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Kunst statt Nudeln: Ausstellung mit Bildern von Maler Christian Nienhaus und den Köchen Knut Hannappel, Berthold Bühler und Jeannette Schnitzler im FrischeParadies Essen

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Maler und Feinschmecker Christian Nienhaus

Wenn der Genießer die Bilder des Malers Christian Nienhaus aus Gelsenkirchen sieht, muss er unwillkürlich an André Heller denken. In den 1970er/80er war das heuer 70 Jahre alt gewordene „Multitalent“ aus Wien mit seinen Schallplatten der erfolgreichste Popstar Österreichs, der das Wienerlied für die internationalen Popkultur entstaubte, später machte er als Veranstalter von künstlerischen Großaktionen Furore. Anfang der 2000er Jahre installierte er z.B. das künstlerische Fantasialand „Meteorit“ in einer Halle des Energiekonzerns RWE in Essen. Er kultivierte die im Wiener Schmäh wurzelnde Provokation, nicht zuletzt regte er auf, weil er sich nicht scheute, tief in die Kitschkiste zu greifen. Die Kritiker haderten mit ihm, weil sie nie so recht wussten, ob seine nach außen gebrachte Empfindsamkeit nicht doch nur konsequent durchdachtes Selbstmarketing war – zumal Heller ein Meister in der Kunst des Akquise von Sponsoren ist.

Genuss trifft Kunst im FrischeParadies

Es muss um 1976 gewesen sein, dem Jahr, in dem Christian Nienhaus geboren wurde, als Heller eine Lesung eigener Gedichte in einer Nachtbar veranstaltete. Diese Aktion fiel mir ein, als ich hörte, das Nienhaus einen Gemäldezyklus unter dem Motto „Heimat“ ausgerechnet im FrischeParadies Essen ausstellt, einem Feinkostsupermarkt am Essener Großmarktgelände. Auch er, so betonte Nienhaus, will mit seinen Gemälden die hermetische Kunst-Welt der Museen oder Galerien verlassen und freue sich sehr, dass das FrischeParadies für die Zeit der Ausstellungen einige Nudelregale für seine Bilder beiseite geräumt habe.

Die Gemälde selbst erinnerten mich ebenfalls an Heller. Die dekorativen, farbenprächtigen Bilder sind gemalte Traumfabrik, quasi eine Symbiose aus Actionpainting und Surrealismus. Basierend auf großformatigen Fotos, die Nienhaus durch Übermalung verfremdet, erhalten sie durch eine aufwändige Farbtechnik eine eingängige Hochglanzoberfläche. Einerseits tief empfunden, sind sie andererseits sehr erfolgreich. Zu Christian Nienhaus besten Kunden gehören Käufer aus den USA und dem Nahen Osten.

Christian Nienhaus und Ralf Schütte von LUEG eröffnen die Ausstellung

Den Begriff „Heimat“ meint er eher ideell, im Zeitalter der Popkultur durchaus global. So sind die Köpfe der Kumpels auf einem Bild über den Schichtwechsel auf einer Gelsenkirchener Zeche mit Tierköpfen übermalt, so dass man sie für die Komparserie in einem „Planet der Affen“-Filme hält, in dem verfremdeten Zitat eines Plattencovers erhält David Bowie einen Papageienkopf, und Vorbild für das Bügeleisenhaus auf einem anderen Bild ist die nicht das Sparkassengebäude in Bochum, sondern der bekannte Wolkenkratzer in New York.

Dass die Ausstellung im FrischeParadies sattfindet, ist kein Zufall. Christian Nienhaus ist nämlich ein leidenschaftlicher Feinschmecker. Sein Atelier in Gelsenkirchen hat er sich vom legendären Herd-Hersteller Küppersbusch mit einer Luxusküche ausstatten lassen, in der er immer wieder Spitzenköche empfängt – auch die sind heutzutage schließlich Popstars.

Knut Hannappel (3. v.r.) und Berthold Bühler (li.) mit ihrer Küchencrew

Im Rahmen der Ausstellung fanden im neueröffneten Bistro des FrischeParadies zwei Flying Menues statt. Dafür konnte Nienhaus drei Essener Spitzenköche gewinnen. Am Samstag präsentierte Knut Hannappel ein fünfgängiges „Vernissage Menü“, bei dem er tatkräftige Unterstützung durch Berthold Bühler fand, dem in den Ruhestand gegangenen Patron der legendären „Résidence“ in Kettwig.

Mann im Hintergrund:
Tablettträger Berthold Bühler

Der Grandseigneur der Sterneküche im Ruhrgebiet gab sich bescheiden wie eh und je. „Ich bin hier nur so eine Art Tablettträger“, meinte er schmunzelnd.

Jeannette Schnitzler

Am Sonntag gab es dann einen „Art Meets Kitchen“-Brunch rund um den Trüffel mit Jeannette Schnitzler. Jeannette ist gerade dabei, sich in ihrem neuen Domizil „La petite Cave“ in Rüttenscheid zu etablieren. Der Umbau des kleinen Kellerlokals geht im laufenden Betrieb vonstatten – eine Maßnahme, die die die Gäste keineswegs davon abhält, zum Essen zu kommen.

Als Koch- und Gastro-Blogger dokumentiert der Genießer pflichtgemäß das, was es bei den Menüs zu essen gab. Knut Hannappels Kreationen waren sensationell. Den Tellern entströmten Duftwolken, die gleichermaßen betörend und appetitanregend waren. Und Jeannettes Schnitzlers Brunchbüffet, ergänzt durch zahlreiche frisch zubereitete Gänge, zeigte, wie luxuriös Heimatgefühle sein können. Auch im Ruhrgebiet.


Vernissage Menu von Knut Hannappel und Berthold Bühler

Terrine von der Gänseleber, Banane, Kakao, Brioche

Meerforelle in Kaffee/Orange gebeizt
mit Quinoa, Zitrusfrüchten und Gurke

Filet vom Kabeljau mit Pastinake und Passionsfrucht

Geschmorte Backe vom Milchkalb auf Kartoffel-Stielmusstampf

Schokoladenkugel Guanaja Grand Cru 70 %, Baumtomate, Portwein


„Art Meets Kitchen“-Brunch von Jeannette Schnitzler

Samtige Fischsuppe

Trüffel-Belugalinsen

Jakobsmuschel auf Vanille-Chili-Sauce

Trüffel-Crème mit Schinken

Wachtelbrust mit Cassis-Sauce 

Hirschinvoltini mit Datteln und Sternanis-Kakaosauce

Rührei mit Trüffel 

Dessert 

Kaffee

Bilder einer Ausstellung

Bistro im FrischeParadies





Ralf Schütte (LUEG), Knut Hannapel, Juliane Eller (Juwel-Weine), Berthold Bühler, Christoph Wlotzki (FrischeParadies), Christian Nienhaus 

Die Ausstellung geht noch bis zum Dienstag, 21.11.2017. FrischeParadies, Essen, Lützowstr. 24.



Wochenplan: Kulinarische Termine vom 24. - 30.11.2017

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Ob man Weihnachtsmärkte als kulinarische Veranstaltungen bezeichnen möchte, sei einmal dahin gestellt. Jedenfalls dominieren sie ab diesem Wochenende die Innenstädte im Ruhrgebiet, und zu essen gibt es dort reichlich.

bis 31.12.2017
Ausstellung
Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier 

bis 14.1.2018
Ausstellung
Zum Wohl! Getränke zwischen Kultur und Konsum
Waltrop, LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Infos hier


bis 30.11.207
Kochquintett Kreis Vest
Menü im November
Bullerkotte, Marl-Polsum
Infos hier



Linsenuppe auf dem
Bochumer Weihnachtsmarkt
















23.11. -23.12.2017
Bochumer Weihnacht
Bochum, Innenstadt
Infos hier

bis 30.12.2017
Dortmunder Weihnachtsmarkt
Dortmund, Innenstadt 
Infos hier

bis 30.12.2017
Duisburger Weihnachtsmarkt
Duisburg, Innenstadt
Infos hier

bis 23.12 2017
Weihnachtsmarkt
Essen, Kennedyplatz
Infos hier

27.11. - 23.12.2017
Nostalgischer Weihnachtsmarkt
Hattingen, Innestadt
Infos hier 

28.11. - 30.11.2017
Romantischer Weihnachtsmarkt
Hagen, LWL-Freilichtmuseum 
Infos hier

Wein-, Bier- und Spirituosen-Events im Ruhrgebiet 2017. Klick hier
Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier

Urbane Landhausküche: Herrengedeck mit Grünkohltapas

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Eigentlich dokumentiert dieser Post einen Vorbereitungs-Test für den Grünkohl-Kochkurs des Genießers am 12. Dezember an der VHS Herne. Bei dem schönen Grünkohlessen bei Slow Food Bochum Anfang des Jahres hatte Slowfoodie Wiebke superleckere Grünkohlchips mit Erdnüssen mitgebracht, die sie in ihrem Dörrgerät hergestellt hatte, und die ich im Kurs auch zubereiten lassen möchte. Weil in der VHS-Küche so ein Gerät (natürlich) nicht vorhanden ist, wollte ich jetzt ausprobieren, ob das Dörren auch im normalen Backofen in angemessener Zeit möglich ist. Und siehe an, es geht. Die Chips waren luftig, leicht und knusprig und schmeckten einfach wunderbar.

