klick hier).

Rühren, rühren, rühren und rühren:
Die eingeweichetn Sojabohnen werden aufgekocht...
 
 

... und durch ein Tuch gepresst. Die so entstandenene Sojamilch wird noch einmal aufgekocht ...
 

... mit einem Gerinnungsmittel versehen ...


... und zum Erstarren in Presskästen gefüllt.

Das Ergebnis war dann eine Offenbarung. Entstanden beim Köcheln noch befremdliche Düfte, so hat das fertige Produkt ein wunderbar zartes unaufdringliches Aroma, bohnig, nussig, süßlich mit einem Hauch Bitterkeit. Und vor allem die Konsistenz war kaum mit Industrieware, bei der auf die „heiße“ Herstellung aus Zeitgründen verzichtet wird, zu vergleichen. Auch die Textur war unvergleichlich zart und dennoch schnittfest. Der selbstgemachte Tofu hatte als Saucen- bzw. Aromaträger mindestens den gleichen Soulfood-Faktor wie hausgemachte Pasta, 72 Stunden lang geruhter Pizzateig oder ganz einfach ein sahniges Kartoffelpüree – nur eben anders.


Fertig zum Probieren.

Ob man Tofu wirklich zu Hause herstellen sollte, weiß ich nicht. Sicherlich ist es nicht allzu kompliziert, aber man braucht viel Zeit, eine große Küche mit viel Platz, großen Töpfen und einer professionellen Küchenmaschine, um die sperrigen Sojabohnen fein genug zu pürieren. Am besten wäre es, es gäbe eine Manufaktur an der Ecke, wo man hausgemachten Tofu kaufen könnte wie frische Brötchen beim Bäcker.

Zutaten für mein Tofu-Gericht zu Hause frei nach Ottolenghi

Jeder durfte ein Stück Tofu mit nach Hause nehmen. Als ich überlegte, was ich damit machen sollte, fiel mir das Rezept von Yotam Ottolenghi ein, das ich vor acht Jahren in einem meiner eigenen Kochkurse hatte realisieren lassen (klick hier). Jetzt begriff ich, warum der israelische Starkoch marinierten Tofu mit geröstetem Rosenkohl kombinierte. Es ist die süße zarte Bitterkeit, die beide Produkte miteinander verbindet. Leider war für frischen Rosenkohl Mitte September noch keine Saison, und so überlegte ich, stattdessen die bitteren Salate Chicoree und Radicchio zu verwenden. Zum Einsatz kam schließlich schließlich Chicoree. Ottolenghi ergänzte diese Zutaten noch um Shii-Take-Pilze, doch ich konnte nicht widerstehen, als ich beim Einkaufen Totentrompeten entdeckte, jene schwarzen Pfifferlinge, die im Französischen morilles de la mort, Morcheln den Todes, heißen.
Die Tofu-Marinade aus süßer Chilisauce, Sojasauce, Sesamöl und Reisessig süßte Ottolenghi mit Ahornsirup. Ich hingegen nahm dafür Kastanienhonig, was die ganze Sache so mächtig machte, dass ich gern noch eine fruchtige Note im Gericht haben wollte. So gab ich noch ein paar Zwetschgen zum Gericht, die sich ganz hervorragend machten.


Als Getränk dazu hatte sich wohl ein chinesischer oder japanischer Pflaumenwein, der eigentlich ja ein Aprikosenlikör ist, gut geeignet. Den hatte ich jedoch nicht zur Hand. So kam mein heißgeliebter Salice Salentino zu Einsatz, eine süditalienischer Rotwein aus der Negroamaro-Traube, die durch ihr Trockenpflaumenaroma besticht.


Rezept: Mit Kastanienhonig marinierter gebratener Tofu mit Chicoree, Totentrompeten, Frühlingszwiebeln, Zwetschgen, Chili, Sesam und Koriander (vegetarisch)

Für 4 Portionen

150 g fester Tofu
Für die Marinade:
2 EL süß-scharfe Chilisauce
1 ½ EL helle Sojasauce
3 EL Sesamöl aus geröstetem Sesam
1 TL Reisessig
1 EL Kastanienhonig
Zitronensaft
evtl. Salz, Zucker

500 g Chicoree
Öl zum Braten
Salz
100 g rote Frühlingszwiebeln
½ kleine rote Chilischote, von den Samen befreit und klein gehackt
120 g Totentrompeten
150 g Zwetschgen
15 g Korianderblätter
1 EL Sesamsamen, geröstet

Für die Marinade süß-scharfe Chilisauce, helle Sojasauce , Sesamöl, Reisessig und Kastanienhonig verrühren. Mit Zitronensaft und evtl. Salz und Zucker abschmecken. Tofu in ein Zentimeter dicke Scheiben schneiden und ein Stunde marinieren.
Chicoree-Stauden in ein Zentimeter dicke Scheibenschneiden. Blätterstücke vom Strunk lösen u n die dünnen Teile von den dickeren trennen. Strünke in Scheiben schneiden. Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die dicken Chicoreeteile etwas salzen und scharf anbraten, dass sie sehr dunkle Stellen bekommen. Aus der Pfanne nehmen und in eine Schüssel geben. Nun die dünnen Blatterteile salzen und sanft anbraten, ohne des sie viel Farbe verlieren. Ebenfalls aus der Pfanne nehmen und in die Schüssel geben.
Zwetschgen entkernen und in Scheiben schneiden. Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden. Große Herbsttrompeten kleiner schneiden. Etwas Chilischote ohne Kerne hacken. Etwas Öl in die Pfanne geben, Frühlingszwiebeln, gehackten Chili und Zwetschgen hineingeben, mit Sesam bestreuen und anbraten. Totentrompeten dazugeben, etwas später die Hälfte der Korianderblätter dazu geben und mitbraten, bis die Pilze sie durchgegart sind. Alles aus der Pfanne nehmen und in die Schüssel mit den anderen gebratenen Zutaten geben.
Etwas Öl in die Pfanne geben und wieder erhitzen. Von den marinierten Tofuscheiben die überschüssige Marinade abstreifen. Tofu in ein Zentimeter große Würfel schneiden. Tofuwürfel bei mäßiger Hitze braun anbraten und ebenfalls in die Schüssel geben. Überschüssiges Öl aus der Pfanne gießen und den Schüsselinhalt wieder hingeben. Restliche Marinade darüber gießen und alles wieder aufwärmen.
Auf Teller verteilen, mit weiteren Korianderblättern bestreuen und lauwarm servieren. 

Die Fotos vom Workshop stammen von Guntram Walter, Jochen Hoss, Wiebke und Torsten Rieck.

1 Jahr Katjushas Foodwerk in Dortmund: Immer noch himmlisch lecker

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Inspiration aus Moskau: Katjusha und ihre Mutter
Foto aus 2020

Vor einem Jahr eröffnete Katjusha ihr Foodwerk in Bochum-Hörde, ganz in der Nähe des Hochofens von Ohienix West (klick hier). Hier präsentiert die Dortmunderin, die ursprünglich aus Moskau stammt, gemeinsam mit ihrer Mutter eine modernisierte russische Küche, die es in Sachen Soulfood-Charakter mit jedem Italienier aufnehmen kann - nur eben unmediteran. Am letzten Sonntag besuchte ich mit einigen Freunden von Slow Food Bochum das Lokal, und wir stellten fest, es ist auch nach dem Lockdown immer noch himmlisch lecker. Jedenfalls haben wir mit viel Spaß und Appetit gegessen:


Blinis (Buchweizenpfannkuchen) mit Speck und Zwiebeln


Schuba oder "Hering im Pelzmantel":
Eingelegter russischer Hering, Rote Bete Salat mit Bierbalsam, gebratene Möhren, Dip von geräucherter Roter Bete und Gewürzbrotcrumble.


Pelmeni
Russische Tortellini aus hausgemachtem Nudelteig, gefüllt mit würziger Hähnchenfarce, mit Creme fraiche, Walnuss Pesto und Orangenabrieb


Kiewer Frikadelle vom Maishuhn
Gewickeltes französisches Maishuhn mit Kräuterbutterkern, Gemüsekaviar aus Auberginen, Möhren, Mango und Paprika



Russisches Schaschlik
Gegrilltes mariniertes Filet vom Schwein, in Himbeeressig eingelegte Zwiebeln, mit frischen Kräutern und Granatapfelkernen, Drillinge und Wildkräutersalat


Blininetz mit hausgemachtem, russischen Sahneeis und frischen Beeren


Medovik im Glas
Russischer Honigkuchen im Glas, mit gerösteten Nüssen und Schokolade

Ab Oktober gibt es eine neue Speisekarte.

