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Sonntagsessen: Zicklein nach Genießerart als Hauptgang

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 Zicklein im Heumantel

In Herne hat man ihr sogar ein Denkmal gesetzt. Bergmannskuh hieß die die Ziege im Ruhrgebiet, weil die Kumpel das kleine meckernde Hornvieh problemlos in ihren Arbeitergärten halten konnten – der Milch wegen. Und der Genießer kann sich tatsächlich daran erinnern, in seiner Kindheit im Schatten von Zeche Hagenback in Essen-Altendorf einmal eine Ziege grasen gesehen zu haben. Ziegenmilch hatte er damals jedoch nie getrunken, geschweige denn Ziegenfleisch gegessen. (Nur Ziegenpeter hatte er gehabt, aber das ist eine andere Geschichte.)

Das erste Ziegenfleischerlebnis hatte er dann vor fünfzehn Jahren als Erwachsener, während eines Urlaubs auf Fuerteventura. Die Ziege ist schließlich das Nationalsymbol dieser kanarischen Insel, deren moderne Hauptstadt über hundert Jahre lang Puerto de Cabras, „Ziegenhafen“, hieß, bis Marketingfachleute meinten, dass das den heutigen Touristen nicht zuzumuten sei und die Stadt kurzerhand ins euphemistische Puerto del Rosario, „Rosenhafen“, umbenannten. Seinen ersten Ziegenbraten aß der Genießer aber in der historischen Hauptstadt Betancuria im Restaurant „Casa Santa Maria“. Er war in Buttermilch eingelegt und erinnerte an ein zartes Mittelding zwischen Lamm und Hühnchen bzw. Kaninchen.

Zu Ostern bietet Metzger Gläser immer Zicklein an, und in diesem Jahr griff der Genießer endlich zu. Ein halbes Böckchen bestellte er, zwei Keulen mit Rückenstück, was ungefähr vier Portionen ergibt. So eine Ziege ist halt klein. Wohlweislich ließ sich der Genießer den Braten vakuumieren, denn er hatte das Gefühl, dass er über Ostern gar nicht dazu kommen würde, ihn zuzubereiten. Dass es dann vier Wochen dauern würde, hätte er nicht gedacht, und schon gar nicht, dass nach so langer Zeit das eingeschweißte Fleisch noch gut sein könnte, auch wenn es im Kühlschrank lag. Doch als er letzten Freitag die Verpackung öffnete, war das Fleisch noch tadellos. Das Böckchen war nicht umsonst geschlachtet worden. Lediglich ein ganz leichter, appetitlicher Reifeduft war zu bemerken.

Das Fleisch wird in Buttermilch eingelegt.


Bei der Recherche in Kochbüchern und im Internet fand der Genießer kaum Ziegenfleischrezepte, es wird meist wie Lamm zubereitet. Also kombinierte er zwei verschiedene Zubereitungsarten, die fein im Geschmack und rustikal in der Zubereitung waren.

Zicklein, im Heu versteckt


Zuerst legte er das Fleisch für zwei Tage in Buttermilch ein, die er mit einigen Knoblauchzehen, Rosmarin und anderen Gewürzen aromatisierte. Zum Braten steckte er das Fleisch schließlich in einen Mantel aus Heu, Kräutern und Knoblauch. Nach zweieinhalb Stunden bei 160 Grad im Rohr war das Fleisch wunderbar zart und fiel fast vom Knochen. Dazu hatte es ein wiesenfrisches Aroma angenommen. Das Heu hatte der Genießer auf dem Trantenrother Hof besorgt, einem Demeter-Hof in Witten. Bio sollte das Heu schon sein.

Zum feinen Fleisch gab es eine ebenso feine Beilage, das Carpaccio aus glasierten Mairübchen, das bereits letzte Pfingsten zum Lammkarree beste Dienste geleistet hatte, und gebratene Drillinge. Als Wein öffnete der Genießer ein Flasche Barolo „Serralunga d‘Alba“ von Fontanafredda aus dem Jahr 2001.



Rezept: Zicklein nach Genießerart

½ Zicklein (Keulen und Rücken)
1 ½ l Buttermilch
1 Knolle Knoblauch
1 Zweig Rosmarin
1 Tl Pfefferkörner
1 TL Piment
2 Nelken
1 Lorbeerblatt
Pfeffer, Salz
1 Bund Kräuter: Rosmarin, Thymian, Oregano etc.

