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Wiedereröffnet: Treppchen 1763 in Dortmund-Hörde

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Schon immer hat mich das schmucke Schieferhäuschen in Hörde aus dem Jahr 1763 an das Haus des Erfinders Rotwang erinnert, das in Fritz Langs Stummfilmklassiker „Metropolis“ zwischen utopischen Industrie- und Hochhausgiganten hockt wie eine in die Knie gegangene expressionistische Ausdruckstänzerin. Ganz früher, noch im letzten Jahrtausend, stand es wie ein konträrer Gegenentwurf aus der guten alten Zeit direkt vor den Toren der Hochofenanlage Phoenix-Ost von Hoesch, und heute wirkt es fast wie ein Fremdkörper zwischen den in Hörde entstandenen urbanen Neubauten im Kühlschrankstil, wo es sich einer engagierten Eigentümerin und des Denkmalschutzes gegen die Weg-Gentrifizierung behauptet.

Kulisse im Stummfilmklassiker "Metropolis".

In der Stahlwerkszeit, bis 2001, betrieb hier Rolf Kozuch fast 30 Jahre lang ein Feinschmeckerlokal, in dem wir damals noch jüngeren Stadtzeitungsredakteure die französische Küche entdeckten, als wir uns erstmals als Restaurantester versuchten. Doch noch Kozuch konnte kein neuer Pächter Fuß fassen. Ob das ausschließlich am persönlichen Unvermögen der jeweiligen Betreiber lag, sei einmal dahin gestellt. Ausschlaggebend war eher, dass das Gelände ringsum für fast ein Jahrzehnt zur Riesenbaustelle wurde. Hoesch wurde abgewickelt und an die Chinesen verkauft, die die Hochhöfen demontierten um sie in China wieder aufzubauen. Um die entstandene Brachfläche wiederzubeleben, entwickelte man in Dortmund erstaunlichen städteplanerischen Mut. Ein Großteil des Geländes wurde mit Wasser geflutet und zum heute schon legendären Phoenixsee umgewandelt, an dessen Ufern in rascher Folge Büro- und Wohnbauten in bester Lage emporwuschen und den Stadtteil radikal veränderten.

Betreiberin Daniela Heller mit ihre Mannschaft aus Küche und Service

Gastronomisch konnten sich am Phoenixsee bisher aber nur System- und Imbiss-Restaurants durchsetzen. Für kulinarische Klasse im Quartier sorgt fast ausschließlich Thomas Rödel mit seinem etwas abseits gelegenen „Kochlokal“ (klick hier). Doch jetzt gibt es wieder Mitstreiter, denn das lange brachliegende Treppchen hat Daniela Heller mit Unterstützung ihres Lebensgefährten Oliver Schwanke übernommen. Nicht nur Dortmundern sind die beiden aus Kirchhörde bekannt, wo sie lange Zeit die Dimberger Glocke betrieben.

Kneipe, Bistro, Bauernstube 

 Feines Landhaus mit Kamin

Das Treppchen haben sie aufpoliert, ohne die anheimelnde Atmosphäre zu verändern. Der Eingangs- und Tresenbereich ist wie schon immer eine gemütliche Mischung aus Kneipe. Bistro und Bauernstube, der „Saal“ und ein wintergartenähnlicher Anbau mit Kamin sind wie ein feines Landhausrestaurant eingerichtet. Herzstück des Ganzen ist ein historisches Kneipenzimmern mit biedermeierlichen Fresken samt seltsamen Inschriften sowie kostbaren Ledertapeten an der Wand sowie ein wieder instandgesetzter Gewölbekeller. Dass es rundum ein großes Biergartenareal gibt, wird sich im Sommer hoffentlich auszahlen.

Für die feine, handwerkliche Frischeküche sorgen die beiden Köche Kevin Ulrich und Denis Funke. Die Speisekarte soll alle zwei Wochen wechseln, mit Gerichten, die der Genießer gern als „urbane Landhausküche“ beschreibt, traditionell geerdet, aber auch offen für überraschende Experimente.

Funkeln im Gewölbekeller: heute mal Rhabarbernektar

Die Eröffnung am 18. Oktober war bei den Gästen jedenfalls ein großer Erfolg – wenn das Dortmunder Ordnungsamt nicht ordentlich Essig in den Wein geschüttet hätte. Einen Tag vor Eröffnung teilte man nämlich mit, dass die Alkoholausschank-Konzession nicht erteilt werden könne. So gab es zur Einstandsparty Softdrinks statt Champagner, und auch auf dem Presseessen am folgenden Tag funkelte kein Rosé, sondern Rharbarbernektar in den Weingläsern. Der Genießer hofft, dass die Unstimmigkeiten bald beseitigt sind.

Hier die schönen Gerichte von der aktuellen Speisekarte, die der Presse gestern im Treppchen aufgetischt wurden.

Birnen-Feigensüppchen / Ziegenkäse / Brot 
Mediterrane Herbstlichkeit

Geräucherte Seeteufelmedaillons / Apfelchutney / Lauchstroh 
Gelungene Kombi, leider etwas zu kalt serviert

Saiblingsfilet / Risotto / Erbse / Kürbis 
Die Saison auf dem Teller.

Hausgemachte Pasta / Waldpilze / Tomate / Parmesan
Einfach unwiderstehlich! 

 
Wildschweinfilet / Polenta / Rosenkohl / Schokolade
Herbstlicher Gaumenschmeichler, zwei Fotos wert

Original Wiener Schnitzel / Bratkartoffeln / Salat 
Der Klassiker schlechthin.

Grießflammerie / Tonkabohne / Quitten / Nussbisquit 
Ein Mahlzeit für sich. Im Hintergrund die historische Ledertapete.

Schokoladenlava / Feigen / Orange / Rotwein / Thymian 
Perfektes Finish 

Hirsch...

 ...und Hirsch

 Zwischen rustikal und fein

UFO im Biedermeier

Na denn!

Treppchen 1763, Faßstraße 21, 44263 Dortmund-Hörde, Tel. 0231/28863431. Di-So ab 12 Uhr. Infos auf der Homepage und auf Cityrestaurants.


Herbstvergnügen: Tagliatelle mit Birnen, Datteln, getrockneten Tomaten und Blauschimmelkäse

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Eine großartige Geschichte hat der Genießer zu diesem schönen, unkomplizierten Herbstgericht gar nicht zu erzählen. Höchstens, dass es aus der Erinnerung an verschiedene andere Sachen entstanden ist, die er in letzter Zeit zubereitet oder irgendwo anders gegessen hat.

Zutaten, aber nicht alle

Rezept: Tagliatelle mit Birnen, Datteln, getrockneten Tomaten und Blauschimmelkäse
Für 2 Portionen

200 g Tagliatelle, getrocknete (oder frische oder selbst gemachte)
1 reife Birne
6 getrocknete Tomaten
6 Medjoul-Datteln
100 g Blauschimmelkäse
50 g klein gewürfelter Speck
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 EL Butter
½ TL Zucker
½ Tasse Milch
Pfeffer, Salz
Cayennepfeffer, geräuchertes Paprikapulver
½ Salzzitrone (wer hat)
Gehackte Mandeln oder angeröstete Mandelplättchen (wer hat)

Wenn die getrockneten Tomaten nicht schon eingelegt sind, eine halbe Stunde in warmes Wasser geben, damit sie weich werden.
Birne schälen, entkernen und in größere Stücke schneiden. Datteln entkernen und in Stücke schneiden. Getrocknete Tomaten in Stücke schneiden. Wer hat, Salzzitrone in Stücke schneiden. Zwieble schälen und in Ringe schneiden. Knoblauch in dünne Scheiben schneiden. Blauschimmelkäse in kleine Würfel schneiden.
Butter in eine große Pfanne geben und heiß werden lassen, Speckwürfel darin auslassen. ½ Tl Zucker dazu geben und schmelzen lassen. Zwiebel dazu geben und karamellisieren und dabei weich werden lassen, nach einiger Zeit Birnenstücke, getrocknete Tomaten und Knoblauch dazu geben und ebenfalls karamellisierein und weich werden lassen. Zum Schluss medjouöl-Datteln dazugeben und alles karamellisieren und weich werden lassen.
Unterdessen Tagliatelle nach Vorschrift al dente kochen.
Pfanne mit Milch ablöschen, zwei Drittel der Blauschimmelkäsewürfel dazugeben und schmelzen alles. Alles unter umrühren etwas einkochen lassen.
Gar geochte Nudeln abgießen und in die Pfanne geben. Alles umrühren. Mit wenig Cayennepffer, geräuchertem Paprikapulver, Pfeffer und wenn nötig Salz abschmecken. Auf vorgewärmten Tellern anrichten, mit den restlichen Blauschimmelkäsewürfeln garnieren und eventuell mit gehackten Mandeln oder angerösteten Mandelplättchen bestreuen.
Dazu schmeckt naturtrüber Birnensaft.

