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Gestern bei Mama revisited: Frikadelle mit Wirsinggemüse (vegetarisch)

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Gehacktes mit Wirsing gehörte zu jenen Gerichten, die ich in den verschiedensten Variationen immer wieder für meine Mutter gekocht und in der Rezepte-Rubrik „Gestern bei Mama“ gepostet habe. Und da gehörten die Frikadellen auf Wirsinggemüse sicherlich zu den Favoriten (klick hier). Schon vor einiger Zeit hatte ich versucht, die leckeren, aber fleischlastigen Mama-Rezepte einer Revision zu unterziehen. Bei „Frikadellen mit Rotkohl“ ersetzte ich die Fleisch-Klopse durch eine vegetarische Variante mit Roten Linsen, Quinoa, Pistazien und Pinienkernen (klick hier), die ich einem Patty der Essener Burger-Bude Tofino nachempfunden hatte.

Neulich wurde die dritte Staffel der WDR-Serie „Lecker an Bord“ wiederholt, in der die Spitzenköche Björn Freitag und Frank Buchholz über die Flüsse und Kanäle schppern und dabei leckere Sachen Kochen. In der Folge, in der sie in bergkamen festmachten, produzierte Björn Freitag eine Veggie-Frikadelle, die ich unbedingt nachmachen wollte. Basis waren Kidneybohnen aus der Dose und frische Grüne Bohnen.


Basiszutaten für die Frikadellen

Frikadellen vor dem Braten


Basiszutaten für das Wirsinggemüse

Heute war es dann soweit. Ich bereitete die Frikadellen nach dem Rezept zu und war wiederum begeistert. Wie schon bei dem Tofino-Patty wurde deutlich, dass man überhaupt kein industriell hergestelltes Fake-Hackfleisch braucht, um vegetarische Frikadellen herzustellen. Was da in meiner Pfanne brutzelte, war nicht weniger herzhaft und saftig als meine Fleischfrikadellen. Mama hätten die Klopse sicherlich auch geschmeckt.


Rezept: Frikadelle mit Wirsinggemüse (vegetarisch)


Frikadelle (nach Björn Freitag in „Lecker an Bord“)
Ergibt 9 kleine Frikadellen:
400 g Kidneybohnen (kleine Dose)
100 g junge Bohnen
1 rote Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 TL Senf
1 EL Tomatenmark
2 EL Paniermehl
2 EL Mehl
Abrieb von 1 Bio Zitrone
1 Ei
3 EL Olivenöl
weißer Pfeffer, Salz
1 EL Zucker zum Karamellisieren
Paniermehl zum Wenden
Rapsöl

Zwiebel würfeln und mit etwas Zucker in Rapsöl anschwitzen. Die grünen Bohnen putzen, kurz blanchieren, in kaltem Wasser abschrecken und in kleine Stücke schneiden.

Die Kidneybohnen abgießen und zerstampfen. Die angeschwitzten Zwiebelwürfel und Bohnenstücken hinzufügen und zusammen mit der zerriebenen Knoblauchzehe, Senf, Tomatenmark, Paniermehl, Mehl, Zitronenabrieb, dem Ei und Olivenöl zu einer homogenen Frikadellenmasse vermengen. Ist die Masse zu feucht, einfach mehr Paniermehl zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Frikadellen formen und in Paniermehl wälzen. Die Frikadellen von beiden Seiten bei niedriger Hitze in Rapsöl Hitze goldbraun anbraten.

Wirsinggemüse:
250 g Wirsing (1/2 kleiner Kopf)
1 Möhren
1 Zwiebel
3-4 Kartoffeln
1 Stück frischen Ingwer
Schalenabrieb von 1 Orange
2 EL Ziegenfrischkäse
Pfeffer, Salz, Zucker
Rapsöl
1 TL zerstoßener Fenchelsamen
Gemüsebrühe

Möhren schälen, in Würfel oder Scheiben schneiden und in Gemüsebrühe 4 Minuten blanchieren. Wirsing in dünne Streifen schneiden. Zwiebel würfeln. 
Kartoffeln schälen, in kleine Würfel schneiden und in Rapsöl in einer großen Pfanne anbraten. Zwiebelwürfel und etwas Zucker dazugeben und etwas braten lassen. Wirsingstreifen und Möhrenschieben dazu geben. Ingwer darüber reiben, zerstoßenen Fenchelsamen und Orangenabrieb dazu geben. Alles gut durchschmoren und etwas Farbe annehmen lassen. Etwas von der Möhrenbrühe angießen und bei geschlossenem Pfannendeckel fertig schmoren, bis Wirsing und Kartoffeln weich sind. Ziegenfrischkäse unterheben und mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Sauce:
2 TL Senf
1-2 EL vegane Mayonnaise
1 TL Balsamico

Zutaten nach Geschmack zu einer pikanten Sauce verrühren.

Anrichten:
Wirsinggemüse auf Teller geben, Frikadelle darauf legen und mit der Sauce beträufeln.

Zum traditionellen „Gestern bei Mama“-Rezept klick hier.
 
 

Zu einem weiteren vegetarischen Frikadellenrezept klick hier.


Urbane Landhausküche: Birnen, Bohnen und Speck nach Genießerart

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Birnen, Bohnen und Speck ist ein traditioneller Eintopf aus Norddeutschland, bei dem die drei Bestandteile gemeinsam gekocht werden und dann mit Kartoffeln serviert werden. Verwendet werden dabei Kochbirnen, harte Früchte, die man ungekocht gar nicht essen kann. Das dauert alles eine gewisse Zeit und lohnt sich eigentlich nur, wenn man eine größere Menge zubereitet.

Von der Veggie-Frikadelle nach dem Björn-Freitag-Rezept aus der TV-Sendung „Lecker an Bord“ (klick hier) hatte ich noch eine Handvoll Grüne Bohnen übrig, zwei Peckham-Birnen warteten noch darauf, weich und reif zu werden, und im Kühlschrank harrte auch noch ein Rest Pancetta auf Verwendung – die beste Voraussetzung, eine Version des Gerichtes für den Single-Haushalt des Genießers zu kreieren, die ich in der Pfanne zubereiten konnte (würde auch im Wok gehen).Etwas Ähnliches hatte ich ja schon einmal mit Nudeln gemacht (klick hier), nur diesmal sollten es wie im Original Kartoffeln sein.

Hier also kurz und knapp das Ergebnis – übrigens richtig lecker.


Rezept: Birnen, Bohnen und Speck nach Genießerart

2 Portionen

2 nicht zu reife Birnen
80 g durchwachsenen Speck, z.B. Pancetta
200 g Grüne Bohnen
1 Zwiebel
4 Kartoffeln
1-2 Stängel Bohnenkraut
½ l Gemüsebrühe
Pfeffer, Salz
4 TL geriebener Parmesan, oder besser noch Blauschimmelkäse
ev. etwas Schmalz oder Öl

Bohnen putzen und in Gemüsebrühe 6 Minuten blanchieren, herausnehmen und eiskalt abschrecken, damit sie die Farbe behalten. Blanchierbrühe aufbewahren.
Birnen schälen, Kerngehäuse entfernen und in Spalten schneiden.
Kartoffeln schälen und in 1 Zentimeter große Würfel schneiden.
Zwiebel fein würfeln.
Speck würfeln.
Speck in einer großen Pfanne auslassen, ev. etwas Schmalz oder Öl hinzufügen. Kartoffelwürfel mit wenig Salz dazugeben und anbraten, nach einigen Minuten Zwiebeln dazugeben und mitbraten, bis alles etwas Farbe angenommen hat. Birnenspalten, blanchierte Bohnen und 1 Stängel Bohnenkraut dazugeben und kurz mitbraten. Etwas von der der Blanchierbrühe dazugießen und alles mit geschlossenem Deckel bei niedriger Hitze schmoren lassen, bis es gar und durchgezogen ist. Die Birnen sollten nicht zerfallen. Mit Pfeffer abschmecken.
Zum Servieren mit etwas geriebenem Parmesan oder besser noch Blauschimmelkäse bestreuen.

Spaghetti alle vongole

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Die Packung Miesmuscheln, die im Supermarkt in der Kühlung lag, war mir mit anderthalb Kilo für meine Bedürfnisse doch ein wenig zu groß, wenn auch das meiste davon natürlich von den Schalen auf die Waage gebracht wurde. Und so kaufte ich sie nicht. Doch als ich dann an der Fischtheke eine hübsche kleine Schale mit 500 Gramm Venusmuscheln sah, konnte ich nicht wiederstehen und griff zu. Das war genau die richtige Menge, um „Spaghetti alle vongole“ zu machen, jenes betörende Nudelgericht, das ich das letzte Mal bei dem sagenhaften Pressemenü bei Bruno in Dortmund gegessen hatte (klick hier). (Dass diese Packung mit einem Drittel der Menge allerdings drei Mal so viel kostete wie die Miesmuscheln, kehre ich jetzt einfach mal kurz unter dem Teppich.)

 
Vongole oder Venusmuscheln

Das Schöne an Spaghetti all vongole ist, dass man sie kochen kann, auch wenn man gar nicht kochen kann. Das Schwierigste ist ist, die Spaghetti nicht zu weich zu kochen, weil sie im Muschelsud noch nachgaren und eventuell matschig werden können. Eigentlich muss man nur die richtigen Zutaten zur Hand haben, und das sind erstaunlich wenige. Neben den Muscheln braucht man eigentlich nur etwas Olivenöl, Knoblauch und Chili zum Aromatisieren, Petersilie und Pfeffer, vielleicht noch etwas Weißwein. Knoblauch und Chili werden im Öl angebraten, dann kommt etwas Weißwein hinzu. In dieser Mischung werden die Muscheln gekocht, bis sie sich öffnen. Dann kommen die gekochten Nudeln hinzu und werden mitgeschwenkt. Mit Petersilie und Pfeffer bestreut ist das allein schon herrliches Gericht.


