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Advent, Advent, das Essen brennt IV: Crêpes suzette

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Und nun der Nachtisch, ein flambierter Klassiker: Crêpes suzette. Auch dieses Dessert war ein Favoriten beim diesjährigen Männer-Kochkurs an der VHS Herne.

Die dünnen Eierkuchen wurden
mit Cointreau flambiert.

Rezept: Crêpes suzette
Für 4 Portionen

2 Eier
200 ml Milch
50 g zerlassene, lauwarme Butter
100 g Mehl
1 Prise Salz
3 Bio-Orangen
2 El Öl
50 g Zucker
2 El Butter
6 El Orangenlikör
Dazu gibt es Vanille- oder Walnusseis.

2 Eier, 200 ml Milch, 50 g zerlassene, lauwarme Butter, 100 g Mehl und 1 Prise Salz in ein hohes Gefäß geben und mit dem Mixer verquirlen. 20 Min. quellen lassen.
Die Schale von 1 Bio-Orange abreiben und 60-80 ml Saft auspressen. 2 Orangen so schälen, dass die weiße Haut vollständig mit entfernt wird. Die Fruchtfilets zwischen den Trennhäuten herausschneiden, dabei den Saft auffangen.

Eine Pfanne mit etwas Öl ausstreichen, eine kleine Kelle Teig hineingeben und diesen durch Kippen der Pfanne gleichmäßig darin verteilen. Auf beiden Seiten bei mittlerer Hitze hellgelb backen. Den restlichen Teig ebenso verarbeiten. Die fertigen Crêpes auf einen Teller geben und abdecken.
50 g Zucker und 2 El Butter in der Pfanne schmelzen, Orangensaft zugeben und kurz einkochen lassen. Die gefalteten Crêpes hineingeben und kurz darin erwärmen. 6 El Orangenlikör zugeben und flambieren. Orangenschale und -filets vorsichtig unterheben.


Advent, Advent, das Essen brennt V: Flambiertes Schweinefilet mit Äpfeln an Kartoffelpüree mit Blutwurst

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Eigentlich hatte der Genießer auch dieses Gericht als Teil seines diesjährigen adventlichen Männer-Kochkurses übers Flambieren vorgesehen, dann aber davon Abstand genommen. Der Kurs hatte nur sieben Teilnehmer, und die waren mit der Herstellung der vier vorangegangenen Gerichte voll ausgelastet.

 Schweinefilet, Apfel und Zwiebeln werden mit
Clavados flambiert. Gewürzt wird mit Rosmarin.

Nun waren die Zutaten aber einmal da, und so bereitete der Genießer das Schweinefilet einfach zu Hause zu. Und dabei stellte er fest, dass das herzhafte Gericht den Kursteilnehmern wahrscheinlich viel besser geschmeckt hätte als die süß-herben Extravaganzen Crème brulée von der Gänseleber und Riesengarnelen auf Orangen-Oliven-Spaghetti. Schweinefilet mit Äpfeln, Zwiebeln und Sahne, mit Calvados flambiert – das geht einfach jedem nach dem Mund. Stolperstein hätte höchstens die Blutwurst im Kartoffelpüree sein können. Aber die kann man auch weglassen.

Der Calvados wird erhitzt... 

...angezündet...

 ...und übers Schweinefilet gegossen.


Rezept: Flambiertes Schweinefilet mit Äpfeln
4 Personen

700 g Schweinefilet
Salz, Pfeffer
½ EL Rosmarin, gehackt
1 EL Butterschmalz
1 EL Olivenöl
2 große Zwiebeln
2 säuerliche Äpfel
250 ml Sahne
1-2 EL Senf
4 EL Calvados

Das Fleisch häuten, mit Salz, Pfeffer und dem gehackten Rosmarin einreiben. In einer Pfanne Butterschmalz und Öl erhitzen und das Filet darin rundherum gut anbraten, anschließend in Alufolie einpacken und im Backofen bei 125 Grad in ca. 30 Minuten gar ziehen lassen.
Währenddessen die Zwiebeln und die Äpfel schälen, die Äpfel in feine Spalten schneiden, die Zwiebel in feine Scheiben schneiden. Zwiebeln im restlichen Bratfett ca. 15 Minuten vorsichtig braten, etwas später die Apfelspalten dazugeben. Aufpassen, dass die Äpfelspalten nicht zerfallen.
Das Filet auspacken und mit dem Fleischsaft wieder in die Pfanne geben. Calvados erwärmen, darüber gießen und mit einem langen Streichholz anzünden. Mit der Sahne ablöschen, die Sauce umrühren, aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer und etwas Senf abschmecken.

Rezept: Kartoffelpüree mit Blutwurst
4 Portionen

1 kg mehlig kochende Kartoffeln
Salz
80 g Butter
150 ml Sahne
150 ml Milch
Muskat
Salz
150 g Blutwurst
ev. etwas Öl

Kartoffeln schälen, waschen und vierteln. In wenig kochendem Salzwasser weich kochen. Dann das Kochwasser abgießen, die Kartoffeln sehr gut ausdämpfen lassen und sofort durch eine Kartoffelpresse in den noch heißen Topf drücken oder zerstampfen.
Während die Kartoffeln kochen, Milch, Schlagsahne und 50 g Butter in 2 bis 3 Minuten einkochen lassen. Mit Salz und Muskat würzen. Die eingekochte Milch nach und nach unter das Püree rühren. Immer erst Flüssigkeit nachgießen, wenn die andere völlig aufgenommen ist. Der fertige Kartoffelbrei darf nicht mehr kochen.
Blutwurst in kleine Würfel schneiden und unter das Püree heben. Wer will, kann sie etwas Öl anbraten, muss aber aufpassen, dass sie nicht zerfallen.

Rückblick: Vegetarische Weihnachten

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Weihnachten verbrachte der Genießer am Deister in der Nähe von Hannover, da wo sich Hund und Katz gute Nacht sagen. Hier ist man tierlieb, und so sorgte er für ein vegetarisches Heiligabend-Catering mit Gerichten aus dem umfangreichen Genussbereit-Rezepte-Archiv.

Zur Einstimmung gab es Apfel- Tartelettes mit Walnuss-Lavendelhonig-Karamell (Rezept hier).

Dann kam ein Weihnachts-Klassiker des Genießers: Maronensuppe mit Sahne und Orange (Rezept hier).