 Auf die Idee, zusätzlich noch mit Mandeln zu garnieren,
bin ich erst nach dem Fotografieren gekommen.


Wochenplan: Kulinarische Termine vom 27.10. - 2.11.2017

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bis 31.12.2017
Ausstellung
Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier 

Foto: LWL-Industriemusem












bis 14.1.2018
Ausstellung
Zum Wohl! Getränke zwischen Kultur und Konsum
Waltrop, LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Infos hier


bis 5.11.2017
Westfalen Gourmetfestival
Westfalen, versch. Restaurants
Infos hier

bis 29.10.2017
Restaurant-Karussell
Das Original im Herbst
Essen und westl. Ruhrgebiet, versch. Restaurants
Infos hier

bis 31.10.2017
Kochquintett Kreis Vest
Menü im Oktober
Ratshotel, Haltern am See
Infos hier 

28.10.  29.10.2017
Street Food Festival
Dortmund, Kokerei Hanso
Infos hier

29.10.2017
Grüne Hauptstadt Europas
12 Monate - 12 Köche
Kochevent
Essen, Restaurant M
Infos hier

29.10.207
Hopfen und Malz
Brauen in der Museumsbrauerei
Hagen, LWL Freilichtmuseum
Infos hier

30.10.2017
Westfalen Gourmetfestival
Gourmetmenü
Dortmund, Der Schneider
Infos hier

1.11. - 30.11.207
Kochquintett Kreis Vest
Menü im November
Bullerkotte, Marl-Polsum
Infos hier

2.11.2017
Westfalen Gourmetfestival
Gastkoch Sascha Stemberg bei "Der Schneider"
Dortmund, Der Schneider
Infos hier

Wein-, Bier- und Spirituosen-Events im Ruhrgebiet 2017. Klick hier
Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier

Herten: Ein Grillkurs in der Kochwerkstatt Ruhrgebiet

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Rosa wie die Toskana-Wölkchen am Himmel über Herten:
Steak-Tranche vom Grill der Kochwerkstatt Ruhrgebiet

Gehört hatte der Genießer von Giovanni Chiaradia und seiner „Kochwerkstatt Ruhrgebiet“ in Herten schon längst, u.a., weil die Teilnehmer seiner eigenen Kochkurse an der VHS Herne davon erzählt hatten. So freute er sich umso mehr, als er jetzt die Einladung erhielt, an einem Grillkurs bei Giovanni teilzunehmen, um einem Blogbeitrag darüber zu schreiben. Da gab es in vielerlei Hinsicht etwas zu lernen.

Giovanni tranchiert den Schweinebraten

Giovanni Chiaradia ist nämlich Profi durch und durch. 2007 eröffnete der gebürtige, aber am Niederrhein aufgewachsene Italiener mit der „Kochwerkstatt Ruhrgebiet“ eine der ersten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Zuerst war sie auf Zeche Ewald an der Halde Hoheward beheimatet, doch wurden die Räumlichkeiten im Industriedenkmal bald zu klein. So zog Giovanni in das Gebäude einer ehemaligen Weinhandlung an der Hertener Hochstraße, wo er sich ausbreiten konnte. Es gibt einen großen Saal mit Eventküche, aber auch eine kleinere Küche samt Esszimmer für exklusivere Kochkurse. Auf dem Hof ist Platz genug für Grillveranstaltungen, und keiner der Nachbarn fühlt sich dadurch belästigt.

Gute Stimmung am Grill: Giovanni mit Kursteilnehmern

Fast jeden Tag finden hier abends um 18 Uhr Koch- und Backkurse oder Firmenevents statt, samstags häufig auch zwei: italienische und französische Landhausküche, Regionales, Asiatisches, Fisch und Meeresfrüchte sind dabei die Hauptthemen, immer saisonal abgestimmt. Besonders beliebt sind die Grill-Events, die Giovanni veranstaltet, z.T. als Mitglied der Weber Grill Academy. Seit einiger Zeit sind Barista-Kurse im Angebot, in denen man das richtige Kaffee-Kochen lernen kann. Die Kurse kosten, je nach Aufwand, 80 bis 120 Euro pro Person, die Barista-Kurse 90 Euro.

Bei den Kochvorbereitungen sind die Teilnehmer emsig bei der Arbeit.

Ab und zu kommen die Gäste der "Kochwerkstatt Ruhrgebiet" in den geschmackvollen Genuss vom Hausherrn bekocht zu werden, zum Beispiel beim traditionellen Grünkohlessen am jeweils letzten Samstag im Januar..

Dass Giovanni solch ein umfangreiches Programm nicht allein bewältigen kann, liegt auf der Hand. Zahlreiche gute Geister sorgen bei den Kochkursen fürs Aufräumen und Spülen. Für die Leitung der Kurse findet Giovanni Unterstützung in Stephan Zwikirsch. Auch den Grillkurs, den der Genießer besuchte, hatte Stephan fest im Griff, während sich Giovanni als graue Eminenz eher im Hintergrund hielt.

Kursleiter Stephan beim kulinarischen Entertainment.

Mit Witz und Tempo führte Stephan in die Gerichte ein, die die zwanzig Teilnehmer zubereiten sollten. Da sich alles um das Thema „Grillen“ drehte, lag es auf der Hand, dass es fast ausschließlich Männer waren; nur zwei Damen waren dabei. Im Kurs ging es darum, dass man auf dem Grill weitaus mehr zubereiten kann als nur Steaks. Die gab es natürlich auch, darüber hinaus noch Sandwiches, Flammkuchen, Nudeln im Wok, ganze Hühnchen und Schweinebraten samt Beilagen. Sogar der Nachtisch wurde auf dem Grill zubereitet.

Stephan erklärt, worauf es beim Steak-Grillen ankommt.

Bevor es losging, erklärte Stephan, was die Teilnehmer zu machen hatten, gab kurze Tipps zu den verwendeten Produkten und zeigte einige Kniffe, wie man mit den Küchenwerkzeugen umzugehen hat. Wenn er beim Zwiebel- oder Knoblauchschneiden mit dem Messer hantierte, war er schneller als Billy The Kid beim Ziehen seiner Pistole. Nach den Vorbereitungen in der Küche, an denen alle Teilnehmer beteiligt waren, ging es raus auf den Hof an die Grills. Hier zeigte sich, warum die Herren der Schöpfung so fasziniert vom Grillen sind. Während Stephan fast im Alleingang das Grillgut auf die Roste verteilte und dabei erklärte, worauf zu achten ist, stand der Rest der Mannschaft mit aufgeplöppten Bierflaschen drumrum, guckte zu und amüsierte sich prächtig. Lediglich beim Auflegen der Sandwiches legte ein Teilnehmer die Hand an, um beim Wenden der Nudeln kam eine der Damen zum Einsatz.

Die Ergebnisse waren einmalig. Einiges wie die Sandwiches, die Flammkuchen und die in Tranchen geschnittenen Steaks wurden sofort aus der Hand verputzt, Nudeln, Schweinebraten und Hühnchen samt Dessert gab es dann an der langen Tafel im Saal. Gut gesättigt und um manche Kocherfahrung reicher bekam jeder noch eine Teilnehmer-Urkunde samt Schürze zum Lohn.

Hier die Gerichte und ihr Entstehen in Wort und Bild.

Für den ersten Hunger:
Sandwiches mit Räucherlachs, Camembert und Feigen

Das ist Lachs...

 ...der mit Feigen und Camembert zwischen
 dünn gebutterterte Toastbrotscheiben gelegt wird.

 Die kommen dann auf den Grill...

...und schmecken einfach prima.

Für den zweiten Hunger: Flammkuchen vom Grill

Flammkuchenteig wird mit Crème fraiche eingestrichen...

...mit Käse und Schinken belegt...

...unter die Grillhaube gebracht....

...und schmeckt prima.

Gemüse und Pasta aus dem Grill-Wok

Pasta, Gemüse und Sauce werden vorbereitet..

...im Grill-Wok gemischt

...angerichtet und mit Parmesan bestreut...

...und an der Tafel gegessen.

 Steaks

Die Steaks

...werden auf den Grill gelegt...

 ...tranchiert und dokumentiert...

 ... und ergeben zartes Essen für harte Männer.

Beer-Can-Chicken

Für die Beer-Can-Chicken nimmt man keine Bierdosen (Alu und Lack sind ungesund), sondern eine Spezialpfanne, die mit Bier gefüllt wird....

...pudert die Hähnchen mit einer Gewürzmischung aus
Salz, Pfeffer, Chiliflocken, Rosmarin und Zitronenschale...

...und setzt sie auf den Halter. Nicht vergessen, das Loch oben mit dem dazugehörenden Stopfen zu verschließen, damit beim Garen der Dampf drin bleibt.

Dann geht es ab in den Grill, wo sie butterzart werden...

...und problemlso tranchiert werden können

Nackenbraten mit Knoblauch-Kräuter-BBQ Rub

Der Nackenbraten war schon vorbereitet, damit die Pfeffer-Kräuter-derProvence-Zucker-Paprika-Knoblauch-Chili-Mischung einziehen konnte.