Für die Sauce:
Ziegenfleischabschnitte
2 Möhren
1 Stück Sellerie
1 Stück Lauch
1 Glas Rotwein
1 Glas Buttermilch (vom Einlegen)
400 ml Lammfond
Pfeffer, Salz
Kalte Butter

Ziegenbraten von Fett und Häuten befreien, dabei etwas Fleisch abschneiden und aufheben.
Fleisch in einen genügend großen Gefrierbeutel geben. Beutel mit Buttermilch aufgießen. Rosmarinzweig, die angedrückten Zehen einer halben Knolle Knoblauch und die Gewürze dazugeben. Gefrierbeutel verschließen, in eine Schüssel setzen und das Fleisch im Kühlschrank mindestens zwei Tage marinieren lassen.
Fleisch aus dem Beutel nehmen, trocken tupfen. Kräftig mit Salz und Pfeffer einreiben. Eine Bratreine dick mit Heu auslegen, dann mit Kräutern belegen. Drei bis vier kleine Kellen Buttermilchmarinade darüber geben. Das Fleisch drauf legen, mit Knoblauchzehen und Kräutern belegen und wieder eine dicken Schicht Heu versehe. Mit einem Deckel oder Alufolie verschließen.
Im vorgeizten Ofen bei 160 Grad 2 ½ Stunden braten. Vor dem Servieren das Fleisch vom Heu befreien.

Für die Sauce in einer Kasserole gewürfelte Gemüse und Fleischabschnitte scharf anbraten. Mit Rotwein ablöschen und alle Flüssigkeit verdampfen lassen. Mit Buttermilch ablöschen und alle Flüssigkeit verdampfen lassen. Mit Lammfond auffüllen und mindestens zur Hälfte einkochen lassen. Wer will, kann den Ziegenfond aus der Bartreine abseihen und vom Heu befreien und ebenfalls zu Sauce geben. Eingekochte Sauce abseihen, nochmal aufkochen und mit eiskalter Butter binden.


Als Beilage eignen sich Carpaccio aus glasierten Mairübchen (Rezept hier) und gebratene Drillinge. Dazu die Kartoffeln in der Schale gar kochen, pellen und in Olivenöl mit einem Rosmarin braun braten. Salzen und mit feingehacktem Knoblauch bestreuen.

 Mairübchen, Karotten und Drillinge

2001 Barolo "Serralunga d'Alba" von Fontanafredda



Gourmetmeilen im Ruhrgebiet 2013

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Gourmetmeile Metropole Ruhr

Mit der „Kulinarischen Symphonie Herne“ beginnt morgen, am 8. Mai 2013, der diesjährige Gourmetmeilen-Reigen im Ruhrgebiet. Seit 2009 berichtet „Genussbereit“ ausführlich über diese publikumswirksamen Aushängeschilder der Ruhrgebiets-Gastronomie, und seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 kam auch ordentlich Bewegung in die Szene. Neben den traditionsreichen Dauerbrennern wie „Dortmund à la carte“, „Bochum kulinarisch" oder auch „Essen verwöhnt“, die schon seit Jahrzehnten den Speisenverzehr unter dem blauen Himmel an der Ruhr propagieren, kamen einige hochwertige Neuzugänge wie die „Gourmetmeile Metropole Ruhr“ auf Zollverein, „GourmeDo“ in Dortmund oder das „Spargel-Gourmetfestival“ in Bottrop-Kirchhellen dazu. Im letzten Jahr hatte das Thema „Gourmetmeilen“ die Freizeit-Seiten der Revier-Medien gesprengt und war sogar ins Wirtschafts-Ressort vorgedrungen.
Ob es in diesem Jahr genauso erfolgreich weiter geht? Die im letzten Jahr im wahrsten Sinne des Wortes mit vollem Mund angekündigte Wiederaufnahme von „Werne à la carte“ kommt doch nicht zu Stand, der Wittener Event „Genuss am Fluss“ findet nicht statt, auch gibt es keinen Termin für „Bottrop echt lecker“. Überhaupt scheinen einige Termine noch nicht festzustehen. Sobald sie der Genießer mitbekommt, wird diese Liste aktualisiert.