 Als Hauptgang gabs das ultimative Wintercouscosu von Yotam Ottolenghi mit allerlei Wurzelwerk, Kichererbsen, getrockneten Aprikosen und weihnachtlichen Gewürzen (Rezept hier). Das Aomenfeuerwerk rundete der 2007er Le Marteau von Pierre Clavel aus dem Languedoc ab.

Der zweite Weihnachtswein war ein 2013er Cotes du Rhone von Chateau Beauchene, ein noch etwas jugendliches Vergnügen.


Den Abschluss machte dann ein Klassiker aus deutschen Landen: Schwarzwälder Kirsch im Glas (Rezept hier).



Ruhrgebiet: Menue- und Restaurant-Karussels drehen sich auch 2016

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Knapp einen Monat Fastenzeit haben die Gern-Esser im Ruhrgebiet, um sich von den Völlereien der Jahresend-Festtage zu erholen. Ende Januar 2016 beginnt das große Fressen auf den Menue- und Restaurant-Karussells in den Restaurants der Region.

29.1.2016 - 28.3.2016
Restaurant Karussell
37 Gastronomen aus dem Ruhrgebiet präsentieren ihre Frühjahrsmenüs 2016.
Info hier

1.2.2016 - 31.3.2016
Menue-Karussell Bochum
36 Küchenchefs in Bochum, Hattingen und Herne laden zu winterlichen Vier-Gang-Menues.
Infos hier

1.2.2016 - 31.3.2016
Menue-Karussell Dortmund
32 Küchenchefs in Dortmund und Umgebung laden zu winterlichen Vier-Gang-Menues.
Infos hier

1.2.2016 - 31.3.2016
Menue-Karussell Das Vest & Co
30 Küchenchefs im Kreis Vest laden zu winterlichen Vier-Gang-Menues.
Infos hier

1.2.2016 - 31.3.2016
Menue-Karussell Gelsenkirchen
16 Küchenchefs in Gelsnekirchen, Bottrop und Gladbeck laden zu winterlichen Vier-Gang-Menues.
Infos hier

Püree aus Kartoffeln und Brathering: Brandade Ruhrpott

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Die Brandade ist ein traditionelles, rustikales Gericht aus Südfrankreich, für das gekochte Kartoffeln und gekochter Stockfisch zu einem Püree zerstampft werden. (Hier ein Rezept). Bei der Versorgung des Ruhrgebiets mit seiner explodierenden Bevölkerung spielte im 19. Jahrhundert der Hering eine wichtige Rolle. Deswegen habe ich bei der Brandade Ruhrpott den Stockfisch durch Brathering ersetzt, den man im fertigen Gericht aber kaum noch sieht.

Hauptzutat, die verschwindet. Bratheringe

Rezept: Brandade Ruhrpott
4 Portionen

500 g mehligkochende Kartoffeln
2 Lorbeerblätter
1 Knoblauchzehe
Salz
2 Bratheringe mit Sud
Butter
Gekochte Miesmuscheln in Tomatensauce
Lachskaviar
4 Scheiben Pumpernickel

Kartoffeln schälen und mit den Lorbeerblättern, der Knoblauchzehe und wenig Salz gar kochen.
In der Zwischenzeit die Bratheringe von Haut und Gräte befreien und in Stücke zupfen.
Die fertig gegarten Kartoffeln abgießen und Lorbeerblätter entfernen. Mit dem Kartoffelstampfer zerstampfen und einen EL Butter im warmen Kartoffelstampf schmelzen lassen. Die Heringsstücke unterheben und ebenfalls etwas zerstampfen. Mit drei, vier Esslöffeln Sud geschmeidig machen. Eventuell mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Zum Anrichten mit einer Ringform eine große runde Scheibe Pumpernickel ausstechen, mit dem Herings-Kartoffelpüree füllen und die Portion auf einen Teller drücken. Mit Lachs-Kaviar belegen. Den Teller rundum mit gekochten Miesmuscheln, den traditionellen „Austern des kleinen Mannes“, und etwas Tomatensauce garnieren.



Lehrreicher Branchentreff: „dialog food&drink“ am 2. Februar 2016 in Bochum

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 Treffpunkt Jahrhunderthalle. Foto:Stefan Kuhn

Zum dritten Mal serviert „dialog food&drink“, das Branchenforum für Zukunftsgastronomie im Ruhrgebiet, einen innovativen Mix aus top-aktuellem Praxiswissen, erlebnisreicher Begegnung und exklusiver Fachausstellung. Unter dem Thema „Gäste-Erwartungen ernst nehmen! Was bedeutet Qualität als Erfolgsfaktor im Wettbewerb von morgen?“ öffnen sich am Dienstag, 2. Februar 2016, ab 10 Uhr die Tore der Jahrhunderthalle in Bochum. 15 Workshops, 20 Top-Referenten und mehr als 40 Fachaussteller vermitteln Gastronomie-Know-how auf höchstem Niveau. Mit Spannung erwartet wird der Impulsvortrag des Branchenforums mit Spitzenkoch, Foodstylist und Bestsellerautor Roland Trettl („Ikarus“). Der Südtiroler, der zur Zeit mit seiner Streitschrift „Serviert. Die Wahrheit über die besten Köche der Welt“ die Gastronomie-Elite aufmischt, spricht in Bochum zum Thema „Mutig sein! Wer in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine Spuren“.


Stargast: Gastro-Autor Roland Trettl.
Foto: Helge Kirchberger

Anschließend diskutiert Trettl live mit den Gastro-Journalisten Lars von der Gönna (WAZ) und Tom Thelen (Überblick-Verlag) sowie Klaus Hübenthal von der DEHOGA NRW über Gästeerwartungen im Widerstreit mit Qualität und Preis. Geleitet wird die Diskussion von dem bekannten TV- und Radiomoderator Matthias Bongard (WDR). Der Weiterbildungstag für den ganzen Betrieb geht anschließend mit einem stimmungsvollen Get-together in der Fachausstellung zu Ende.

Darüber hinaus geben 15 verschiedene 60-Minuten-Workshops Antworten auf eine Vielzahl von Fragen, die der Gastronomie momentan auf den Nägeln brennen. „Fleisch! Mehr Ertrag mit dem Messer!“ verspricht zum Beispiel Christoph Grabowski, Fleischsommelier bei Niggemann FoodFrischemarkt, Bochum. „Wie der Wein, so das Essen! Was macht unser Weinangebot erfolgreich?“ lautet der Vortrag von Master Sommelier und „Vinotainer“ Hendrik Thoma, Hamburg. Über „Craft Beer - Erfolgscode für Biergourmets“ sprechen Braumeister Holger Kittler von der Privatbrauerei Moritz Fiege und Nils Christen, Gastronomieberater beim Getränkefachgroßhändler Hartmann, beide Bochum. Weitere Topreferenten sind u.a. der Trend- und Konzeptberater Thomas Boettcher (Soda), Lebensmittel-Pionier Rob Baan und die Kommunikationstrainerin Kerstin Lehning.