Gemeinsam mit dem Hühnchen wurde er an der Tafel serviert.

Dessert: Aprikosenauflauf mit Mandeln

Mit Amaretto getränktes Toastbrot, gedörrte
Aprikosen und Mandeln im Grill überbacken.


Alle Infos zur Kochwerkstatt Ruhrgebiet im Internet. Klick hier.

Bochumer Käsekalender 2018 erschienen

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Cover-Käse: Manchego Semicurado Negro

Woanders ist auch Käse, um mal Frank Goosen abzuwandeln: in Holland zum Beispiel, in der Schweiz, im Harz, in Tilsit oder im Emmental. Aber nirgendwo ist Käse so schön wie in Bochum. Das beweist jedenfalls der Käse-Karsten nicht nur an der Käsetheke im Biokauf an der Wittener Straße. Zusammen mit dem Fotografen Jan Schürmann und die Texterin Nora Schönfelder hat der Bio-Käsehändler ein schon lang gehegtes Projekt verwirklicht und einen Fotokalender erstellt, für den er seine Lieblingskäse an seine Lieblingsplätze in Bochum platziert hat: den Tête de Moine vors Exzenterhaus, den Viamala vor die Rottstraße 15, den Pecorino Nero vors Bergbaumuseum, den Deichkäse in die Ruhrwiesen usw.

 Tête de Moine-Türmchen vorm Exzenterhaus

Gerade rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft ist die optische Käseplatte fertig, geworden, frabig gedruckt, im Din A3 Format (30x42 cm) und mit erläuternden Texten zu Käsen und Orten. Kaufen kann man das Opus Magnum bei Karsten an der Käsetheke im Biokauf an der Wittener Str. 111 und in der Buchhandlung Janssen in der Brüderstraße 3 für (huch) 37 Euro.

 Woanders ist auch Käse: Übersicht der Bilder


Wein: Degustationsmenü mit Miguel Torres in Köln

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Spitzenwein von Torres: Mas La Plana 2006

Ich weiß nicht, was für den Genießer letztendlich ausschlaggebend war, der Einladung zum Wein-Menü mit dem spanischen Spitzenwinzer Miguel Torres in Köln zu folgen. Sicherlich spielte da die Location eine große Rolle, das Restaurant „Himmel un Äd“ im Hotel im Wasserturm.

Hotel im Wasserturm in Köln 

 Wie die Kulisse von "Der Name der Rose"

Schon vor über zwanzig Jahren lernte der Genießer dieses extravagante Hotel kennen. Ursprünglich um 1870 als damals größter Wasserturm Europas gebaute, ist das Designwunder heute eine beliebte Absteige für Pop- und Filmstars. 1996 fanden die Presseinterviews zum Start von Detlev Bucks Film „Männerpension“ dort statt, und ich erinnere sich noch lebhaft daran, wie ich damals genauso staunend durch das labyrinthische industriedenkmal irrte wie Christian Slater als Mönchs-Eleve Adson von Melk durch die Kulissen der Abtei-Bibliothek in dem Klassiker „Der Name der Rose“, um in die Suite zu gelangen, in der die schöne Marie Bäumer, die kesse Heike Makatsch und der noch junge Til Schweiger ihre Interviews gaben.

Spektakulärer Ausblick auf den Kölner Dom

Am letzten Mittwoch kam ich mir allerdings eher wie der ergraute Sean Connery als William von Baskerville vor, als ich in den Fahrstuhl stieg, um ins Restaurant „Himmel und Äd“ im 11. Stock zu gelangen. Miguel A. Torres hatte die Weinhändler der Region und einige Journalisten eingeladen, um seine Weine zu präsentieren. Die Location war dafür bestens gewählt. Denn die Geschichte der Familie Torres als führender Weinerzeuger in Spanien ist genauso alt wie der Kölner Wasserturm. 1870 in Barcelona gegründet, gehört sie heute mit Miguel A. Torres als Patriarch zu den Global Playern des internationalen Wein-Business. In Spanien gehören ihr Weingüter in den Anbaugebieten Catalunya, Conca de Barberá, Penedès, Priorat und Ribeira del Duero, in Kalifornien im Russian River Valley und in Sonoma Coast, in Chile im Valle Central und im Valle de Curicó. Und natürlich hat Torres längst auch im kommenden Weinland China ausgestreckt.

Winzerlegende Miguel A. Torres begrüßt den Genießer
mit eim Glas Esplendor de Vardon Kennett 2013

Aus deutschen Supermärkten kennen Weintrinker den roten Sangre de Toro, mit dem der Genießer eine persönliche Erinnerung verbindet. Mein Vater, als typischer Ruhrgebiets-Bergmann natürlich Biertrinker, hatte im Alter gehört, dass in Maßen genossener Rotwein gut fürs Herz sei, und gewöhnte sich schließlich an, täglich ein Gläschen davon zu trinken. Der Garnacha-Cariñena-Blend schmeckte ihm, aber ich glaube, noch mehr gefiel ihm die kleine Stierfigur, die an jeder Flasche hing. Als er im für einen Bergmann gesegneten Alten von 80 Jahren starb, weidete eine hübsche Herde kleiner Toros auf einem Regalbrett.


Je zwei Jahrgänge im Glas: Mas La Plana und Grans Muralles

Neben diesem Massenwein ist Torres jedoch vor allem für seine Spitzenweine bekannt, die das Image spanischer Weine in aller Welt prägen. Allen voran der Mas La Plana, ein Cabernet Sauvigon aus dem Penèdes mit einem gelegentlichen minimalen Anteil an Tempranillo. Beim Kölner Menü konnten zwei Jahrgange verkostet werden, der noch recht jugendlich wirkende 2012er und der schon wunderbar gereifte, aber noch zahlreiche Jahre höchsten Genuss versprechende 2006er.
Getoppt wurden diese Weine vom Grans Muralles, einer Cuvée aus fünf autochthonen Traubensorten aus der D.O. Conca de Barberà. Auch von diesem Spitzenwein kamen die Jahrgänge 2011 und 2004 zum Ausschank, ebenfalls elegante und tiefgründige Weine wie für die Ewigkeit gemacht – aber auch jung getrunken ein Genuss.

 Typisch spanisch: Purgatori und Salmos

Zuvor führten zwei weitere Rote aus dem Torres-Portfolio zu diesen Spitzen: Der Purgatori 2013, eine Cariñena-Garnacha-Syrah-Cuvée aus der D.O. Costers del Segre, und der Salmos 2014 aus den gleichen Sorten aus dem Priorat – beides samtige, fast idealtypisch wirkende spanische Weine.

 Exquisite Weiße

Aber es gab natürlich auch Weißweine, die präzise und sortentypisch ausgebaut waren: der Sauvignon Blanc Fransola 2016 aus dem Penedès mit einer erfrischenden fruchtigen Note und der Chardonnay Milmanda 2014 aus Conca de Barberà, der schön füllig und buttrig über die Zunge kullerte.

Edelsüßer Riesling aus Chile

Weißweintechnisch ist Miguel Torres ein Pionier, führte er doch den an kühle nördliche Gefilde gewöhnten Riesling im heißen Spanien ein, den er zu Ehren seiner aus Deutschland stammenden Frau „Waltraud“ nannte. Zum Ausschank kam dieser Wein beim Kölner Menü allerdings nicht, sondern die edelsüße Riesling-Variante Nectaria 2010 aus dem Valle de Curicó in Chile als charaktervolle Ergänzung zum Dessert.

Der Genießer und Küchenchef Eric Werner

So sensationell die Weine und die Location auch waren – wirklich ausschlaggebend für den Ausflug des Genießers nach Köln war, dass der Küchenchef des Restaurants „Himmel und Äd“ Eric Werner heißt. Zusammen mit Erik Arnecke war Eric in den letzten Jahren Küchenchef in Berthold Bühlers „Résidence“ in Essen-Kettwig, nach Arneckes Ausscheiden 2015 dann allein bis Ende 2016, als sich Berthold Bühler entschloss, in den Ruhestand zu gehen und die „Résidence“ zu schließen. Fast Mühelos hatte Eric damals die beiden Michelin-Sterne der „Résidence“ verteidigt, und so war das Torres-Menü eine wunderbare Gelegenheit zu erfahren, was er an seinem neuen Arbeitsplatz treibt. „Leider ist es nur ein Bankett“, meinte er, also eher eine auf die Weine abgestimmte „Pflicht“ als eine alle Register ziehende „Kür“. Aber was heißt hier „nur“. Der Sankt-Peters-Fisch mit Mango und Kokosnuss war besonders zum buttrigen Chardonnay ein Genuss, und die Geflügelconsommée sowieso eine Nummer für sich. Auf Wunsch des Gastgebers gab es schließlich eine großartig umgesetzte Rarität: Glasierte Taubenbrust mit Herzkirschen und Piemonteser Haselnuscrème, die nicht nur jedem Barolo oder Barbaresco zu Ehre gereicht hätte, sondern vor allem die Aromenvielfalt der spanischen Spitzenrotweine widerspiegelte.