8.5. - 12.5.2013
Gourmetmeile
Kulinarische Symphonie Herne
Herne, Robert-Brauner-Platz
Infos hier

18.5. - 20.5.2013
Essen genießen
Spargel-Gourmetfestival
Bottrop-Kirchhellen, Hof Umberg
Infos hier

29.5. - 2.6.2013
Gourmetmeile
Castrop kocht über
Castrop-Rauxel, Am Markt
Infos hier

30.5. - 2.6.2013
Gourmetmeile
Kulinarischer Altstadtmarkt
Hattingen, St.-Georgs-Kirchplatz
Infos hier

30.5. – 1.6.2013
Matjesfest
Duisburg, Innenstadt
Infos hier

1.6. – 3.6.2013
Gourmetmeile
Wesel erleben
Wesel, Berliner-Tor-Platz
Infos hier

9.6.2013
Gourmetmeile
Weinblütenfest
Düsseldorf, Kaiserswerth
Infos hier

19.6. - 23.6.2013
Gourmetmeile
Essen verwöhnt
Essen, Innenstadt
Infos hier

20.6. – 23.6.2013
Genuss-Vestival
Herten isst auf Ewald
Herten, Landschaftspark Hoheward
Infos hier

28.6. - 30.6.2013
Gourmetmeile
Schermbeck genießen
Schermbeck
Infos hier

12.7. – 14.7.2013 Gourmetmeile
Kettwiger Seerosenfest
Essen-Kettwig, Uferpromenade
Infos hier

17.7. - 20.7.2013
Gourmetmeile
Dortmund à la carte
Dortmund, Hansaplatz
Infos hier

18.7. - 21.7.2013
Gourmetmeile
Kulinarischer Treff an der Ruhr
Mülheim, Ruhrufer
Infos hier

31.7. - 4.8.2013
Gourmetmeile
Rü Genuss pur
Essen, Rüttenscheid
Infos hier

31.7. -4.8.2013
Gourmet Vestival
Zu Gast in Recklinghausen
Recklinghausen, Rathausplatz
Infos hier

1.8. - 4.8.2013
Gourmetmeile
GourmeDo
Dortmund, Friedensplatz
Infos hier

2.8 - 4.8.2013
Gourmetmeile
Hamm kulinarisch
Hamm, An der Pauluskirche
Infos hier

9.8. - 11.8.2013
Gourmetmeile
Kirchhellener kulinarische Landpartie
Bottrop-Kirchhellen, Johann-Breuker-Platz
Infos hier

22.8. - 25.8.2013
Gourmetmeile
Metropole Ruhr
Essen, Zollverein
Infos hier

23.8. - 25.8.2013
Gourmet Festival Düsseldorf
Düsseldorf, Königsallee
Infos hier

3.10. - 6.10.2013
11. Hattinger Panhas-Fest
im Rahmen des Herbstmarktes
Hattingen, Kirchplatz



Pfingsten 2013: 4. Spargel-Gourmetfestival in Bottrop-Kirchhellen

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Rainer Bierwirth (3. v. li.) und Jörg Umberg (2 v. re.) und ihre Mitstreiter präsentiern das 4. Spargel-Gourmetfestival

Eine der nachhaltigsten kulinarischen Bescherungen des Kulturhauptstadtjahrs fürs Ruhrgebiet ist das „Spargel-Gourmetfestival“ in Bottrop-Kirchhellen. 2010 beschlossen erstmals einige Mitglieder des Gastronomen-Vereins „Essen genießen e.V.“ aus grauer Städte Mauern hinaus aufs Land zu ziehen und auf Hof Umberg ihre Zelte aufzuschlagen. Hof Umberg ist einer der größten Spargelhöfe im Ruhrgebiet, beliefert z.B. Edeka mit seinen regionalen Erzeugnissen und kann in diesem Jahr sein 850-jähriges Bestehen feiern.

Von Beginn an war das „Spargel Gourmetfestival“ ein Publikumserfolg, doch im letzten Jahr wurden alle Dimensionen gesprengt. Geschätzte 15.000 Gäste nutzten das kaiserliche Pfingstwetter, um sich am Spargel gütlich zu tun (Bericht hier). „Ich habe noch nie im Leben so viele Fahrräder gesehen“, staunte Rainer Bierwirth von „Essen genießen e.V.“. Also wurde die Anzahl der Sitzplätze in diesem Jahr erweitert, genügend Schirme sorgen für den Schutz vor der Sonne. Und sollte es regnen, wird die große Scheune von Hof Umberg geöffnet.

Am Pfingstwochenende sind wieder dabei die Essener Restaurants „Landhaus im Grugapark“, „Brenner“, „Trattoria Trüffel“ und „Kiepenkerl“ und die Metzgerei Scharun aus Bottrop. Neu ist der „Sengelmannshof“ aus Essen-Kettwig. Angeboten werden Speisen zwischen 2 und 9,50 Euro, natürlich mit Spargel, aber auch ohne. Für Stimmung sorgen Party-Musiker wie Jesse Lee Davis und Julia Tomepke, Tessy Schmacht und Benny Nauschütz oder Ricardo Doppio und Benny und Joyce. Die Landschaftsgärtner Blanik, die Blumenbinderei Mühlenhus, die Goldschmiedemeisterin Christina Klimek und das Austattungshaus Metasa sind mit Ausstellungsständen vertreten.