Katjusha`s Foodwerk. Hochofenstraße 46, 44263 Dortmund-Hörde. 0231/79933164. Di-Fr 10-15 Uhr, Do-So 17-22 Uhr www.katjushas-foodwerk.de


Urbane Landhausküche: Panierter Patissonkürbis mit Altwiener Kartoffelsalat vom Bamberger Hörnchen (vegetarisch)

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Enthält unbeauftragte und unbezahlte WERBUNG.

Eigentlich ist es ja noch eine recht junge Tradition, dass die in den vielfältigsten Formen und Farben existierenden Kürbisse zum kulinarischen und dekorativen Symbol für den Herbst geworden sind. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass in meiner Kindheit jemals Kürbis auf den Tisch kam – kein Wunder, galt er doch hierzulande lange als Viehfutter, und im Supermarkt gab es ihn höchstens sauer eingelegt. Ich wusste zwar, dass Kürbis ursprünglich aus Amerika kommt und dort zur Halloween-Folklore gehört, doch das erste Mal bewusst gegessen habe ich ihn bei einem Restaurantbesuch in den 2000-er Jahren. Ich hielt ihn zuerst für Möhren, fand ihn dafür aber viel zu fade.

Edle Zutaten: Patissonkürbis, Bamberger Hörnchen, Tropeazwiebeln

Heute kommt man um den Kürbis gar nicht mehr herum, Restaurants und Supermärkte dekorieren damit ihre Räumlichkeiten, Hof- und Bioläden verbreiten damit herbstliches Flair. Am einfachsten ist der schöne orangefarbene Hokkaido zuzubereiten, weil man ihn nicht schälen muss. Witziger finde ich aber den Patissonkürbis, den es in verschiedenen Farben gibt und der aufgrund seiner Form auch Bischofsmütze oder Ufo-Kürbis genannt wird. Mich erinnert er ja an eine Riesen-Amöbe oder Qualle.

Aufgeschnittener Patissonkürbis

Altwiener Kartoffelsalat

Als mir neulich im Supermarkt ein Patissonkürbis in die Hände fiel, konnte ich nicht widerstehen und nahm ihn mit. Zuhause suchte ich erst einmal im Netz nach einem Rezept und wurde in einem österreichischen Portal fündig. Da wird der Patisson wie ein Wiener Schnitzel paniert, und die Vorstellung einer knusprigen Panade versetzte mich sofort in Verzückung. Ganz klassisch würde dazu natürlich ein schöner Kartoffelsalat passen, und auch dafür fand ich ein Rezept. Der Altwiener Kartoffelsalat wird mit einer Marinade aus „Suppe“, wie man in Österreich die Bouillon nennt, Senf und Essig hergestellt. Doch da mein „Schnitzel“ vegetarisch war, machte ich ihn sogar vegan. Ich nahm natürlich keine Fleisch-, sondern Gemüsebrühe, und die braune Butter, mit der ein nussiger Geschmack zur Abrundung hinzugefügt wird, ersetzte ich kurzerhand durch Kürbiskernöl. Auch wollte ich nicht irgndeine Kartoffelsorte nehmen, sondern ich besorgte mir auf dem Wochenmarkt Bamberger Hörnchen, eine alte Sorte aus der Slow-Food-Arche des Geschmacks, die sich hervorragend für Kartoffelsalat eignet. Heraus kam ein wunderbares Gericht, klassisch und modern zugleich. Als ich den rohen Patissonkürbis aufschnitt, kam mir ein wunderbarer Birnenduft entgegen; blanchiert erinnerte er dann mehr an Artischocken.


Schampus-like: Sparkling Juicy Tea

Wenn mein Gericht schon vegan war, sollte das Getränk dazu auch alkoholfrei sein. Da gab es endlich Gelegenheit, bei einem „Sparkling Juicy Tea“ aus Darjeeling und Rhabarber zuzugreifen, den ein der niederrheinische Fruchtsaftkelterer Van Nahmen auf den Markt gebracht hat. Bisher war mir die dickwandige Champagnerflasche, in der er angeboten wird, immer zu schwer, um mich an ihr abzuschleppen, aber jetzt hatte ich einen guten Grund. Das prickelnde Getränk war eine wunderbare alkoholfreie Essensbegleitung. Um sie in einschlägigen Restaurants anbieten zu können, war sie vielleicht etwas zu süß. Mich störte das aber nicht, weil ich sie kalt genug trank.


Rezept: Panierter Patissonkürbis mit Altwiener Kartoffelsalat vom Bamberger Hörnchen

2 Portionen

Kürbis:
1 Patissonkürbis 500g
75 g Mehl
1 Ei
etwas Milch
75 g Paniermehl
Pfeffer, Salz
Rapsöl
Zitronensaft

Patissonkürbis in ca. 2 Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Schale abschneiden und Kerngehäuse entfernen. In kochendem Salzwasser in etwa 8 Minuten nicht zu weich blanchieren.
Mehl und Paniermehl in je einen tiefen Teller geben. In einen dritten Teller ein Ei schlagen und mit etwas Milch verkleppern.
Blanchierte Patissonscheiben pffern und salzen. Erst in Mehl, dann in Ei und zum Schluss im Paniermehl wälzen und rundum panieren.
Öl etwa 0,5 Zentimeter hoch in eine Pfanne geben und erhitzen. Panierte Patissonscheiben darin rundum goldbraun braten. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Mit etwas Zitronensaft beträufeln.

Altwiener Kartoffelsalat vom Bamberger Hörnchen:
500 g Bamberger Hörnchen oder andere festkochende Kartoffel
1 TL Kümmel
Salz
3 EL Essig
250 ml Gemüsebrühe
etwas Zucker
2 TL Senf
1-2 TL Kürbiskernöl
1 kleine Tropea- oder andere rote Zwiebel
Rapsöl
Pfeffer, Salz
gehackte Petersilie

Bamberger Hörnchen in gut gesalzenem Wasser mit Kümmel gar kochen. Heiß pellen und in dünne Scheiben schneiden.
Für die Marinade Gemüsebrühe mit Essig, Senf, etwas Rapsöl verrühren. Tropeazwiebel in kleine Würfel schneiden und in Rapsöl weich schmoren. Marinade dazugeben und heiß werden lassen. Über die Kartoffelscheiben gießen, pfeffern und salzen und gehackte Petersilie unterheben. Etwas Kürbiskernöl dazugeben und ziehen lassen. Noch einmal abschmecken.

Anrichten:
1 kleine Tropea- oder andere rote Zwiebel, in hauchdünne Scheiben gehobelt
½ Bio-Zitrone, in hauchdünne Scheiben gehobelt
2 TL Kapern
gehackte Petersilie
Pfeffer aus der Mühle

Panierten Patissonkürbis und Kartoffelsalat auf Tellergeben und mit Zwiebel- und Zitronenscheiben, Kapern und gehackter Petersilie garnieren. Pfeffer aus der Mühle darüber streuen.

„Restaurant ‚am Kamin‘“ in Mülheim: Hans Robert Lange Rodriguez neuer Küchenchef

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Idylle pur von 1732

Als hätte sich nichts verändert. Diesen ersten Eindruck hatte ich, als ich letzte Woche bei diesigem Frühherbstwetter die ausgetreten Stufen durch die verwunschenen Außenterrassen zum „Restaurant ‚am Kamin‘“ in Mülheim hinunter stieg. Doch dann kam es anders. Seit über 60 Jahren beherbergt das Fachwerkhaus von 1732 das familiengeführte Restaurant. Seit 1993 ist Heike Nöthel-Stöckmann in zweiter Generation Patronin und festigte seinen Ruf als Gourmetrestaurant, das in Mülheim und Umgebung einzigartig ist. Besonders stolz ist sie auch auf den guten Ruf ihres Hauses als Ausbildungsbetrieb. So förderte sie in letzten Jahren immer wieder talentierten Nachwuchs. Auch ihrem Sohn Sven Nöthel ermöglichte sie, hier seine Ausbildung zu machen und 2015 als Küchenchef sogar einen Michelinstern zu holen. Doch leider kam es im Familienbetrieb zum Streit, und so musste die Patronin ihn 2019 entlassen, was den Verlust der Auszeichnung für alle Beteiligten bedeutete.