Zutaten für die Sauce

Ich verfeinerte die ganze Sache noch mit ein paar weitren Zutaten, die ich mehr oder weniger zufällig im Hause hatte. Ich schmorte einige Kirrschtomaten mit, bis sie aufplatzten und der austretende Saft der Sauce noch ein besondere Note gab. Über die fertigen Teller rieb ich noch etwas Orangenschale wegen der Fruchtigkeit und etwas Battarga wegen des Meeresaromas, den wunderbaren getrockneten Rogen der Meeräsche (klick hier). Fertig war ein Gericht, das zusammen mit einem Glas sizilianischen Weißweins der Rebsorte Grillo die Allerheiligen-Trübseligkeit sofort vertrieb. 

 
Im Glas: Ein Grillo aus Sizilien

 


Rezept: Spaghetti alle vongole

2 Portionen

500 g Vongole
4 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen, in dünne Scheiben geschnitten
½ Chilischote ohne Kerne, in dünne Streifen geschnitten
8 Kirschtomaten
0,1 l Weißwein
2 EL gehackte Petersilie
etwas Orangenschal, abgerieben
etwas Bottarga, gerieben
Pfeffer aus der Mühle
250 g Nudeln
Salz

Vongole abbrausen und abbürsten. Beschädigte oder geöffnete Exemplare wegwerfen.

Spaghetti in gut gesalzenem Wasser zwei Minuten weniger kochen als auf der Packung angegeben.

In der Zwischenzeit das Öl in deiner großen Pfanne erhitzen. Knoblauchscheiben und Chilistreifen darin anbraten. Mit einem gehörigen Schuss Weißwein ablöschen und etwas einkochen lassen. Muscheln und Kirschtomaten hineingeben, Deckel auflegen und einige Minuten köcheln lassen, bis sich die Muscheln geöffnet haben und die Tomaten geplatzt sind. Noch geschlossene Muscheln entfernen und wegwerfen. Gekochte Nudeln hinzugeben, umrühren und etwas ziehen lassen.

Spaghetti alle vongole auf tiefe, vorgewärmte Teller verteilen, mit gehackter Petersilie, und Pfeffer aus der Mühle bestreuen. Orangenschale und Bottarga darüber reiben.

Tipp: Vorsichtige Köche garen die Muscheln mit etwas Öl in einem separaten Topf und seihen den dabei entstanden Sud durch ein feines Tuch, um zu vermeiden, dass Sandreste ins Gericht gelangen. Muscheln und Sud werden anschließend in die Pfanne mit dem Knoblauch-Chili-Öl gegeben.

Moules & frites de luxe: Miesmuscheln vom Mont Saint Michel, im Tempurateig ausgebackene Austern Fines de clair und Steckrübenfritten mit Perigord-Trüffel

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Bei der Recherche für den diesjährigen Restaurantführer „Bochum geht aus“ stieß ich auf den Speisekarten von Livingroom und Diergardts Kühler Grund auf den belgischen Streetfood-Klassiker „Moules et frites“, Miesmuscheln mit Pommes, der in den Brasserien und Gasthäusern an der ganzen frankophonen Küste von Nordsee, Ärmelkanal und Atlantik verbreitet ist. Er passt auch gut ins Ruhrgebiet, das Rheinische Muschelessen und die Pommes ausse Bude gehören schließlich hier zur Grundversorgung. Selbstverständlich wurde das Gericht in den beiden Läden etwas aufgepimpt. Statt schnöder Mayonnaise wurde Trüffelmayonnaise zu den Pommes gereicht. Weil in Coronazeiten Home Cooking angesagt ist, beschloss ich, das Gericht zu Hause nachzukochen. Aber in Sachen Aufpimpen wollte ich noch eins draufsetzen.

 
Miesmuscheln vom Mont Saint Michel
und Austern Fines de clair

Wenn Miesmuscheln die Austern des kleinen Mannes sind, dann sind Austern die Miesmuscheln des Genießers. In einem Essener Feinkostsupemarkt konnte ich hübsche kleine, aber äußerst wohlschmeckende Miesmuscheln vom Mont Saint Michel in der Normandie bekommen, genau richtig für „Moules et frites“. Doch dabei blieb es nicht. Ich kaufte noch einige Fines de Clair dazu, mit denen ich die Idee von Muscheln und Frittieren variieren wollte. Ich frittierte das Austernfleisch umhüllt von Tempurateig in Öl und bettete diese Nuggets auf eine Mischung aus Reisnudel-Vermicelli und Meerfenchel, auch Salicornes genannt, in der tiefen Austerschalenhälfte, so wie ich es einmal bei Slow-Food-Kollege Tom Bosbach in ähnlicher Form gesehen hatte, und richtete sie gemeinsam it den Moules an.

 
Perigord-Trüffel und Steckrübe.
 Die rotschalige Kartoffel kam nicht zum Einsatz.

Aber auch bei normalen Pommes sollte es nicht bleiben. Zwar hatte ich schon ein, zwei dicke rotschalige und gelbfleischige Laura-Kartoffeln gekauft, doch dann fiel mir eine hübsche kleine Steckrübe in die Augen. Daraus schnitzte ich mir schöne Pommes, marinierte sie in Kürbiskernöl und backte sie im Ofen aus – herrlich. Als Topping reichte mit die Trüffelmayonnaise nicht. Als ich bei einem Händler auf dem Bochumer Wochenmarkt eine einsame halbe Perigordtrüffel entdeckte, griff ich zu und hobelte sie üppig über meine Fritten.


Dazu gab es das Adam-Bier, eine dunkle Bierspezialität aus der Dortmunder Bergmannbrauerei mit wunderbaren sanften Lakritzaromnn. Fertig waren die Moules et frites de luxe.

 
Miesmuscheln

Ausgebackene Auster auf Reisnudlen und Meerfenchel

Steckrübenfritten mit Perigord-Trüffel


Rezept: Moules et frites de luxe

2 Portionen

Steckrübenfritten:
1 kleine Steckrübe, ca. 600 g
1-2 EL Kürbiskernöl
Salz
Trüffelmayonnaise
1 Trüffel nach Belieben

Steckrübe schälen, in ein Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Die wiederum in ein Zentimeter breite Stifte schneiden. Steckenrübenstifte mit Kübiskernöl marinieren, bis alles schön deckt ist. Gut salzen. Ein Backblech nit Backpaier auslegen, die marinierten Stifte daruf verteilen und ca 30 Minuten bei 180 Grad im Offen backen, bis die Stifte knusprig sind.
Beim Anrichten mit einem Klacks Trüffelmayonnaise versehen und üppig Trüffel darüber reiben.

Miesmuscheln:
1 kg Miesmuscheln
1 Zwiebel
1 Stück Lauchstange
1 Möhre
½ Fenchelknolle
Salicornes
1 Scheibe Steckrübe
Pfefferkörner, Senfkörner, Pimentkörner, Nelken, Lorbeerblätter
0,1 l Weißwein
Austernwasser (wenn vorhanden)
Rapsöl

Gemüse in dünne Juliennestreifen schneiden, Zwiebel in dünne Ringe. Öl in einem großen Topf erhitzen, Gemüsestreifen hineingeben und anschwitzen. Gewürze dazu geben und mit anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen. Falls vorhanden, Austernwasser dazu geben. Muscheln dazu geben und bei geschlossenem Deckel 5 bis 7 Minuten köcheln lassen, bis alle Muscheln offen sind. Salicornes hinzufügen und untermischen.

Ausgebackene Austern auf Reisnudel-Salicorne-Salat:
4 Austern
Tempurateig (Fertigprodukt)
½ l Öl
100 g Salicornes, eingelegt aus dem Glas
Austernsauce
50 g Reisnudel-Vermicelli

Reisnudel-Vermicelli mit kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten gar ziehen lassen. Mit gleicher Meneg eingelegten Salicornes vermischennund mit Austernsauce abschmecken.Austern öffnen, Muschelfleisch auslösen. Muschelwasser auffange, durchseihen und zu den Miesmuscheln geben.
1 Tasse Tempurateig nach Packungsvorschrift anrühren. Der Teig sollte dünn sein. Öl in einem Topf erhitzen. Muschelfleisch durch den Teig ziehen und im heißen Öl frittieren, bis es goldbraun ist.
Zum Anrichten die tiefen Austernschalenhälften mit Vermicelli-Salicornes-Salat füllen und das frittierte Muschelfleisch darauf geben.

Anrichten:
Miesmuscheln in tiefe Teller geben, je zwei gefüllte Austern darauf setzen. Getrüffelte Steckrübenpommes auf einem Extrateller dazu reichen.


 

Nachgebacken: Apfel-Galettes mit Walnüssen und Salzkaramell

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Ausgerechnet in dem österreichischen Kochblog „Cooking Catrin“ habe ich dieses schöne Rezept entdeckt, das mich an die Bretagne erinnerte (klick hier). Galettes heißen dort nicht nur gewisse Arten von Crêpes, sondern auch kleine Kekse, die mit Salzbutter hergestellt werden. Daran musste ich denken, als ich das Rezept für den einfachen Mürbeteig las. Und das Salzkaramell, das als Topping auf die fertigen Galettes kommt, ist ebenfalls eine Spezialität aus der Bretagne.