Aber als Einstiegs-Gang für das geplante Kochkurs-Menü fand ich das ein wenig zu dürftig. Und so gesellten sich noch zwei weitere Komponenten dazu: der bewährte Grünkohlsalat, den ich diesmal mit Orangen- und Grapefruitsaft und Apfelessig marinierte und schließlich mit Granatapfelkernen vermischte, und ein Grünkohlpesto-Pumpernickel-Kanapee mit Salami, gebratenem Bacon und Knusperparmesan – alles im Miniaturformat.


Als ich dieses Dreierlei dann schließlich vor mir stehen hatte, wurde mir klar, dass es nicht nur einen wunderbaren „Gruß aus der Küche“ abgeben würde. Es eignete sich auch ganz prächtig für eine Grünkohl-Tapasvariation zum klassischen Herrengedeck Korn und Bier, wie es (nicht nur) in den westfälischen Kneipen des Ruhrgebiets serviert wird.

Wer sich für den Grünkohl-Kochkurs noch anmelden will, klick hier. Der ein oder andere Platz ist wohl noch frei.


Rezept: Grünkohlsalat mit Granatapfelkernen

Einige Blätter Grünkohl
2 EL Rapsöl
Saft einer Orange bzw. Grapefruit
1 TL Apfelessig
Zucker, Pfeffer, Salz
Granatapfelkerne
einige Grapefruitfilets

Grünkohlblätter von den harten Stielen befreien und klein zupfen. Aus Rapsöl, Orangen- bzw. Grapefruitsaft, Pfeffer, Zucker und Salz und ein paar Spritzern Apfelessig eine Marinade zubereiten und in die Grünkohlblätter massieren, bis sie etwas weicher geworden sind. Oder die Grünkohlblätter einige Stunden vorher marinieren und stehen lassen, bis sie zusammen gefallen sind. Granatapfelkerne untermischen und mit Grapefruitfilets garnieren.
Mit Orangensaft wird süße, mit Grapefruitsaft bitterer. Das muss man beim Abschmecken mit etwas Zucker ausgleichen. Man auch Zitronensaft nehmen, dann braucht man keinen Apfelessig.

Rezept: Grünkohlpesto-Pumpernickel-Kanapee mit Bacon, Salami und Knusperparmesan

200 g Grünkohlblätter
1-2 Knoblauchzehen
100 gehackte Haselnüsse
Schalenabrieb von ½ Orange
Rapsöl
100 g geriebener Parmesan
Pfeffer, Salz
Senf
Pumpernickeltaler
Salamisticks
Bacon

Grünkohl von den harten Rippen zupfen. 3 Minuten in Salzwasser blanchieren und kalt abschrecken. Gut abtropfen lassen. Mit Knoblauchzehen und gehackten Haselnüssen pürieren. Öl, Orangenabrieb und geriebenen Parmesan untermischen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Mehrere Stunden ziehen lassen.
Für den Knusperparmesan ein bis zwei EL geriebenen Parmesan auf ein Stück Backpapier geben und eine dünne, zusammenhängende Spur daraus formen. Bei 130 Grad fünf bis zehn Minuten im Backofen knusprig braun werden lassen. In schöne Splitter zerbrechen.
Ein bis zwei dünne Scheiben Bacon ausbraten, bis sie knusprig sind und in Splitter zerbrechen.
Salamisticks in dünne Scheibchen schneiden.
Zum Anrichten Pumpernickeltaler sehr dünn mit Senf bestreichen. Zwei bis drei TL Pesto darauf geben und schön glatt streichen. Mit Knusperparmesan, geratenem Bacon und Salami garnieren.

Rezept: Grünkohlchips mit Erdnüssen

250 Gramm Grünkohl
Rapsöl
2 EL Erdnusscrème
Salz
1 TL Paprikapulver edelsüß
1 TL Chiliflocken


Grünkohl in 4 cm große Stücke zupfen, dabei die dicken Strünke entfernen. In Salzwasser drei Minuten blanchieren, abschrecken und trockentupfen.
Aus Erdnusscrème, Rapsöl, edelsüßem Paprika und Chiliflocken mit dem Schneebesen eine glatte Marinade rühren. Mit Salz abschmecken. Es soll salzig sein. Gezupfte und abgeschreckte Grünkohlblätter dazugeben und alles gut durchmassieren. Auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen.
Bei 130 Grad im Ofen 40 Minuten lang dörren. Nach zwanzig Minuten den Ofen einen Spalt öffnen und die Tür fixieren, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Bei geöffnetem Ofen fertig dörren, bis die Chips knusprig sind.

 Grünkohl trifft Schwarzkohl.
Man kann die Tapas natürlich auch mit Cavolo nero machen.

 Grünkohlchips



Novemberessen: Spaghetti alla carbonara mit Guanciale, Trentingrana, Cavolo nero und Granatapfelkernen

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Spaghetti alla carbonara habe ich in diesem Blog schon oft und in verschiedenen Varianten abgehandelt (klick hier), aber diese Version mit Cavolo nero , der italienischen Varietät von unserem Grünkohl, und Granatapfelkernen bringt so viel Farbe ins novemberlich trübe Licht der Welt, dass ich die Bilder den Blog-Lesern nicht vorenthalten möchte.

Cavolo nero

Dafür zerzupfte ich die Kohlblätter in mundgerechte Stücke, entfernte dabei die dicken Strünke und blanchierte in Salzwasser. Nach vier Minuten holte ich sie heraus und schreckte sie mit eiskaltem Wasser ab. Das Blanchierwasser hielt ich zurück, um darin die Spaghetti al dente zu kochen.

Dann bereitete ich die Carbonara zu. Dazu ließ ich gewürfelte Guanciale aus, die römische Speckspezialität aus geräucherter Schweinebacke, und briet darin zwei Knoblauchzehen an. Dann gab ich den blanchierten Cavolo nero dazu und schmorte ihn eine Zeitlang mit.

Ich schlug zwei Eier auf, würzte sie mit weißem Pfeffer, zerstoßenen Korianderkörnern und Muskatnuss und quirlte drei, vier Esslöffel geriebenen Trentingrana, d.i. ein parmesanähnlicher Käse aus dem Trentino, darunter.

Die gekochten Nudeln gab ich zum Nero cavolo-Speck und briet sie ebenfalls eine Zeitlang mit. Dann nahm ich die Pfanne vom Feuer, ließ sie etwas abkühlen und goss den verquirlten Eier-Käse darüber. Mit etwas zurückbehaltenem Nudelkochwasser machte ich alles geschmeidig. Alles darf nicht zu heiß sein, damit die Eier nicht stocken. Zum Servieren würzte ich mit schwarzem Pfeffer aus der Mühle und streute ordentlich Granatapfelkern darüber.

 


Restaurantführer "Gault&Millau 2018" erschienen. Landhaus Köpp in Xanten und Haus Stemberg in Velbert beste Restaurants im Ruhrgebiet.

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Heute erscheint der neue „Gault&Millau 2018“, nach dem Guide Michelin der renommierteste Restaurantführer in Deutschland. Vorab wurden die Spitzenreiter veröffentlicht, die mindestens 17 von den 20 möglichen Punkten bekommen haben, oder in die symbolischen Kochmützen umgerechnet, drei oder vier Kochmützen. Im Ruhrgebiet gehören zwei Restaurants dazu, die im „eigentlichen“ Sinne gar nicht Ruhrgebiets sind: Das Landhaus Köpp in Xanten (zwar RVR-Mitglied, gefühlt aber „nur“ Niederrhein) und Haus Stemberg in Velbert (kein RVR-Mitglied, dafür „gefühltes“ Ruhrgebiet). Verbessert auf 16 Punkte hat sich ist der Palmgarden in Dortmund, auf 15 Punkte Hackbarths in Oberhausen und Cielo in Dortmund. Ganz neu mit 13 Punkten sind das Jade in Essen und das Cocon in Duisburg.