Im Kaminzimmer


Für die Weinauswahl ist Hermann Stöckmann zuständig.

Wie die gesamte Branche, traf auch „Am Kamin“ die Corona-Pandemie hart, doch konnte das Restaurant die Lockdowns mit viel Engagement recht gut meistern. Als dann ein weitgehend regulärer Betrieb wieder möglich war, wagte Heike Nöthel-Stöckmann den Neustart. Seit Frühsommer 2021 ist Hans Robert Lange Rodriguez neuer Küchenchef in „Am Kamin“. Der Sohn einer deutschen Mutter und eines bolivianischen Vaters entdeckte während seines Wirtschaftsstudiums in La Paz und an der Ruhr-Uni in Bochum bei Studentenjobs seine Leidenschaft fürs Kochen. Also machte er nach seinem Bachelor eine Kochausbildung in der „Rôtisserie du Sommelier“ in Essen, arbeitete in Sternerestaurants wie Nelson Müllers „Schote“ und studierte auch am „Basque Culinary Center“ im spanischen Bilbao, einem Hotspot für innovative Kochkunst.


Küchenchef Hans Robert Lange Rodriguez

Fermentierte Gemüse

„Die moderne deutsche Küche“, wie Hans Robert Lange Rodriguez den Küchenstil von „Am Kamin“ umschreibt, will er mit weltoffenen spanisch-südamerikanischen Einflüssen verbinden, basierend auf den regionalen und saisonalen Zutaten, die zum großen Teil aus dem großen Garten hinter dem Haus stammen und im kommenden Jahr auch von einem ortsansässigen Bauern kommen sollen. Damit werden vegetarische Gerichte zunehmend eine wichtige Rolle spielen.


Tradition und Weltoffenheit:
Escabeche meets Sülze

Dass Hans Robert Lange Rodriguez darüber hinaus das Zeug hat, den Michelinstern für „Am Kamin“ zurück zu erobern, zeigte das Menü, das ich bei meinem Besuch probieren konnte. Südamerikanisch eingerahmt von ziemlich spicy gewürzten Amuse Gueulles und einem Dessert aus lila Mais, wurden handwerklich überzeugende Gänge serviert, die die ganze südamerikanisch-deutsche Bandbreite des Kochs aufzeigten. Zu einigen Gänge gab es eine nichtalkoholische Getränkebegleitung.

Menü „am Kamin“, 29.9.2021

Insgesamt 3 Amuse Geulles
Olivenpanacotta mit getrockneten Tomaten (Bild)
Chips vom Rindfleisch mit Koriander
Variation von Paprika
Feurig gewürzte Appetitanreger vorweg

Ceviche
Hamachi │ Gurke │ Passionsfrucht │ Guacamole
Getränkebegleitung: Shot aus Minze und Passionsfrucht
Das südamerikanische Gericht aus dem marinierten rohen Sushi-Fisch Hamachi war eine erfrischende Erinnerung an den Sommer.

Sülze
Schweinebauch │ Escabeche │ gepoppte Schwarte │ Blumenkohl
Der Klassiker der deutschen Küche wurde mit der süßsauren Escabeche-Sauce übergossen.


Ravioli
Duxelles │ Trüffel │ schwarzer Tee
Getränkebegleitung: Kambucha
Dieses goldene Nudelgericht könnte jeder Edelitaliener anbieten. Edle Pilze wie Trüffel, Champignons und Enoki werden durch das Aroma von schwarzem Tee abgerundet. Die Ravioli sind mit der Pilzfarce Duxelles gefüllt.

Heilbutt
Fenchel │ Sellerie │ Quinoa │ Beurre blanc

Fein und aromatisch

Ochse
Filet │ Porree │ Bohne │ Erbse │ Chimichurri
Deutsche Tellerklassik mit argentinischer Schärfe

Dessert
Lila Mais │ Brombeere │ Kakao │ Mandel
Getränkebegleitung: Mis-Sud mit Nelke, Zimt und Ananasschale
Lila Mais stammt ursprünglich aus den peruanischen Anden.

Die Weine

2020 Stein Grüner Veltliner
Kamptal Jurtschitsch

2019 Altano Tinto Biologico
Douro Symington


Restaurant ‚am Kamin‘. Striepensweg 62, 45473 Mülheim an der Ruhr. 0208/760036. Di-Sa ab 18 Uhr. www.restaurant-amkamin.de

Der Genießer bedankt sich für die Presseeinladung

Herbstvergnügen: Apfelröschen nach Art einer französischen Apfeltarte mit Weinbergpfirsichglasur

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Neulich spülte mir der Erinnerungs-Algorithmus von Facebook mein fünf Jahre altes Foto von einer Tarte vigneronne in die Timeline, einem einfachen Apfelkuchen von der Loire, bei der die Äpfel mit Rotwein glasiert werden. Trotz des wunderbaren Oktoberlichts, bei dem ich die Fotos damals machen konnte, postete ich das Rezept, das übrigens von Margit Kunzke stammte (klick hier), nicht in meinem Blog – ich glaube, weil ich das Gefühl hatte, zu wenig Apfel auf meinem Mürbeteigboden zu haben. Das brachte mich auf die Idee, gestern das Ganze noch einmal in Tartelette-Form zu realisieren, zumal ich auf Instagram das Foto eines Anrichte-Meisters gesehen hatte, der auf seinem Törtchen völlig gleichmäßig millimeterdick geschnittene Apfelscheiben zu einer Art Riemchenmuster zusammen gesetzt hatte.


Bio-Äpfel Elstar

Mir war klar, dass ich diese Präzision nicht fertig bringen würde, aber ausprobieren wollte ich es doch. Also machte ich einen einfachen Pâté brisée, d.h. Mürbeteig nur aus Mehl und Butter, und schlug damit die gut ausgebutterten und mit Semmelbrösel ausgestreuten Vertiefungen einer Muffinform aus. Auf den Böden dieser Teigbecherchen verteilte ich jeweils etwas Salzkaramell, weil mich das an die klassische Tarte Tatin erinnerte. Dann hobelte ich meine hübschen kleinen Bio-Elstar-Äpfel in millimeterdicke Scheiben und füllte sie fächerartig in die Teigbecherchen – heraus kamen wunderschöne, an Rosenblüten erinnernde Gebilde, auf die ich noch ein paar kleine Mandelstückchen streute..


Dünn gehobelte Äpfel


Vor dem Backen in der Muffinform

Zuerst hatte ich die Befürchtung, dass die die Apfelscheibchen beim Backen zu Apfelmus zerfallen würden, aber dem war nicht so. 20 Minuten buk ich die Törtchen bei 200 Grad Umluft, dann reduzierte ich die Temperatur für weitere 10 Minuten auf 160 Grad Ober-Unterhitze, und die Tartelettes waren perfekt. Und weil ich Förmchen so schön ausgbuttert hatte, konnte man sie auch ohne Probleme entnehmen.


Marmelade als Kunstwerk:
Roter Weinbergpfirsich Glas 8/170, Dobribans Edition



Glasur altrosa

Die Tarte vigneronne wurde damals mit Rotwein glasiert, eine klassische französische Apfeltarte mit Aprikosenmarmelade. Nun denn, ich hatte etwas ganz Seltenes. Der Düsseldorfer Künstler Arpad Dobriban hat für sein Geschmacksarchiv echte Weinbergpfirsiche von einem Anbau in Kettig bei Koblenz eingekocht (klick hier). Davon konnte ich zwei Gläser ergattern. Für die Glasur meiner Apfelröschen verrührte ich zwei Esslöffel davon mit etwas Wasser und erhitzte das Ganze, bis es flüssig genug war. Mit dem Pinsel dünn aufgetragen, verlieh die tiefrote, fast purpurne Glasur den Apfelröschen eine fast sakrale anmutende, altrosa Farbe.


Herbstvergnügen

Gemeinsam mit einem Gläschen herbem Cidre vom Niederrhein waren die Apfelröschen dann ein Herbstvergnügen der besonderen Art. Wunderbar anzusehen, entfaltete sich auf einer leicht bitter-herben Basis eine sehnsuchstvolle Süße.