Mehr Informationen und Anmeldung hier.

Vorspeise: Ölsardinen-Burger nach Genießer-Art

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Die Idee, Tomatensauce durch die Zugabe von Ananasmarmelade fruchtig aufzupeppen, ist in diesem Blog ja schon öfter thematisiert worden. Beim Durchstöbern des Internets stieß ich jetzt auf ein Rezept aus einem Kochbuch von Jürgen Dollase, bei dem auch der Gastrokritiker-Papst eine Zutat für ein Tomatenkompott (sic!) verwendet, die man ebenfalls eher auf dem Frühstückstisch vermutet als in einer pikanten Sauce: Kastanienhonig. Das musste doch ausprobiert werden!

Dunkles Vergnügen:  Tomatenkompott mit Kastanienhonig

Dollase braucht das Tomatenkompott als Beilage für einen Lammrücken. Ich dachte mir hingegen, man könnte damit prima die Käsewindbeutel füllen, die in einem meiner Bistro-Kochkurse recht gut angekommen war und die ich zu Hause eigentlich noch nie gemacht hatte. Als ich weiter überlegte, wie ich das Ganze noch etwas aufpeppen könnte, dachte ich mir, dass die süßen Aromen des Kompotts doch bestens durch Ölsardinen und die malzigen sowie tomatigen durch getrocknete Tomaten ergänzt werden könnten. Und als mir dann einfiel, dass ich noch eine Dose Saint-Georges-Sardinen im Schrank hatte, die beim großenÖlsardinen-Test der Zeitschrift Falstaff immerhin auf Platz 2 kamen, war die Vorspeise geboren: der Ölsardinen-Burger nach Genießer-Art.

Zum Burger-Brötchen zweckentfremdet: Käsewindbeutel

Beide Ursprungsrezepte modifizierte ich etwas. Die Zutaten für die Käsewindbeutel veränderte ich so, dass fünf bis sechs Stück in Vorspeisengröße dabei herauskamen. So viele Sardinen sind in einer Dose normalerweise drin. Und für das Tomatenkompott nahm ich statt frischer Tomaten zertifizierte Pomodori San Marzano dell‘ Agro Sarnese-Nocerino D.O.P. aus der Dose – ich glaube nicht, dass ich im Winter frische Tomaten dieser Qualität in der Weltstadt Bochum gefunden hätte.

Hier also das Rezept für den kleinen kulinarischen Vulkan.

Rezept: Ölsardinen-Burger nach Genießer-Art
Für 5 bis 6 Portionen

1. Tomatenkompott frei nach Jürgen Dollase

1 Dose San-Marzano-Tomaten (400 g)
50 g frisches Basilikum (eher mehr als weniger)
1 bis 2 EL Kastanienhonig (eher weniger als mehr)
3 EL Olivenöl
125 ml Gemüsebrühe
Saft 1 Zitrone
ev. Salz

4 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, San-Marzano-Toamten aus der Dose zugeben, mit der Gabel etwas zerteilen und etwas einkochen lassen. Vorsichtig Zitronensaft zugeben. Gemüsebrühe in die Tomatendose gießen, damit ausspülen und zu den Tomaten geben. Eine Zeitlang reduzieren lassen. Dann das Basilkum dazu geben, einige Zweige zurückhalten. Etwas einkochen lassen. Dann den Deckel auflegen alles eine Stunde bei niedriger Hitze köcheln lassen. Danach die Basilikumzweige entnehmen und 1 EL Kastanienhonig einrühren. Ohne Deckel und unter mehrmaligem Umrühren weitere 30 Minuten langsam reduzieren. Mit Zitronensaft und Salz abschmecken. Vom Feuer ziehen und leicht abkühlen lassen. Die Blätter von den zurückgehaltenen Basilikumzweigen lösen und in etwa 3 mm dicke Streifen schneiden und unterheben.

Zutaten für den Teig

2. Käsewindbeutel

½ TL Salz
60 g Butter, gekühlt und in kleine Stücke geschnitten
65 g Mehl, durchgesiebt
2 große Eier
50 g frisch geriebener Gruyère
1/8 l Wasser

Spritzbeutel, Backpapier

Salz, Butter und 1/8 l Wasser in einem mittelgroßen Topf auf höchster Stufe zum Kochen bringen; dabei umrühren. Den Topf vom Herd nehmen und das Mehl auf einmal hineingeben. Mit einem großen Holzlöffel kräftig durchrühren, bis ein glatter Teig entsteht, der sich vom Bodenlöst. Topf auf den Herd stellen und bei mittlerer Hitze 1 Minute lang weiterrühren, damit der Teig trockener wird.
Den Teig in Rührschüssel geben, die Eier und den Käse zu fügen. Mit dem Handmixer auf mittlerer Stufe durchrühren.
Den noch warmen Teig in einen Spritzbeutel füllen, der eine Tülle von 1,5 cm hat. In etwa 5 cm Abstand fünf bis sechs gleich große Häufchen setzen. Die Windbeutel 20 - 25 Minuten bei 200 Grad backen, bis sie goldbraun sind.

Eng gepackt: Wie in einer Sardinendose 

3. Zum Servieren

1 Dose Ölsardinen mit 5 bis 5 Fischen
Getrocknete Tomaten, z.T. gehackt
Basilikum-Blätter

Windbeutel längs halbieren. Je eine untere Hälfte auf einen Servierteller legen. Mit mehreren TL Tomatenkompott füllen. Eine ganze Ölsardine darauflegen, ein bis zwei TL Tomatenkompott darauf geben. Obere Hälfte des Windbeutels darauf setzen. Mit getrockneten Tomaten und Basilikumblättern garnieren.



Nudeln mit Ölsardinen

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Ich weiß nicht, warum die Ölsardinen von La Quiberonnaise nicht im großen Ölsardinen-Test der Zeitschrift Falstaff vorkamen. Ich fand die Sardinen in Olivenöl jedenfalls großes Kino. Gut in Form, fest im Biss, aromatisch, und natürlich mit Jahrgangsangabe versehen, 2014. Der Kenner weiß schließlich, dass Sardinen in der Dose reifen wie Wein in der Flasche.