Die anderen Restaurants im Ruhrgebiet haben die gleichen Bewertungen wie im letzten Jahr (klick hier). Die Résidence in Essen ist ausgeschieden. Eine genaue Auflistung folgt.

Kleinod im Ruhrtal: Gastronomie im Essener Golfclub Haus Oefte

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Coole Gastronomen:
Maksim Zitnikov und Natalia Kocheskova

Wer als Normalsterblicher am Südufer der Ruhr zwischen Kettwig und Werden die Laupendahler Landstraße entlangfährt, lässt in der Regel das Zufahrtsschild zum „Essener Golfclub Haus Oefte“ am Straßenrand unbeachtet liegen. Dabei lohnt es sich, in die kleine gleichnamige Straße einzubiegen. Denn kaum hat man die blickdichte Begrünung hinter sich gelassen, öffnet sich der Blick auf eine schmucke Schlossanlage, von denen es an der Ruhr mehr zu geben scheint als man denkt. Hinter dem historischen Haupthaus, der sein heutiges Aussehen im 19. und in den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts erhielt, erstreckt sich auf den Ruhrhügeln das Green des Golfclubs und bietet den Spielern teilweise atemberaubende Ausblicke auf das Ruhrtal.

Haus Oefte: Märchenschloss am Wegesrand

Der Golfclub ist einer der exklusivsten seiner Art in der Region, und bislang war die Gastronomie des Hauses nur für Mitglieder zugängig. Unter dem langjährigen ehemaligen Betreiber Alexander Röder hatte die Küche eine Qualität erreicht, die auch unter Normalsterblichen Begehrlichkeiten erweckte. Jetzt hat such der Club entschlossen, auch fremde Golfreunde und Gourmetbegeisterte willkommen zu heißen.

Die Terrasse: Sogar in trüber
Novembernacht bezaubernd.

Und die kommen voll auf ihre Kosten. Nicht nur, das Haus Oefte mit seiner atemberaubendem Terrasse so zauberhaft daherkommt wie Schloss Hugenpoet ein paar Kilometer westwärts und die elegant eingerichteten Gasträume den Verlust der Résidence wettmachen können. Seit zwei Jahren ist Natalia Kocheskova die Pächterin, und mit Maksim Zitnikov hat sie einen Küchenchef am Herd, der mit Leib und Seele seinen Job macht. Das coole Gastronomepaar ergänzt sich ideal. Während Maksim in seinen Träumen in maximale Höhen aufsteigt, bringt Natalia ihn kurz und knapp mit charmantem Lächeln und dem unwiderstehlichen Blick einer Löwenbändigerin wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Exklusives Vereinsheim

Gelernt hat Makism sein Handwerk in der Schlossküche von Hugenpoet, war dann Souschef bei Erika Bergheim, um dann in die weite Welt der Sternegastronomie zu gehen. Er arbeitet im Hotel Traube-Tonbach in Baiersbronn, lernte bei Juan Amador Segnungen und Fluch der Molekularküche kennen (übrig geblieben ist davon seine Vorliebe fürs Sous-Vide-Garen). Zurück in Essen, betrieb er einige Zeit ein eigenes Restaurant in Rüttenscheid und ist heute froh, nichts mehr mit der Geschäftsführung zu tun haben zu müssen. Dafür hat er Natalia.

Allerdings liebt Maksim das Einkaufen und hofft, durch die Öffnung des Restaurants noch besser an noch frischere Zutaten zu kommen. Die sind das A und O seiner Küche, die er ungern mit einem Wort charakterisiert. Auf der einen Seite sieht er sich als Traditionalist (Maksim selbstzufrieden: „Ich komme aus Usbekistan und mache das beste Lammpilaw überhaupt.“ Natalia spöttisch: „Wirklich?“), andrerseits schätzt er die Präzision der Zubereitung aus der Sterneküche. Prätentiöses Chi-Chi beim Anrichten mag er nicht, was ihn aber nicht daran hindert, bei der Fischsuppe etwa eine Rotbarbe mit einem dreieckigen Stück Hummerfleisch als Hai zu verkleiden.

Die Karte in Haus Oefte ist ein Spagat zwischen hochwertiger Verpflegung für hungrige Golfspieler wie Flammkuchen (9,50 Euro) oder auch ein Wiener Schnitzel ohne weitere Beilage aus dem Kalbsrücken (16,60 Euro, „Für Holländer mit Senf“). Aber eben auch exklusive Gerichte, die man sich zu einem mehrgängigen Menü zusammenstellen kann. Die Preise sind erfrischend moderat. Bei aller Exklusivität befindet man sich in dieser Hinsicht durchaus immer noch in einem Vereinsheim.

Für ein intimes Arbeitsessen, das der Genießer mit zwei Kollegen hatte, tischte Maksim folgendes Menü auf. Als Gruß gab es hausgemachtes Gänserillette, den Edelfischeintopf von der Karte mit einer Aioli aus geräuchertem Knoblauch als Rouille-Ersatz (10,50 Euro), gebratene Gänsestopfleber mit Kaiserschmarren (statt Brioche) und Himbeersauce (16,50 Euro), Rinderfilet mit Steinpilzrisotto (24,50 Euro, steht mit Wintercouscous auf der Karte) und als Nachtisch eine Kugel Eierliköreis auf Beerenfrüchten, wie die kalorienbewussten Golf-Sportler ihr Dessert bevorzugen (1,50 Euro die Kugel Eis !). Auch die Weinbegleitung aus der umfangreichen Weinkarte war gut ausgewählt.

 Hausgemachtes Gänserillette

 Als Hai verkleidete Rotbarbe im Fischeintopf

Sündig: Gänsesstopfleber mit
Kaiserschmarren und Himbeersauce

Dazu gab es eine Riesling Spätlese

Kein Chi-Chi auf dem Teller:
Rinderfilet mit Steinpilzrisotto 

Dazu einen Barbera aus dem Piemont.

Eisvergnügen zum Dessert

Wer also noch für die Vorweihnachtszeit oder sogar fürs Fest selbst ein edles Ambiente für‘s erschwingliche Speisen sucht, sollte schleunigst bei Haus Oefte anrufen. Nach Weihnachten hat das Märchenschloss erst mal bis Ende Februar zu. Zum Start der Saison im Frühling ist man dann wieder am Golfball, und bei gutem Wetter wird auch die traumhafte Terrasse geöffnet sein.


 Der Meister in seinem Reich

Haus Oefte, Oefte 1 (Laupendahler Landstraße), 45219 Essen-Kettwig, Tel. 02054/9443998 Di- Fr 11-21 Uhr (Küche ab 12.00 Uhr), Sa, So, Feiertag 11 - 21 Uhr. www. oefte.com/gastronomie/

Wochenplan: Kulinarische Veranstaltungen vom 1.12. - 7.12.2017

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bis 31.12.2017
Ausstellung
Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier

bis 14.1.2018
Ausstellung
Zum Wohl! Getränke zwischen Kultur und Konsum
Waltrop, LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Infos hier

bis 23.12.2017
Bochumer Weihnacht
Bochum, Innenstadt
Infos hier

bis 30.12.2017
Dortmunder Weihnachtsmarkt
Dortmund, Innenstadt
Infos hier

bis-30.12.2017
Duisburger Weihnachtsmarkt
Duisburg, Innenstadt
Infos hier

bis 23.12 2017
Weihnachtsmarkt
Essen, Kennedyplatz
Infos hier

bis 23.12.2017
Nostalgischer Weihnachtsmarkt
Hattingen, Innestadt
Infos hier













1.12. - 4.12.2017
Hugenpoeter Nikolausmarkt
Essen, Schlosshotel Hugenpoet
Infos hier

1.12. - 19.12.2017
Mittelaltermarkt
Broicher Schlossweihnacht
Mülheim, Schloss Broich
Infos hier

6.12.2017
Saarner Nikolausmarkt
Mülheim, Dorf Saarn
Infos hier

8.12. - 10.12.2017
Food Lovers Street Food Markt
Duisburg-Innenhafen, Johann-Corputius-Platz
Infos auf Facebook

Wein-, Bier- und Spirituosen-Events im Ruhrgebiet 2017. Klick hier
Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier


Zum Erscheinen der 5. Ausgabe: Spanisch Fricco mit westfälischem Ibérico à la RUHRGEBEEF

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Auch in Westfalen glücklich:
Schwein der spanischen Edelrasse Ibèrico

In diesen Tagen ist die 5. Ausgabe der Zeitschrift RUHRGEBEEF in der Edition Überblick erschienen, die sich erneut mit der Fleischeslust im Ruhrgebiet auseinandersetzt. Titelthema ist in der Vorweihnachtszeit natürlich der Gänsebraten. Auch der der Genießer ist als Autor mit einer spannenden Reportage vertreten. Er berichtet über den Bauern Christoph Vincke, der im westfälischen Everswinkel-Alverskirchen in der Nähe von Münster beginnt, Ibérico-Schweine zu züchten. Das sind die edlen Schweine, die die Grundlage für den grandiosen Schinkenkult in Spanien bilden und selbstverständlich auch hervorragendes Fleisch zum Grillen, Braten und Schmoren liefern.