Äpfel der Sorte Ingrid-Marie und Walnüsse

Weil gestern eine Wiederholung des ersten Kommissar-Dupin-Krimis lief und mich im Biomarkt die rotbäckige Ingrid-Marie anlachte, eine wunderbar aromatische, süß-säuerliche Apfelsorte, habe ich das Ganze einfach nachgebacken. Natürlich mit einigen Veränderungen. Statt einem großen Kuchen aus 500 g Mehl, machte ich aus 300 Gramm 4 kleine Teilchen, die aber immer noch eine schöne Portionsgröße hatten. Zudem nahm ich nicht ausschließlich Weizenmehl, sondern ersetzte die Hälfte durch Buchweizenmehl. Buchweizen ist aus der bretonischen Küche schließlich nicht wegzudenken. Statt Pecannüssen nahm ich Walnüsse; das schien mir passender. Im Originalrezept wird ein österreichisches Spezialsalz aus Bad Ischl verwendet; ich hingegen nahm selbstverständlich Fleur de Sel aus der historischen bretonischen Salzstadt Guérande.

 
Selbst gemachtes Salzkaramell

Überhaupt, das Salzkaramell. Ich war überrascht, dass es mir beim ersten Mal so schön gelang. Beim Schmelzen des Zuckers gab ich mir aber auch richtig Mühe. Immer wieder nahm ich den heißen Topf vom Feuer, damit er nicht zu dunkel und damit zu bitter wurde. Dann ließ ich Butter darin schmelzen, kochte die Masse mit Sahne auf und gab eine Prise Fleur de Sel hinzu – bloß nicht zu viel.

Im Glas: Apfelpunsch

Es wurde ein schöner Nachmittag auf dem Balkon. Der Sankt-Martins-Sommer brachte Mitte November milde bretonisch Temperaturen, so dass ich den sanft gewürzten Apfelpunsch vom Niederrhein erst gar nicht warm machte. Wäre es kälter gewesen, hätte ich wohl noch einen Schuss Calvados hinein getan.

Zutaten für den Teig mit Weizen- und Buchweizenmehl

Vor dem Backen

Nach dem Backen 

Rezept: Apfel-Galette mit Walnüssen und Salzkaramell
Ergibt 4 Teilchen

Teig:
150 g Weizenmehl
150g Buchweizenmehl
30 g Zucker
1 Prise Salz
120 g kalte Butter
2 Eier
1 EL Wasser

Füllung:
3-4 kleine Äpfel
1-2 TL Zimt
4 Walnüsse

Weizen- und Buchweizenmehl, Zucker und Salz miteinander vermischen. In Stücke geschnitten kalte Buter unterheben, Eier und 1 El Wasser dazugeben und alles miteinander verkneten. Teig für einen Haleb Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Aus den Äpfel das Kerngehäuse schneiden. Äpfel in dünne Spalten schneiden. Spalten mit Zimt marinieren. Walnüss knacken und in Stücke zerstoßen.
Teig in vier gleich große Stücke schneiden. Jedes Stück auf einer bemehlten Arbeitsplatte zu einem Kreis mit 15 cm Durchmesser ausrollen. Die Mitte mit Apfelspalten auslegen, dabei einen Rand von 2,5 cm lassen. Einige Stücke Walnüsse darauf streuen. Den Rand über die Apfelspalten schlagen und festdrücken.
Galettes auf eine mit Backpapier ausgeschlagenes Backblech legen um im vorgeheizten Backofen bei 180 Gradeca. 35 Minuten lang backen.

Salzkaramell:
100 g Zucker
25 g Butter
120 ml Sahne
1Tl Salz

Einen Topf mit schwerem Bocen erhitzen. Zucker hineingeben und schmelzen lassen. Dabei wird der Zucker braun. Sarauf achten, dass er nicht zu dunkel wird. Evtll. vom Feuer nehmen. In den geschmolzenen Zucker die Buttergeben, schmelzen lassen und unterrühren. Sahen dazu geben, alles aufkochen lassen. Salz dazu geben und etwas weite kochen lassen. Vom Feuer nehmen und auskühlen lassen.

Anrichten:
Puderzucker

Zum Anrichten der Gallettes mit Salzkaramell beträufeln und Puderzucker bestreuen.

Zum Original-Rezept auf "Cooking Catrin"klick hier.
Zu weiteren bretonisch inspirierten Rezepten auf "Genussbereit"klick hier.



Herbstvergnügen: Bratapfel „Himmel und Erde“ vegetarisch

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Liegt es am Corona-Lockdown, am grauen November an sich oder am bevorstehenden Geburtstag, dass dem Genießer z.Zt. so besinnlich ist? Jedenfalls fiel mir beim wochenendlichen Zuhause-Bleiben ein Gericht ein, das ich vor über 25 Jahren in dem Ruhrgebietskochbuch „Der Pott à la carte“ entdeckt hatte, einem Kochbuch, das der mittlerweile verstorbene Manfred Schulte vom nicht mehr existenten Mühlenberger Hof in Duisburg-Rheinhausen herausgebracht hatte, Himmel und Erde „auf Schultes Art“ nannte er seine elegante Version des deftigen Klassikers aus Äpfeln, Kartoffeln und Blutwurst, für die er einfach Kartoffelpüree und Blutwurstwürfel in einen Bratapfel füllte (zum Rezept klick hier). Ich hatte damals dieses Gericht gerne nachgekocht. Beim Nachforschen in meinem Fotoarchiv aus Vor-Blogger-Zeiten fand ich sogar ein paar Bilder von meinen Versuchen.

 
Bratäpfel 2006.
Bei einem nachweihnachtlichen

Weinmenü zwischen den Jahren

 
Bratäpfel 2009.
Im Kochkurs "Der Pott kocht". Klick hier.

Jetzt fand ich es an Zeit, das Gericht noch einmal zu machen. Allerdings wollte ich auch den Wandel der Zeiten mitdokumentieren, und so versuchte ich, eine vegetarische Version hinzubekomm Ich wollte auf die Blutwurst zu verzichten, ohne dass der deftige Geschmack verloren geht. Also würzte ich das Kartoffelpüree kräftig mit den Blutwurstgewürzen Majoran, Koriander, Piment, Nelke, Muskat und Ingwer, und die dunklen Stippen imitierte ich kurzerhand mit Pumpernickelkrümeln. Diese Mischung füllte ich n ausgehöhlte Äpfel und buk sie Ofen. Serviert das Ganze dann auf warmem Apfelrotkohl mit karamellisierten Walnüssen.




Dazu gab es ein Bowlentässchen heißen Apfelpunsch. Fertig war das Herbstvergnügen.


Rezept: Bratapfel „Himmel und Erde“ vegetarisch
Ergibt 6 kleine Bratäpfel

6 kleine Äpfel
350 g mehlig kochende Kartoffeln
Salz
100 ml Milch
25 g Butter
Je ein Prise Majoran, Koriander, Piment, Nelke, Muskat und Ingwer
Salz
½ Scheibe Pumpernickel

Pumpernickel in feine Würfeel schneiden oder zerkrümeln.
Aus den Kartoffeln Püree machen: Kartoffeln schälen, in gut gesalzenem Wasser in 25 Minuten gar kochen. Stampfen oder durch eine Presse drücken.
Milch und Butter anwärmen, bis die Butter flüssig ist, und unter die Kartoffeln rühren. Püree kräftig mit Majoran, Koriander, Piment, Nelke, Muskat und Ingwer würzen.
Von den Äpfeln den Äpfeln einen Deckel abschneiden. Mit einem scharfkantigen Teelöffel das Kerngehäuse herausholen und den Apfel aushöhlen. Mit Kartoffelpüree füllen. Deckel draufsetzen.
Äpfel in eine ofenfeste Form setzen und mit etwas Wasser angießen. Im auf 220 Grad vorgeheizten Ofen ca. 15 bis 20 Minuten garen. Aufpassen, dass die Äpfel nicht zerfallen.

Anrichten:
300 g Apfelrotkohl (Rezept hier)
6 Walnusskeren, zerbröckelt.
Butter, Zucker, Salz

Apfelrotkohl erhitzen.
etwas Zucker in eine einer heißen Pfanne schmelzen lassen. Butter dazugeben, schmelzen lassen, verrühren und etwas salzen. Walnusstücke dazugeben und karamellisieren, salzen.

Rotkohl auf Teller verteilen, Bratapfel daraufsetzen und mit karamellisierten Walnüssen bestreuen.

Der 65. Geburtstag oder Dinner for One: Getrüffeltes Rebhuhn mit Herbsttrompeten-Kaninchenleber-Feigen-Füllung an weißem Risotto, Steinpilzen und Radicchio in Gorgonzola

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Eines der Gedankenspiele, was ich denn zu meinem diesjährigen, immerhin 65. Geburtstag kochen könnte, kam mir im Frühjahr bei der Folge von „Kitchen Impossible“, in der Tim Mälzer den Berliner Koch The Duc Ngo dazu verdonnerte, im Gasthaus des Österreichers Max Steigl „Poulard en vessie“ zuzubereiten. Bei dieser urtümlichen französischen Art, ein Hähnchen zuzubereiten, werden dem Vogel Trüffel unter die Hautgeschoben, der Bauch mit Gänsestopfleber gefüllt und das Ganze dann in einer Schweinsblase sous vide gegart. Nun gut, Gänsestopfleber wollte ich nicht unbedingt verarbeiten und statt der Schweinsblase würde es vielleicht auch ein Bratschlauch tun, aber ein Nackthalshuhn aus Südwestfrankreich mit Perigord-Trüffeln zu spicken, das wäre doch etwas für den Fünfundsechzigsten.