 Saint Pierre / Mango Chutney / Kokosnusskompott /
Buddhas Hand Zitrone

Hühnerconsommée 

 Marinierte Taubenbrust / Eingelegte Herzkirschen /
Piemonteser Haselnusscrème / Pfeffersauce

Käsegang
 Schokoladen-Moosbeeren-Schnitte
Hagebutten-Sanddorn-Eis 

Miguel A. Torres präsentiert seine Weine
 



Gelsenkirchen: Francesco Risolis Genusswerkstatt in Schalke

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Die Schalker Straße in Gelsenkirchen in ein Ruhrgebietskiez wie aus dem Bilderbuch: Lotto- und Werkzeugläden, Brautmoden und Fussballkneipen, orientalische Imbissbuden jeglicher Provenienz und natürlich zur Zeit eine riesige Baustelle. Hierhin, mitten ins Herz des deutschen Fussball-Stadtteils schlechthin, hatte es einst Francesco Risoli verschlagen, als er als 17-Jähriger aus Italien kam, und hierher ist er jetzt auch wieder zurückgekehrt.

Francesco Risoli

Seit Ende der 1970er Jahre, hat Francesco in Gelsenkirchen und Bochum Gastronomien betreiben, darunter in der alten Kornbrennerei Eickelberg in Bochum-Langendreer. Vor sechs Jahren eröffnete er schließlich das Brunello an der Ecke Ring- und Augustastraße in Gelsenkirchen (klick hier). Die Fans seiner feinen italienischen Küche kamen bald von weither und Francesco glaubte, hier glücklich zu werden. Aber er hatte die Rechnung ohne den Hauswirt gemacht – wegen Nichtbehebung von baulichen Mängeln musste er das Lokal verlassen.

Steaksaucen und aromatisierte Grappe sind Francescos Spezialität.

Schon damals gab er sich seiner eigentlichen Leidenschaft hin: der Produktion von Steaksaucen (klick hier) und aromatisierten Grappe. Seit neustem produziert er sie in seiner „Genusswerkstatt“ an der Schalker Straße 17, in den Räumen des ehem. „Wiener Cafés“. Für gute Freunde und Stammkunden hält er hier auch noch einen exklusiven Mittagstisch bereit, bietet selbstgemachte Pastasaucen, Antipasti, Nudel-, Fisch- und Fleischgerichte zum Mitnehmen an oder einfach frische Pasta, die man zu Hause fertig kochen kann.

Der Genießer durfte sich freuen, mit ein paar Kollegen zu einem exklusiven kleinen Menü eingeladen zu werden, bei dem Francesco alle Register seine Kochkunst zog. Mal eben so. Man braucht nicht zu erwähnen, dass alles so fantastisch schmeckte, wie es aussah.

 Aperitif

 Gruß aus der Küche: Cracker mit Pesto und Ricotta

 Carpaccio mit Feigen

Scampi mit Borlottibohnen 

Jakobsmuschel auf Kürbiscarpaccio

Mezzalune gefüllt mit Grillgemüse

 Wolfsbarsch mit Rosa-Pfeffer-Sauce

Doradenfilet mit Tomatencrème

 Rinderfilet mit Risoli's Balsamico-Reduktion

Pannacotta mit Früchten

Tiramisu

Gegrillte Feigen

Absacker: Espresso mit Honig-Zimt-Grappa



Wochenplan: Kulinarische Termine 3.11. - 9.11.2017

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bis 31.12.2017
Ausstellung
Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier 

bis 14.1.2018
Ausstellung
Zum Wohl! Getränke zwischen Kultur und Konsum
Waltrop, LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Infos hier


bis 5.11.2017
Westfalen Gourmetfestival
Westfalen, versch. Restaurants
Infos hier

bis 30.11.207
Kochquintett Kreis Vest
Menü im November
Bullerkotte, Marl-Polsum
Infos hier 

Wein-, Bier- und Spirituosen-Events im Ruhrgebiet 2017. Klick hier
Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier



Nachgekocht: Warmer Ziegenkäse mit Kürbispüree und gebratener Birne von Mario Kalweit

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Der vom Niederrhein stammende Mario Kalweit ist der Grandseigneur unter den Dortmunder Spitzenköchen. Seit 13 Jahren betreibt er mit Susanne Thoenes das elegante Restaurant „La cuisine Mario Kalweit“ (klick hier) in der der Dortmunder Gartenstadt; vorher, von 2001 bis 2004, als das Lokal noch „Art Manger“ hieß, hatte er dort sogar als Küchenchef einen Michelinstern erkocht. TV-Zuschauern ist er als langjähriger Fernsehkoch aus der WDR-Sendung „Daheim und Unterwegs“ bekannt. 2015 veröffentlichte Kalweit ein Kochbuch mit seinen Rezepten. Darüber hinaus präsentiert er seine Kreationen auch im Blog „Die Genussjäger“, wo er auch seine zweite große Leidenschaft dokumentiert: die Tomatenzucht. Akribisch genau beschreibt er die verschiedenen Sorten, die er in seinem Garten bei Hamminkeln und auch im Gewächshaus auf der Terrasse seines Dortmunder Lokals zieht.

Bei den „Genussjägern“ fand ich ein Rezept, das wunderbar in die urbane Landhausküche passt: warmer Ziegenkäse mit Kürbispüree und gebratener Birne. Das Nachkochen wurde umso leichter, weil ich alle Zutaten sogar zu Hause hatte.

Sweet Dumpling Kürbis

Naja fast. Mario Kalweit empfiehlt die Kürbissorte Kamo Kamo, während ich einen kleinen Sweet Dumpling hatte, der ähnlich aussieht. Sicherlich wäre das Gericht auch mit dem populären Hokkaido-Kürbis gelungen.

Das Kürbisfleisch wurde mit etwas Birnensaft, Kürbiskernöl (Kalweit nahm Rapsöl, wohl wegen der Farbe), Currypulver und Salz im Backofen weich gedünstet und zu einem Püree zerstampft. Ein Teil des Kürbisfleisch‘ wurde klein gewürfelt und in mit Rosmarin, Wacholderbeeren und Lorbeerblatt aromatisierter Butter weich gebraten.

Den Ziegenkäse beträufelte ich mit Honig und gehackten Kürbiskernen und schlug ihn in dünne, mit Kürbiskernöl bestrichene Zucchinistreifen ein. Diese Päckchen wurden im Backofen vorsichtig erwärmt. Ich hatte dazu den köstlichen festen Robinienhonig vom Landesweingut Kloster Pforta in Sachsen-Anhalt zur Hand. Die Zucchinischeiben auf den Fotos waren mir etwas zu dick geraten, so dass sie zum Einwickeln etwas zu sperrig waren, aber es gelang alles trotzdem.

Die mit Pfeffer und Salz gewürzten Birnenscheiben briet ich in mit Sternanis aromatisierter Butter in einer normalen Pfanne. Marion Kalweit empfiehlt, die Scheiben mit der flüssigen Butter einzustreichen und sie in einer Grillpfanne zu braten, damit sie dekorative Streifen bekommen.


Schön angerichtet ergaben diese Zutaten eine wunderbar herbstliche, süß-pikante Vorspeise.

Das ausführliche Rezept gibt es im Blog „Die Genussjäger“. Klick hier.

 Die herbstlichen Zutaten



Restaurantführer „Bochum geht aus 2018“ erschienen

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 Romantik mit frittiertem Speck:
Catering bei "Bochum geht aus"

Ob es symptomatisch für die Bochumer Gastroszene ist, dass die Macher von „Bochum geht aus“ und ihre Köche bei der Präsentation des 2018-er Heftes ganz blau im Gesicht waren?

Von links: Marc Lorenz (Überblick Medien),  Daniel Takeshi Wienand (Takeshi), A.G. Barrios (Comedor), Martin Mrozek (Rosmarino), Tom Thelen (Chefredakteur), Heinz Bruns (Haus Kemnade)

Nein, natürlich nicht, es lag ganz einfach an der romantischen VfL-Ausleuchtung, mit der die Bühne in der Scheune von Haus Kemnade in Szene gesetzt wurde. Symptomatisch war eher der Austragungsort der Party. Das romantische Wasserschloss Haus Kemnade, dessen Restaurant seit Jahren von Heinz Bruns und seiner Frau bewirtschaftet wird, gehört der Stadt Bochum, liegt aber auf dem Stadtgebiet von Hattingen. Deutlicher kann die alte These des Genießers „Was wäre die die Bochumer Gastronomie ohne die Landgasthäuser im Ennepe-Ruhr-Kreis?“ nicht illustriert werden.