Bauer Vincke im weitläufigen Schweinegehege 

Schweinestall wie im Bilderbuch...

 ...den die Tiere jederzeit verlassen können.

Die Tiere bei Bauer Vincke leben wie im Paradies. Ihr geräumiger Stall steht auf einem westfälischen Bilderbuchbauernhof, sie können den Koben verlassen wann sie wollen und auf einem weitläufigen Gehege unter Bäumen herumlaufen, sich suhlen und nach wildwachsenden Leckereien wühlen. Zusätzlich bekommen sie ein Futter, das zu dem besten gehört, womit Schweine gemästet werden können: mit Eicheln.

Leckerbissen: Eicheln

Noch ist die Ausbeute der Ibérico-Zucht rar, und so freute sich der Genießer umso mehr, dass er ein Portion bestes Gulaschfleisch zum Probieren mitnehmen konnte. Und so kam er auf die Idee, daraus ein typisch westfälisches Gericht zu machen: Spanisch Fricco.

Für einen traditionellen westfälischen Fleischeintopf klingt der Name Spanisch Fricco recht kurios. Der Legende nach haben spanische Soldaten das Gericht im 30-jährigen Krieg mitgebracht. Es gibt aber auch die Theorie, dass es durch den „lustigen König“ Jérôme Bonaparte Anfang des 19. Jahrhunderts eingeführt wurde. Napoleon hatte das kurzlebige Königreich Westphalen geschaffen und seinen Bruder als König eingesetzt, dessen Hofhaltung sich an Spanien orientierte.

Die Zutaten fürs Spanisch Fricco à la RUHRGEBEEF

Eigentlich wird Spanisch Fricco aus einem Gemisch aus Rind- und Schweinefleisch sowie Zwiebeln, Kartoffeln und Schmand hergestellt. Diese Zutaten werden wie ein Auflauf im Wasserbad gemeinsam gegart. Wenn man aber so hervorragendes Fleisch wie das vom westfälischen Ibérico zu Verfügung hat, reicht auch Schwein allein. Für die exklusive Version „à la RUHRGEBEEF“ wurden noch Cidre, Apfel und Salbei zugesetzt.

Rezept: Spanisch Fricco mit westfälischem Ibérico à la RUHRGEBEEF

500 g Gulasch vom westfälischen Ibèrico
500 g Kartoffeln, mehlig kochend
500 g Zwiebeln
200 g fetter Schmand
0,2 l Cidre, vorzugsweise vom Niederrhein
1 kleiner Apfel, Boskop, gewürfelt
einige Salbeiblätter, gehackt
Pfeffer, Salz
Cayennepfeffer
zerstoßene Piment- und Korianderkörner sowie Nelken
geriebene Muskatnuss

Eine verschließbare klassische Puddingform oder jede andere gut verschließbar Form ausbuttern.
Kartoffeln und Zwiebeln schälen und in 2 Millimeter dicke Scheiben hobeln. Kartoffeln mit Pfeffer, Salz, Piment- und Korianderkörnern, Nelken und Muskatnuss würzen.
Ibérocogulasch mit Pfeffer, Salz und Cayennepfeffer würzen.
Zutaten in die Form schichten. Erst ein Lage Kartoffeln, dann Zwiebeln, dann Fleisch, dann die Apfelwürfel mit den Salbeiblättern, dann wieder eine Lage Kartoffeln. Mit Cidre angießen. Zum Schluss den Schmandd darüber geben.

Form mit dem Deckel fest verschließen und in eine höhere Bratreine setzen. Die rein mit kochendem Wasser auffüllen und alles in den auf 160 Grad vorgeheizten Backofen geben. Spanisch Fricco 3 Stunden garen lassen.
Zum Servieren in der mit einer Serviette oder einem Küchentuch umwickelten Form so heiß wie möglich an den Tisch bringen. Dann erst den Deckel abheben und alles umrühren.
Dazu schmeckt Endiviensalat.

RUHRGEBEEF No.5. Überblick Medien. 116 Seiten, 6,50 Euro. Erhältlich im guten Zeitschriftenhandel oder hier im Internet.

Aus dem Inhalt:
Gans richtig zerlegen mit Fleisch-Sommelier Christoph Grabowski. 

US-Cuts von deutschem Wild.
Grill-Weltmeister Florian Sievers.
Wagyu im Test.
Whisky aus dem Sauerland.
Viele Rezepte.
 


Dortmund: DER SCHNEIDER Aufsteiger des Jahres im „Feinschmecker“

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Winfried Bährsch vom "Feinschmecker"
überreicht Phillip Schneider den Pokal.

Der Spätherbst ist die Zeit, in denen die neuen Ausgaben der Restaurantführer erscheinen, die Appetit auf das kommende Jahr machen sollen. Betrachtet man die 2018-er Ausgaben von Michelin, Gault&Millau, Gusto und Co., so könnte man den Eindruck haben, dass die Redaktionen erneut der seltsamen Tradition frönen, einen mehr oder weniger großen Bogen um das Ruhrgebiet zu machen.

Anders sehen das die Leser der Gourmetzeitschrift „Der Feinschmecker“. Die Redakton veranstaltete nun zum 33. Mal den Wettbewerb „Aufsteiger des Jahres“, bei dem das Publikum den besten Nachwuchskoch Deutschlands küren kann. Sieger ist in diesem Jahr Phillip Schneider und sein Restaurant DER SCHNEIDER in Dortmund. Er bekam 713 der abgegebenen 3007 Stimmen.

Am Gottesacker: Des SCHNEIDERS Gästebuch.

Seit 2016 mischt Phillip die Gastroszene auf und trägt mit dazu bei, dass Dortmund eine der rührigsten kulinarischen Metropolen im Ruhrgebiet ist. Seine Location im Hotel Ambiente mit der schönen Adresse Am Gottesacker war schon immer ein fruchtbares Biotop. Hier begann einst Thomas Rödel von „Rödel’s Kochlokal“ seine Laufbahn, und hier erkochte David Kikillus kurzzeitig einen Michelin-Stern.

Phillip Schneider und sein Team überzeugen durch jugendliche Quirligkeit und handwerkliche Solidität. Phillips Art zu kochen orientiert sich an der nordischen Küche und an der spanischen Avantgarde. Von gewagten und dann doch wieder bodenständigen Produktkombinationen bis hin zu theatralischem molekularem Dampf reicht sein Darreichungsspektrum, und immer spürt man eine charmante Leidenschaft fürs Kochen.

Gestern feierte Phillip Schneider die Auszeichnung zum „Aufsteiger des Jahres“ mit einer kleinen Gala für Freunde des Hauses. Winfried Bährsch vom „Feinschmecker“ überreichte ihm den Pokal in Gestalt eines Champagnerkühlers, dann gab es fünf überzeugende Gänge aus dem neuen Menü.


Hase │ Endivie │ Portobello
Unter dem feinen Cräcker aus dem Riesenchampignon Portobell verbarg sich ein wunderbares Hasen-Rillette.


Aal │ saure Niere │ Rotkohl
Gewagt und gelungen: Auf die Kombi Aal und Niere kommen eigentlich nur hartgesottene französische Gourmets. Oder Leute vom Niederrhein.

 
Schnecken │ wilder Broccoli │ Knoblauch
Schnecken, die wie Schnecken schmecken. Und auch so aussehen. Warum, verrät der Koch auf Nachfrage.