Doch dann kam die Corona-Pandemie mit der Verdonnerung zur Vermeidung von Sozialkontakten, und ich entschied mich, statt eines üppigen Gastmahls für 10 doch lieber ein Dinner for One zu veranstalten. Statt einer oder auch zwei großer Poularden reduzierte ich das Ganze auf ein Rebhuhn, das genau die richtige Größe für den hungrigen Genießer hatte. Rebhuhn hatte ich noch nie zubereitet, und Trüffeln kann man dem Vogle schließlich auch unter die Haut scheiben. Man braucht nur nicht so viel.


Das Rebhuhn wird in eine Salzlake eingelegt,

damit es beim Braten saftig bleibt.


Dann werden Trüffelscheiben unter die Haut geschoben.

Diese Operation war übrigens leichter, als ich dachte. Die Haut löste sich ziemlich leicht vom Fleisch, als ich mit einem abgerundeten Messer darunter fuhr, so dass man die Trüffelscheiben ohne Probleme einführen konnte. Vorher hatte ich den Vogel für ein paar Stunden in einer Brine eingelegt, einer mit Thymian und Rosmarin gewürzten Salzlake (hier schon einmal ausprobiert). Das Salz verändert die Fleischstruktur und so trocknet es beim Braten nicht aus, was bei Wildgeflügel leicht geschieht. Denn auch die Idee mit dem Bratschlauch verwarf ich. Ich wollte das Rebhuhn einfach im Ofen braten.


Zutaten: Herbsttrompeten, Trüffel, Kaninchenleber...

...und getrocknete Feigen

Durchgeschmorte Füllung

Bei der Füllung wollte ich jedoch ganz auf Leber nicht verzichten. So entschied ich mich für Kaninchenleber, die ich als sehr delikat in Erinnerung hatte. (Für ein Kaninchenleberrezept hier klicken). Ich briet sie mit Schalotten, gehackten getrockneten Feigen und einigen schwarzen Herbstrompeten an, löschte dann mit je einem Schuss Cognac und Apfelsaft ab, würzte mit Wildgewürzen und schmorte das Ganze dann zu einer schönen Masse zusammen, deren Rest übrigens einen wunderbaren Bruschetta-Aufstrich ergab. Diese Füllung verschwand im Bauch des getrüffelten Rebhuhns, das bei 180 Grad im Ofen gebacken wurde.


Beilage Steinpilze

Beilage Radicchio

 
Weinbegletung

Für die Beilagen griff ich auf ein vegetarisches Rezept zurück, dass ich bereits schon vor ein paar Wochen zubereitet hatte: Risotto diesmal mit Herbsttrompeten, Radicchio in Gorgonzolasauce und gebratene Steinpilze (klick hier). Alles zusammen ergab ein wahrhaft fürstliches Geburtstagsessen, betörend, üppig und völlig unkorrekt. Als Weinbegleitung gab es zwei Kellerfunde: die letzte Falsche Saar Riesling 2008 von Van Volxem, der auch den Risotto und die Gorgonzolasauce adelte, sowie ein Tempranillo 2007 Christina vom Öko-Weingut Los Astrales, Ribera del Duero.



Rezept: Getrüffeltes Rebhuhn mit Herbsttrompeten-Kaninchenleber-Feigen-Füllung

Reicht für 2 Portionen

1 Rebhuhn
60 g Salz
1 Zweig Thymian
1 Zweig Rosmarin
1 Lorbeerblatt
1 Trüffel
Kalte Butter
Pfeffer und Salz
drei Streifen Lardo oder anderen fetten Speck

Füllung:
100 g Herbsttrompeten
100 g Kaninchen- oder Hähnchenleber
2 getrocknete Feigen
1 Scheibe Toastbrot
1 Zehe Knoblauch
1 Schalotte
1 Zweig Rosmarin
1 Zweig Thymian
ein Schuss Cognac
1 Schuss Apfelsaft
Gemüsebrühe
Pfeffer, Salz

Am Vortag Rebhuhn säubern und die Innereien aus der Bauchhöhle holen. In einer Schüssel Salz, Thymian, Rosmarin und Lorbeerblatt mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen und auf Zimmertempeartur abkühlen lassen Das Rebhuhn hinlegen und zugedeckt im Kühlschrank5 Stunden ziehen lassen.

Rebhuhn aus der Brine holen und trocken tupfen. Trüffel in nicht zu dünne Scheben schneiden. Mit einem runden Messer die Haut des Rebhuhns lösen und die Trüffelscheiben darunter schieben. Zugesckt über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Für die Füllung am nächsten Toastbrot in Wasser einweichen und ausdrücken. Knoblauch und Schalotte fein würfeln und in Olivenöl andünsten. Herbstrompeten, Kaninchenleber und Feigen in kleine Stücke schneiden und mit Rosmarin und Thymian dazugeben. Je einen Schuss Cognac und Apfelsaft dazugeben und verdampfen lassen. Ausgedrücktes Toastbrot dazugeben und unterrühren. Etwas Gemüsebrühe angießen und alles zugedeckt 10 Minuten schmoren lassen, bis die Leber und die Pilze durch sind. Alles mit einer Gabel zerdrücken. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Das Rebhuhn mit der Füllung füllen. Mit Lardoscheiben belegen und bei 180 Grad 30 Minuten im Ofen braten. Dabei eine Tasse Wasser mit in den Ofen stellen.

Parallel dazu ein paar Steinpilze braten und ein Pilzrisotto sowie Radicchio in Gorgonzolasauce (Rezepte hier) zubereiten. Zusammen anrichten.


 

Kaffeetrinken: Arme Ritter vom vertrockneten Hefe-Rosinen-Zopf mit hausgemachtem Salzkaramell

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Das war der Plan. Als ich letzten Samstag beim Biobäcker war, kaufte ich mir einen halben, wunderbar duftenden Hefezopf. Den wollte ich, in nicht zu dicke Scheiben geschnitten, mit guter Butter bestreichen, eine Scheibe Pumpernickel darauf legen und zum Advents-Kaffee vertilgen.

 
Hefezopf in der Eierplempe

Doch es kam alles anders. Mitte der Woche lag der Hefezopf immer noch herum, und als ich ihn anschnitt, war er doch schon ziemlich vertrocknet. Da kam mir die Idee, Arme Ritter daraus zu machen. Ich weichte die Scheiben einfach in einer leicht gezuckerten Eier-Sahne-Plempe (fast schon ein Pfannkuchenteig) ein, panierte sie dann in Semmelbrösel und briet sie schließlich in Butter wie ein Wiener Schnitzel aus. Auf dem Teller übergoss ich sie sie mit dem hausgemachten Salzkaramell, das ich noch von den Apfel-Galettes von neulich übrig hatte (klick hier), und bestäubte sie mit einem Hauch Puderzucker. Dazu ein Tässchen karamellfarbener Milchkaffee – einfach herrlich!


Rezept: Arme Ritter vom Hefe-Rosinen-Zopf mit hausgemachtem Salzkaramell

Ergibt 6 Arme Ritter

6 nicht zu dicke Scheiben Hefe-Rosinenzop
1 großes Ei
1/8 l Sahne
1/8 l Milch
3 TL Zucker
1 Prise Salz
1 Tasse Paniermehl
Butter zum Braten
hausgemachtes Salzkaramell (Rezept klick hier)
Puderzucker

Ei, Sahne, Zucker und Salz verquirlen und etwas Miclh unterrühren, damit genug Flüssigkeit da ist. Hefezopf-Scheiben hineinlegen, ¼ Stunde einweichen und die Flüssigkeit aufsaugen lassen. In Paniermehl wälzen.
In einer Pfanne Butter auslassen und die panierten Hefezopf-Scheiben goldbraun ausbacken.

Auf Dessertteller legen, mit Salzkaramell beträufeln und mit einem Hauch Puderzucker bestäuben. Möglichst lauwarm zu Milchkaffee servieren.


Steckrübenwinter 2020: Steckrübeneintopf mit Artischocken, Vitelotte-Kartoffeln und Orange (vegetarisch)

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Wie versuchte Ministerpräsident Armin Laschet neulich, uns auf die Feiertage im Coronajahr 2020 einzuschwören? "Es wird wohl das härteste Weihnachten, das die Nachkriegsgenerationen je erlebt haben". Naja, vielleicht wollte er sich mit diesem Kanonen-auf-Spatzen-Svhuss als eine Art NRW-Churchill profilieren und eine ähnlich Phrase in die Welt setzen wie der britische Premierminister mit seiner legendären „Blood, Sweat and Tears“-Rede.

Dennoch kam ich auf die Idee, den guten Mann beim Wort zu nehmen. Wenn schon harte Lockdown-Zeiten, dann richtig. Beim Durchstöbern meines Blogs kam ich auf die Idee, die zum Mythos gewordenen Steckrübenwinter nach dem ersten und dem zweiten Weltkrieg wieder aufleben zu lassen, die sich als archetypische Notzeiten in das kollektive Bewusstsein der Deutschen eingegraben haben und genauso kollektiv verdrängt werden. Seit jenen Zeiten ist die kindskopfgroße Steckrübe ziemlich verpönt. Dabei ist sie mit ihrem feinen nussigen Geschmack geradezu ideal, den Lockdown in den Wintermonaten zu versüßen und gleichzeitig an gute alte Härtezeiten zu erinnern. In Westfalen wird sie übrigens gern "Lippische Ananas" genannt.