Pointe zum Schluss: Mächtig stolz auf meine Kreation, entdeckte ich am gleichen Abend noch das Foto eines fast identischen Apfeltörtchens auf Instagram, nur nicht aus hausgemachtem Mürbeteig, sondern aus gekauftem Blätterteig. Und der Hashtag #blätterteigröschen unter dem Bild führte mich zu Dutzenden ähnlichen Bildern…


Rezept: Apfelröschen nach Art einen französischen Apfeltarte mit Weinbergpfirsichglasur

12 Tartelettes

Für den Mürbeteig:

220 g Mehl
80 g Zucker
1 Prise Salz
150 g kalte Butter in kleinen Stücken
2 EL Wasser

Zum Ausbuttern der Form:
12 haselsnusgroße Stck Butter
Semmelbrösel

Für die Röschen:

12 TL Salzkaramell (Fertigprodukt, oder selbst gemacht Rezept hier)
12 kleine rote Äpfel, z.B. Elstar
evtl. etwas Zitronensaft
2 EL kleine Stücke Mandelsplitter

Für die Glasur:

2 EL Weinbergpfirsichmarmelade (oder andere rote Marmelade)
1 EL Wasser

Mehl in eine Schüssel sieben. Zucker, Butter, Salz und zwei EL Wasser hinzufügen. Mit den Händen 15 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Teig zudeckt 1 Stunde ruhen lassen. ie Vertiefungen einer Muffinform ordentlich ausbuttern und mit Semmelbrösel ausstreuen. Teig in 12 Stücke zerteilen. Zwischen Klarsichtfolie jeweils zu 4 Millimeter dicken Kreisen ausrollen und damit die Vertiefungen zu Teigbecherchen ausschlagen. Überstehend Ränder abschneiden und etwas nach innen drücken. Je einen TL Salzkaramell auf dem Boden der Teigbecherchen verteilen.
Aus den Äpfeln die Kernhäuser mit einem Ausstecher entfernen. Je einen Apfel mit einem Gemüsehobel in 1-2 Millimeter dicke Scheiben hobeln. Teigbecherchen mit den Apfelscheiben überlappend in Form einer Spirale auskleiden, so dass der Eindruck einer Rosenblüte entsteht. Mit Mandelsplittern bestreuen.
Im auf 200 Grad Umluft vorgeheizten Ofen 20 Minuten backen. Dann den Ofen auf 160 Grad herunterschalten und bei Ober-Unterhitze 10 Minuten weiterbacken. Aufpassen, dass die Apfelscheiben an den Rändern nicht verbrennen. Aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen.
Marmelade mit etwas Wasser verrühren und in einem Topf erhitzen. Mit einem Pinsel die Glasur dünn auf die Apfelröschen auftragen. Apfelröschen aus der Form nehmen.

Herbstvergnügen: Birne, Kürbis, Gorgonzola. Alles für die Nudel.

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Birne und Kürbis sind zwei Produkte, die in den Herbst gehören und die ich immer wieder gerne verarbeite. Dabei sind öfters durchaus elegante Gerichte zustande gekommen, oft in Kombination mit Blauschimmel- oder Ziegenfrischkäse oder auch Radicchio. Hier in paar Beispiele: Gorgonzola-Radicchio-Risotto mit Balsamicobirne, Steinpilzen und Walnüssen (klick hier), Toast mit Birne, Blauschimmelkäse, karamellisierten Zwiebeln und Lavendelhonig (klick hier), Warmer Ziegenkäse mit Kürbispüree und gebratener Birne nach Mario Kalweit (klick hier) oder Alboronia, den Kürbistopf für einen maurische Prinzessin (klick hier).

In diesem Jahr war ich aber ziemlich faul und hatte keine Lust, großartig Teller anzurichten. Deshalb kombinierte ich die Zutaten auf einfache Art und Weise mit Nudeln, was genauso lecker ist und auch ziemlich gut aussieht. Dabei fiel meine Wahl auf die neapolitanischen Röhrennudeln Calamarati und Paccheri, die traditionell mit Fisch oder Meeresfrüchten serviert werden. Übrigens bevorzuge ich nach einigem Probieren die Paccheri, weil sie dünnwandiger sind und somit nach dem Kochen etwas labbriger bleiben, auch al dente. Das passt besser zur Grogonzolasauce.



Der hübsche kleine Kürbis heißt genauso wie der Käse.

Hier also zwei Nudelgerichte, die im Baukastensystem meine Herbstzutaten vereinigen. Eines ist vegetarisch, beim anderen wird auch Speck ausgelassen. Den kann man natürlich weglassen und stattdessen Pflanzenöl nehmen, genauso wie man ihn beim anderen Gericht dazutun kann.


Rezept 1: Paccheri mit gebratener Williamsbirne und geschmolzenem Gorgonzola, Radicchio und Lavendelblüten (vegetarisch)

1 Portion

100 Paccheri
Salz zum Nudelkocheni
1 kleine reife Williamsbirne
1 EL Butter
20 g Blauschimmelkäse, z. B. Gorgonzola
1-2 Blätter Radicchio
getrocknete Lavendelblüten
Pfeffer aus der Mühle

Paccheri nach Packungsanweisung in gut gesalzenem Wasser al dente oder weicher Kochen kochen.
Williamsbirne schälen, halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Birne in Schnitze schneiden.
Butter in eine Pfanne auslassen und die Birnenstücke darin anbraten, bis sie braune Stellen bekommen. Gekochte Nudeln mit einem Schaumlöffel direkt aus dem Nudelwasser in Pfanne geben und mitbraten lassen. Blauschimmelkäse zerkrümeln und dazugeben. Den Käse schmelzen lassen. Evtl. etwas Nudelwasser unterrühren.
Radicchio in Streifen und dann in Stücke schneiden. Über die heißen Nudeln geben und umrühren. Nudeln mit Lavendelblüten und Pfeffer aus der Mühle bestreuen.


Rezept 2: Paccheri mit Williamsbirne. Kürbis, Speck, geschmolzenem Gorgonzola, Radicchio und Pistazien

1 Portion

100 Paccheri
Salz zum Nudelkocheni
1 kleine reife Williamsbirne
½ kleiner Kürbis, z. B. Gorgonzola oder Hokkaido
25 g durchwachsenen Speck
1 Knoblauchzehe
20 g Blauschimmelkäse, z. B. Gorgonzola
1-2 Blätter Radicchio
Pfeffer aus der Mühle
ein paar Pistazien

Paccheri nach Packungsanweisung in gut gesalzenem Wasser al dente oder weicher kochen.
Kürbis vom Kerngehäuse beferein und in 1 Zentimeter dicke Schein schneiden. Schale von den Scheiben abschneiden. (Bei Hokkaidokürbis nicht nötig.) Kürbisscheiben in Würfel schneiden.
Speck in Würfel schneiden. Knoblauchzehe schälen und halbieren.
Williamsbirne schälen, halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Birne in Schnitze schneiden.
Speckwürfel mit den Knoblauchzehen in etwas Öl auslassen. Kürbiswürfel dazu geben und alles anbraten. Etwas Wasser oder Brühe dazugeben und bei geschlossener Pfanne schmoren, bis der Kürbis weich ist. Nach einiger Zeit die Birnenstücke dazugeben und mitbarten.
Gekochte Nudeln mit einem Schaumlöffel direkt aus dem Nudelwasser in Pfanne geben und mitbraten lassen. Blauschimmelkäse zerkrümeln und dazugeben. Den Käse schmelzen lassen. Evtl. etwas Nudelwasser unterrühren.
Radicchio in Streifen und dann in Stücke schneiden. Über die heißen Nudeln geben und umrühren. Nudeln mit Pfeffer aus der Mühle und ein paar Pistazien bestreuen.

Herbstvergnügen: In Portwein butterzart geschmorte Entenkeule mit Schwarzkohl, Pfifferlingen und Salzkartoffeln

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Naja, mit der Erinnerung ist es beim Genießer auch nicht mehr so weit her. Jedenfalls glaubte ich, in einer Facebook-Meldung gelesen zu haben, dass sie zum 700-jährigen Stadtjubiläum auf dem Bochumer Wochenmarkt u.a. Schwarzkohl als alte Gemüsesorte besonders herausstellen würden. Doch Pustekuchen, es waren Schwarzwurzeln, um die es da ging.