Spargel Gourmetfestival. 18. – 20.5.2013, tägl. Ab 11 Uhr. Hof Umberg, Bottrop-Kirchhellen, Overhagener Feld. Infos hier.


Gourmetmeilen 2013: Kulinarische Symphonie Herne

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Erste Gourmetmeile in diesem Jahr: Kulinarische Symphonie Herne


Da kam sogar das WDR Fernsehen und berichtete live in der Aktuellen Stunde. Gestern wurde der Gourmetmeilen-Reigen 2013 im Ruhrgebiet mit der „Kulinarischen Symphonie Herne“ eröffnet. Noch bis Sonntag, den 12. Mai 2013, läuft die Veranstaltung, die in diesem Jahr zum sechsten Mal stattfindet. Den Robert-Brauner-Platz überspannt wie immer ein großes, elegant mit Kronleuchtern dekoriertes Festzelt, das bei dem leichten Nieselregen, der die gestrige Eröffnung begleitete, schützende Dienste für die Gäste leistete. In diesem Jahr gibt es die Hebebühne nicht mehr, die die Gäste in luftige Höhen hieben konnte. Stattdessen gib es einen VIP-Bereich, den man für exklusive Treffen mieten kann.

 Die Brüder Wiacker, Buchhändlerin Elisabeth Röttsches und MdB Ingrid Fischbach eröffnen die Gourmetmeile.

Wie immer bestreiten die sechs Gastronomen, die in der IG Herne City organisiert sind, das kulinarische Angebot: Wildrose, Ömmes Hof, Bergedick, Meistertrunk, Wiacker und Ratsstuben. Kulinarisch gehen bewegen sie sich dabei auf bewährten Pfaden. Wie immer ist die halbe ofenfrische glasierte Honigente von Bergedick die Attraktion. Auch die Fischsuppe „Bouillabaise“ vom Meistertunk ist mittlerweile eine kulinarische Tradition. Das Ganze steht unter dem Motto des Erdbeertörtchens der Confiserie Wiacker, das sich zur traditionellen Ikone der Herner Kulinarik entwickelt hat. Wie immer ärgerte sich der Genießer darüber, dass die Preise der Gerichte im Programmheft nicht ausgewiesen waren, und er sich beim Studieren der Angebotstafeln an den Ständen wie ein Fastfood-Freund in der Pommesbude vorkam.

Saison: Viel Spargel im Angebot

Hier das kleine Menü, dass er sich zur Feier des Tages zusammenstellte:

Meistertrunk
Fischsuppe "Bouillabaisse" samt einem Glas Sauvignon blanc

Ömmes Hof
Saltimbocca alla Romana mit Gnocchi und Zucchini

 Ratsstuben
Spanischer flan Caramell mit Erdbeeren und Sahne

Mit einem kleinen feierlichen Akt eröffneten um 18 Uhr die Herner Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach, die Buchhändlerin Elisabeth Röttsches und die Brüder Wiacker, die die „Kulinarische Symphonie Herne“ initiiert haben, die Veranstaltung. Die diesjährige Konditoren-Ehrenjacke für die außergewöhnliche Unterstützung der „Kulinarischen Symphonie Herne“ wurde an den Optiker Michael Meyer verliehen.

(Ehren-)Konditoren mit Dame: Rainer Wiacker, diesjähriger Preisträger Michael meyer, Hugo Fiege, Elisabeth Röttsches, Frank Wiacker, Herwig Niggemann

Ikone der Herner Kulinarik: Erdbeertörtchen von Wiacker

Die "Kulinarische symphonie Herne geht noch bis Sonntag, 12. Mai 2013. Infos und Angebot finden Sie hier


Sonntagsessen: Spaghetti aglio e olio mit Bottarga als Vorspeise

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Wenn man als Hauptgang schon so etwas Exklusives und dennoch Rustikales wie Ziegenbraten in Heumantel auffährt (klick hier), sollte die Vorspeise dem in nichts nachstehen. Da kam es dem Genießer gelegen, dass mit der Freundin des guten Geschmacks gerade eine kulinarische Korrespondentin auf Sizilien weilt, die ihn mit einer ausgesprochen süditalienischen Spezialität versorgen konnte: Bottarga. Das ist eingesalzener und gepresster Rogen vom Thunfisch, einst ein Arme-Leute-Essen der sizilianischen Fischer, heute eine gesuchte und teure Spezialität. Noch teurer ist die Bottarga, wenn sie wie auf Sardinien üblich von der Meeräsche stammt.