Französische Wildente │ Grünkohl │ Moosbeere
Die Ente so rosa, wie es sein muss. Der Grünkohl auf zweierrlei Art. Klassisch, aber nicht fettig, und dehydriert als knuspriger Chip.


Milch │ Honig
Ein Dessert aus Omas Repertoire.

Lachend ausgesuchte Weinbegleitung:
2015 Van Volxem Rotschiefer Saar
 2014 Riesling & Schmitt Riesling Mosel
2013 Tinhof Blaufränkisch Burgenland



 Zum Schluss

Begrüßung: Wer essen will, muss hören.




Stolzer Hausherr, selige Gäste.

DER SCHNEIDER. Am Gottesacker 70, 44143 Dortmund. Tel. 0231/4773770. Di-Sa 18-22 Uhr, So, Mo geschlossen. www.derschneider- restaurant.com

Wochenplan: Kulinarische Veranstaltungen vom 8.12. - 14.12.2017

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bis 31.12.2017
Ausstellung
Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier 

bis 14.1.2018
Ausstellung
Zum Wohl! Getränke zwischen Kultur und Konsum
Waltrop, LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Infos hier


bis 23.12.2017
Bochumer Weihnacht
Bochum, Innenstadt
Infos hier

bis 30.12.2017
Dortmunder Weihnachtsmarkt
Dortmund, Innenstadt 
Infos hier

bis 30.12.2017
Duisburger Weihnachtsmarkt
Duisburg, Innenstadt
Infos hier

bis 23.12 2017
Weihnachtsmarkt
Essen, Kennedyplatz
Infos hier

bis 23.12.2017
Nostalgischer Weihnachtsmarkt
Hattingen, Innenstadt
Infos hier 

bis 19.12.2017
Mittelaltermarkt
Broicher Schlossweihnacht
Mülheim, Schloss Broich
Infos hier 

bis 10.12.2017
Hugenpoeter Nikolausmarkt
Essen, Schlos Hugenpoet
Infos auf Facebook


8.12. - 10.12.2017
Food Lovers Street Food Markt

Duisburg-Innenhafen, Johann-Corputius-Platz
Infos auf Facebook

bis 10.12.2017
Eröffnungswochenende
Eastwood - Burger and more
Bochum, Brüderstr.12
Infos auf Facebook
















9.12.2017 - 19.1.2018
Roncalli Dinner Show
mit dem Palmgarden
Dortmund, Spielbank Hohensyburg
Infos hier

Wein-, Bier- und Spirituosen-Events im Ruhrgebiet 2017. Klick hier
Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier
 

Spielbank Hohensyburg: Roncalli Dinner-Show

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Die Gala-Premiere der Roncalli Dinner-Show stand gestern ja ziemlich auf der Kippe – der Schneeeinbruch am Nachmittag machte die Anreise zur Spielbank Hohensyburg zu einem winterlichen Abenteuer. Doch dann entschied man sich, sie doch stattfinden zu lassen. Auch der Genießer hatte überlegt, ob es sich auf den Weg auf die Ruhrhöhen im Dortmunder Süden machen sollte, tat es aber doch, und wurde mit einer wunderbaren Varieté-Show und einem tadellosen Drei-Gänge-Menü belohnt.

Roncalli-Direktor Bernhard Paul begrüßt die Gäste

Nach langen Jahren ist die Roncalli Dinner-Show vom Jagdhaus Schellenberg in die Dortmunder Spielbank gezogen. Roncalli-Direktor Bernhard Paul und seine Team haben für das Drei-Stunden-Progarmm eine hochkarätige Artistentruppe von internationalem Format zusammengestellt. Besonders beeindruckten den Genießer der Jongleur John Wellton und die starke und gleichwohl schöne Dame Vanessa, die ihren Partner Sven hochstemmte wie einst Gewichtheber Rudolf Mang die 500-Kilo-Hantel. Und nicht zu vergessen natürlich die stimmgewaltige New Yorker Sängerin Bridget Fogle und die kesse Berliner Conferencière Chantall.

Die kesse Chantall überreicht dem
strahlenden Michel Dyllong das Mikrofon.

Küchenchef Michael Dyllong vom Hohensyburger Sternerestaurant Palmgarden hatte das Menü geschrieben, das zwischen den artistischen Darbietungen serviert wurde. Als ersten Gang gab es einen suberben sanft gegarten Sandelholzlachs mit Honig-Senf-Sauce, eingelegten Buchpilzen und schwarzem Rettich in Sushi-Marinade. Als Hauptgang folgte ein Supreme von der Maispoularde, bestehend aus der gefüllten Brust und einer Galantine aus der Keule, mit Langpfefferjus und mariniertem wilden Brokkoli mit Vanille-Möhren und Karottenflan – ein Gericht, das den Begriff „Varieté“ wörtlich nahm, der ja so viel wie „für jeden etwas“ bedeutet, vor allem viel Sauce. Den Abschluss bildete dann die Schokoladenschnitte „Grand Cru“ mit Passionsfruchtmousse und fein salziger Karamellsauce, ein üppiger Gaumenschmeichler sondergleichen.

Insgesamt 28 Mal wird die Roncalli Dinner-Show über Weihnachten und Silvester bis zum 19. Januar 2018 hinein noch gezeigt. Klick hier.

 Kam quasi auf fliegenden Untertassen: Das Menü

 Sanft gegarter Sandelholzlachs mit Honig-Senf-Sauce,
eingelegten Buchpilzen und schwarzem Rettich in Sushi-Marinade

Supreme von der Maispoularde
aus gefüllter Brust und einer Galantine aus der Keule,
mit Langpfefferjus und mariniertem wilden Brokkoli
mit Vanille-Möhren und Karottenflan 

Schokoladenschnitte „Grand Cru“
mit Passionsfruchtmousse und fein salziger Karamellsauce

 Leckere Weine von Engist

Auch lecker: Conferencière Chantall...

...und ihre atemberaubende artistische Darbietung.

Hatte den Soul: Sängerin Bridget Fogle

Schön und stark: Vanessa (mit Sven)

Raumschiff Enterprise in der Galaxis


Gleich wird er hochgenommen.

Jetzt isser oben.

Michael Dyllong verabschiedet die Gäste.


Urbane Landhausküche zum zweiten Advent: Tapa von Hähnchenleber und –herz vom Vorwerkhuhn mit Vin Santo

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Wie in einem anderen Post berichtet, habe ich in diesem Jahr ein Vorwerkhuhn vom Archehof Ibing ergattern können und daraus eine wunderbare Brühe gekocht, die ich u.a. für ein Risibisi verwendete (klick hier). Selbstverständlich gehörten auch Leber und Herz dazu, und daraus bereitete ich diese Tapa als Gruß aus der Küche zu.

Magen, Herz und Leber  vom Vorwrkhuhn.
Der Magen landete in der Brühe.

Honig vom Archehof Ibing.

Um die winzigen Mengen an Innereien auf zwei Happen zu strecken, ergänzte ich sie durch in Balsamico eingelegte Apfel- und Frühlingszwiebelstückchen, die ich in Honig karamellisierte. Der Honig stammte selbstverständlich auch vom Archehof Ibing. Zwei Bienenvölker bedienen sich dort an den Blüten der Kräuter und Wildblumen, die auf den Magerwiesen wachsen, an denen sich sonst nur die Schafe des Hofes gütlich tun. Für die Honigernte werden die Waben nicht geschleudert, sondern es wird nur das abgefüllt, was sie durch Abtropfen freiwillig hergeben. Heraus kommt dabei ein Honig, der Glas für Glas verschieden schmeckt.

Zu Tapa passte ganz wunderbar ein Pinnchen Vin Santo. Der jungfräuliche Neuschnee am zweiten Advent verlieh der Tapa eine ganz besonders poetische, vergängliche Note.