Doch wie es auch sei, Schwarzkohl gehört schon länger zu den Lieblingsgemüsen des Genießers, und so besorgte ich mir ein Bund am Stand vom Trantenrother Hof.. Die dekorativen, an Palmwedel erinnernde Variante des Grünkohls heißt in Italien Cavolo nero, und auch die Lippische Palme, gern auch Braunkohl genannt, ist mit ihm verwandt. Zubereitet habe ich ihn schon des Öfteren, etwa portugiesisch inspiriert mit Stockfisch (klick hier) oder zusammen mit Pfifferlingen und Pasta (klick hier).

Schwarzkohl und Pfifferlinge

Entenkeule, Schmorgemüse und Portwein

Anderthalb Stunden bei 140 Grad geschmort

Die Kombi Schwarzkohl und Pfifferlinge sollte diesmal die Beilage zu in Portwein geschmorte Entenkeulen werden, wozu ich ein schönes Rezept von TV-Koch Alexander Herrmann im Internet entdeckt hatte. Die Entenkeule bei 140 Grad für anderthalb Stunden zu schmoren, war einfach ideal. Butterzart ließ sich das Fleisch quasi vom Knochen lutschen. Allerdings variierte ich die Zubereitung des Schmorsuds, so dass meine eigene Variante dabei heraus kam. 


Im Glas: Ein 17-Prozenter (!), der
das Herbstvergnügen perfekt machte.

 


Rezept: In Portwein butterzart geschmorte Entenkeule mit Schwarzkohl, Pfifferlingen und Salzkartoffeln

2 Portionen

Entenkeulen:
2 kleine Entenkeulen
1 rote Zwiebeln
Suppengrün:
1 Karotte
1/8 Knollensellerie
1 Stück Lauch
Schmalz
1 TL Zucker
3 x 0,1 l roter Portwein
300 ml trockener Rotwein
300 ml Geflügelbrühe
3 frische Lorbeerblätter
1 Sternanis
etwas Kartoffelmehl zum Binden
Salz und Pfeffer
1 – 2 EL Preiselbeerkompott oder Johannisbeergelee

Backofen auf 140 Grad Umluft vorheizen.
Suppengrün und Zwiebel würfeln. Entenkeulen rundum salzen. Schmalz in einem Bräter erhitzen und die Entenkeulen rundum braun braten. Herausnehmen.
Im Bratensatz die Zwiebel- und Gemüsewürfel anbraten, bis sie Farbe bekommen. Mit 0,1 l Portwein ablöschen, Portwein komplett verdampfen lass. Diese Prozedur noch zwei Mal wiederholen. Mit Rotwein und Brühe auffüllen. Sternanis und Lorbeerblätter hinzufügen und aufkochen lassen. Angebratene Entenkeulen dazugeben. Bräter zudecken und in den vorgeheizten Backofen stellen. Bei 140 Grad Umluft 90 Minuten im Ofen lassen.

Nach der Garzeit Bräter aus dem Ofen holen und die Entenkeulen herausnehmen. Sauce eventuell etwas einkochen lassen und durch ein Haarsieb gießen, so dass die Schmorgemüse herausgefiltert werden. Kartoffelmehl nach Packungsanleitung anrühren und Sauce damit andicken.

Schwarzkohl mit Pfifferlingen:
500 g Schwarzkohl
1 l Gemüsebrühe
1TL Kümmel
250 g Pfifferlinge
etwas Mehl zum Reinigen der Pilze
50 g durchwachsener Speck
1 Knoblauchzehe
1 Stück Ingwer
Pfeffer, Salz

Pfifferlinge in ein Schüssel mit Wasser kaltem geben, etwas Mehl dazugeben und kräftig umrühren. Das Mehel entfernt den Sand von den Pilzen. Pilze abgießen und eventuell schlechte Stellen wegschneiden.
Schwarzkohl waschen und die dicken Mittelrippen wegschneiden. Gemüsebrühe zum Kochen bringen, Kümmel zufügen und die Kohlblätter darin 10 Minuten blanchieren. Blatter herausnehmen und in eiskaltem Wasser abschrecken, damit sie ihre Farbe behalten. In Streifen oder Stücke schneiden.
Speck in Würfel schneiden und in einer großen Pfanne auslassen. Knoblauchzehe und Ingwer schälen, halbieren, dazu geben und mitbraten. Schwarzkohl dazugeben und mit Deckel fünf Minuten schmoren lassen. Pfifferlinge dazugeben, Deckel auflegen und 15 Minuten schmoren lassen, bis die Pfifferlinge durch und der Schwarzkohl weich genug ist. Mit Pffefr und Salz abschmecken.

Anrichten:
Entenkeulen und Gemüse auf vorgewärmten Tellern anrichten. Entenkeulen mit Sauce begießen.
Dazu gibt es Salzkartoffeln, die ebenfalls mit der Sauce begossen werden. Falls zur hand, Granatapfelkernen dekorieren. 


 



Restaurantführer „Dortmund geht aus 2022“ erschienen

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Fast könnte man sagen, der neue Restaurantführer „Dortmund geht aus 2022“ ist das Magazin zum Trend. Denn während im Rest der Welt Gäste und Gastronomen unter den frustrierenden Bedingungen der Corona-Pandemie der letzten beiden Jahre stöhnten, hat sich Dortmund von den Fesseln des Lockdowns mit einem Paukenschlag befreit. Jeweils ein Michelinstern für drei Dortmunder Restaurants machten die westfälische Bierstadt nicht nur über Nacht zu kulinarischen Metropole des Ruhrgebiets, sondern sogar zu einem führenden gastronomischen Hotspots auf der ganz großen Deutschlandkarte.

So liegt es auf der Hand, dass DOGA-Chefredakteur Tom Thelen in der neuen Ausgabe des Magazins den Sternesegen auf die drei Häuser IUMA, Grammons und Der Schneider als „Magischen Morgen“ bejubelt. Und er stellt natürlich auch The Stage vor, das neue Haus von Michael Dyllong, der mit seinen 34 Jahren sozusagen der Grandseigneur unter den Dortmunder Sterneköchen ist. Bereits 2013 hatte Dyllongr für den Palmgarden in der Dortmunder Spielbank einen Stern erkocht, doch in diesem Jahr verließ er die Hohensyburg und stellte so die Auszeichnung erst einmal zu Disposition. Doch so, wie das neue Restaurant gestartet ist, lässt sich stark vermuten, dass es für The Stage schon bald auch wieder den vierten Stern für Dortmund gibt.

Diese Entwicklung der Stadt wäre sicherlich nicht möglich gewesen, wenn es nicht ein Forum gäbe, in dem die Gäste leidenschaftlich über ihre Gastrozene diskutieren könnten: die Facebookgruppe „Mein (kulinarisches) Dortmund“. Deren unermüdliche Initiatorin und Administratorin Silke Albercht ist in „Dortmund geht aus“ natürlich auch vertreten und stellt mit ihrem schier unerschöpflichen Wissen zwei Bereiche der Gastronomie in der Stadt vor: die russischen Restaurants, von denen es in Dortmund erstaunlich viele gibt und die hier einen lange Tradition haben, und die Läden auf der Saarlandstraße, die nach einer ewigen langen Baustellenphase endlich wieder ihren Charme als kulinarische Kiez ausspielen kann.

Ansonsten bietet „Dortmund geht aus 2022“ den gewohnten Service und stellt insgesamt über 230 kulinarische Adressen vor.

Die Präsentationsparty des Magazins fand letzten Montag in der Dortmundernachbarstadt Schwerte statt, und zwar in dem imposanten Ausflugslokal Freischütz. Für das leibliche Wohl der geladenen Gäste sorgten die Küchencrews des gastgebenden Hauses und der Restaurants Katjushas Foodwerk, No more Rice, EMIL und SYGHT.

Die Köche des Abends mit den Herausgebern


Zweierlei vom heimischen Hirsch - Markus Sleboda, Ferischütz


Hering im Pelzmantel, neu interpretiert.
Ekaterina Guemuesh, Katjushas Foodwerk


Baozi - Teigtasche mit Pulled Pork Füllung.
Mai Dorsch, Jian Lin und Daimaihui Lin, No More Rice



Sanft geschmortes Schaufelstück. Sebastian Felsing, EMIL


Mokka Martini
 

Schwarzwälder Kirsch "SYGHT". Stefan Schlüter, SYGHT

Dortmund geht aus 2022. 140 Seiten. 8,90 Euro. Erhältlich im guten Zeitschriftenhandel oder hier im Internet.