Doch das Döschen, das ich hatte, verschwand leider nicht zur Veredelung im Keller, sondern wurde sofort verbraucht, für eine „dosige“ Variante des sizilianischen Klassikers Pasta con le sarde. Der wird eigentlich mit frischen gebratenen Sardinen gemacht, schmeckt aber mit diesen Ölsardinen genauso gut.

Rezept: Pasta mit Ölsardinen
1-2 Portionen

1 Dose Ölsardinen
150 g kurze Makkaroni
1 Bund Petersilie
5 Sardellen in Salz oder Öl
2 kleine Fenchelknollen
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
½ Döschen Safran
1 Espresso-Tasse Rosinen oder Korinthen, eingeweicht
½ Espresso-Tasse Pinienkerne
Salz, Pfeffer
Olivenöl

Fenchelknollen in reichlich Salzwasser gar kochen. Fenchel aus dem Wasser heben und klein hacken. Wasser nicht weg gießen.
Eventuell Salz von den Sardellen abwaschen. Petersilie, Sardellen und Knoblauch im Mixer zu einer Paste verarbeiten. Zwiebel fein würfeln. Safran in etwas Wasser auflösen.
Ölsardinendose öffnen und das Öl vorsichtig in eine Pfanne abgießen. Aufpassen, dass die Sardinen dabei nicht kaputt gehen. Wenn nötig, etwas frisches Olivenöl dazugeben. Erhitzen und die Zwiebelwürfel darin goldgelb anbraten.
Makkaroni im Fenchel-Kochwasser nach Vorschrift al dente kochen.
Petersilien-Sardellen-Paste zu den Zwiebeln geben und ein paar Minuten mitbraten. Dann gehackten Fenchel, Rosinen, Pinienkeren und Safran dazugeben und alles bei niedriger Hitze köcheln lassen, bis die Nudeln fertig sind. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Gekochte Nudeln dazugeben, umrühren. Mit den Ölsardinen garniert und mit etwas Olivenöl beträufelt servieren.
Wer will, tut die Nudeln in eine Auflaufform, legt die Ölsardinen darauf, beträufelt sie mit Olivenöl und bestreut sie mit ein paar Semmelbröseln. Dann alles bei 225 Grad im Backofen ein paar Minuten backen.


Genießers Kochkurse im Frühjahr

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Jetzt kann man sich auch für die Frühjahrs-Kochkurse des Genießers an der VHS Herne im Internet anmelden.

17.2.2016
Genießers Kochkurs
Nudeln - Gefülltes Glück. Ravioli, Maultaschen, Piroggen, Wan Tan.
18 Uhr, Herne, VHS Kulturzentrum
Anmeldung hier

2.3.2016
Genießers Kochkurs
Der Pott kocht: Täubchen und Kaninchen
18 Uhr, Herne, VHS Kulturzentrum
Anmeldung hier

6.4.2015
Genießers Kochkurs
Kochen für Männer
Ein Menü rund um den Rioja-Wein
18 Uhr, Herne, VHS Kulturzentrum
Anmeldung hier

19.5.2016
Genießers Kochkurs
Der Pott kocht: Mediterranes Büffet
18 Uhr, Herne, VHS Kulturzentrum
Anmeldung hier




Jetzt mit Michelin-Stern: Am Kamin in Mülheim

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Das sonntägliche Mittagessen war gestern ein wunderbarer Ausflug in die betörende Aromenwelt des frischgebackenen Sterne-Kochs Sven Nöthel vom Restaurant ‚am Kamin‘ in Mülheim. Bereits im letzten Sommer, als er noch keinen Michelin-Stern hatte, war ich von Svens Gerichten begeistert, und jetzt, beim Kontrollbesuch, wurde ich mehr als bestätigt.

Allein die Arrangements auf dem grauen bzw. weißen Geschirr sind auf dem ersten Blick ein scheinbar chaotischer, farbiger Genuss und deuten geheimnisvoll die harmonische Geschmacksfülle an, die sich dann am Gaumen entfaltet. Nein, lieblich-kindlich geht es hier nicht zu, eher ‚erwachsen‘, rauchig und zuweilen bitter. Die Süße ist soweit wie möglich reduziert, und trotzdem ist alles unheimlich animierend und macht Appetit auf mehr. Die Gemüse sind gern sauer mariniert oder weisen kräftige Röstaromen auf, genauso wie das Fleisch. Zum Fisch wird schon mal eine Sauce serviert, die anderswo als Bratensauce durchgehen würde. Die Gewürze stammen aus Asien, Afrika oder aus dem eigenen Kräutergarten, werden aber nicht wie in der Länderküche als kulinarische Folklore eingesetzt, sondern dienen einer weltläufigen Kreativität.

Da ein Bild mehr als tausend Worte sagt, hier mein viergängiger Streifzug durch die Küche, ergänzt durch die vorausgegangenen Grüße aus derselben und dem selbstgemachten Konfekt zum Kaffee. Die einzige Irritation: Die düstere Tischbeleuchtung wirkte wie eine optische Vanillesauce und überzog alles mit einem wohligen Gelbton, den ich in der Nachbearbeitung der Bilder nur mühselig entfernen konnte. Ob ich damit die Farbwirkung getroffen habe, die dem Küchenmeister im neutralen Neonlicht seines Arbeitsplatzes vorschwebte, weiß ich allerdings nicht.

Gruß aus der Küche:
Cracker

Gruß aus der Küche:
Petersilienschaum – Kresse - Hirschschinken

Entenleber – Topinambur
Grünkohl – Quitte – Senf

Rauchaal – Auster – Fenchel
Pas Pierre Algen – Shiitake

Skrei – Schwarzkohl – Blutorange
Schwarzwurzel - Maische

Dessert:
Cidre – Rote Beete – Rose – Braune Butter

Konfekt



Neu belebt: Löwntal in Essen-Werden

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Mut zur Lücke beweist Jonas Lang, der ehemalige Restaurantchef im Bochumer Livingroom. Seit Mitte Dezember betreibt der 27-jährige Koch das Restaurant Löwntal in Essen-Werden. Dermaleinst war das Löwntal (tatsächlich ohne ‚e‘) gemeinsam mit dem benachbarten Dicken Engel ein angesagter Szene-Treff zwischen altem und neuem Werdener Bahnhof, doch nach einigen Pächterwechseln stand der Laden jetzt leer. (Das tut der Dicke Engel übrigens immer noch, in dessen Räumlichkeiten Marc Wimper, ebenfalls ein ehemaliger Livingroom-Kollege, bis Mitte letzten Jahres sein Esszimmer führte.)