Im Archiv von Genussbereit stieß ich immerhin auf eine ganze Anzahl Rezepte mit Steckrübe, die sich lohnen, nachgekocht zu werden – nicht wegen der „härtesten Weihnachtsszeit“, sondern weil sie einfach lecker sind.

Hier die Links:
Hotch Potch - Lammeintopf mit Steckrüben. Klick hier
Moules et frites deluxe – Miesmuscheln mit Steckrübenpommes. Klick hier
Steckrübensüppchen mit Miesmuscheln. Klick hier
Lippische Ananas. Klick hier
Winterlicher Wurzeleintopf. Klick hier
Steckrübenauflauf wie Himmel und Erde. Klick hier
Kabeljau auf Steckrübenpüree. Klick hier
Steckrübeneintopf mit Rosenkohl und Orange. Klick hier

Den 2. Advent (und Nikolaustag) feierte ich mit einer Variante des letzten Gerichts. Ich ersetzte den Rosenkohl durch gebratene Artischocken und ergänzte das Gericht mit blauen Vitelotte-Kartoffeln. Ein gelungener Start in den Steckrübenwinter 2020. 

Eintopf-Zutaten

Aromaspender Orange und Kumquats


Rezept: Steckrübeneintopf mit Artischocken, Vitelotte-Kartoffeln und Orange

Für 4 Portionen

Steckrübeneintopf:
1 kleine Steckrübe, ca. 900 g
200 g Kartoffeln
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 mittelgroße Möhren
1 kleiner Fenchel
1 kleine Petersilienwurzel
1 Orange
Gewürzsäckchen mit 1 Nelke, 4 Pimentkörnern, 1 TL Pfefferkörnern, 1 Sternanis, ½ TL Koriandersaat, 1 Stückchen Zimtstange
Majoran, getrocknet
Muskatnuss, gerieben
1 Msp. Curry
Salz, Pfeffer
1 l Gemüsebrühe
1 guten Schuss trockenen Weißwein
Rapsöl

Steckrübe, Kartoffeln, Möhren und Petersilienwurzel putzen bzw. schälen und in gleich große Würfel schneiden. Mit dem Sparschäler dünn die obere Schicht einer halben Orange absschälen. Rest der Orange auspressen. Zwiebel würfeln, Knoblauch in Scheibchen schneiden.
Nach Geschmack Nelke, Pimentkörner, Pfefferkörner, 1 Sternanis, Koriandersaat, Sternanis und Zimtstange in einen Papierteebeutel geben und zubinden.
Öl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Gewürfelte Gemüse dazugeben und alles kräftig anschwitzen lassen, kann gerne ein wenig Farbe annehmen. Nach einer gewissen Zeit die Knoblauchscheiben dazu geben.
Mit heißer Gemüsebrühe auffüllen, Orangenschale, Gewürzsäckchen und getrockneten Majoran dazu geben und 10 bis 15 Minuten köcheln lassen, bis die Gemüsewürfel weich sind, aber noch Biss haben. Vom Feuer nehmen.
Orangenschale und Gewürzsäckchen aus dem Eintopf fischen und wegwerfen.
1 Drittel des Gemüseeintopfes abheben, pürieren und zurück in den Topf geben. Einen Schuss trockenen Weißwein und Orangensaft dazugeben und kurz aufkochen lassen, damit der Alkoholgeschmack verfliegt. Mit geriebene Muskatnuss, einer Msp. Curry, Pfeffer und Salz abschmecken.

Artischocken und Vitelotte-Kartoffeln:
4 Artischocken
4 nicht zu große Vitelotte-Kartoffen
4 Kumquats
Rapsöl, Peffer, Salz
ein Schuss Weißwein

Artischocken putzen. Spitze großzügig abschneiden, harte Blätter und Stroh entfernen, Stiele schälen. Alles in Stücke schneiden.
Vitelotte-Kartoffel schälen und in dünne Scheiben schneiden.
Kumquats waschen und in dünne Scheiben schneiden.
Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Artischocken und Kartoffelscheiben dazugeben, salzen und anbraten. Mit einem Schuss Weißwein ablöschen und bei geschlossenem Deckel 10-15 Minuten weich schmoren. Deckel abnehmen., Flüssigkeit verdampfen lassen. Kumquat-Scheiben dazugeben und kurz mitbraten. 

Anrichten:
Steckrübeneintopf auf Teller gben und mit den Artischocken, Vitelotte-Kartoffeln und Kumquats granieren.
Nach Geschmack geriebenen Parmesan, Schmand, Kürbiskernöl und Balsamico dazu reichen.

Lecker Lutschen für Europa: Genießers Salzkaramellen mit irischer Butter, italienischem Kastanienhonig und bretonischem Fleur de Sel

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Als ich neulich Salzkaramell gemachte hatte, um es als Topping über die leckeren Apfel-Galettes zu gießen (klick hier), kam ich auf die Idee, für Weihnachten Karamellbonbons zu machen.

Für das Topping hatte ich damals weißen Zucker genommen, den ich erst karamellisieren ließ, dann die Sahne hinzufügte und alles aufkochte. Dabei kann es passieren, dass das Karamell zu dunkel wird und somit bitter schmeckt. Für die Bonbons machte ich es jetzt anders und gab Zucker und Sahne gleichzeitig in den Topf und kochte beides mit den anderen Zutaten gleichzeitig unter ständigem Rühren, bis der Zucker karamellisierte und eine zähflüssige Masse entstand. Die unterschiedliche Farbe der Bonbons kam anscheinend von den verschiedenen Sorten Zucker, die ich verwendete. Das erste Mal nahm ich nur weißen, da wurden die Bonbons hell, das andere Mal weißen und braunen Halbe-Halbe, und die Bonbons wurden dunkel. Die Kochdauer betrug etwa 25 Minuten. Die Masse wurde beim Erkalten hart, so dass Lutschbonbons entstanden. Weiche hätte ich wohl bekommen, wenn es mir gelungen wäre, die Kochtemperatur auf 114 Grad zu halten. 


Mit weißem Zucker gibt es helle, mit braunem Zucker dunkle Karamellen.

In Polen sind die hellbraunen Zucker-Sahne-Bömbchen in weicher Form geradezu eine Nationalsüßigkeit, in der Bretagne - mit Salzbutter hergestellt - eine würzige Regionalspezialität. Als Ruhrgebietskind wollte ich meinen Bonbontopf aber in einen europäischen Melting-Pot verwandeln. Also gab ich neben Zucker und Sahne auch noch Butter aus Irland, Kastanienhonig aus Italien und Fleur de Sel aus der Bretagne an die Masse. Die herbsüßen Bonbons, die dabei entstanden, waren zwar hart, zergingen aber mit zartem Schmelz auf der Zunge. Allerdings sollte man die immer weicher werdende Masse nicht zu früh kauen – die Zahnfüllungen werden es einem danken.

Die Zutaten Butter, Kastanienhonig, Sahne, Salz und Zucker...
 
  
...werden unter Rühren gekocht, bis sie karamelliseren...

...dann in eine mit Backpapier ausgelegte Form gefüllt...

...mit Fleur des Sel bestreut...

...und ausgehärtet.


Rezept: Genießers Salzkaramellen mit irischer Butter, italienischem Kastanienhonig und bretonischem Fleur de Sel

Für ca. 180 g Karamellen

125 g Zucker
1/8 l Sahne
30 g Butter
1 Tl Fleur de Sel
1 EL Kastanienhonig
1 Prise Fleur de Sel zu Betsreuen

Alle Zutaten in einen Topf geben. Zum Kochen bringen und unter ständigem Rühren 25 Minuten köcheln lassen, bis einen zähflüssige Masse entsteht. In eine mit Backpapier ausgelegte Form gießen. Ein paar Sekunden abkühlen lassen und mit Fleur de Sel bestreuen. Zwei Stunden auskühlen lassen. Karamellplatte in mundgerechte Stücke brechen.

Süße Erinnerung: Reisauflauf mit Äpfeln und Rosinen nach Nelson Müller

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Als ich vor mittlerweile neune Jahren Nelson Müllers Kochbuch „Meine Rezepte für Body and Soul“ (klick hier) in die Hände bekam, war ich überrascht, darin eine Gericht zu finden, das auch ein Stück Soulfood aus meiner eigenen Kindheit war: Reisauflauf. Meine Mutter hatte es, soweit ich mich erinnern kann, von ihrer Schwester aus Österreich mitgebracht. Rosinen waren auf jeden Fall drin, ob auch Äpfel wie bei Nelson Müller, weiß ich nicht mehr. Aber ich kann mich gut daran erinnern, dass der Auflauf so backofenheiß auf dem Teller war, dass man ihn kaum essen konnte – wie es auch Nelson empfiehlt. Und dass der Eischnee obendrauf goldbraun gebacken war.

Einmal haben wir dann den Reislauf in einem meiner Kochkurse für Männer gemacht (klick hier), doch ich fand das Ergebnis nicht so richtig gelungen, denn der Eischnee wollte nicht so richtig soufflieren und die Reismasse blieb sehr kompakt. So sollte es neun Jahre dauern, bis ich mich heute am 4. Advent diesem Rezept noch einmal widmete. Auch diesmal blieb der Auflauf ziemlich flach. Vermutlich hatte ich den Milchreis nicht genügen abkühlen lassen, bevor ich den Eischnee unterrührte. Vielleicht war der Eischnee ach nicht steif genug. Schmecken tat das Ganze aber wunderbar, der Auflauf war locker und saftig.