Allerheiligen-Halloween-Häppchen: Überbackene Miesmuscheln auf lauwarmem Linsen-Wakame-Salat

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Eigentlich hält der Genießer das Abfeiern von Halloween für ziemlich entbehrlich. Zum Feiern ist ihm rund um den 1. November nicht zu Mute, zu sehr ist er von der Melancholie der familiären Friedhofsbesuche an Allerheiligen geprägt, die er seit seiner Kindheit gewohnt ist. Ursprünglich ein keltisch-irischer Brauch zur Beschwörung böser Geister, kam Halloween mit irischen Auswanderern in die USA, wo es zu einer Art Volksfest wurde und mit dem ausgehöhlten Kürbis ein sinnfälliges Branding bekam. Erst verkleideten sich Kinder, um umherzuziehen und von den Erwachsenen „Süßes oder Saures“ zu verlangen, dann wurde das Gruselfest zum Party-Motto an den Unis. In den 1970-er und 80-er Jahren, als immer mehr Austauschstudenten aus Deutschland nach Amerika kamen, brachten die es mit zurück. Der Riesenerfolg von John Carpenters Horrorfilm „Halloween“ und die auf den Zug aufspringend Nippes-Industrie tat dann das Übrige. Dabei gibt es hierzulande mit Karneval und Fassnacht ganz traditionelle Feste dieser Art. Kulinarisch hatte der Halloween-Kult übrigens zur Folge, dass der vorher als Viehfutter verschriene Kürbis wieder schwer in Mode kam.


Halloween-Version


Allerheiligen-Version

Wie dem auch sei, dennoch kam ich gestern auf die Idee, ein kleines Halloween-Gericht zu kreieren. Nein, der Kürbis auf dem Bild dient nur der Deko, im Gericht kommt er nicht vor. Stattdessen Miesmuscheln, die jetzt im Herbst schließlich Saison. Aber wieder einmal als Rheinisches Muschelessen (Rezept hier) zu servieren, war mir zu langweilig. Und so entschloss ich mich, sie als Moules Gratinée zu überbacken und sie dann auf die Linsen auf persische Art (Rezept hier) zu betten, die ich noch um Wakame-Algen, die ihren Ursprung in der japanische Küche haben. Herausgekommen ist dabei ein hübsches kleines pikantes Herbstgericht, das so international ist wie mittlerweile Halloween.


Rezept: Überbackene Miesmuscheln auf lauwarmem Linsen-Wakame-Salat

2 Portionen

Überbackene Miesmuscheln:
500-700 g Miesmuscheln au Rheinische Art (Rezept klick hier)
70 g Butter, zimmerwarm
¼ Bund Petersilie
Rapsöl
Salz

Miesmuscheln in einem Sud aus Suppengemüse, Weißwein und Wasser aber ohne Salz (!) auf Rheinische Art zubereiten (Rezept klick hier). Nach dem Kochen Muscheln aus dem Sud heben und abkühlen lassen. Muschelsud für die Zubereitung der Linsen aufbewahren. Muschelfleisch aus den Schalen lösen. Schalenhälften nebeneinander in eine Auflaufform legen und jeweils ein Stück Muschelfleisch hineinlegen.
Weiche Butter cremig rühren. Petersilie fein hacken und zur Butter geben. Etwas salzen und gut gehackte Petersilie unterrühren. Mit etwas Rapsöl geschmeidig machen. Je eine TL Petersilienbutter auf die jede Muschel geben. In den Kühlschrank stellen und die Butter wieder hart werden lassen.
Grill auf 220 Grad vorheizen und die Muscheln kurz gratinieren, ohne dass die Butter komplett schmilzt.

Lauwarme Linsen:
1 Tasse grüne Linsen
2 ½ Tassen Muschelsud mit Gemüse
½ TL Kurkuma
1 Msp Zimt
1 Msp gemahlene Koriandersaat
1 Msp geriebene Muskatnuss
1 Msp Kreuzkümmel
Orangensaft
Rapsöl
Pfeffer, Salz
Wakame-Salat (fertig süßsauer angemacht mit Sesam von der Fischtheke)

Öl in einem Topf erhitzen und Kurkuma darin etwas schmoren lassen. Gewaschene grüne Linsen zugeben und etwas anschwitzen. Mit demr kochenden Muschelsud aufgießen und eine halbe bis eine dreiviertel Stunde köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. Bei Bedarf heißes Wasser nachgießen. Mit Zimt, Koriandersaat, Muskatnuss, Kreuzkümmel, Pfeffer und Salz und Orangensaft abschmecken. Etwas abkühlen lassen und etwas Wakame-Salat unterheben.

Anrichten:
Lauwarmen Linsensalat auf Teller geben und die gratinierten Muscheln daraufsetzen und mit Wakame-Salat garnieren.



Aus der Bochumer Nachbarschaft: Café Mascha

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Nein, Mascha ist nicht der Name der Inhaberin des gleichnamigen Cafés in der Bochumer Kronenstraße, sondern Sandra Schemberg. Der Café-Name bezieht sich viel mehr auf die Dichterin Mascha Kaléko, die in den1920-er Jahren als einzige Frau der „Neuen Sachlichkeit“ mit ihren Gedichten und Chansontexten bekannt wurde und auch der „weibliche Kästner“ oder der „weibliche Ringelnatz“ genannt wurde. Seit Sandra im Sommer nach coronabedingten Verzögerungen das Café endlich eröffnen konnte, scheint die Wiederbelebung der Kronenstraße am Südrand der Bochumer Innenstadt vollendet.


Inhaberin Sandra Schemberg

Namenspatronin Mascha Kaléko

Mehr als ein Jahrzehnt lag döste ein Konglomerat von Fabrikbauten aus verschiedenen Epochen wie ein schlafender Riese vor sich hin. Einstmals beherbergten die Hallen die Polsterei der längst verblichenen Möbelfirma Hein de Groot, dann lange Jahre das Stadtarchiv und auch die Redaktion des Stadtmagazins MARABO, bis endlich alles leer stand. Doch dann wurde das Areal wachgeküsst und es entstand ein Neubauviertel mit drei großen Wohngebäuden, eines davon als Heimat der Wohngenossenschaft Krone Bochum eG. Seit Mitte letzten Jahres alle Gebäude bezogen waren, hat sich in der früher so ruhigen Straße (übrigens direkt gegenüber dem Küchenfenster des Genießers) ein geradezu neapolitanisches Leben entwickelt.





Und dazu gehört eben auch das Café Mascha. Sandra Schemberg hatte während ihrer Arbeit als Gastronomin für das Matthias-Claudius-Sozialwerk den Geschäftsführer der Wohnprojekt Krone GmbH Willi Gründer kennen gelernt und das Angebot zur Übernahme des Cafés angenommen. Nicht zuletzt wegen seiner sonnenüberfluteten Außenterrasse zwischen den an kanarische Sommerhotels erinnernden Neubauten wurde es schnell zu einem beliebten Nachbarschaftstreff und einer vielbesuchten Jausenstation für E-bikende Radfahrer. Mittwochs bis samstags gibt es auf Vorbestellung ein reichhaltiges Frühstück, mittags herzhafte Quiches und pikante Suppen und nachmittags leckeren Kuchen. Und für die nötige Kultur wird auch gesorgt; da ist der Name des Cafés Programm.


Kaffee auf der Terrasse


Orangen-Kürbis-Süppchen

Mediterrane Quiche


Quiche Lorraine


Obstkuchen


Käsekuchen

Was zum Knabbern

Café Mascha. Kronenstr. 41, 44789 Bochum. 0176/64131815. Di 11-18 Uhr. Mi-Fr 10-18 Uhr. Sa 10-17 Uhr. So 13-17 Uhr. Frühstück bitte reservieren Mi-Sa 10-13 Uhr. Website klick hier.