„Bochum geht aus“ ist zum siebten Mal erschienen, zum dritten Mal unter der Ägide von Chefredakteur Tom Thelen und zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit dem Überblick-Medien-Projektleiter Marc Lorenz. Über 250 Gastro-Adressen hat die Redaktion zu einer beeindruckenden Bestandsaufnahme zusammengetragen, aus der titelsiftenden Stadt und eben auch aus der Umgebung. Zwar lobte Tom Thelen die Bochumer und ihre Ausgehfreude, doch von den vier Köchen, die das Party-Catering bestritten, war nur Daniel Takeshi Wienand ein „echter“ Bochumer, wenn man einmal von der als Zugabe gereichten Currywurst von Dönninghaus absieht. Und auch wenn man sich die Rankings im Heft ansieht, spielen die Restaurants aus der Umgebung, die in etwa das Einzugsgebietes des IHK-Kreises Mittleres Ruhrgebiet umfasst, eine wichtige Rolle. Die Spitzenposition im Spitzenranking „Fine Dining“ belegt „Diergardts Kühler Grund“ in Hattingen, erst dann kommt das FIVE in Bochum. Auch wenn man sich die jounalistischen Themen des Heftes ansieht: Es geht dabei um Burger, Pizza und Currywurst. Als „Star-Köchin“ wird zurecht Pia Engel Nixon gefeiert – allerdings mit ihrem Restaurant in Gelsenkirchen.

Dabei ist Bochum mit der Privatbrauerei Moritz Fiege und dem ambitionierten Großhandel Niggemann Food Frischmarkt Sitz von wichtigen Gastro-Institution, die weit über die Region hinausstrahlen. Und mit dem Bermudadreieck existiert in Bochum ein in ganz Deutschland einzigartiges Kneipenviertel mit Signalcharakter. Doch hier wird etwas sichtbar, was man als zwar wirtschaftskräftiges Alleinstellungsmerkmal, aber eben auch als kulinarisches Dilemma betrachten kann. Basierend auf einer weitgehend proletarischen Esskultur und aus den studentischen Qualitätsbedürfnissen der ältesten Universitätsstadt erwachsen, ist die Bochumer Gastronomie weitgehend in ihre marketingtechnischen „Konzepte“ verliebt. Wer hat den Mut, diese Kompetenz einfach mal für gutes, ach was, sehr gutes Essen einzusetzen?

Das FIVE ist ja schon ein Anfang. Aber auf Platz 2.

Und das gab‘s auf der Präsentationsparty
von „Bochum geht aus 2018“ zu essen.

Ziegenkäse-Obst-Lolli auf warmem Sahnelauch, frittierter Speck, Waldhonig, Thymian
Antonio Gonzaga Barrios, Comedor, Hattingen-Blankenstein
Was für Schmecklecker mit weichem Käs' und krachendem Speck für Leute mit hartem Zahnschmelz

Geschmack in Textur:
Roter Tuna - Wasabi Staude, Lachs-YUZU-Zitrus Gel vom japanischen Riesling, Soja-Spuma
Daniel Takeshi Wienand, Takeshi, Bochum
Der Favorit des Genießers

Ravioloni gefüllt mit Käse-Birne, Mascarpone-Nusssauce, fritierter Rucola, pikantes Trauben-Rosmarin-Gelee, mit Trüffelöl parfümiert
Martin Mrozek, Rosmarino, Herne
Betörend süße Reise durchs Piemont, ein paar erwachsene Geschmacksnoten wie Gorgonzola-Schärfe oder Cynar-Bitterkeit hätten den letzten Pfiff gegeben.

Wildburger, Gorgonzola, Rotkraut
Heinz Bruns, Haus Kemnade, Hattingen
Da war er, der Gorgonzola. Unwiderstehlich

Die Echte Currywurst von Dönninghaus, Bochum,
mit Brötchen von Schmidtmeier, Bochum
Bochumer Klassik

Dessertbuffet der beteiligten Köche

Bochum geht aus 2018, Überblick Medien, 148. Seiten. Erhältlich im Zeitschriftenhandel und hier im Internet.

Wochenplan: Kulinarische Termine vom 10.11. - 16.11.2017

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bis 31.12.2017
Ausstellung
Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier 

bis 14.1.2018
Ausstellung
Zum Wohl! Getränke zwischen Kultur und Konsum
Waltrop, LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Infos hier


bis 30.11.207
Kochquintett Kreis Vest
Menü im November
Bullerkotte, Marl-Polsum
Infos hier

10.11.2017
Genießers Kochkurs
Burger selbstgemacht
Herne, Lehrküche in der Schule an der Viktor-Reuter-Straße
Anmeldung hier
Ausverkauft!

11.11.2017
Grüne Hauptstadt Europas
Kochworkshop für Kinder
Essen, Beginenhof
Infos hier  

11.11. - 19.11.2017
Genussmesse
NRW - Das Beste aus der Region
im Rahmen der Messe "Mode, Heim, Handwerk"
Essen, Messe
Infos hier 

14.11.2017
150 Jahre
Stauder zeigt Stauder
Essen, Privatbrauerei Stauder
Infos hier 

Wein-, Bier- und Spirituosen-Events im Ruhrgebiet 2017. Klick hier
Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier


Palmgarden Dortmund: Dialog mit Dyllong

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Ruhrkiesel

Dialog mit Dyllong: Unter diesem Motto hat der Dortmunder Sternekoch Michael Dyllong eine Handvoll Journalisten in das Restaurant Palmgarden in der Spielbank Hohensyburg geladen. Gemeinsam mit Marco Lippert von den „Westdeutschen Spielbanken“ stellte er anlässlich des grundlegenden Umbaus des Restaurants das neue Konzept des Hauses. Nicht nur das Ambiente des Palmgarden wurde auf die Hohe der Zeit gebracht (siehe den Post vom 10.9.2017, klick hier). Der Restaurantbereich wurde komplett vom Spielbankbereich getrennt und das neue Zweitrestaurant SYGHT eingerichtet. Im Palmgarden gibt es eine Art Separee für Gruppen, die seit jeher offene Küche durch einen Chef’s Table erweitert, von dem aus die Gäste das Treiben der Köche beobachten können.

Pressesprecher Marco Lippert von den Westdeutschen Spielbanken
und Sternekoch Michael  Dyllong


Und auch die Menü-Gestaltung wurde überarbeitet. Um seine Sterneküche so erschwinglich wie möglich zu halten, bietet Michael Dyllong nur noch ein knapp kalkuliertes Menü an, zu dem sich der Gast gewisse teure Zutaten auf Wunsch dazu bestellen kann. Ein Konzept, das bislang gut aufgegangen ist.

Für die eingeladenen gab Michael Dyllong natürlich sein Bestes. Das fünfgängige Menü war, wie es das neue Konzept vorsieht, einer kulinarischen Reise auf der Ruhr unter dem Motto Aromatic Flavour nachempfunden. Des gab Foie Gras in verschiedenen Aggregatzuständen, u.a. als Bircher Müsli mit Granny Smith, Joghurt und Haferflockenkrokant ( gleich ein fulminanter erster Gang), dann mit Avocado, Zitrus und Gurke zu einer grünen Raupe verkleideten Taschenkrebs (war wie ein lustiger Kindergeburtstag), Steinbutt ganz in monochromem Weiß, ein geradezu klassisch daherkommendes Rehfilet, das einfach schmecken musste, und zum Dessert eine Rote-Beete-Kreation mit Buttermilch. Drumherum wurden wir mit allerlei Kleinigkeiten und Grüßen aus der Küche verwöhnt: dekonstruierten und wiederaufgebauten Austern und Miesmuscheln, Beef auf einem Rinderknochen serviert, Süßigkeiten, die alles andere als süß waren, sondern nur delikat.

Über dieses wunderbare Menü hinaus gefiel dem Genießer besonders, dass der Abend so etwas wie eine Veteranen-Treff der Stadtillustrierten-Szene im Ruhrgebiet war. Fünf der acht eingeladenen Gäste hatten ihre journalistischen Anfänge in den 1980-er und 90-er Jahren bei so legendären Szene-Zeitschriften wie MRARBO, Prinz u.a. gemacht und als Musik-, Film- oder sonstige Kritiker den Gonzo-Journalismus im Ruhrgebiet in die Gänge gebracht. Diese Zeitschriften sind allerdings längst Geschichte. Und was machen die Medienrevoluzzer von einst? Sie frönen der edlen Kunst der Feinschmeckerei.
 

Gruß aus der Küche

Ruhrkiesel: Basilikumcrème umhüllt von
mit Sepia gefärbeter Kakaobutter




Gruß aus der Küche: Auster

Gruß aus der Küche: Miesmuschel

Gruß aus der Küche: Beef auf Rindsknochen

Foie Gras...

... "Bircher Müsli": Granny Smith, Joghurt, haferflockenknusper...

...Crème Brulée

Taschenkrebs...

...Avocado, Zitrus, Gurke

Steinbutt...