 Zutaten: Zucker, Rosinen, Zitronenschale,
Milch, Eier, Apfel, Butter, Milchreis, Vanille

 
Bei 180 Grad gebacken

Im Gegensatz zum Kochkurs-Rezept (klick hier) reduzierte ich diesmal die Menge um Hälfte für 2 Personen. Dazu hätte man noch eingemachtes Obst (was nicht zur Hand war) oder auch Vanillesauce reichen können (Rezept hier). Ich trank jedoch ein Gläschen Calvados dazu. Man hätte auch ganz gut die Rosinen vorher darin einweichen können.


Rezept: Reisauflauf mit Äpfeln und Rosinen nach Nelson Müller

Für 4 Personen

100 g Milchreis
1 Vanilleschote
175 ml Milch
30 g Butter
Salz
1 Apfel
50 g Rosinen
3 Eigelb
50 g Zucker
Abgeriebene Schale von ½ Zitrone
3 Eiweiß
Butter und Brösel für die Form

Den Milchreis in einem Sieb abspülen und abtropfen lassen Die Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark mit einem spitzen Messer herauskratzen. Die Milch mit der Butter, 1 Prise Salz und dem Vanillemark zum Kochen bringen. Den Reis unter Rühren einrieseln lassen und bei schwacher Hitze etwa 25 Minuten quellen lassen, dabei gelegentlich umrühren. Abkühlen lassen.

Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Die Äpfel schälen, vierteln und entkernen und in kleine Würfel schneiden. Mit den Rosinen unter den Reis mischen. Die Eigelbe mit der Hälfte des Zuckers schaumig schlagen und mit der abgeriebenen Zitronenschale unter den Reis heben. Die Eiweiße mit dem restlichen Zucker zu steifem Schnee schlagen und unter den Reis heben.

Die Reismasse in eine gebutterte und mit den Bröseln ausgekleidete Auflaufform füllen und den Reisauflauf im Ofen auf der mittleren Schiene etwa 40 Minuten backen. Den Auflauf noch heiß aus der Form heraus servieren.

Weihnachten 2020: Ein Riesling zum Kartoffelsalat an Heiligabend

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Der Scharzhofberg an der Saar ist eine der berühmtesten Weinlagen Deutschlands und gehört seit Generationen der Familie Egon Müller. Im Weingut Scharzhof zu Füßen des Berges produziert Egon Müller IV seine hochedlen restsüßen Rieslinge, die z.T. zu den renommiertesten und teuerst gehandelten Weinen der Welt gehören. Allerdings musste die Familie im Laufe der letzten 200 Jahre immer wieder Parzellen verkaufen, so dass heute sieben Produzenten Weine mit der Lagenbezeichnung „Scharzhofberger“ in ganz unterschiedlichen Qualitäten verkaufen können. Zum Bericht über eine Scharzhofberger-Verkostung klick hier.

Egon Müllers „Gutswein“ ist jedoch kein Scharzhofberger, sondern heißt nach dem Weingut schlicht Scharzhof Reisling – was, wenn man ihn googelt, für einigermaßene Verwirrung sorgt, weil man doch immer wieder zu dem Begriff „Scharzhofberger“ geführt wird. Nichtsdestoweniger ist der Scharzhofberg Reisling, der aus Reben von jenen Weinlagen Egon Müllers stammt, die eben nicht der Scharzhofberg sind, ein fantastischer Wein. Ich hatte vor einigen Jahren eine Flasche des Jahrgangs 2008 in der Grabbelkiste der Essener Weinhandlung Vino Grande gefunden, die ich an diesem Heiligabend aus ihrem Kellerschlummer weckte.


Der Wein war herrlich. Die moderaten 10,5 % Alkohol stiegen so gut wie nicht zu Kopf, das perfekte Spiel von Süße und Saure, gepaart mit einer wunderbaren Fruchtigkeit von Äpfeln, Aprikosen und Orangen, war ungemein animierend. Und die Farbe des im Glas kullernden Wein reflektierte den Kerzenglanz des Tannenbaums wie flüssiges Gold.


Dazu gab’s ganz unkompliziert den Klassiker der Heiligabend-Küche, Kartoffelsalat mit Würstchen. Den Kartoffelsalat stimmte ich ganz auf den Wein ab. Er bestand aus Pellkartoffeln der Sorte Laura, blanchierten roten Zwiebeln, Cornichons und Apfelwürfeln, die ich über Nacht in einer Sauce aus Mayonnaise, Apfelessig, Orangensaft, Cornichon-Sud und Zucker marinierte und schließlich mit Pfeffer, Salz und einem Hauch Curry abschmeckte.

Was Besseres konnte es an diesem Corona-Heiligabend nicht geben.

Vegetarische Weihnachten 2020: Nussbraten mit Genießers Tomatensauce und buntem Salat. Zuvor eine grüne Linsensuppe

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Vegetarischer Nussbraten mit Ottolenghi-Touch

Wie sich Weihnachtstraditionen ändern. Früher, als ich noch für meine Mutter und meine Schwester zu Weihnachten kochte, stand regelmäßig der Sauerbraten auf dem Programm (klick z.B. hier oder hier). In den letzten Jahren hingegen kam häufig ein vegetarisches Weihnachtsmenü zum Tragen (klick hier oder hier)– nicht zuletzt auch deswegen, weil in der Regel ein klassisches Festtagsmenü mit großem Braten zu meinem Geburtstag vier Wochen vor Weihnachten auf den Tisch kommt (klick z. B. hier, hier oder hier).

 
Ungebacken in der Form

 
Fertig

Als ich jetzt im Internet stöberte, fiel der schöne Halloumi-Nuss-Braten mit Granatapfelkernen im Blog „Feed Me Up Before You Go-Go“ auf, ein Rezept mit Ottolenghi-Touch, das ursprünglich aus dem „Delicious Magazine“ stammt und durch die Granatapfelkerne und Dillzweige als Topping auch ein wahrer Augenschmaus ist. Dafür wird ein Brät aus Reis, Möhren, Champignons, Pistazien und Haselnüssen hergestellt, das mit Orangen- und Zitronenschalen, Dill und Petersilie gewürzt wird. Das Originalrezept sieht auch noch Halloumi vor, den Mozzarella-ähnlichen griechischen Grillkäse. Ich verwendete allerdings Manouri, den griechischen Molke-Käse, der eher an Ricotta erinnert. Auch bei den Brotwürfeln, die das Brät anreichern, wich ich von der Vorlage ab. Statt einfachem Seurteigbrot nahm ich altbackenes hart gewordenes Roggenvielsaat-Brot, das ich ein wenig in Wasser einweichte.



Das Ergebnis schmeckte einfach großartig. Ob man den im Ofen gebackenen Laib wirklich Barten nennen sollte, sei einmal dahingestellt. Er ist vielmehr ein überdimensionaler Powerriegel mit wahren Geschmacksexplositionen. Ich servierte ihn mit meiner legendären Tomatensauce mit Ananasmarmelade (klick hier) und einem winterlichen Salat mit Cicoree, gelber und roter Bete.
Hier geht es zum Rezept.


Zuvor gab es eine ebenso farbenfrohes Süppchen, das auf dem Rezept für die Grünen Linsen auf persische Art (klick hier) basierte. Diese goss ich mit einer entsprechenden Menge Gemüsebrühe auf und verlieh ihm zusätzlich eine besondere Note durch die Beigabe von Orangenschalen. 


 

Prost Neujahr 2021!

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Der Genießer wünscht allen Genussbereit-Lesern ein frohes 2021. Mit dem Kochen ist es ja im Lockdown immer weitergegangen – hoffentlich kann ich auch bald wieder über die Restaurants im Ruhrgebiet berichten.



Am Lockdown-Silvester gab’s was Traditionelles. Mann. solche Kawenzmänner von Miesmuscheln hatte ich ja noch nie gehabt! Bis zu acht Zentimetern groß, sahen sie fast aus wie Grünschalmuscheln aus Neuseeland. Dabei waren sie laut Packungsaufdruck Wildfang aus dem Nordostatlantik. Nun denn, sie wurden trotzdem mit einem Riesling aus dem Rheingau zu einem Rheinischen Muschelessen verarbeitet. Hier geht es zum Rezept


 

Neujahrsessen 2021: Pannfisch Ruhrpott Style – gebratener Kabeljau mit Senfsauce, Bratkartoffeln und geschmorten Gurken

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Pannfisch sind gebratene Fischstücke mit Bratkartoffeln und Senfsauce und gelten als Hamburger bzw. norddeutsche Spezialität. Der Name rührt daher, das Fisch und Kartoffeln in der P(f)anne zubereitet werden.

Fisch in Senfsauce kenne ich als typisches Ruhrgebietsgericht aus meiner Kindheit. Klassischerweise wurde er mit Schellfisch zubereitet, aber mit Kabeljau oder jedem anderen Fisch funktioniert das Ganze auch prächtig – zumal Schellfisch an den Fischtheken des Reviers anscheinend nicht mehr so verbreitet ist. Allerdings wurde er nicht Brat-, sondern mit Salzkartoffeln serviert. Aber vielleicht war das auch nur eine Eigenart meiner Mutter (klick hier).

Nun war ich vor einiger Zeit einmal im Baumarkt und entdeckte dort klassisch geformtes Kehrblech, das sofort nostalgische Gefühle in mir hervorrief. Denn es erinnerte mit an jene Schaufel (allerdings mit langem Stiel), mit der früher das Kohlendeputat in den Keller gepannt werden musste – eine Arbeit, die dann mit einer großen Portion Fisch in Senfsauce belohnt wurde. Lange Zeit hing diese Panne bei mir unbenutzt in der Küche herum, bis ich zu Neujahr 2021 auf die Idee kam, darauf den norddeutsche Varianten des Fischs in Senfsauce anzurichten, als Pannfisch Ruhrpott Style. Vielleicht ist es nur ein optischer Kalauer – aber ein leckerer.