Weitere Berichte aus der Bochumer Nachbarschaft klick hier
Café Vincent klick hier
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Fräulein Coffea klick hier

Gestern bei Mama, nein, „Mutti“: Paleron braisé – Burgundischer Rindertopf mit Kraut und Kartoffeln

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Bei ihrer letzten Reise nach Frankreich lud der französische Präsident Macron die langjährige Bundeskanzlerin Angela Merkel ins Burgund zu einem Abschiedsessen. Mit Rücksicht auf die kulinarischen Vorlieben des Gastes aus der Ex-DDR gab so etwas wie regionale Hausmannskost, allerdings vom Yohann Chapuis, Chef des Sterne-Restaurants „Greuze" in Tournus, zubereitet. In der deutschen Presse habe ich das Menü nur bruchstückhaft gefunden (typisch, möchte man sagen), doch das französische Portal BFMTV brachte Näheres. Als Vorspeise gab es oeufs en mourette, pochierte Eier in einer Sauce aus rotem Burgunder, für die das Restaurant bekannt ist. Als Hauptgang gab es Charolaisrind, einmal als Filet und dann geschmort als palerin braisée, ein Rindertopf mit Weißkraut vom Schaufelstück, das in Frankreich paleron genannt wird. Den Abschluss machte eine Schokoladendessert mit burgundischem Cassis-Likör und einer Buchweizenhaube. Getrunken wurden natürlich Burgunder-Weine, Saint-Aubin und la Nuit Saint-Georges.


In den Rindertopf aus Burgund kommen nur wenige Zutaten,
sinnigerweise kein Rot-, sonder Weißwein.

Auch in Frankreich hat Angela Merkel den Spitznamen „Mutti“ weg, und so überlegte ich, ob das Menü auch meiner Mutter geschmeckt haben würde. Bei den pochierten Eiern aus der Vorspeise wäre sie bestimmt skeptisch gewesen, genauso wie bei der Buchweizenkruste auf dem Schokoladendessert. Aber der Rinderbraten des Hauptgangs wäre nach ihrem Geschmack gewesen, wobei Filet ihr wahrscheinlich zu teuer gewesen wäre. Aber mit dem paleron brisé wäre sie gut klar gekommen.


Paleron wird im Französischen das Schaufelstück 
aus der Rinderschulter genannt.
Ich hatte Gulaschfleich aus der Nuss, die weitaus magerer ist.

Also beschloss ich, das Gericht einmal zuzubereiten. Irgendwie erinnert es mich an Szegediner Gulasch aus Ungarn, das aus Schweinefleisch und Sauerkraut besteht. Im Burgund nimmt man halt Rindfleisch und Weißkohl. Das fertig geschnittene Bio-Rindergulasch, das ich bekam, war zwar nicht aus dem Schaufelstück, sondern aus der Nuss, warum nicht. Weil mir die Weißkohlköpfe im Bio-Markt viel zu groß waren, griff auf einen hübschen kleinen Spitzkohl zurück. Der hatte auch den Vorteil, dass er viel zarter als der normale Kappes ist und nicht blanchiert werden musste. Alles butterweich geschmort, hätte man sich am liebsten in den Teller hinein gelegt.

Beim Genießer im Glas: 
Ein Spätburgunder Unplugged vom Weingut Kreuzberg in Mayschoss
an der Ahr,gelesen im noch glücklichen Jahr 2007. 
Mit 14 Jahren ein wunderbar reifes Vergnügen.

So hätte das Paleron braisé "Gestern bei Mama" ausgesehen

Rezept: Paleron braisé nach Genießerart
2 Portionen

500 g Rindergulasch vom Schaufelstück (frz. Paleron, ich hatte Nuss)
1 kleiner Spitzkohl
2 kleine Zwiebeln
2 Karotten
1 Dose geschälte Tomaten (400 g)
4 Kartoffeln
0,1 l Weißwein
2 Lorbeerblätter
2 Zweige Thymian
Pfeffer, Salz
Butter

Möhren und Zwiebeln würfeln. Spitzkohl in Streifen schneiden. Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden.
Butter in einem Bratentopf auslassen und das Rindergulasch darin kräftig anbraten. Wenn das Fleisch etwas gebräunt ist, Karotten, Zwiebel und einen Teil des Spitzkohls dazu geben. Mitbraten lassen. 1 Dose Tomaten , Wein, und Krauter und Kümmel. Mit Pfeffer und Salz würzen. 1 1/2 Stunden bei kleiner Hitze sanft köcheln lassen.
In der Zwischenzeit die Kartoffeln 10 Minuten in Salzwasser kochen. Wenn das Fleisch 1 ½ Stunden geköchelt hat, blanchierte Kartoffeln und restlichen Spitzkohl dazu geben und noch einmal ½ Stunde köcheln lassen. Evtl. Wasser bachgießen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Sonntagskaffee: Zweierlei Madeleines frei nach Léa Linster

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Eigentlich müsste ich ja als alter Winnetou-Experte auf die Bezeichnung „Bärentatzen“ für dieses hübsche Kaffeegebäck abfahren, aber irgendwie finde ich den Namen „Madeleines“ romantischer. Das mag an einer Kindheitserinnerung liegen, die noch etwas länger her ist als mein erster Besuch eines Winnetou-Films mit sieben Jahren im Jahr 1962 (genau gesagt war es „Der Schatz im Silbersee“), die aber durchaus auch irgendwie prägend war. Bereits im Jahr 1960 hatte Vico Torriani schließlich den Hit „Kalkutta liegt am Ganges“, und so schmetterte ich als Fünfjähriger mit wachsender Begeisterung die Zeilen: „Kalkutta liegt am Ganges, Paris liegt an der Seine, doch dass ich sooo verliebt bin, das liegt an Madeleine.“

Das fiel mir im Jahr 2015 wieder ein, als ich auf der Suche nach einem typischen französischen Gebäck für den Kochkurs „Neues aus Bistro, Trattoria und Taverne“ auf ein Rezept von Léa Linster stieß. Für die Luxemburger Sterne- und TV-Köchin sind Madeleines sozusagen eine Art signature dish; ein paar Jahre lang betrieb sogar neben ihrem Sterne-Restaurant ein Bistro mit diesem Namen im luxemburgischen Ort Kayl.

Der Teig für Léa Linsters Madeleines besteht aus gemahlenen Mandeln, flüssiger brauner Butter, viel Zucker und wenig Mehl. Mir scheint das Rezept ziemlich slow-food-kompatibel. Statt so etwas Neumodisches wie Backpulver nimmt Léa Linster wie einst Henriette Davidis Eiweiß als Treibmittel, und der Teig muss ganz slow 24 Stunden ruhen, bis er gebacken werden kann. Heraus kommt dann ein köstliches, an Eierplätzchen erinnerndes Backwerk, außen knusprig und innen fluffig.

Zweierlei Teig wird in die Madeleine-Formen gefüllt.


Durch den karamellisierten Zuckeranteil im Teig sind die
Madeleines außen schön knusprig, innen fluffig.

Im Blog kamen die Madeleines bislang nur in der Berichterstattung über den damaligen Kochkurs vor (klick hier). Als Solitär habe ich sie bislang noch nicht gebracht, und das will ich nun nachholen. Allerdings habe ich für meine Version den Teig auf eine für meinen Singlehaushalt ausreichende Menge reduziert und gleich noch eine weitere Variante ausprobiert, bei der ich die Hälfte des Teiges mit geschmolzener Kuvertüre versetzte und so wunderbare Schokoladen-Madeleines bekam.


Rezept: Zweierlei Madeleines frei nach Léa Linster

Ergibt 36 Stück 

125 g Butter
125 g Puderzucker, gesiebt
4 Eiweiß
50 g fein gemahlene Mandeln
40 g Mehl, gesiebt
50 dunkle Kuvertüre
weiche Butter zum Einfetten der Formen

Den Teig einen Tag im Voraus zubereiten. Butter in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze schmelzen lassen, bis sie eine goldbraune Farbe und ein nussartigen Geruch angenommen hat. Sofort vom Herd nehmen, den entstandenen Schaum etwas abschöpfen und die heiße Butter durch ein feines Sieb abgießen. Lauwarm abkühlen lassen.
Puderzucker durchsieben und zusammen mit dem Eiweiß glattrühren. Mehl durchsieben, mit den gemahlenen Mandeln und Mehl vermischen und unter die Eiweiß-Zucker-Mischung rühren. Zum Schluss die Butter dazugeben und gut vermischen. Den Teig über Nacht bedeckt im Kühlschrank ruhen lassen.
Am nächsten Tag Kuvertüre im Wasserbad schmelzen lassen und abkühlen lassen, ohn dass sie wieder hart wird. Die Hälfet es Teiges abnehmen und mit der flüssigen Kuvertüre gut verrühren, so dass eine gleichmäßig braune Masse entsteht.
Backofen auf 200°C vorheizen. Madeleines-Formen dünn mit weicher Butter einfetten, jeweils einen knappen Esslöffel Teig in jede Form geben, so dass sie zu zwei Dritteln gefüllt sind. Madeleines im vorgeheizten Backofen erst 3 Minuten bei 200°C backen, dann die Temperatur auf 180°C herunterschalten und in 12 bis 15 Minuten fertig backen. Kurz abkühlen lassen und aus den Formen lösen. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. 