Bottarga: ein Barren reiner Energie

Die Bottarga ist ein feste terracotta-farbene Masse, die ähnlich wie Trüffel auf die einfachste Art eingesetzt wird, um ihren himmlischen Geschmack zu entfalten. Am besten wird sie in dünnen Scheiben oder gerieben über die heißen Nudeln gestreut. Mit ihrem salzigen Fischgeschmack verleiht sie der Speise ein einzigartiges, würziges Aroma von Süden und Meer. Der Genießer probierte es mit Spaghetti aglio e olio aus. In bestem Olivenöl briet er eine Knoblauchzehe, einen Peperoncino und ein paar eingeweichte getrocknete Tomaten aus. In dem hocharomatisierten Öl ließ er die al dente gekochten Spaghetti ziehen, streute noch etwas gehackte Petersilie darüber. Zum Schluss kam dann die gehackte Thunfisch-Bottarga zum Einsatz – einfach großartig.

Sizilien auf dem Balkon: 
Bottarga und der Principe di Corleone

Bei so viel Authentizität musste natürlich auch ein sizilianischer Wein her. Als idealer Begleiter erwies sich der Bianco vom Principe di Corleoneaus den autochthonen Rebsorten Cataratto und Inzolia, der nicht von ungefähr zu Fisch und Krustentieren empfohlen wird. Bottarga und der Principe - bei diesem frugalen Mal hätten sogar die Paten Don Vito und sein Sohn Michael für fünf Minuten die Ehre ihrer Familie vergessen.


Resteessen: Ziegenbraten-Ravioli mit Spargelspitzen im Zitronengrassud und lauwarmer Mayonnaise béarnaise

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Eine der wunderbaren Überraschungen des Zickleins vom letzten Sonntag war, dass auch der kalt gewordene Rest des Bratens von einer Delikatesse war, die ihresgleichen suchen konnte. Kaltes Lamm schmeckt häufig hammelig-muffig, besonders wenn das Fett ausgehärtet ist. Das Böckchen jedoch hatte, nicht zuletzt dank des Heu-Einsatzes, nach wie vor eine elegante Frische, die den Genießer begeisterte.
Das Meiste vom kalten Braten wurde so verputzt, aber schließlich blieb noch ein Rest, der sich ideal als Ravioli-Füllung eignete, zumal er optisch nicht mehr allzu viel hermachte. Also wurde er mit etwas durchwachsenem Speck, Zwiebeln, Sahne, Madeira und Parmesan zu einer groben Paste verarbeitet, die in den Nudelteig gesteckt wurde, aber auch einen wunderbaren Brotaufstrich abgab.
Die Ziegenbraten-Ravioli servierte der Genießer mit Spargelspitzen, die er in einem Sud mit Salz, Zucker und einem Stängel Zitronengras gar ziehen ließ. Als Sauce gab es eine lauwarme Mayonnaise, die er nach dem Rezept von Sauce béarnaise zubereitete, die Butter aber durch Rapsöl ersetzte.
Dazu schmeckte ein Grauburgunder 2011 vom Weingut Ellermann-Spiegel.

Rezept: Ziegenbraten-Ravioli

200 g Nudelteig (nach dem Grundrezept oder fertig gekauft)
200 g Ziegenbraten
200 g durchwachsenen Speck
1 Zwiebel
Butter
4 El Sahne
4 EL Madeira
3 EL geriebenen Parmesan
1 Ei

Zwiebel, Ziegenbraten und Speck würfeln. Zwiebeln in Butter anschwitzen, Speck und Bratenwürfeln dazugeben und durchbraten. Sahne und Madeira dazu geben und einkochen lassen. Vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen und im Mixer nicht zu fein pürieren. Parmesan und ein Ei unterheben. Eventuell mit Pfeffer und Salz würzen.

Nudelteig in sechs Zentimeter breite Streifen ausrollen. Mit Ei einstreichen. In gewissen Abständen kleinen Häufchen Füllung darauf geben, einen zweiten Streifen Teig darüber legen, festdrücken und Ravioli ausstechen. Nudeln in reichlich kochendem Salzwasser garen.