Jonas Lang: Die Küche ist blitzblank,
die Gäste können kommen.

Jonas hat das Löwntal gründlich entrümpelt. Containerweise entfernte er Altholz aus dem Gastraum und richtete alles in metropolitanem Schwarz-Weiß-Chic ein. Und auch das Küchenangebot ist in neue Regionen geschnellt. So minimalistisch wie die neue Einrichtung gibt sich auch die neue Speisekarte, die für den Gast gelungene Überraschungen und für den Koch größte Entfaltungsfreiheit bietet.

Dabei beschwört sie keinerlei Schwellenangst beim Gast herauf, auch nicht in der Preisgestaltung. Kulinarisch überfordert wird hier niemand. Vielmehr findet man Gerichte, wie man sie aus der Hausmannskost kennt und mag. Doch der Trick ist: Jonas setzt auf hervorragende Produkte und extravagante Zubereitungen. So stammen die Gemüse vom Großmarkt in Paris, wird die Tomatenessenz tagelang von 90 auf acht Liter eingekocht, kommt der Lachs sous vide gegart auf den Teller, ist das Fleisch dry aged. Und statt Filet vom Rind gibt es, wenn verfügbar, den Nierenzapfen. Auf eine großartige Weinkarte – und da ähnelt Jonas seinem gleichaltrigen Sternekollegen Sven Nöthel in Mülheim – verzichtet er. Stattdessen empfiehlt er seinen Gästen ganz individuell Weine, die er mit großer Sorgfalt passend zu seinen Gerichten ausgewählt hat.

Auf einem kleinen Pressetermin präsentierte Jonas einen (fast) kompletten Degustations-Ritt über seine aktuelle Speisekarte. Dabei wurde auch seine Leidenschaft für Sorbets deutlich.

Aperitif Sorbet Kuba libre

Ziegenfrischkäse, Mangold, Honig-Krokant

Tomatenessenz, Riesengarnele, Pistazie

Lachs, Ananas, grüner Spargel

Sorbet Safran Maracuja

Barbarie Entenleber, Apfel, Kartoffelsalat

Pasta, Tomate, Knoblauch Kräuter

Seehecht im Pergamentpapier, Gemüse, Kartoffeln

Rückensteak Dry Aged, Nierenzapfen,
Rosmarinkartoffel, grüner Spargel

Schokoküchlein, Himbeersorbet

Die Weine
Nicht nur zum Sorbet-Aufgießen:
Champagner Tendil & Lomabrdi brut
Ideal zu allen Vorspeisen: Weißburgunder
vom Mosel-Winzer Louis Klein
Zum Fleisch überraschend:
Montana, ein exklusiver Amphorenwein von der Hessischen Bergstraße
Etwas Süßes zum Dessert:
La Dolce Festa, ein deutscher Nachbau des Moscato d’Asti 

Und zum Schluss einen Absacker.


Löwntal, Im Löwental 15, 45239 Essen, Mo-Sa ab 17 Uhr, Küche ab 17.30 Uhr. Sonn- und feiertags geschlossen.

Menue- und Restaurant-Karussells 2016 im Ruhrgebiet

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An diesem Wochenende starten die Menue- und Restaurant-Karussells 2016 im Ruhrgebiet..

29.1.2016 - 28.3.2016
Restaurant Karussell
37 Gastronomen aus dem Ruhrgebiet präsentieren ihre Frühjahrsmenüs 2016.
Info hier

1.2.2016 - 31.3.2016
Menue-Karussell Bochum
36 Küchenchefs in Bochum, Hattingen und Herne laden zu winterlichen Vier-Gang-Menues.
Infos hier

1.2.2016 - 31.3.2016
Menue-Karussell Dortmund
32 Küchenchefs in Dortmund und Umgebung laden zu winterlichen Vier-Gang-Menues.
Infos hier

1.2.2016 - 31.3.2016
Menue-Karussell Das Vest & Co
30 Küchenchefs im Kreis Vest laden zu winterlichen Vier-Gang-Menues.
Infos hier

1.2.2016 - 31.3.2016
Menue-Karussell Gelsenkirchen
16 Küchenchefs in Gelsnekirchen, Bottrop und Gladbeck laden zu winterlichen Vier-Gang-Menues.
Infos hier

Gelungener Branchentreff: dialog food&drink in Bochum

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Zum dritten Mal fand am 2. Februar 2016 der dialog food&drink in Bochum statt. Dafür wurde die Jahrhunderthalle unter dem Motto „Mutig sein“ zum Treffpunkt der Gastronomen aus dem Ruhrgebiet. bereits zur Eröffnung morgens um 11 waren fast so viele Leute da wie im letzten Jahr den ganzen Tag über. Das mag an der Neujustierung des Konzeptes der Veranstaltung. Neben einer Art Hausmesse der veranstaltenden Bochumer (Großhandels-)Unternehmen Niggemann Food Frische Markt, Privatbrauerei Moritz Fiege und Getränke Hartmann gab es eine ganze Reihe von weiterbildenden Fachvorträgen von bekannten und prominenten Referenten, die mit großem Interesse wahrgenommen wurden. Allerdings mussten sich die Besucher zwischen so saftigen Themen wie „Fleisch - mehr Ertrag mit dem Messer“ mit Fleisch-Sommelier Christoph Grabowski, „Wie der Wein das Essen macht“ mit Wein-Sommelier Hendrik Thoma oder so trockenen wie „Kalkulierte Preise als Basis für Gewinn“ mit Betriebswirt Erich Nagl oder „Die Beschwerde als Chance“ mit Kommunikationstrainerin Kerstin Lehning entscheiden, da viele Vorträge parallel liefen. Aber das war Konzept, zwischen den Vorträgen gab es genügend Zeit zum Austausch und für Naschereien an den Ständen der zahlreichen Produzenten. Höhepunkt am Abend war der Vortrag des südtiroler Tausendsassas und Sternekochs Roland Trettl, der anhand seines neuen Buches das Motto der Veranstaltung „Mutig sein – wer in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine Spuren“ illustrierte. Zum Abschluss gab es dann eine Podiumsdiskussion mit Trettl, den Journalisten Matthias Bongard (Moderation), Lars von der Gönna (WAZ) und Tom Thelen (GEHT Aus-Hefte) sowie dem DEHOGA-Mann Thorsten Hellwig.