Slow Food: Vorweihnachtlicher Schmaus in Wegermann's Bio-Landhaus im Hattinger Wodantal

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Am 19.11.2021 traf sich der Slowfood Bochum Ini Kreis mit Gästen in Wegermann‘s Bio-Landhaus im Hattinger Wodantal zu einem gemütlichen Vorweihnachtsschmaus. Unter den zahlreichen familiengeführten Lansgasthäusern im Ennepe-Ruhr-Kreis südlich von Bochum ist Wegermann’s wegen seiner Biozertifizierung einzigartig; zudem bietet Axel Wegermann neben hochwertigen Fleischgerichten auch überzeugende vegetarische und vegane Gerichte an.

Es wurde ein langer Abend mit guten Gesprächen und herzhaftem Essen. Zahlreiche Gerichte der normalen und der saisonalen Gänsekarte boten eine solide Grundlage für das gesellige Beisammensein. Hier eine Übersicht über das, was gegessen wurde.

Kürbis-Steinchampignon-Frittata mit cremigem Schafskäse vom Schäfershof

Innereien Ragout von der Gans (Leber, Magen, Herzchen) im Kartoffelschneenest

Cremiges Blumenkohlrisotto mit sautierten Estragon-Tomaten

Herbstlich bunte Kartoffel-Gemüsepfanne mit zweierlei Dips

Dinkeltagliatelle mit Apfelchips...
 
...mit separat gerichter Gänsebolognese

Gänsebrustscheiben an Zwetschgensauce, Brokkoliröschen und Maronenwickelklöße

Steak aus dem Rücken vom Wiesenkalb
mit gebratenem Pilzsaute mit Kräutern...


...und Pfannenrösti mit Speck


Steak aus dem Rücken vom Weiderind
mit dreierlei Würzbutter, Landhausfritten und Salatbouquet



Dessert mit Früchten und Schokolade


Walnusseis mit Blaubeeren


Gemischte Käseplatte 
 
Wgegermnn's Bio-Landhaus. Im Wodantal 62, 45529 Hattingen. Tel 02324 395010. Mo, Di, Fr, Sa 8-12 Uhr und 17.30-22 Uhr. So 11-20.30 Uhr. Mi-Do Ruhetag. www.wegermanns-bio-landhaus.de

„Das Hoesch“ in Dortmund: Pascal Sürigs Hochofen-Menü

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Pascal Sürig (rechts) und Yannick Kastner

„Das Hoesch“ auf dem ehemaligen Industrie-Gelände Phoenix West war im letzten Jahr sicherlich eine der schillerndsten Neueröffnungen in Dortmund zu Corona-Zeiten (zum Bericht klick hier). Der industriekulturelle Chic, den Alexandra Groß und ihre Mitstreiter Ben Blume und Thorben Zitt im Schatten des alten Hochofens auf eine üppige gastronomische Formel brachten, stieß bei den Gästen auf große Begeisterung. Mit zum Restaurant gehört das „West Bistro & Bar“, das aufgrund der pandemischen Umstände allerdings nicht so recht in die Gänge kam, auch weil es am notwendigen Personal fehlte. Doch jetzt scheint man da eine Lösung gefunden zu haben, die charmanter nicht sein kann. Der aus Schwerte stammende Spitzenkoch Pascal Sürig, der bis Mitte 2020 als Küchenchef des ehem. „Cielo“ in Dortmund Hombruch nach den Michelin-Sternen griff, verwandelt das coole Séparée in den nächsten Monaten in eine Art Pop-Up-Gourmet-Restaurant. Damit überbrückt er die Zeit, bis Mitte nächsten Jahres sein gemeinsames Projekt mit den Hoeschianern „Werk.4“am Phönixsee Wirklichkeit werden kann. Unterstützung findet er dabei in Yannick Kastner als Pâtissier.


Kulinarischer Entertainer: Pascal Sürig
funktioniert die Bar zu einem Mini-Hochofen um.
 
Für sein Menü „Hoesch Retrospekive 1871-1922“ lässt sich Pascal Sürig vom Genius Loci des ehemaligen Hoesch-Geländes inspirieren. Produkte und Gerichte aus der Arbeiterküche adelt er mit viel Witz zu einer raffinierten Gourmetküche, und bei der Präsentation des Ganzen am letzten Samstag präsentierte er sich als unterhaltsamer kulinarischer Entertainer. Da wurden die Grüße aus der Küche im Henkelmann auf echten Eierkohlen serviert und zwei Wasserkocher auf der Bartheke zu Hochöfen umfunktioniert, in denen offensichtliche Koksklumpen zu einer köstlichen Rot-Bete-Suppe aufgekocht wurden. Jeder Gang hatte einen Titel, der auf die 150-jährige Geschichte des Stahlwerks Bezug nahm. Dabei hatten die dramaturgisch ausgetüftelten Gänge eine Qualität, die von vorne bis hinten überzeugte. 
 
Menü „Hoesch Retrospekive 1871-1922“
20.11.2021 
 
 
Himbeere im Aperitif
 
Salzbutter und Frischkäsezubereitung
mit Kohlensalz zum Brot


Grüße aus der Küche
Erbsensuppe mit Mettwurst im Windbeutel  │ Schaumkuss vom Kopfsalat mit Speck und Ei │ Wirsingroulade mit Huhn und Ei
Drei miniaturisierte Klassiker der Ruhrgebietsküche im Henkelmann serviert



Anfeuern mit Koks und Eisen

Rote Bete │ Baumüllers Forelle │ Apfel │Eisenkraut
Im Minihochofen geschmolzenes Rote-Bete-Süppchen, stilecht mit Eisenkraut gewürzt



Bandstahl

Kartoffel │ Ente von Jean Claude Miéral │ Pflaume
Bei Hoesch wurde der Stahl zu Bändern verarbeitet, deshalb gibt es die Kartoffel als Bandnudel. Die Ente gehörte zum Kleinvieh im Arbeitergarten Fürs Gourmet-Menü kam sie jedoch vom französischen Kult-Züchter Miéral und wurde komplett: als wunderbar zarte Brust und Gebilden aus Leber und anderen teilen, die an Minichampignons erinnerten.


Aus allen Teilen Deutschlands

Flusskrebs │ Erbse │Karotte │Morchel │Wachtelei
Man könnte dieses Gericht auch Leipziger Allerlei nennen, allerdings mit Flusskrebsen zuebreitet - und Morcheln wie bei der historischen Dortmunder Kochbuchautorin Henriette Davidis.



Sonntagsesessen

Roulade vom Makoto Wagyu │ Petersilie │ Rotkohl │Haselnuss
Was für eine grandiose Idee, in einem Gourmet-Menü anstelle von in Plastikbeuteln labbrig gegartem Filet eine himmlisch zart geschmorte Roulade zu servieren! Schließlich gehört die Roulade zu den Klassikern der Ruhrgebietsküche (und natürlich, bei Oma hat sie jeden Sonntag vom Makoto Wagyu gegeben), und in dieser Dareichunsgform war sie ein Offenbarung.


Leave to China

Grüntee │ Adzukibohne │Bio Couvertüre Cru Virunga
Yuzu-Eis │ Ingwer-Cornetto │ Macaron │ Schokolade
Zwei Dessert-Kreationen mit asiatischem Touch. Schließlich wurde das Stahlwrk nach seine Schließung komplett abgebaut und nach China verkauft.

West Bistro & Bar in DAS HOESCH.Restaurant. Phoenixplatz 3, 44263 Dortmund. 0231 / 700 888 88. Fr-Sa 19-23 Uhr. www.west-dortmund.de

Der Genießer bedankt sich für die Presseeinladung.
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