...Ooops! weiß

Reh: Schwatzwurzel, Rosekohl, Birne

(Zum Reh)

Rote Beete: Buttermilch, Ingwer, Kokos

Sweets

Sweets

Sweets

Sweets



Genießers Kochkurs: Burger hausgemacht

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Herbstburger under construction

Selten hatte der Genießer so viel Lampenfieber vor einem Kochkurs wie am letzten Freitag. Erstens war der Kurs –nach dem Erfolg des ersten vor einem Jahr - mit 16 Teilnehmern ausgebucht, die er im Alleingang bändigen musste, und zweitens konnte der Kurs nicht in der vertrauten Küche im Kulturzentrum der VHS Herne stattfinden. Die wird aus Brandschutzgründen z.Zt. renoviert, und so musste der Kurs in die mir fremde Lehrküche in der Schule an der Viktor-Reuter-Straße ausweichen. Und dann sollten vier verschiedene Burger aus Rind- bzw. Schweinefleisch, Pulled Pork und Fisch hergestellt werden, von denen jeder Teilnehmer mindestens einen zum Probieren bekommen sollte – also 4 x 16, sprich 64 Stück plus vier für den Kursleiter, der schließlich auch Hunger hatte. Ein Theaterregisseur hätte angesichts dieser Kantinenleistung längst seine Künstlermähne geschüttelt und ausgerufen: „Unter diesen Bedingungen kann ich nicht arbeiten!“

Klassischer Burger
mit Ketchup, Mayonnaise und Salat
Patty aus Bürgermeisterstück vom Bio-Weiderind
und Tafelspitz vom US-Beef
Bun aus Kartoffelteig mit Haferflocken. 

 Herbstburger
mit Rotkohl und Apfeltatar
Patty aus Schulter vom Bunten Bentheimer
und Bauch vom Duroc-Schwein
Bun aus Kürbisteig mit Kürbiskernen

 Pulled Pork Burger
mit Ketchup und Mayonnaise 
Patty aus Nacken vom Bunten Bentheimer 
Bun aus Hefeteig mit Sesam

Fischburger
mit Mayonnaise und Salat
Patty aus Seelachsfilet 
Bun aus Hefeteig mit Sesam

Doch dann verlief alles ganz entspannt und harmonisch. Die Teilnehmerschar entpuppte sich als ganz wunderbare Truppe. Von Liebespärchen Anfang zwanzig, über Väter mit Söhnen und Mütter mit Töchtern bis hin zu Rentnern um die siebzig waren alle Generationen vertreten. Routinierte Hobbyköche arbeiteten mit Anfängern Hand in Hand. Besonders erfrischend war es, junge Mädchen beim Durchdrehen zu erleben, allerdings nicht als vegane Lady-Gaga-Imitation, sondern beim handfesten Umgang mit rohem Rindfleisch, ganz ohne modische Berührungsängste. Der Burger als generationsübergreifendende, gesellschaftliche Sinnstiftungs-Mahlzeit: wer hätte das gedacht.

  Generationen-Treff beim Burger-Machen:
Die Jugend dreht durch...

 ...die Senioren schälen Kartoffeln.

Dabei ist für den Genießer der Burger keineswegs ein besonders bewundernswertes kulinarische Produkt. Vielmehr halte ich ihn für eine gastronomische Erscheinung, die die respektlose Behandlung von Fleisch in der modernen Konsumgesellschaft symbolisiert. Das Hackfleisch ist durch das Durchdrehen bis zur Unkenntlichkeit entstellt, die Herkunft aus der Wegwerfküche des Fast Foods für den unsäglichen Ressourcenverbrauch in der Massenrinderhaltung verantwortlich. Symptomatisch war die Frage eines Teilnehmers, als ich erklärte, welch teure Fleischsorten ich gekauft hatte: „Ist das nicht zu schade?“

Ganz im Gegenteil. Was rechtfertigt, mit dem Burger einen Kochkurs zu bestreiten, ist die Tatsache, dass man ihn mit exzellentem, nachhaltig produziertem Fleisch zubereitet und so zu einem Homemade Burger adelt, sozusagen zum Sonntagsbraten unter den Burgern, den man aber auch nur zur besonderen Gelegenheiten isst.

Im Uhrzeigersinn:
Bürgermeisterstück, Bauch vom Duroc-Schwein,
Schulter und Nacken vom Bunten Bentheimer. 
Nicht im Bild: Tafelspitz vom US-Beef und Seelachsfilet

Also hatte der Genießer die edlen Fleischvorräte im Mittleren Ruhrgebiet aufgekauft: Für den Klassischen Burger (klick hier) nach der Burger-Bibel „Burger Unser“ Tafelspitz vom US-Beef und ein Bürgermeisterstück vom niederheinischen Bio-Rind, für den farbenfrohen Herbstburger aus dem Kochblog „Maltes Kitchen“ Schulter vom westfälischen Bunten Bentheimer und Bauch vom Thüringer Duroc-Schwein. Für unseren Burger mit Pulled Pork in 90 Minuten nach dem You-Tube-Kanal „Ehrliches Essen“ kam der Bio-Nacken ebenfalls vom Bunten Bentheimer Einsatz. Daneben wirkte das Seelachsfilet für den Fischburger aus dem Blog „Cahama“ geradezu profan, lieferte aber ein super Ergebnis.

Patties aus Rindfleisch, Fisch, Pulled Pork (gegart) und Schweinefleisch

Natürlich drehten wir das Fleisch für die Patties selbst durch, genauso, wie wird uns die Buns selbst buken. Dazu griffen wir auf ein Rezept zurück, bei dem der Teig nur vierzig Minuten gehen muss und das sich schon beim letzten Kurs bestens bewährt hatte. Als Varianten stellten wir für den Klassischen Burger einen Teig her, dem wir noch etwas Kartoffelstampf untermischten, und für den Herbstburger einen Teig, zu dem noch etwas Kürbispüree kam. Auf die Zeit des Gehens hatte das keinen Einfluss.(Zum Rezept für die Buns klick hier.)

 Buns mit Kürbis und Kartoffeln und Haferflocken

Das Kürbispüree, für das ein kleiner Hokkaidokürbis im Ofen für eine Stunde gegart wurde (was der Genießer aus Zeitgründen schon zu Hause gemacht hatte), gab es Probleme. Das Püree hatte noch zu viel Flüssigkeit und hätte noch bei niedriger Temperatur völlig trocken gedörrt werden müssen. So wurde der Teig kletschig, so dass keine Buns geformt werden konnten. Doch die Teilnehmer hatten eine gute Idee. Sie strichen den Teig auf ein Backblech, buken ihn und schnitten ihn nachträglich in printenartige Stücke. Das war vielleicht nicht ganz burgerlike, tat dem wunderbaren Geschmack aber keinen Abbruch.

Ein ähnliches Problem trat beim Pulled Pork auf. Normalerweise wird dafür ein Schweinenackenbraten am Stück im Smoker über Stunden gegart, bis es faserig ist und mit zwei Gabeln gepullt, d.h. zerzupft werden kann. You-Tuber Marco behauptet in einem Video (klick hier) vollmundig, das würde mit Nackensteaks im Backofen auch in 90 Minuten klappen, also ideal für unser Zeitfenster. Wir hielten uns an seine Vorgaben, doch unser Buntes Bentheimer war zu charaktervoll, um sich zerrupfen zu lassen. Es war herrlich, zart und saftig, nur das Pullen ging nicht. Also schnitten wir es in dünne Tranchen und belegten damit unsere Burgerbrötchen.

Im Gegensatz zum Burgerkurs im letzten Jahr gelangen die Fischburger mit einem etwas modifizierten Rezept diesmal ganz ausgezeichnet. Gerieten die Fischfrikadellen, auch aufgrund der Fischsorten, damals zu flüssig, war die Konsistent jetzt ideal.

Zutatenprodukte: Ketchup, Rotkohlsalat, Kartoffelwedges u.a.

Alle sonstigen Zutaten und Beilagen stellten wir natürlich ebenfalls selbst her: einen fruchtig-scharfen Ketchup nach einem Rezept von Katrin Manzke von der Manufaktur „Im Glas“ in Bochum-Dahlhausen (klick hier), Mayonnaise und als Sättigungsbeilage (jawoll!) Kartoffelwedges. Das vorgeschlagene Mayonnaisen-Rezept mit Olivenöl schmeckte den Teilnehmern nicht, also machten sie kurzerhand eine mit Rapsöl nach eigenen Vorstellungen. Die übrig gebliebene Schmorflüssigkeit des Pulled Pork wurde zu einen schönen BBQ-Sauce eingekocht. Dazu kamen noch fertig eingelegte Gurkenscheiben und ein paar Salatblätter.

Fazit: Der Kochkurs endete mit einem einzigartigen Burger-Schmaus!

Und hier noch einmal die Links zu den Rezepten :

Teig für die Buns: klick hier
Ketchup: klick hier
Mayonnaise: klick hier 
Kartoffelwedges: klick hier

Klassischer Burger aus Rindfleisch: klick hier
Herbstburger aus Schweinefleisch: klick hier
Pulled Pork Burger: klick hier
Fischburger: klick hier

Impessionen

16 Kursteilnehmer legen los.

Wer ist schneller?
 