Alles in allem kann man sagen, die diesjährige Veranstaltung dialog food&drink war ein entscheidender Schritt dahin, dass der dialog food&drink das ist, was er sein kann: der große Branchentreff der Gastronomie im Ruhrgebiet.

Neu: Eléa auf der Dortmunder Saarlandstraße

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Ein Gedicht: gegrillter Pulpo

Früher betrieb Nico Arvanitis mit dem Mediterranos in Oespel eine der griechischen Top-Adressen in Dortmund. Jetzt ist er wieder da und eröffnete vor Weihnachten gemeinsam mit seiner polnischen Frau Jolanta das Eléa auf der Saarlandstraße unweit der Dortmunder Innenstadt. Eléa, das heißt sowohl Olive als auch Olivenbaum, befindet sich in der ehemaligen Eckkneipe, die auf den schönen Namen Staufeneck hörte. Nico hat die Location für maximal 40 Gäste modern, aber gemütlich renoviert. Auf dem Bürgersteig ist Platz für eine kleine Terrasse, die ab Frühjahr der Saarlandstraße einmal mehr den Charme eines quirligen Kiez-Boulevards verleiht.

Wieder am Start: Nico und Jolanta

Bei Nico und Jolantha kommt eine mediterrane Küche auf den Tisch, die natürlich griechisch inspiriert ist. Dazu gehören selbstverständlich Mezedes, jene griechischen Vorspeisen-Häppchen, die in letzter Zeit im Zuge des (japanischen) Sushi- und (spanischen) Tapas-Begeisterung endlich auch in Deutschland in Mode gekommen ist. Aber auch rustikale Fleisch-, Fisch- und Nudelgerichte, die handwerklich tadellos und aus besten Zutaten hergestellt sind. Und wenn jemand Lust auf feine Gourmetküche hat, auch die können Nico und Jolanta auf Wunsch zelebrieren.

Ein kleiner Pressetermin war eine zwanglose und unprätentiöse Reise ins Schlaraffenland unter dem Olivenbaum. Ob Tintenfisch, Steak oder Steinpilzpasta – eins war so gut wie das andere.

Frühlingsbote: Parmaschinken mit grünem Spargel

Pikant: Pulpo mit Auberginensalat

Sahnige Sünde: Ravioli mit Steinpilzen

 Auf den Punkt gegrillt: Wolfsbarsch

Super Steaks von australischen Rindern

Butterzartes Lammkarree

 Bühne frei fürs Dessert


Aus Witterungsgründen leider noch nicht auf dem Balkon: Pasta mit Linsen und Fenchel

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Pasta, Fenchel, Linsen, alles Dinge, in die ich mich hineinsetzen kann. Dabei mache ich Linsen viel zu wenig, aber das soll mit diesem Rezept jetzt ein Ende haben.

Einen Extra-Pfiff bekommt das Ganze durch die Zitronenschale, die zum Schluss noch darüber gerieben wird. Man kann sich auch aus Zitronenabrieb, geriebenem Parmesan und gehackter Petersilie eine Gremolata mischen. Die schmeckt himmlisch und lässt sich auch anderweitig verwenden.

Vegetarier lassen die Fenchelsalami einfach weg, würzen aber vielleicht mit einer kleinen (!) Prise geräuchertem Paprikapulver nach.

Rezept: Pasta mit Linsen und Fenchel

2 Knoblauchzehen
1 Zwiebel
1 kleine Fenchelknolle
1 – 2 Karotten
1 Stück Sellerieknolle
Butter
2 Glas Rotwein
1 400-Gramm-Dose Pelati
2 Lorbeerblätter
2 EL Fenchelsamen
100 g Fenchelsalami
250 g Pasta (Casarecce)
Parmesan
Zitronenschale
Petersilie
Olivenöl

Linsen in Wasser ohne Salz gar kochen. Das dauert je nach Sorte 25 bis 45 Minuten. Die Linsen sollten noch Biss haben.
Zwiebel, Knoblauch, Fenchel, Karotten, Sellerie in kleine Würfel schneiden. Fenchelsamen im Mörser zerstoßen. In Butter glasig schwitzen.
Mit einem Glas Rotwein ablöschen und den Wein verdampfen lassen. Den Vorgang noch einmal wiederholden. Pelati, Gemüsebrühe und Lorbeerblätter dazugeben. 10 Minuten mit Deckel schmoren lassen. Noch einmal 10 Minuten ohne Deckel schmoren lassen. In nicht zu dünne Scheiben geschnittene Fenchelsalami mitziehen lassen.
Pasta, in diesem Falle Casarecce, nach Packungsangabe in Salzwasser gar kochen.
Gar gekochte Linsen unter die Sauce mischen. Eventuell mit Nudelwasser etwas verdünnen. Mit Pfeffer, Salz und Zucker abschmecken.
Pasta unter die Sauce mischen und noch etwas ziehen lassen. Auf Tellern anrichten, etwas Olivenöl darüber träufeln. Mit frisch gemahlenem Pfeffer, geriebenem Parmesan, abgeriebener Zitronenschale und gehackter Petersilie bestreuen.




Neu in Bochum: Vinothek Eppendorf

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 Weingenuss am offenen Kamin

Edles Fachwerk unter Denkmalschutz 

 Flucht nach Eppendorf: Marco Mansutti


Mit dem Eiscafé San Marco und der gleichnamigen Trattoria gegenüber auf der Huestraße gehört die Familie Mansutti zu den traditionsreichsten italienischen Gastronomen Bochums. Nachdem sich seine ehemalige Ehefrau Serena schon vor einiger Zeit mit der Osteria al Vecchio Torchio am Springerplatz selbständig gemacht hat, hat auch Marco, einer der kreativen Köpfe der Familie, die Bochumer Innenstadt verlassen. Seine Flucht nach vorn führte ihn in den dörflichen Stadtteil Eppendorf, wo er sich einen Traum erfüllte und vor Weihnachten eine gleichnamige Vinothek eröffnete. Es dauerte eine Zeit, bis das Projekt Realität wurde, denn das schmucke Lokal ist in einem unter Denkmalschutz stehen Fachwerkhaus untergebracht. Mit offenem Kamin und freigelegten Gebälk ist es eine stilsicher eingerichtete, elegant-romantische Location geworden – und das im ehemaligen Wattenscheid.