Rezept: Spargelspitzen im Zitronengras-Sud

500 g Spargel
1 Stängel Zitronengras
Salz, Zucker

Spargel schälen und in Stücke schneiden, Köpfe zurückhalten. Wasser mit Salz, Zucker und Zitronengras zum Kochen bringen. Spargelstücke hineingeben und weich köcheln. Kurz vor Schluss die Köpfe dazugeben und mitgaren. Spargel aus dem Sud heben. Den Sud aufheben.

Rezept: Mayonnaise béarnaise

0,1 l Weißwein
10 Pfefferkörner
1 Lorbeerblatt
1 Bund Estragon
3 Eigelb
0,2 l Rapsöl
Salz

Estragonblätter von den Stängeln zupfen. In einem Topf Weißwein, Pfefferkörner, Lorbeerblatt und Estragonstängel aufsetzten und kräftig einkochen lassen. Den Sud abseihen un d etwas abkühlen lassen, Gewürze wegwerfen.
Drei Eigelb in eine Schüssel über einem heißen Wasserbad geben, den Gewürzsud dazugeben und aufschlagen, bis sich die Eimasse verdoppelt hat. In dünnem Strahl das Rapsöl dazugeben und kräftig weiterschlagen. Eventuell mit Salz würzen. Mayonnaise mit etwas Spargelsud geschmeidig machen.

Ziegenbraten-Ravioli mit Spargelstücken auf vorgewärmte Teller geben, mit der Mayonnaise béarnaise begießen und mit gehackten Estragonblättern und geriebenem Parmesan bestreuen.



Topfgucker: Entdeckungen im Netz 166

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Spargel-Gourmetfestival 2013 in Bottrop-Kirchhellen: Spargel bis die Sonne scheint

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Noch ist der Himmel grau: 
Wildhacksteak mit frischem Spargel vom "Landhaus im Grugapark"


Als vor zwei Wochen bei der Presskonferenz zum diesjährigen „Spargel-Gourmetfestival“ die Teilnehmer bei herrlichstem Frühlingswetter an einer langen Tafel vor der Partyscheune auf Hof Umberg saßen, hatten sie gut frotzeln. Das erste Mal in der mittlerweile vierjährigen Geschichte des kulinarischen Hoffestes konnte die Konferenz im Freien stattfinden, weil das Wetter so schön war.

Am gestrigen Pfingstsamstag bei der Eröffnung der „Spargel Gourmetfestes“ sah es fast so aus, als sei das ein schlechtes Omen gewesen. Es war kalt und der Himmel bedeckt, und es sah keineswegs so überfüllt wie im letzten Jahr aus. Dabei hatten die Veranstalter Jörg Umberg und der der Verein „Essen genießen e.V.“ die Anzahl der Sitzplätze vergrößert. Zudem schlug sich in der gestrigen Besucherzahl auch nieder, dass in direkter Nachbarschaft die Bauern-Olympiade und einige andre Kirchhellener Großveranstaltungen stattfanden. Als der Genießer am frühen Abend auf eine Stippvisite vorbei kam, konnte er jedenfalls ohne drängelnde Probleme die Stände der Essener Restaurants „Landhaus im Grugapark“, „Zum Brenner“, „Kiepenkerl“, „Trattoria Trüffel“, des Neuzugang „Sengelmmannshof“ und der Bottroper Metzgerei „Scharun“ inspizieren. Dabei ließ er sich das würzige Wildhacksteak des „Landhauses im Grugapark“ mit dem zartbitteren Spargel von Hof Umberg bei noch grauem Himmel schmecken.

Und um 19 Uhr 18 kam die Sonne raus.

Endlich: Die Sonne wirft Schatten

 Brachten den Swing: Julia Tomekpe und der Riesling von Tina Pfaffmann vom "Kiepenkerl"

Die Zeltstadt auf Hof Umberg verwandelte sich in den stimmungsvollen Ort, den der Genießer vom letzten Jahr. Das Publikum taute bei dem zauberhaften Pop-Jazz von Jesse Lee Davis und Julia Tomekpe auf und begann zu swingen, und die Erdbeeren des Desserts von „Scharun“ leuchteten im Grün der Baumwipfel auf dem 850 Jahre alten Bauernhof. Ein wunderbarer Vorgeschmack auf das, was am heutigen Pfingstsonntag mit seinen angesagten 25 Grad die Besucher erwartet. 