Die Wedges kommen aufs Blech.

Ob das was wird?

Und hier etwas Rotkohl, und da etwas Rotkohl.

Keine Berührungsängste mit dem Fleisch.

Immer rein in den Fleischwolf.



Guide Michelin 2018: So viele Sternrestaurants wie lange nicht mehr im Ruhrgebiet. Neu: Laurushaus Kettwig und Ratsstuben Haltern.

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Jetzt wieder mit Stern:
Erika Bergheim im Restaurant Laurushaus

Herzlichen Glückwunsch: Zum zweiten Mal hat Erika Bergheim für das Schlosshotel Hugenpoet in Essen Kettwig einen Michelinstern erkocht. Das erste Mal war es für das NERO von 2009 bis 2013, und jetzt nach der Umorganisation von Schloss Hugenpoet für das Restaurant Laurushaus.

Und ein zweites neues Sternerestaurant gibt es: Die Ratssuben im Ratshotel in Haltern am See. Auch hier einen herzlcihen Glückwunsch.

Trotz des Abgangs der Kettwiger Résidence Ende 2016 hat jetzt das Ruhrgebiet so viele Sternerestaurants wie lang nicht mehr.

Hier die komplette Liste:

Rosin, Dorsten, 2 Sterne
Am Kamin, Mülheim, 1 Stern
Goldener Anker, Dorsten: 1 Stern
Haus Stemberg, Velbert, 1 Stern
Landhaus Köpp, Xanten, 1 Stern
Laurushaus im Schlosshotel Hugenpoet, Essen, 1 Stern
Palmgarden, Dortmund, 1 Stern
Ratsstuben, Haltern, 1 Stern
Schote, Essen, 1 Stern

FrischeParadies Essen: Kunstausstellung „Heimat“ von Christian Nienhaus

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Das FrischeParadies am Essener Großmarkt mausert sich immer mehr zum kulturellen Treffpunkt für kulinarisch Interessierte. Nachdem der Feinkost-Supermarkt vor zwei Monaten um ein Bistro erweitert wurde (klick hier), findet am kommenden Wochenende erstmals eine Kunstausstellung in der Markthalle statt. Vom 17. Bis zum 21.11.2017 zeigt der Gelsenkirchener Künstler Christian Nienhaus unter dem Titel „Heimat“ großformatige Gemälde.

Am Samstag, den 18.11., gibt es ab 19 Uhr ein „Vernissge Flying Menü“ (99 Euro), für das der Grandseigneur der Sterneküche im Ruhrgebiet Berthold Bühler und der Essener Spitzenkoch Knut Hannappel gewonnen werden können. Am Sonntag, den 19.11.2017, überrascht Jeannette Schnitztler ab 11 Uhr mit einem „art meets kitchen“-Brunch um den Trüffel (59 Euro).

Karten gibt es an der Kasse im FrischParadies und im Internet bei Christian Nienhaus (klick hier). Das Kontingent ist begrenzt.

 2013 gestaltete Christian Nienhaus Weinetiketten
für die Kult(ur)-Weinmesse der Essener Weinhandlung Rolf Kaspar.



Herbstvergnügen: Gebratener Fenchel und Rosenkohl │ marinierte Orangenfilets und Walnüsse │ Salsiccia al Finocchio

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Eigentlich ein Resteessen. Ich hatte noch eine Handvoll Rosenkohl, eine Fenchelknolle und ein paar Frühlingszwiebeln im Gemüsekorb. Im Kühlschrank warteten drei kleine Salsicce auf den Verzehr. Also ans Werk, es konnte nur lecker werden. Bei einer Salsiccia holte ich das Brät aus der Pelle, um es wie Speck weiter zu verwenden. Die beiden anderen verwandelten sich beim Braten in eine; sie waren schludrig abgebunden. Aber was soll’s.

Gemüse, Obst und Nüsse

Salsiccia mit Fenchel

Gewürze für die Orangen-Marinademit Vermouth

Rezept: Gebratener Fenchel und Rosenkohl │ marinierte Orangenfilets und Walnüsse │ Salsiccia al Finocchio

3 kleine Salsicce al Finocchio

10 Rosenkohl-Röschen
1 Fenchelknolle mir Grün
4-5 kleine Frühlingszwiebeln
1 gehackte Knoblauchzehe
1 gehacktes Stück Ingwer
Olivenöl
Salz, Pfeffer, Zucker
geriebene Muskatnuss
Gewürzmischung: 1 TL Pfefferkörnern, 1 TL Koriandersaat, 1 TL Piment, 1 TL Fenchelsamen und ½ TL Zimt in eine Gewürzmühle geben.

1 Orange
4 -5 Walnusskerne
0.1 l Glas Vermouth
2-3 EL brauner Zucker
1 Sternanis
1 Stange Zimt
1 TL Fenchelsamen
1 TL Macisblüte

Orange schälen und filetieren, Walnusskerne zerbröckeln. 0,1 l Vermouth, die gleiche Menge Wasser, Zucker, Sternanis, Zimt, Fenchelsamen und Macisblüte aufsetzen und köcheln lassen, bis sich der Zucker aufgelöste hat und alles ein wenig dicklich wird. Abseihen. Wenn der Sirup abgekühlt ist, die Orangenfilets und die Walnusskerne hineingeben und marinieren lassen.

Rosenkohl und Fenchel putzen, Fenchelgrün sicherstellen. 3-4 7 Millimeter dicke Scheiben aus der Mitte des Fenchels schneiden und beiseite tun.
Rosenkohl und Fenchelreste in heißem Salzwasser 4 Minuten blanchieren und abgießen. Blanchierten Rosenkohl halbieren und die Fenchelrest in Stücke schneiden. Das Weiße der Frühlingszwiebeln in Röllchen schneiden, Knoblauch und Fenchel hacken.
Eine Salsiccia aufschneiden und das Brät aus der Pelle puhlen. In etwas Olivenöl das Fett ausbraten, ein Prise Zucker darin karamellisieren. Frühlingszwiebelröllchen, gehackten Knoblauch und Ingwer dazugeben und kurz mitbraten. Dann die halbierten Rosenköhlchen und die Fenchelreste dazugeben und kräftig braten, bis das Gemüse schön braun ist. Mit der Gewürzmischung, Pfeffer, Salz und etwas geriebenem Muskat würzen.

Unterdessen die Fenchelscheiben mit Öleinstreichen, mit Pfeffer, Salz und Zucker würzen. In einer Grillpfanne die restlichen beiden Salsiscce braten. Nach einiger Zeit die Fenchelscheiben dazu geben und auf beiden Seiten mitbraten, bis sie braun und weich sind.

Zum Anrichten die Fenchelscheiben auf einen Teller geben, den Rosenkohl und mit den Salsicce, den marinierten Orangenfilets und Walnusskernen darauf geben. Mit etwas Sirup beträufeln und mit ein paar frischen Frühlingszwiebelröllchen und dem Fenchelgrün garnieren.





Wochenplan: Kulinarische Termine vom 17. - 23.11.2017

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bis 31.12.2017
Ausstellung
Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier 

bis 14.1.2018
Ausstellung
Zum Wohl! Getränke zwischen Kultur und Konsum
Waltrop, LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Infos hier


bis 30.11.207
Kochquintett Kreis Vest
Menü im November
Bullerkotte, Marl-Polsum
Infos hier

bis 19.11.2017
Genussmesse
NRW - Das Beste aus der Region
im Rahmen der Messe "Mode, Heim, Handwerk"
Essen, Messe
Infos hier 









Kunstausstellung
Heimat
Bilder von Christian Nienhaus
18.11., 19 Uhr Vernissge Flying Menü mit Berthold Bühler und Knut Hannappel
19.11., 11 Uhr Flying Trüffel Menü mit Jeannette Schnitzler
Essen, FrischeParadies
Infos hier

18.11.2017
Präsentation des Weinguts von Hövel, Konz an der Saar
11-18 Uhr
Essen, Philharmonie, Conference Center

18.11.2017
Tag der offenen Tür
Bochum, Kochschule Kochmomente
Infos auf Facebook 
17.11. - 21.11.2017

Wein-, Bier- und Spirituosen-Events im Ruhrgebiet 2017. Klick hier
Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier
 

Neu in Essen-Kettwig: Das edle türkische Restaurant „Liman“

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Eleganter Gastraum: Wintergarten im "Liman"

Wer vom Südufer der Ruhr in „Kettwig Vor der Brücke“, wo heute das „Cowboystyle Steakhouse“ für den kulinarischen american way of life sorgt, über das Kettwiger Stauwehr fährt, wird auf der anderen Flussseite an der Uferpromenade des schmucken Essener Stadtteils seit eh und je von dem bügeleisenartigen Wintergarten einer eleganten Gastronomielocation empfangen. Ganz früher war hier mal ein Ableger des einstigen „Rigoletto“, einem Italiener, der sein Stammhaus ein paar Kilometer weiter unter der himmelhohen Mintarder Brücke an der Mendener Straße hatte. Dann versorgte hier jahrzehntelange das „Kemer“ die Kundschaft mit bodenständiger türkischer Küche.