Rezept: Tapa von Hähnchenleber und –herz mit Vin Santo

Hähnchenleber
Hähnchenherz
Pfeffer, Salz
½ kleiner Boskopapfel
4 Frühlingszwiebeln, das weiße
1 TL Butter
1 TL Honig
1 TL Zucker
1 El Balsamico
1 Schuss Vin Santo

Hähnchenleber und –herz säubern und in Scheiben schneiden.
Apfel schälen und in 4 mm große Würfel schneiden. In Balsamico marinieren. Frühlingszwiebeln in 4 mm dicke Ringe schneiden.
Butter in einer Pfanne auslassen, Zucker und Honig darin schmelzen lassen. Zwiebelringe darin anbraten und karamellisieren lassen. Apfelwürfel samt Balsamico dazugeben und ebenfalls karamellisieren lassen. Mit einem Schuss Vin Santo ablöschen und verdampfen lassen. Aufpassen, dass dabei die Apfelwürfel nicht zerfallen. Pfeffern und salzen, aus der Pfanne nehmen.
Etwas Butter in die gleiche Pfanne geben. Leber und Herz dazugeben und schnell und scharf außen knusprig und innen rosa anbraten. Pfeffern und salzen.
Zwiebel- und Apfelwürfel mit Leber und Herz auf Präsentierlöffeln anrichten. Mit einem Pinnchen Vin Santo servieren.

 Zur Leber gab es die mit Paprika und Salz eingeriebene,
bei 160 Grad im Ofen aufgenusperte Haut des Huhns.

Hier geht es zum Hauptgang "Risibisi Ibinghof": Klick hier 


Urbane Landhausküche für den zweiten Advent: Risibisi Ibinghof vom Vorwerkhuhn mit marinierter Roter Bete

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Zugegeben: Einfach ist es nicht, ein Huhn vom Archehof Ibing zu kommen. Auf der gleichermaßen idyllischen wie windumtosten Alm in der Ennepe-Ruhr-Kreis-Gemeinde Wetter widmen sich Sonja Gehlen-Bremer und ihre Mann dem Erhalt seltener Nutztierrassen und halten Hühner, Kaninchen und Schafe auf eine naturnahe Art, die ökonomisch eigentlich gar nicht darstellbar ist. Der Output an Eiern und Fleisch ist so gering, dass der Betrieb eines Hofladens nicht lohnt. So haben unter Mitgliedern von Slow Food Bochum die Nachrichten, dass es wieder etwas zu kaufen gibt, Ähnlichkeit mit dem Geraune, das seinerzeit um die Speakeasy-Kneipen während der Alkohol-Prohobition in den USA waberte. Aber auch da muss Sonja gnadenlos rationieren. Das letzte Mal konnte der Genießer im Sommer 2016 ein Bressehuhn ergattern (klick hier), jetzt in der Vorweihnachtszeit 2017 war es ein Vorwerkhuhn.

Freilaufendes Vorwerkhuhn auf dem Archehof  Ibing.

Um es vorweg zu nhemen: Ich glaube, der Züchter dieser Hühnerrasse, Oskar Vorwerk aus Hamburg, und die Erfinder der bekannten gleichnamigen Staubsauger, Carl und Adolf Vorwerk aus Wuppertal, sind nur zufällig Namensvettern, obwohl sie alle um 1900 tätig waren. Heute gilt das Vorwerkhuhn schon als alte Rasse, deren Erhalt besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Oskar Vorwerk hat es als Zweinutzungshuhn gezüchtet, also als robustes Lege- und Fleischhuhn. Er hatte als Ort der Haltung noch einen klassischen Bauernhof im Kopf, wo das Hühnervolk frei herumläuft und der Hahn auf dem Misthaufen kräht. Die moderne industrielle Landwirtschaft hatte dafür aber nicht lange Verwendung und schuf sich hybride spezialisierte Lege- und Fleischrassen, die sich wesentlich effizienter in der Massentierhaltung einsetzen lassen.

"Mein" Vorwerkhuhn

Auf dem Archehof Ibing aber können die Hühner frei herumlaufen, sich ihr Futter selbst auf den umliegenden Magerwiesen suchen und werden nicht durch unnatürliche Stallbeleuchtung zu höherer Legeleistung animiert. Sie erreichen ein beträchtliches Alter, werden entsprechend groß und haben eine geradezu athletisches Muskelfleisch. So warnte mich Sonja, dass das Fleisch des „coq“, des Suppenhuhns, das ich bekam, selbstverständlich nicht so zart wie ein konventionelles Barthähnchen sei. Eine Warnung, die sich im Nachhinein aber als unbegründet erwies.

Die Brühe köchelt im Topf.

Ich kochte aus dem Drei-Kilo-Vorwerkhuhn also eine Brühe, und die hatte es in sich. Ich griff dabei auf eine Rezept zurück, das Sonja schon nutzte, als sie vor ein paar Jahren an der TV-Serie „Land und lecker“ teilnahm und das der WDR heute noch im Internet zum Download bereit hält (klick hier). Anders als dort angegeben, kochte ich die Gemüse jedoch von vornherein mit und nahm sie zum Schluss heraus. Klassisches Suppengrün erweitert um Fenchel, Petersilienwurzel und Pastinake und vor allem der Sternanis neben den klassischen Suppengewürzen ergaben schon ungesalzen eine hinreißende, samtweiche und doch würzige Brühe. Für die weitere Verwendung schmeckte ich sie allerdings noch mit etwas Salz und Pfeffer ab.

Das Fleisch des Vorwerkhuhns war einfach fabelhaft. Die Brust war wunderbar zart und durchaus saftig und hielt ihre Konsistenz auch – mit Frischhaltefolie bedeckt – zwei Tage im Kühlschrank. Schenkel und Rücken wurden erst einmal zur weiteren Verwendung beiseite gestellt.

Einen Teil der Brühe verwendete ich erst einmal für ein Risibisi, das ich kurzerhand „Risibisi Ibinghof“ nannte. Risibisi ist eine venezianische Risotto-Spezialität mit Erbsen. Ich erweiterte es um Champignons und gab noch ein wenig vom Brustfleisch dazu und hatte so eine feines Hühnerfrikassee.

Den Rest der gekochten Hähnchenbrust reichte ich mit einer Vitello-Tonnato-Sauce dazu, die korrekterweise Pollo-Sardinato-Sauce heißen müsste. Schließlich wurde sie nicht zum Kalbfleisch (vitello) gereicht, sondern zur Hähnchenbrust (pollo), und nicht aus hartgekochten Eiern und Thunfisch (tonno) hergestellt, sondern gemäß meinem Motto „Ölsardinen sind der neue Thunfisch“ mit ebensolchen. Zur Abrundung gab‘s dann noch einen Salat aus marinierten Rote-Bete-Blättern.

Leber und Herz mit Vin Santo als Gruß aus der Küche. Klick hier

Um es nicht zu vergessen: Zum Vorwerkhuhn gehörten natürlich auch die Innereien. Der Magen wurde in der Brühe mitgekocht. Aus Leber und Herz bereitete ich als Gruß aus der Küche eine winzige Tapa zu, indem sich sie gebraten auf einem Portionslöffel mit in Balsamico eingelegten und dann mit Honig karamellisierten Apfelwürfelchen und Frühlingszwiebelröllchen anrichtete. Dazu gab‘s ein Pinnchen Vin Santo (Rezept hier. Der Honig stammte natürlich auch vom Archehof Ibing. Sonja schleudert die Waben ihrer Bienen nicht, sondern nimmt nur das, was freiwillig heraustropft. Aber das ist eine andere Geschichte.)

So entstand dieses wunderbare Gericht für den zweiten Advent. Der frisch gefallene Schnee gab dem Ganzen dann noch eine besondere poetische, vergängliche Dimension.

Rezept: Risibisi Ibinghof
2 Portionen

150 g gekochte Hühnerbrust
¾ l Hühnerbrühe
1 Tasse Risottoreis
etwas Butter
3 Schalotten
1 Knoblauchzehe
6 Champignons
1 Schuss Weißwein
2 Tassen Erbsen (TK)
2 EL Butter
2 EL geriebenen Parmesan
Pfeffer, Salz
ev. Trüffelöl

Hühnerbrühe zum Köcheln bringen.
Zwiebel und Knoblauch fein würfeln, Champignons in dünne Scheiben schneiden.
Butter in einem Top auslassen, Zwiebeln und Knoblauch darin glasig werden lassen. Champignonscheiben dazu geben und mitschmoren. Reis dazu geben und ebenfalls kurz mitschmoren lassen. Einen Schuss Weißwein dazugeben, umrühren und den Wein komplett verdampfen lassen. Kellenweise nach und nach köchelnde Hühnerbrühe dazugeben, immer erst nachgießen, wenn die Flüssigkeit vom Reis aufgesogen worden ist. Nach 17 Minuten ist der Reis gar. Kurz vorher die TK-Erbsen dazugeben und mitschmoren lassen. Zum Schluss etwas zerzupfte Hühnerbrust dazugeben und warm werden lassen.
Wenn der Reis gar ist, Topf vom Herd nehmen, Butter und Parmesan unterrühren, bis die Butter geschmolzen ist. Mit Pfeffer, Salz und gegebenenfalls ein paar Spritzern Trüffelöl abschmecken.