Obwohl es Marco, der in der Spitzenküche Italiens und Deutschlands weit herumgekommen ist, eine Leichtes wäre, einen weiteren Edel-Italiener zu eröffnen, schwebt ihm in der Vinothek ein anderes Konzept vor. Er will seinen Gästen die weite Welt des Weins nahebringen. Mehrere hundert Sorten aus allen Anbauregionen und in allen Preislagen hat er dafür auf Lager. Weinproben mit ausgesuchten Winzern gehören zu seinem Veranstaltungsangebot. So kommt am 24.2.2016 Gian Piero Marrone aus der Barolo-Gemeinde La Morra im italienischen Piemont zu Besuch.

Bei aller Weinverliebtheit der Vinothek Eppendorf, bei Marco kann man aber auch ganz einfach gut essen. Davon konnte sich der Genießer mit einigen Kollegen bei einem spontanen Besuch vor ein paar Tagen überzeugen.

Vinothek Wattenscheid, Finkenstraße 2, Bochum-Eppendorf. Internet: eppendorfs-vinothek.de 

Lecker zum Wein:
Polenta-Plätzchen mit Lachs und Roastbeef

Bouillabaisse mit Rouille

Spaghetti mit Trüffeln

 Crème brulée

 Auf dem Programm: Weinproben

Mehrere hundert Sorten Wein
stehen zur Verkostung bereit.


Genießers Kochkurs: Nudeln – Gefülltes Glück

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Ravioli mit Schinken

Bereits letzten Mittwoch fand mein Kochkurs „Nudeln – Gefülltes Glück“ in der VHS Herne statt. Dabei ging es um Gerichte aus aller Welt, genauer gesagt aus Italien (natürlich!), Polen, Deutschland und China. Das populäre Thema war ausgebucht, und die 16 Teilnehmer hielten den Genießer ganz schön auf Trab. Und sie mussten ganz schön schuften. Nudeln zu füllen bedeutet nämlich intensive Bastelarbeit. Jede einzelne Nudel musste in die Hand genommen und verarbeitet werden, und damit jeder probieren konnte, musste eine große Anzahl von Nudeln gemacht werden. So kam am Ende des Kurses das gemütliche gemeinsame Essen (und damit das Fotografieren der fertigen Speisen) leider zu kurz. Versprochen: beim nächsten Mal wird besser geplant.

 Hier wird noch fröhlich Teig geknetet.

Hier werden Wan tan und Frühlingsrollen gefüllt.
 
 Ravioli mit Ziegenfrischkäse-Füllung.
 
Wan Tan frittiert und gedämpft.
Die Idee, die chinesischen Spezialnudeln zu dämpfen,
brachten kreative Teilnehmerinnen mit. Toll.
 
Hier die Links zu den Rezepten:

Italienisch:
Ravioli mit Ziegenfrischkäse-Füllung (klick hier)
Ravioli mit Schinkenfüllung (klick hier)
Ravioli mit Ei (klick hier)

Asiatisch:
Wan Tan nit Hähnchenfüllung (klick hier)
Frühlingsrollen (klick hier)

Polnisch:
Piroggen nach masurischer Art (klick hier)

Deutsch:
Zweifarbige Maultaschen nach Nelson Müller (klick hier)

Bilder aus älteren Kochkursen:

Ravioli mit Ei
 
Piroggen nach masurischer Art
 
Maultaschen nach Nelson Müller
 
 

 



Lecker essen für Europa: Skrei von den Lofoten │ Kartoffelstampf mit Sauerkraut von den schwäbischen Fildern │ Senfsauce mit Kapern von den Liparischen Inseln

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Es wird Zeit, Flagge zu zeigen. Im Sog der Flüchtlingskrise lösen sich die europäischen Werte in Nichts auf, und der vor der Tür stehende Brexit ist der Anfang für die Auflösung der EU. Bei diesem Untergangsszenario hilft nur noch eins: Lecker essen für Europa.

Heute: Skrei von den Lofoten │ Kartoffelstampf mit Sauerkraut von den schwäbischen Fildern │ Senfsauce mit Kapern von den Liparischen Inseln

Mehlig kochende Kartoffeln ins Salzwasser mit Kümmel gar kochen. Filderkraut aus der Dose in etwas Apfelsaft mit Pimentkörnern, Nelken und Lorbeerblättern weich kochen. Gar gekochte Kartoffeln abgießen, stampfen und mit dem warmen Filderkraut vermischen.

Skrei mit Pfeffer, Salz und Zitronensaft würzen und in Butter auf der Haut braten. Umdrehen und etwas weiter braten.

Für die Sauce Mehl und Butter anschwitzen, mit Milch und Gemüsebrühe auffüllen und unter Rühren köoheln lassen, bis der Mehlgeschmack weg ist. Mit Senf kräftig abschmecken und Kapern unterheben.

Ruhrgebietsküche: Täubchen nach Genießerart │ Polenta │ Granatapfel │ Rucola

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Im Ruhrgebiet fliegen einem die
gebratenen Tauben in den Mund.

Eigentlich sollte kommenden Mittwoch Genießers Kochkurs zur Ruhrgebietsküche stattfinden. Thema: Täubchen und Kaninchen. Beides gehört traditionell zum Ruhrgebiet, die Taube als „Rennpferd des kleinen Mannes“ unters Dach des Bergmannshäuschens und das Kaninchen als „Stallhase“ in den Garten.

Leider meldeten sich nur vier Leute an, und so cancelte die VHS Herne den Kurs. Den VHS-Besuchern aus der Stadt im Herzen des Ruhrgebiets waren die historischen Zutaten wohl zu avantgardistisch – wohlan, in Zukunft gibt es nur noch mit Käse überbackene Nudeln.

Zutaten für die Füllung:
eingeweichtes Brot, Portwein, Täubchenleber
und -herz, Schalotten, Granatapfelkerne

Hier also ein köstliches Täubchen-Gericht. Damit ein kerniger Bergmannssohn von dem Vögelchen auch satt wurde, kam eine mächtige Füllung aus Geflügelleber, Brot, E iu.a. hinein. Als Reverenz an die Zuwanderer-Wurzeln der Ruhrgebietsküche kamen noch Grantapfelkerne dazu und das Ganze wurde auf Polenta serviert.