Rezept: Pannfisch Ruhrpott Style – gebratener Kabeljau mit Senfsauce, Bratkartoffeln und geschmorten Gurken

2 Portionen

Für den Fisch:
300 g Kabeljaufilet
2 EL Mehl
Pfeffer, Salz
Zitronensaft

Für die Bratkartoffeln:
4-5 in der Schale gekochte Kartoffeln vom Vortag
60 g durchwachsenen Speck
1 EL Schmalz

Für die Senfsauce:
2 EL Butter
2 EL Mehl
200 ml Milch
1 Schuss Weißwein
1 Prise Zucker
½ TL gekörnte Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, geriebener Muskat
2 EL mittelscharfer (oder anderer) Senf

Für die Gurken:
1 Gurke
1 EL weißer Balsamico
1 TL Honig
½ Bund Dill

Für die Bratkartoffeln gekochte Kartoffeln pellen und in Scheiben schneiden. Speck würfeln und mit Schmalz in einer Pfanne erhitzen. Kartoffelscheiben dazu geben und alles kross braten. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Für die Senfsauce Butter in einem Topf schmelzen. Mehl darin einrühren, mit Milch und einem Schuss Weißwein aufkochen und unter Rühren so lange köcheln lassen, bis der Mehlgeschmack verschwunden ist. Mit gekörnter Gemüsebrühe, Zucker, Pfeffer und Muskat würzen. Den Senf einrühren, dabei nicht mehr kochen lassenn.

Den Fisch von Gräten befreien in mundgerechte Stücke schneiden, salzen und in Mehl wenden, sodass er leicht damit bedeckt ist. In einer zweiten Pfanne in etwas Öl vorsichtig anbraten. Mit Zitronensaft beträufeln.

Die gebratenen Kartoffeln zum Fisch geben. Gurke längs halbieren, die Kerne mit einem Löffel herauskratzen und in Halbmonde schneiden und in die frei gewordene Pfanne geben. Mit Balsamico und etwas Honig kurz durschmoren, peffern und salzen.

Fisch, Kartoffeln und Gurken auf Tellern anrichten, mit Sauce überziehen und mit gehacktem Dill bestreuen.

Weitere Rezepte für Fisch in Senfsauce:
Die klassische Ruhrgebietsvariante „Gestern bei Mama“: Klick hier
Eine elegante Version mit Skrei und Filderkraut "Lecker Essen für Europa". Klick hier


Gruß aus der Küche: Shakshuka vom Wachtelei

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Wie wir alle merken, setzt der mittlerweile monatelange Corona-Lockdown dem Kulturleben gewaltig zu. Die Esskultur hat dabei besonders zu leiden. Die Zwangsschließung der Gastronomie macht selbst aus Edelrestaurants Pommesbuden, die ihre artifiziell ausgestalteten Menüs aufgeben und ins den Take-Away-Geschäft einsteigen müssen.

Aber auch private Essen haben nicht mehr den Reiz, den sie einmal hatten. Durch die Kontaktbeschränkungen kann man sich nicht einfach Gäste einladen, und besonders für Single-Haushalte wie den des Genießers heißt es auch an Feiertagen häufig nur „Dinner for One“ (klick hier).

Dabei fallen dann so schöne Kleinigkeiten wie der Gruß aus der Küche, wie das klassiche Amuse geuelle auch gern genannt wird, der Situation zum Opfer. Dennoch hatte ich große Lust, einmal eine solch kulinarische Miniaturidee zu verwirklichen, die ich schon seit einiger Zeit mit mir herumtrage: Shakshuka vom Wachtelei.


Shakshuka ist ein schwer n Mode gekommenes gericht der israelischen Küche, das aber im ganzen südöstlichen Mittelmeerraum bis hin nach Süditalien gern gegessen wird: in Tomaten-Paprika-Sauce pochierte Eier (klick hier). Um die Sache zu miniaturisieren, griff ich, wie schon bei den Ravioli alle uoava di quaglie (klick hier) uns swe Mini-Torta Pasqualina (klick hier), auf das bewährte Wachtelei zurück, um es mit meiner bekannten Tomaten-Paprika-Ananas-Sauce (klick hier und hier) zu vereinigen, die ich ein wenig orientalisierte. Um ein optisch überzeugendes Ergebnis zu bekommen, pochierte ich die Eierchen nicht in der Sauce, sondern machte kleine Spiegeleier, die auf der Sauce anrichtete.

Heraus kamen dabei Häppchen, die nicht nur farblich herrlich leuchteten, sondern auch genauso schmeckten. Man kann auch jede andere Tomatensauce, die man mag, für das Gericht nehmen, etwa das Tomatenkompott frei nach Jürgen Dollase (klick hier).


Rezept: Shakshuka vom Wachtelei

4 Mini-Portionen

4 Wachteleier
2-3 geschälte Tomaten aus der Dose
1 Filet geröstete Paprika aus dem Glas (fertig gekauft oder Rezept hier), gewürfelt
1 geriebene Koblauchzehe
½ TL geriebenen Ingwer
1 Prise Chilipulver oder ein Stückchen gehackte Chilischote
1 Bund frische Kräuter (Rosmarin, Salbei, Thymian, Petersilie, Oregano etc.
1 TL Ananasmarmelade
1 Msp gemahlenen Zimt
1 Msp Kreuzkümmel
1 Msp Curry
1 TL Colatura oder Fischsauce
Pfeffer aus der Mühle
Gehackte Cornichons oder grüne Oliven
Olivenöl
etwas Butter

Öl in einer Pfanne erhitzen, Knoblauch, Ingwer, Chil undPaprikawürfel darin anschwitzen. Tomaten und die nadren Zutaten dazu geben, bei den Gewürzen vorsichtig sein. Etwas Wasser (oder Weißwein) dazugeben und alles 15 Minuten einkochen lassen. Fertige Sauce mit allen Gewürzen un Pfeffer abschmecken.

In der Zwischenzeit aus den Wachteleiern in einer zweiten Pfanne mit etwas Butter Spiegeleier zubereiten. Dazu die Eier vorsichtig mit einem feinen Sägemesser aufsägen.

Tomatensauce auf Schalchen oder Servielöffel verteilen, je ein Wachtelspiegelei daruf setzen und mit mit fein gehackten Cornichons oder Oliven bestreuen.


 

Regional: Drillinge mit Rapsöl aus Witten

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Unbeauftragte und unbezahlte WERBUNG
"Wittener Goldteller"

Die Notwendigkeit, dieses frugale Mittagsgericht als Rezept zu posten, besteht eigentlich nicht. Handelt es sich doch um simple mit Kümmel gekochte Pellkartoffeln, die mit Rapsöl beträufelt und mit Fleur de Sel wurden. Dazu gab es etwas mit Rapsöl angerührten Ziegenfrischkäse. Dennoch wurde das Bild zu einem Renner auf meinem Facebookprofil und verschiedenen -gruppen, und deshalb möchte ich es auch den Genussbereit-Lesern nicht vorenthalten. Dass der "Wittener Goldteller", wie ich ihn mal nennen möchte, so viel Interesse hervorgerufen hat, liegt an den exklusiven Produkten.

Kartoffeln und Rapsöl stammen nämlich von der Kornkammer Haus Holte, einem Bioland-Bauernhof im Wittener Ruhrtal. Kennen gelernt hatte ich den Biohof bei einem von Slow Food Bochum organisierten Kartoffel-Tasting im Herbst 2019 (klick hier). Haus Holte ist einer der profiliertesten Kartoffelproduzenten in der Region; aber es gehört auch noch eine Ölmühle zum Betrieb, in der aus hofeigenen Produkten Raps-, Senf- und andere Öle hergestellt werden.


Beim ewigen Zuhause-Sitzen im Lockdown überfiel mich am Freitag die Lust nach einem kleinen Ausflug, und so fuhr ich kurzerhand nach Witten, um mich mit einem Vorrat an Rapsöl für das nächste halbe Jahr einzudecken. Ausschlaggebend dabei war, dass der Raps von Feldern rund um Schloss Steinhausen am Wittener Muttental stammt. Beginnend mit der langen Trockenmauer am Schoss, gehört der romantische Bergbauwanderweg zu meinen bevorzugten Spazierevieren. Dass ich als Beigabe zum Öl auch noch eine Tüte mit den köstlichen Drillingen des Hofes bekam, machte die Sache perfekt.

Kornkammer Haus Holte, Gederfeldweg 37, 58453 Witten. 02302/2827475. Website klick hier

 

Bilder aus dem Archiv vom Muttental bei Schloss Steinhausen.

Urbane Landhausküche: Linsencurry mit Grünkohl vegan oder mit gebratenen Buttersardinen

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Linsencurry mit Grünkohl - vegane Version

Linsencurry mir Grünkohl und gebratenen Buttersardinen

In letzter Zeit fiel mir an verschiedenen Stellen im Internet das Rezept für ein veganes Curry aus roten Linsen und Spinat auf. Da Linsen meine Lieblingshülsenfrüchte sind und wir gerade die beste Saison für Grünkohl haben, kam ich auf die Idee, den Spinat einfach durch dieses vitaminreiche Wintergemüse zu ersetzen.