Rezept: Pollo-Sardinato-Sauce (Eier-Sardinen-Sauce)

1 hartgekochtes Ei
2 Ölsardinen ohne Gräten
2 TL Kapern
Pfeffer, Salz, Zitronensaft
etwas Wasser oder ÖL

Hartgekochtes Ei und Ölsardinen grob zerkleinern, 1 TL Kapern dazugeben und pürieren. Mit Pfeffer, Salz und Zitronensaft abschmecken. Mit Wasser oder Öl geschmeidig machen. Restliche Kapern untermischen
Zum Servieren warmes Risibisi auf einen Teller geben. Restliche Hühnerbrust dazulegen und mit Sauce beträufeln. Mit marinieret Roter Bete garnieren, Rest als Salat dazu reichen.
Wer hat, kann über das Risibisi gehackte Walnüsse geben oder Trüffel reiben.

Rezept: Marinierte Rote Bete

1 gekochte Knolle Rote Bete, in Würfel oder Kügelchen geschnitten
2-3 Handvoll Rote-Beete-Blätter

Für die Marinade:
1 EL Balsamico
1 EL Himbeeressig
6 EL Walnussöl
Pfeffer, Salz, Zucker

Salz und Zucker in den Essigen auflösen, mit Walnussöl verschlagen, bis eine Emulsion entsteht. Mit Pfeffer abschmecken. Rote-Bete-Würfel und Blätter dazugeben und etwas marinieren lassen.

Servieren
Zum Servieren warmes Risibisi auf einen Teller geben. Restliche Hühnerbrust dazulegen und mit Sauce beträufeln. Mit marinieret Roter Bete garnieren, Rest als Salat dazu reichen.
Wer hat, kann über das Risibisi gehackte Walnüsse geben. Oder Trüffel reiben.


Rezept zum Gruß aus der Küche "Leber und Herz vom Vorwerkhuhn mit Vin Santo": Klick hier
Rezept für die Hühnerbrühe: Klick hier

Wochenplan: Kulinarische Veranstaltungen vom 15.12. - 21.12.2017

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bis 19.12.2017
Mittelaltermarkt
Broicher Schlossweihnacht
Mülheim, Schloss Broich
Infos hier 

bis 22.12.2017
Rüttenscheider Wintermarkt
Essen, Rüttenscheider Stern
Infos hier 

bis 23.12.2017
Bochumer Weihnacht
Bochum, Innenstadt
Infos hier

bis 23.12 2017
Weihnachtsmarkt
Essen, Kennedyplatz
Infos hier

bis 23.12.2017
Nostalgischer Weihnachtsmarkt
Hattingen, Innenstadt
Infos hier 

bis 30.12.2017
Dortmunder Weihnachtsmarkt
Dortmund, Innenstadt 
Infos hier

bis 30.12.2017
Duisburger Weihnachtsmarkt
Duisburg, Innenstadt
Infos hier

bis 31.12.2017
Ausstellung
Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier 

bis 14.1.2018
Ausstellung
Zum Wohl! Getränke zwischen Kultur und Konsum
Waltrop, LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Infos hier













bis 19.1.2018
Roncalli Dinner Show
mit dem Palmgarden
Dortmund, Spielbank Hohensyburg
Infos hier

Wein-, Bier- und Spirituosen-Events im Ruhrgebiet 2017. Klick hier
Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier 

Resteessen: Schenkel vom Vorwerkhuhn auf Erbsencouscous

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Beim Kochen der Brühe für Risibisi Ibinghof (klick hier) blieben vom Vorwerkhuhn natürlich die Schenkel übrig: dunkles, saftiges Hähnchenfleisch, das so butterzart war, dass ich es am nächsten Tag am liebsten kalt vom Knochen gelutscht hätte. Doch ich zügelte mich und trocknete die Keulen erst einmal so weit wie möglich ab und rieb sie mit Salz, Pfeffer und geräuchertem Paprika ein. Dann erhitzte ich Schmalz in einer Pfanne und briet die Schenkel bei nicht zu hoher Hitze darin wie confierte Gänsekeulen, bis die Haut rotgolden und knusprig war.

Vorher hatte ich eine Tasse der wunderbaren Hühnerbrühe zum Kochen gebracht, schmeckte sie mit Salz und Pfeffer ab, gab eine Tasse Tiefkühlerbsen dazu und brachte die Brühe erneut zum Kochen. Dann streute ich ein Tasse Couscous hinein, ließ alles ganz kurz durchköcheln, rührte um und zog den Topf vom Feuer. Mit geschlossenem Deckel ließ ich das Couscous quellen. Es war fertig, als auch die Hähnchenschenkel fertig waren.

Es war ein Resteessen der Sonderklasse!

Zum Rezept von Risibisi Ibinghof mit Vorwerkhuhn-Brust klick hier
Zum Rezept von Leber und Herz vom Vorwerkhuhn mit Vin Santo klick hier.


Urbane Landhausküche zum dritten Advent: Gegrillte Lammhaxen mit gratinierten Artischocken und Schwarzwurzeln

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Beim Einkauf auf dem Archehof Ibing konnte ich neulich nicht nur ein Vorwerkhuhn bekommen (klick hier), sondern auch zwei Lammhaxen. Die Schafe von Sonja Gehlen-Bremer weiden auf den weitläufigen Magerwiesen des Hofes, und Sonja berichtet immer wieder, mit wieviel kulinarischem Sachverstand sich die Tiere an den dort wachsenden wilden Kräutern und Blüten gütlich tun.

Schafe auf dem Archehof

So kam ich auf die Idee, sie mit Artischocken zuzubereiten. Diese Edeldisteln gedeihen zwar nicht im südöstlichen Ruhrgebiet, sondern sind eher in Frankreich oder am Mittelmeer zu verorten, passen aber nach meinem Empfinden sehr gut zur Atmosphäre auf dem Hof. Zumal sie besonders auf Sardinien, aber auch anderswo, gern zum Lamm gegessen werden. Um die Erdigkeit des Ganzen zu betonen, ergänzte ich sie noch um Schwarzwurzeln und Kartoffeln.

Zutaten: Lammhaxen, Kartoffeln, Schwarzwurzeln, Artischocken

So entstand ein urwüchsiges und dennoch elegantes Gericht, das man gut und gerne auch zu Weihnachten servieren kann. Die Gemüse und Kartoffeln werden in Weißwein gratiniert, während die Lammhaxen darüber im Dampf des Weines rundum garen. Das austretende Fett tropft ins Gratin und sorgt für ein ganz besonderes Aroma sorgt.

Rezept: Gegrillte Lammhaxen mit gratinierten Artischocken und Schwarzwurzeln 
2 Portionen


2 Lammhaxen
6 Artischocken, nicht zu groß
2 lange Schwarzwurzeln
6 vorwiegend festkochende Kartoffeln
4-6 Champignons
6 Schalotten
2 Zehen Knoblauch
1 Stück Ingwer
6 Stücke getrocknete Tomaten
1 Sardelle
¼ l Weißwein
Thymian, Rosmarin
Pfeffer, Salz
Olivenöl
Zitronensaft zur Konservierung der Artischocken

Kartoffeln schälen, in 8 mm dicke Scheiben schneiden und in Salzwasser 5 Minuten blanchieren
Schwarzwurzeln schälen, in 5 cm lange Stücke schneiden und 10 Minuten in Salzwasser blanchieren.
Champignons in Scheiben schneiden, Schalotten, Knoblauch und Ingwer schälen. Sardelle in Stückchen zerzupfen. Getrocknete Tomaten klein schneiden.
Lammhaxen mit Salz und Pfeffer einreiben.
Etwas Olivenöl in eine Auflaufform geben und verteilen. Blanchierte Kartoffelscheiben darin verteilen. Vorbereitete Champignons, getrocknete Tomaten, Schalotten, Knoblauch, Ingwer und Sardelle sowie Thymian und Rosmarin dazu geben. Pfeffern und salzen. Mit Weißwein angießen, eventuell mit Wasser oder Brühe aufgießen.
Ein Gitter auf die Auflaufform geben und die vorbereiteten Lammhaxen darauf geben. Alles für insgesamt 2 ½ Stunden in den auf 160 Grad vorgeizten Ofen geben.