 Leuchtende Erdbeeren: Erdbeertiramisu an Pistazien-Minz-Pesto von "Scharun"

 Alles dreht sich um den Spargel

 Bei jedem Wetter gemütlich: Hof Umberg

Blauer Himmel über Kirchhellen


Das „Spargel Gourmetfestival“ geht noch bis zum 20. Mai 2013. Hof Umberg, Overhagener Feld 10, Bottrop-Kirchhhellen. Das gesamte Programmm finden Sie hier.


Topfgucker spezial: „Knüppelknifte“ gewinnt Bochumer Förderpreis

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Florian Hermann und Erik Schwarzer von der "Knüppelknifte"
Foto: Michael Alisch

Regelmäßig vergibt die Wirtschaftsförderung Bochum im Rahmen des Gründungswettbewerbs „Senkrechtstarter“ Preise an Unternehmensgründer für ihre Geschäftsideen. In diesem Jahr landete eine Idee aus dem Gastronomiebereich auf dem ersten Platz. 15.000 Euro gewann die „Knüppelknifte“ mit den Gründern Florian Hermann und Erik Schwarzer, um ihr Konzept zu realisieren. In der letzten Woche hatten sie parallel dazu auf dem n.a.t.u.r.-Festival ihre eleganten Lagerfeuer-Tische aufgebaut, an denen die Besucher die moderne Art des Stockbrotes zubereiten konnten. Einen schönen Bericht darüber gibt es im Blog „heimatPOTTenzial“ (klick hier). Der Genießer hatte die „Knüppelknifte“ im letzten Jahr auf einer Küchenparty im Restaurant „Herr B.“ kennen gelernt (klick hier).


Modernes Stockbrot

Geschäftsziel der „Knüppelknifte“ ist es, einen festen Standort im Bochumer Bermudadreieck einzurichten und von dort aus in entsprechend ausgestatteten mobilen Container Partys und Veranstaltungen zu bespielen.

Unter den weiteren Senkrechtstarter-Preisträgern gab es noch einige gastronomische Projekte, das Teehaus „Xiang Yun“ als ein „Forum für (inter-)kulturelle Kommunikation und Austausch mit authentischen asiatischen Speisen und Getränken“ und ein interaktives tabletgestütztes Service-System für die Gastronomie und Hotellerie. Den Sonderpreis IT des networker NRW e.V. gewann RAPIDO TO GO, eine Nudel-Fast-Food-Kette.

Gourmetmeilen im nördlichen Ruhrgebiet: Keine gelackte Ente mehr

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Gourmetmeilen-Ikone: Gelackte Ente,
hier in Bottrop 2011

Kaum ein Gericht hatte auf den Gourmetmeilen in Bottrop, Kirchhellen und Schermbeck solch einen ikonographischen Kultstatus wie die gelackte Ente von Ernst Scherrer. Knusprig, sättigend und ordentlich was auf dem Teller, damit entsprach sie dem, was man sich im Ruhrgebiet kulinarisch wünscht.

Gastronomie-Urgestein Ernst Scherrer

In diesem Jahr zieht sich das gastronomische Urgestein (Landhaus Scherrer in Recklinghausen, Maschinenhaus im BernePark in Bottrop) aus Altersgründen aus dem Gourmetmeilen-Geschäft zurück. Für Bottrop gibt es in diesem Jahr keinen Termin, für „Schermbeck genießen“ (28.-30. Juni 2013) und die „Kirchhellener Landpartie“ (9.-11. August 2013) hat die Organisations-Agentur Wirtz Design einen Spitzen-Ersatz gefunden: Das Restaurant „Goldener Anker“ des Dorstener Sterne- und Fernsehkochs Björn Freitag.

In voller Montur: Scherrers Gelackte Ente wurde auch in Recklinghausen von befreundetetn Gastronomen angeboten (2011).


Grand Opening: „Route 99“ in Essen-Rüttenscheid

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 Amerika in Rüttenscheid:
Fingerfood beim Grand Opening des "Route 99"

Bislang war die Adresse Alfredstraße 99 in Essen Rüttenscheid als Standort der „kochBar essbar“ bekannt, doch die ambitionierte Kochschule ist jetzt ins edle Schloss Schellenberg gezogen, um dort mit ihren Kursen das Verständnis fürs gute Essen beim Publikum zu schärfen. Die Location in Rüttenscheid hat nun wieder eine Bestimmung gefunden, die vielleicht besser zu ihr passt. Einst waren die Räumlichkeiten als Autohaus konzipiert worden, seit Pfingsten ist sie Heimat des amerikanischen Restaurants „Route 99“. 