Bei der Zubereitung des Currys orientierte ich mich dem einfachen Rezept für türkische Linsensuppe, das ich so gern zubereite (klick hier). Um sie exotischer zu machen, ersetzte ich die dort verwendete Kuhmilch durch Kokosmilch und würzte zusätzlich noch mit Orangenschale, Ingwer und Curry. Heraus kam dabei ein wunderbar schmeckendes veganes Gericht.

Beim Rezept für die türkische Linsensuppe wird allerdings noch etwas geschmolzene Butter über die fertigen Teller gegossen, und das brachte mich auf die Idee, das Linsencurry mit meinen ebenfalls heiß geliebten bretonischen Buttersardinen (klick hier) zu kombinieren. So briet ich den Inhalt der Dose in einer Pfanne, bis die Sardinen und die Butter goldbraun waren. Das goss ich über das Linsencurry – herrlich!

Rezept: Linsencurry mit Grünkohl vegan oder mit gebratenen Buttersardinen
2-3 Portionen

200 g rote Linsen
250 g Grünkohl
2 Karotten
1/2 Knolle Knollensellerie
1 kleine Petersilienwurzel
1 kleine Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
1/2 Stange Lauch
1 EL Rapsöl
400 ml Kokosmilch
600 ml Gemüsebrühe
1 Streifen Orangenschale
1 Stückchen Ingwer
1 TL Curry
1 Tl Chiliflocken
Saft einer halben Zitrone
Salz
Koriandergrün

Grünkohl von den dicken Stielen befreien und in mundgerechte Stücke zupfen. Karotten, Sellerie, Petersilienwurzel, Zwiebel, Knoblauch und Ingwer fein würfeln.
Rapsöl in einem Tof erhitzen und alle Gemüse darin kräftig anschwitzen. Rote Linsen und nach Geschmack Curry und Chili dazu geben und mitschwitzen. Mit Gemüsebrühe und Kokosmilch aufgießen und Orangenschale dazugeben. Alles zwanzig Minuten köcheln lassen, bis die Linsen und der Grünkohl weich sind. Orangenschale entfernen. Mit Zitronensaft, Salz und Curry abschmecken.
Zum Servieren auf Teller geben und mit gehacktem Koriandergrün bestreuen.

Variante mit gebratenen Buttersardinen
Geschlossene Dose bretonische Sardinen in Butter mit heißem Wasser übergießen und etwas warten, bis die Butter in der Dose geschmolzen ist. Dose öffnen und die Sardine samt flüssiger Butter in eine Pfanne geben und braten, bis bräunen. Sardinen und gebräunte Butter über die das angerichtete Linsencurry geben.


Regional: Curry von Schwarzkohl und Muscade-Kürbis mit Blutorange

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Von meinem Besuch in Vera Gebauers regionalem Bio-Gemüseladen im Wittener Hammertal (Bericht klick hier) brachte ich mit zwei hübsche kleine Kürbisse mit, die sie selbst angebaut hat: einen Muscade- und einen Butternut-Kürbis. Als ich zu Hause war und die lustigen Dinger, dich spontan Ernie und Bert nannte, auf meinem Balkon fotografierte, wusste ich noch nicht so recht, was ich damit machen sollte. Doch als ich die aktuelle Ausgabe von Veras informativem Newsletter durchstöberte, entdeckte ich dort genau das Rezept, das ich brauchte: ein Schwarzkohl-Muscade-Curry. Also musste am heutigen Sonntag Ernie dran glauben, der Muscade-Kürbis.


Muscade- und Butternut-Kürbis

Ernie und Bert

Die Zutaten für das Gericht sind alle bei Vera zu bekommen, doch da ich ein paar sizilianische Blutorangen im Haus hatte, entschloss ich mich, ihr Rezept damit zu ergänzen. Schließlich passen Orangen zu Schwarz- und Grünkohl ganz phänomenal. Und ich gab auch noch eine kleine Petersilienwurzel hinzu, die dem Ganzen noch einen wunderbar süß-würzigen Touch gab.


Zutaten fürs Curry

Vera empfiehlt Kartoffeln als Beilage zum Curry, so griff ich auf die Drillinge von der Kornkammer in Witten samt Rapsöl (klick hier) zurück, das es übrigens auch bei Vera zu kaufen gibt. Allein diese Zusammenstellung ist schon eine komplette Mahlzeit mit Veggie-Touch. Doch weil heute Sonntag war, gönnte ich mir auch noch einen Hähnchenschenkel dazu.

Curry mit Kartoffeln und Hähnchenschenkel

Rezept: Curry von Schwarzkohl und Muscade-Kürbis

1 kg Schwarzkohl
500 g Muscade-Kürbis
1 Zwiebel
1 kleine Petersilienwurzel
1 Stück Ingwer
½ Chili-Schote
Rpasöl
500 g Joghurt
Sahne
1 Stück Orangenschale
Saft von 1 Orange
Curry, Pfeffer, Salz, Zitronensaft

Schwarzkohl vom Strunk und den harten Rippen befreien. In 1cm große Stücke schneiden.
Muacde-Kürbis halbieren. Kerne samt Gehäuse entfernen. Kürbishälften in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Schale von den Scheiben abschneiden. Kürbis-Fruchtfleisch in 1 cm große Würfel schneiden.
Petersilienwurzel schälen und in kleine Würfel schneiden. Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Ingwer und Chilischote hacken.
Rapsöl in einer großen Pfanne erhitzen, Zwiebel, Chili und Ingwer anbraten, Schwarzkohl dazu geben und fünf Minuten mitschwitzen. Dann die Kürbis- und Petersilienwurzelwürfel und die Orangenschale dazugeben und fünf Minuten mitschwitzen lassen. Joghurt, etwas Sahne und Orangesaft dazugeben, umrühren und alles 10 Minuten auf kleiner Flamme schmoren lassen, bis der Kohl weich ist. Orangenschale entfernen. Mit Curry, Pfeffer, Salz und Zitronensaft abschmecken.

Dazu:
Drillinge mit Rapsöl. Rezept hier.
Hähnchenschenkel. Rezept hier.


Regionales aus Witten: Bioladen Gemüse Gebauer

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Unbezahlte WERBUNG


Vera Gebauer vor ihrem Bioladen

Manchmal frage ich mich, warum ich nicht schon längst einen Beitrag über Vera Gebauer und ihren Bioladen im Wittener Hammertal gemacht habe. Kennen gelernt hatte ich das kleine Geschäft in dem schmucken Natursteinhaus schon vor über vier Jahren, als ich die Zutaten für einen Kochkurs über die Herbstküche mit Kürbis, Apfel und Birne (klick hier) einkaufen wollte.



Ein Bioladen wie im Bilderbuch

Aber es brauchte wohl die Lockdown-Lethargie der letzten Wochen, aus der ich mich durch einen kleinen Einkaufsausflug ins die idyllische Hammertal zwischen Bochum, Hattingen und Witten reißen wollte. Ich hatte in der Facebook-Gruppe von Slow Food Bochum nachgefragt, wo man denn das Rapsöl der Wittener Kornkammer Haus Holte (klick hier) kaufen könnte, und da hatte Vera sich gemeldet. Zwar hatte ich mich schon im Hofladen der Kornkammer mit dem goldenen Balsam eingedeckt, doch ergriff ich die Gelegenheit, ihren Laden wieder einmal besuchen.



Immer frisches Biogemüse aus der Region

Zugegeben, der Sommer wäre vielleicht ein besserer Zeitpunkt gewesen, denn hatte ich Fotos in ihrem großen Garten im nahen Bommerholz machen können, wo sie vor allem Kürbisse, aber auch Zucchini, Tomaten und andere Produkte anbaut, um sie in ihrem Laden direkt zu vermarkten. Veras Leidenschaft gehört nämlich den regionalen Produkten, die sie seit 2017 auch in Bioqualität produziert. Die eigenen Erzeugnisse bildeten dann auch die Keimzelle für das Sortiment ihres Ladens. Immer mehr Produkte aus der direkten Umgebung kamen dazu: z.B. Obst von Streuobstwiesen aus Witten, Hattingen und dem Essener Süden, Ziegenfleisch aus Wittener Zucht, Milchprodukte aus dem Windrather Tal in Velbert, Fruchtaufstriche und Säfte vom Frauenheim Wetter-Wengern oder eben die Öle der Kornkammer. Ergänzt wird das Sortiment durch ausgewählte Bio-Produkte von weiter entfernt sitzenden Produzenten, die es in der umliegenden Region nicht gibt.

In Kooperation mit Katrin Manzke von der Bochumer Manufaktur „Im Glas“ stellt sie aus ihren eigenen Produkten auch Eingemachtes her. Renner sind da die Kürbissuppen mit Apfel und Ingwer oder Orange, Möhre und Curry, aber auch die Ketchups und Tomatensauce mit Zucchini.




Umfangreiches Sortiment mit regionalen Produkten

Über ihr aktuelles Angebot informiert Vera mit ihrem Newsletter. So lohnt sich ein Besuch in ihrem Laden immer, doch sie bietet auch einen Bringservice, der die Waren direkt nach Hause liefert.

In ihrem Newsletter bringt sie auch Rezepte, nach denen man ihre Produkte zu köstlichen Gerichten verarbeiten kann. So hat den Genießer das Rezept für ein Schwarzkohl-Muscade-Kürbis-Curry fasziniert, das er sofort nachkochte. Um zu erfahren, was dabei herausgekommen ist, bitte hier klicken

Gemüse Gebauer. Im Hammertal 70A, 58456 Witten. Geöffnet Mo, Mi, Fr 9-18 Uhr, Sa 9-14 Uhr. Bringservice 0177.6152390. www.gemüse-gebauer.de

Corona hin, Corona her: Alles dreht sich um den Kürbis
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