Hakan Tartuk und sein Küchenchef Oktay Akyay

Seit vier Monaten residiert hier nun das „Liman“, zu Deutsch „Hafen“. Mit seinem edlen Ambiente zeigt der Laden, wie ein türkisches Restaurant heute aussehen kann. Der aus Duisburg stammende Betreiber Hakan Tartuk hat sein Gastronomiehandwerk in italienischen Restaurants gelernt und dann mit einem Partner „The Bosporus“ in Düsseldorf geführt. Dort ist er nun ausgestiegen, führt im „Liman“ jedoch den eleganten Stil der Landeshauptstadt weiter.

Stein im Brett ist dabei sein Küchenchef Oktay Akyay, den er aus Düsseldorf mitgebracht hat und der dort aufgrund seiner Kopfbedeckung den Spitznamen „Pirat“ erworben hat. Der Pirat macht eine kreative Küche auf dem Boden der osmanischen Tradition, die nichts mit der der niedrigpreisigen Imbisskultur zu tun hat, mit der die türkische Küche hierzulande identifiziert wird. Vielmehr orientiert er sich an dem feinen kulinarischen Erbe des Sultanspalastes des einstigen Weltreichs, verbunden mit der mediterranen Weltoffenheit der modernen Hotels an der Mittelmeerküste. Seine Geschmacks- und Zutatenkombinationen wie Lachs und pastırma, dem luftgetrockneten Rinderdörrfleisch aus dem Kaukasus, oder das eher arabisch anmutende Lamm mit Datteln und Walnüssen sind kultverdächtig. Seine Saucenmalereien sehen aus wie an der Düsseldorfer Kunstakademie gelernt, aber Achtung: anders als die manischen Actionpaintings auf den Tellern der 1990-er Jahren bestehen seine filgranen Kunstwerke nicht aus gaumenschmeichelndem süßsaurem Balsamico, sondern sind scharfe Chili- oder Tomatenreduktionen – die machen Appetit.

Kreative türkische Küche:
Mit pastırma umhüllter Lachs samt Tellerbemalung

Und auch handwerklich steht die Küche auf der Höhe der Zeit. Oktopus und Lamm zergehen auf der Zunge. (Bei dem geronnenen Fischeiweiß beim Lachs, das auf dem Foto zu sehen ist, wollen wir mal ein Auge zudrücken.) Einen ähnlichen Küchenansatz findet man im Ruhrgebiet etwa beim „Tablo“ oder in Ansätzen auch beim „Gurme“ in Bochum.


Unter diesen Voraussetzungen gestaltete sich der kleine Presseabend, den der Genießer mit einigen Kollegen im „Liman“ erleben durfte, zu einer wunderbaren kulinarischen Reise zu den türkischen Gestaden. Hier die Speisen in Wort und Bild.

 Vorspeisenplatte

 Pikante Gemüse:
Antep Ezme, Enginar Salatas
ı

Zucchinipuffer, Cacık



Oktopus butterzart

Mit pastırma umhüllter Lachs  auf Fenchel und Spinat

 Hurmalı Kuzu Dolma
Lammrücken gefüllt mit Datteln und Walnüssen
an Garnatapfelsauce

Milchdessert

Türkischer Süßwein zum Dessert

 Rakı

Mokka

Immer auf Trab: der Pirat

Liman, Promenadenweg 1,45219 Essen-Kettwig. Tel. 02054/4410. Di 17-22 Uhr, Mi-So 12-22 Uhr, Mo Ruhetag. www. liman-restaurant .de

Neueröffnet: Kochschule Rainer Schorer in Castrop-Rauxel

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Rainer Schorer vom "Parkbad Süd"

Seit zweieinhalb Jahren ist Rainer Schorer Inhaber vom „Parkbad Süd“ In Castrop-Rauxel und hat damit neue Akzente in der Gastroszene im nordöstlichen Ruhrgebiet gesetzt. Der Restaurantführer „Dortmund geht aus“ setzte das Restaurant immerhin im Ranking „Locker & Lounge“ auf Platz 1. Seine Erfahrungen machte der ehemalige Küchenchef vom Waltroper Gasthaus Stromberg in verschiedenen Sternerestaurants. So arbeitete er bei Heinz Winkler, im Münchener Königshof und im legendären Tantris.

Jetzt eröffnet Rainer Schorer seine eigene Kochschule. Allerdings nicht im Restaurant, sondern bei Brauckhoff Küchen in am Busbahnhof in Castrop. „Die Küche im ‚Parkbad Süd‘ wäre einfach zu klein für Kochkurse“, meint Schorer, „und sie wird auch täglich gebraucht.“

Extravagante Designermöbel im Essbereich 

 Garderobe wie in der Zechenkaue

Die Wutz schaut zu

So ist die Location bei Brauckhoff die ideale Lösung. Luftig und geräumig in der ersten Etage gelegen, stört man nach Geschäftsschluss niemand. Und eingerichtet ist alles vom Feinsten. Vier Herde mit Backöfen und genügend Arbeitsplatten bieten Platz für bis zu 25 Kursteilnehmer, dazu gibt es Küchengeräte mit modernster Technik und Essplätze an extravaganten Designermöbeln. Der Garderobebereich wurde wie eine Zechenkaue eingerichtet. Die Teilnehmer können ihre Jacken an Haken hängen und an Ketten unter die Decken ziehen.

99 bis 119 Euro kosten die Kochkurse, je nach Wareneinsatz. Gekocht wird ein viergängiges Menü, das die Teilnehmer anschließend gemeinsam aufessen; dazu gibt es entsprechende Getränke. „Allerdings müssen die Leute auch arbeiten“, schmunzelt Schorer. „Nicht ich koche ihnen etwas vor, sondern sie müssen selbst Hand anlegen.“ Selbstverständlich steht er allen zur Seite und verrät Tipps und Tricks, so dass auch alles gelingt. Der erste Kochkurs findet am 25. November statt, weitere Termine sind am 13.12.2017 und am 20. Und 27.1.2018.

Der Meister zeigt Tipps und Tricks

Eine Besonderheit sind die Gesundheitskochkurse, die er zusammen mit dem Sportmediziner Arthur Jankowski anbietet. Schorer selbst betreute für den DFB die Jugendmannschaften und begleitet sie als Koch bei Länderspielen. Der erste Gesundheitskochkurs läuft am 12.1.2018 und widmet sich dem Kochen mit entzündungshemmenden Zutaten. Das 6-stündige wissenschaftliche Seminar auf Grundlage der klinischen Psycho-Neuro-Immunologie (kPNI) kostet 385 Euro.

In einer exklusiven Präsentation bewirtete Rainer Schorer den Genießer mit einigen Gerichten, wie sie in den regulären Kochkursen hergestellt werden sollen. Zum Glück musste der Genießer nicht selbst kochen. Er durfte ganz einfach genießen.

 Geldermann-Sekt am Kaminfeuer


Hausgebeizter Lachs an zweierlei Avocado

Pikantes Curryschaum-Süppchen

Rillettes von der Gans an Rosmarin-Jus

Sous vide gegarte Entenbrust auf Rotkohl

Pochierter Heilbutt auf
Tomaten-Quinoa an Muschel-Safransud

Gratinierter Ziegenkäse




Kochschule & Eventlocation Rainer Schorer - Brauckhoff Küchen, Herner Str. 3, 44575 Castrop-Rauxel. Tel. 02305/9989613. Infos auf Facebook klick hier.

Genussbereit auf Facebook 22

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Genussbereit ist auch auf Facebook vertreten.Klick hier
Hier eine Übersicht der Beiträge anderer Web-Seiten, die in den letzten 4 Wochen nur dort verlinkt worden sind.


König Pilsener Wirtshaus in Mülheim eröffnet. Klick hier
Bodega del Puerto am Duisburger Innenhafen schließt. Klick hier
Neuer Koch bei Habbels in Sprockhövel. Klick hier
Sascha Stemberg brennt mit Habbel eigenen Gin. Klick hier
Neues Schwarz Kaffeebar in Dortmund. Klick hier
Prifi-Grill in Wattenscheid. Klick hier
"La cuisine Mario Kalweit" in Dortmund. Klick hier
"Burger Heart" kommt 2018 nach Essen-Rüttenscheid. Klick hier
Pottsalat in Essen-Frohnhausen. Klick hier
Erika Bergheim auf Schloss Hugenpoet erneut mit Michelinstern. Klick hier
Tim Lellau hat Schumachers in Duisburg-Friemersheim verlassen. Klick hier
DAS SCHÖN in Essen-Rüttenscheid insolvent. Klick hier
Frittenwerk eröffnet in Essen. Klick hier


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