Artischocken putzen: Stiele kürzen und schälen, harte äußere Blätter entfernen, Spitzen zur Hälfte abschneiden und das Stroh entfernen. Artischocken vierteln und in Wasser mit Zitronensaft bis zur weiteren Verwendung konservieren.

45 Minuten vor Garende die blanchierten Schwarzwurzeln in die Auflaufform geben. 30 Minuten vor Garende die Artischocken ebenfalls dazu geben. 20 Minuten vor Garende die Temperatur auf 180 Grad hochschalten, damit die Lammhaxen eine schöne Farbe bekommen.

 Die gesalzenen und gepfefferten Lammhaxen kommen auf einem Gitter über das Gemüse.

Dreiviertel Stunde vor Ende der Garzeit
kommen die Schwarzwurzeln dazu.

Dann werden die Artischocken geputzt....

...und in Zitronenwasser frisch gehalten....

...bis sie eine halbe Stunde vor Garende
ebenfalls dazu kommen.



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Hier eine Übersicht der Beiträge anderer Web-Seiten, die in den letzten 4 Wochen nur dort verlinkt worden sind.

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Wochenplan: Kulinarische Veranstaltungen vom 22.12. - 28.12.2017

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An diesem Wochenende enden die meisten Weihnachtsmärkte. Nur in Dortmund und Duisburg geht es am 2. Weihnachtstag und in der Zeit "zwischen den Jahren" noch weiter. Ob es dann allerdings dort wirklich ruhiger zugeht?

bis 22.12.2017
Rüttenscheider Wintermarkt
Essen, Rüttenscheider Stern
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bis 23.12.2017
Bochumer Weihnacht
Bochum, Innenstadt
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bis 23.12 2017
Weihnachtsmarkt
Essen, Kennedyplatz
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bis 23.12.2017
Nostalgischer Weihnachtsmarkt
Hattingen, Innenstadt
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bis 30.12.2017
Dortmunder Weihnachtsmarkt
Dortmund, Innenstadt 
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bis 30.12.2017
Duisburger Weihnachtsmarkt
Duisburg, Innenstadt
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bis 31.12.2017
Ausstellung
Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß
Dortmund, Brauerei-Museum
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bis 14.1.2018
Ausstellung
Zum Wohl! Getränke zwischen Kultur und Konsum
Waltrop, LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
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bis 19.1.2018
Roncalli Dinner Show
mit dem Palmgarden
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Dortmund: Einkaufsbummel durch die Küchen der Welt

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Kaum eine Stadt im Ruhrgebiet eignet sich besser zum Einkaufen, wenn man die Küchen der Welt am eigenen Herd nachempfinden will. Dass konnte der Genießer erfahren, als er heute eine kleine Tour durch ein paar internationale Lebensmittelläden der Stadt machte.

Station 1: Fonseca
Der kleine Laden in der Nordstadt ist ein Stück Portugal im Ruhrgebiet. Abblätternde Fado-Melancholie statt Touristen-Chic. Nicht viel anders sehen die kleinen Lebensmittelläden in Lissabon oder Porto aus, die so lange den internationalen Supermarkt- und Discounterketten getrotzt haben. Im vorderen Raum gibt’s eine Wurst- und Käsetheke und Regale mit Wein, Gebäck und Süßigkeiten, im hinteren Raum Stapeln sich die Ölsardinendosen u.a. In Tiefkühltruhen locken Fisch und Meerfrüchte. Und ganz hinten natürlich das, was auch für den Duft im Laden zuständig ist: der Stockfisch. Hauptsitz der Firma ist übrigens Hagen.
Fonseca Import GmbH, Brunnenstraße 24, 44145 Dortmund. Tel. 0231/8635506. www. fonsecaimport.de

Station 2: Andronaco
Hauptsitz des Italo-Großhandels ist Hamburg. In der Dortmunder Filiale kaufen viele der italienischen Ristoranti und Pizzerien aus dem östlichen Ruhrgebiet ihre Waren, aber auch beim Endverbraucher ist der Laden in der Nordstadt beliebt. Es gibt woanders kaum diese Nudelauswahl, die Käse- und Wurst- und Schinkenauswahl ist klasse – aber häufig ist das, was man haben will, gerade nicht vorrätig. Die Weinabteilung bietet alle Klassiker in reicher Auswahl, von der Literflasche bis zum Supertoskaner.
Grande Mercato Andronaco, Gut-Heil-Straße 5, 44145 Dortmund. Tel. 0231/3954943. www.andronaco. info

Station 3: Tain Kim Heng
Wer asiatisch kochen will, muss hierher. Ob chinesisch, indisch, thailändisch oder japanisch, in dem riesigen Laden im Kreuzviertel gibt es alles, was das Herz begehrt. Die großen Tiefkühltheken halten Kostbarkeiten wie Hühnerschnäbel oder schwarze Eier bereit, die man eigentlich gar nicht kennen will. Eine weitere Filiale gibt es in Oberhausen.
Tain Kim Heng, Hohe Str. 62, 44139 Dortmund. Tel. 0231/95290488. www. tkh-supermarkt. de

I`m Dreaming of a White Christmas: Windbeutelchen mit Rosen-Pistazien-Vanille-Sahne

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Wer keine weiße Weihnacht hat, macht sich einfach eine. Diese Windbeutelchen gehen auf die persischen Shirini Latifeh zurück, winterliche Macarons aus Biskuitteig mit einer orientalisch parfümierten Sahnefüllung. Ein Fläschchen Rosenwasser stand bei mir herum, seit ich es vor einiger Zeit gekauft hatte, ohne Vorstellung, was ich eigentlich damit machen sollte – wohl in Erinnerung an Karl Mays „In den Schluchten des Balkan“, wo der Rosenhüter Jafiz im Tausch gegen eine Handvoll Dschebeli-Tabak ein Fläschchen Rosenöl schenkt: „In diesem Fläschchen wohnen die Seelen von zehntausend Rosen.“ Jetzt kam es endlich zum Einsatz.

Als Träger für die wunderbar duftige Rosen-Pistazien-Vanille-Sahne nahm ich jedoch nicht den feinen Biskuitteig des persischen Rezeptes, sondern einen etwas rustikaleren Brandteig, der allerdings genauso luftig daherkommt und irgendwie besser zu meiner Idee von der urbanen Landhausküche passt. So entstanden diese kleinen, feinen Windbeutelchen, die gleichermaßen als köstliche Schneebällchen, Krippen-Lämmer oder Hadschi-Halef-Omar-Turbane durchgehen können.

Rezept: Windbeutelchen mit Rosen-Pistazien-Vanille-Sahne
Ergibt 20 Stück

Für den Brandtteig:
60 g Butter, gekühlt und in kleine Stücke geschnitten
60 g Mehl, durchgesiebt
2 Eier
1-2 TL Vanillezucker, selbstgemacht
1 Prise Salz
100 ml l Wasser

Für die Sahne:
60 ml Sahne
1 EL Rosenwasser
3 TL Vanillezucker, selbstgemacht
1 EL gehackte Pistazien

Für den Teig Vanillezucker, Butter, 1 Prise Salz und 100 ml l Wasser in einem Topf unter Umrühren zum Kochen bringen. Den Topf vom Herd nehmen und das Mehl auf einmal hineingeben. Mit einem großen Holzlöffel kräftig durchrühren, bis ein glatter Teig entsteht. Topf auf den Herd stellen und bei mittlerer Hitze 1 Minute lang weiterrühren, damit der Teig trockener wird.
Den Teig in Rührschüssel geben, die Eier zu fügen. Mit dem Handmixer auf mittlerer Stufe durchrühren.
Den noch warmen Teig in einen Spritzbeutel füllen, der eine Tülle von 1,5 cm hat. In etwa 5 cm Abstand 5 cm große Häufchen setzen. Die Windbeutel bei 160 Grad Minuten 25 Minuten backen.
Kalte Sahne mit Rosenwasser und Vanillezucker sehr steif schlagen.
Die Windbeutelchen quer halbieren. Untere Hälfte dick mit der geschlagenen Sahne bestreichen, mit gehackten Pistazien bestreuen und die obere Hälfte aufsetzen. Durch ein Sieb mit Puderzucker bestäuben.

 
 Der Genießer wünscht allen Genussbereit-Lesern frohe Weihnachten!


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