Rezept: Täubchen nach Genießerart

1 Täubchen pro Person
Salz, Pfeffer
¼ l Rotwein
¼ l Geflügelbrühe
Kalte Butter zum binden

Für die Füllung pro Person:
Täubchenherz, -leber-, -magen
3 Hähnchenlebern
3 Schalotten
1 Pinnchen Portwein
1 EL Granatapfelkerne
1 Scheibe eingeweichtes Brot
1 Ei
Pfeffer, Salz
gemahlener Zimt

Für die Garnitur
1 Bund Rucola
Himbeeressig
geschmacksneutrales Öl
Pfeffer, Salz, Zucker
1 Grantapfel
Polenta

1 Scheibe Brot zerzupfen und in Wasser einlegen. Kerne aus dem Granatapfel auslösen.
Täubchen ausnehmen und säubern. Innen und außen pfeffern und salzen.
Für die Füllung die Innereien (Magen, Herz Leber) und einige weitere Hähnchenlebern säubern. Schalotten würfeln. Geflügelinnereien und Schalotten in Butter anbraten. 1-2 EL Grantapfelkerne dazugeben und mitdünsten. Pfeffern und salzen. Mit einem Pinnchen Portwein ablöschen und die Flüssigkeit komplett verdampfen lassen. Alles in den Mixer tun, ausgedrücktes Brot dazugeben und zu einer Farce verarbeiten. 1 Ei unterheben. Mit Salz, Pfeffer, Zimt und Paprika kräftig abschmecken.
Füllung in die Täubchen geben. Täubchen mit Küchengarn in Form binden.
Täubchen in Butterschmalz anbraten. Pfanne mit halb Rotwein und halb Geflügelbrühe aufgießen. Täubchen mit geschlossenem Deckel bei niedriger Temperatur 40 Minuten garen.

Tribut an die Einwanderer-Wurzeln
der Ruhrgebietsküche: Granatapfel

In der Zwischenzeit Rucola waschen und verlesen. Aus Pfeffer, Salz, Zucker, einem Teil Himbeeressig und drei Teilen Öl eine Marinade herstellen.
Polenta nach Packungsangaben zubereiten.
Wenn die Täubchen fertig sind, aus der Pfanne nehmen und im Backofen bei 220 Grad ein paar Minuten knusprig bräunen. Dazu noch eine Tasse Wasser in den Ofen stellen.
Den Fond kräftig einkochen, abschmecken und ggf. mit kalter Butter binden.
Rucola in der Salatsauce marinieren und mit Granatapfelkernen mischen. Dabei ein, zwei EL Granatapfelkerne zurück behalten. Portionsweise auf Serviertellern ein Nest aus Rucola anrichten. Ein, zwei Löffel Polenta darauf verteilen und pro portion eine gebratene Tauben daraufsetzen. Mit den zurückbehaltenen Granatapfelkernen garnieren und servieren. Weitere Polenta und Sauce getrennt dazu reichen.

 Täubchen vor der Zubereitung

 Wenn man die Täubchen halbiert, sieht man die Füllung.


Geheimtipp in Duisburg: Antico Cantuccio

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 Duo culinario: Giuseppe e Giuseppe

Bei einem Restaurant, dessen Standort seit über 30 Jahren als Gastronomie-Adresse bekannt ist, von einem Geheimtipp zu sprechen, mag seltsam klingen. Aber es ist so. Seit Giuseppe I (Nachname Menga) und Giuseppe II (Nachname Guastello) in der Gutenbergstr. 6 unweit der Duisburger City ihr Wesen treiben, ist der Laden unter dem Namen Antico Cantuccio ein Place to Be für alle Freunde der italienischen Küche im niederrheinischen Ruhrgebiet – auch wenn es die vielleicht noch gar nicht wissen!

Wobei Giuseppe II für die Tradition des Hauses zuständig ist. Als Oberkellner hat der Veteran bereits in fast allen Vorläufern des Antico Cantuccio gedient und ist auch weiterhin die Gute Seele des Hauses. Herz und Hirn ist jedoch Giuseppe I, der als Küchenchef die Location erst einmal gründlich entrümpelt hat, sowohl konzeptionell als auch einrichtungstechnisch. War der Laden früher verwinkelt zugebaut, wirkt er nun in levantinischem Weiß gehalten luftig und geräumig. Spielraum für weitere Renovierungen und Umbauten gibt es allerdings noch reichlich, das weiß auch Giuseppe.

Die hausgemachten Nudeln trocknen
an einem besonderen Ständer. 

Keine Trockenpflaumen, keine Trüffeln, keine Eierkohlen:
schwarze Gnocchi mit Lachsfüllung

 Der Stolz des Nudelmachers:
mit Zigenfrischkäse und Spargelspitzen gefüllte Ravioli

So wünscht er sich aus der nun für den Gast offen einsehbaren Küche eine Tür in den Hof, in dem er sich in einer Garage ein Kochlabor einrichten möchte, um seiner Leidenschaft fürs experimentelle Kochen ungestört frönen kann. Seit 30 Jahren arbeitet er als Koch, in Deutschland und auch in Italien, bei Düsseldorfer Nobelitalienern und in eigenen Hotels, und ist jetzt mit einem eigenen Ristorante in Duisburg sesshaft geworden. Schalkhaft sprudeln die Ideen nur aus ihm heraus, wenn er erzählt, dass alles, was er auf der Karte hat, hausgemacht ist, von den Nudeln bis zu den Fonds und Saucen. Ein wenig erinnert er dabei an den italienischen Komiker Roberto Benigni.

Und in der Tat: die Menüfolge, die er bei einem kleinen Pressemenü dem Genießer und zwei Kollegen kredenzte, war ein kreativer, witziger und vor allem delikater Streifzug durch die Klassiker der italienischen Küche. Bei jedem servierten Gang wurde klar: Hier will einer tatsächlich kochen. Und kann es auch.

Übrigens: Antico Cantuccio ist ein Wortspiel, und bezeichnet entweder den „Gemütlichen Winkel“ oder den toskanischen Mandelkeks.

Antico Cantuccio, Gutenbergstr. 6, Duisburg. 0203/393 44 7 44. 11.30-15 Uhr und 17.30-23 Uhr

 Gruß aus der Küche vorweg

Ganz klassisch: Vitello Tonnato

 Schwarze Gnocchi mit Lachsfüllung 
an Taleggio- und Pistaziensuace

 Ravioli gefüllt mit Ziegenfrischkäse
und Spargelspitzen

 Sorbet als Zwischengang

 Skrei im Schinkenmantel
mit Kartoffeln nach Art des Hauses

Erfrischung zwischendurch:
Blaubeeren mit Minze und Orangenschale

Rinderfilet mit Mangold,
Lauchstroh und Cassissauce

 Crème brulée
 
Mandel-Semifreddo

Ende gut, alles gut


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