 Mustafa und Arzu Erdoglu
Foto: Michael Alisch

Betreiber Mustafa Erdogdu und seine Frau Arzu haben hier ihre ganz eigene Vision eines American Diner realisiert, als eine Mischung aus Bar, Restaurant und Sportsbar mit zahlreichen Bildschirmen an den Wänden. Seine gastronomischen Erfahrungen sammelte Mustafa u.a. bei der Etablierung der Sportsbar „O’Learys“ in Dortmund und der der "Mississippi"-Gastronomien.. Sein größtes Plus in Essen ist der Küchenchef Ingo Frese, den er von der „kochBar essBar“ übernommen hat. Frese hat sich intensiv mit der amerikanischen Küche auseinandergesetzt und eine Karte zusammen gestellt, die weit über das Standardangebot von Hamburger, Taco & Co. hinausgeht und die Einflüsse der verschiedenen Einwanderergruppen und auch der indianischen Urbevölkerung widerspiegeln will. Der Genießer ist gespannt, wie das mit den Erwartungen des Publikums in Einklang zu bringen ist. Die Häppchen, die gestern beim Grand Opening zu Ami-Rock und Fußball im Fernsehen gereicht wurden, machten Appetit auf mehr.

Route 99. Alfredstr.99, 45131 Essen-Rüttenscheid. Tel. 0201/50726650. Tägl 10-3 Uhr. Facebook klick hier.
 
 Hausnummer mit Bedeutung

Chicken Wings zur Eröffnung

 Da freuen sich die Gäste: Hamburger zum Probieren

 Eigene Vision von Amerika

Full House beim Grand Opening
Foto: Michael Alisch


Kochbücher Ruhrgebietsküche, Teil 12: „Alte Ruhrgebietsküche“

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Klaus Teuber: „Alte Ruhrgebietsküche“. 96. Seiten. Tandem Verlag, Königswinter 2009. 3,99 Euro. ISBN 978-3-8331-8033-0 

Edel-nostalgisch illustriert sei das Büchlein über die Ruhrgebietsküche von Klaus Teuber, vermerkt der Klappentext, doch die altertümlichen Vignetten auf gelblichen Papier vermitteln eher den Eindruck, bei der Gestaltung habe der Geschmack von gestern gewaltet. Warum etwa auf S. 50 ein Mehltopf mit der englischen Aufschrift „Flour“ abgebildet ist, bleibt schleierhaft, zeugt jedoch davon, dass sich der Grafiker aus einem internationalen und wahrscheinlich kostenfreien Bildarchiv bedient hat.
Auch der knappe Einführungstext zum Thema Ruhrgebiet ist dürftig, doch die Auswahl der Rezepte ist klasse. Auf unumgängliche Currywurst hat man verzichtet; aus der Imbissbuden-Tradition des Ruhrgebiets hat es nur das Schaschlik ins Buch geschafft. Ansonsten liegt der Schwerpunkt auf der rheinisch-westfälisch-polnischen Kochtradition der Bergarbeiterküche. Ein großer Teil des Buches setzt sich mit Suppen und Eintöpfen auseinander, aber auch Klassiker aus anderen Bereichen wie Stielmus, Panhas und Pfefferpotthast sind dabei. Allerdings: den „Dortmunder Sauerbraten“ mit Rosinen und Apfelkraut in der Sauce kennt der Genießer als „Rheinischen Sauerbraten“. Sei’s drum. Der Pott ist halt ein Melting-Pot.


Linseneintopf-Rezept. Zum Vergrößern auf das Bild klicken.


Restaurantführer „Duisburg geht aus“ erstmals erschienen

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Was die Gastro-Szene betrifft, kamen in letzter Zeit nur wenig erbauliche Nachrichten aus der westlichen Ruhrgebiets-Metropole Duisburg. Der renommierte und alteingesessene „Gasthof Brendel“ musste zwangsversteigert werden, Aushängeschilder wie die „Achterath’s Seehaus“ an der Wedau oder die „Schifferbörse“ in Ruhrort mussten Insolvenz anmelden. Da war es geradezu ein Mut machendes Zeichen, dass der Dortmunder Überblick-Verlag gestern die erste Ausgabe des Restaurantführers „Duisburg geht aus“ präsentierte. Er schließt damit eine Lücke in seinem Portfolio. Zusammen mit „Essen…“, „Bochum…“ und „Dortmund geht aus“ wird jetzt so ziemlich das gesamte Ruhrgebiet abgedeckt.

Michael Köster und Sven Merten

Geschäftsführer Sven Merten und Chefredakteur Michael Köster fanden ganz professionell entsprechend tröstliche Worte und wiesen darauf hin, dass es in Duisburg und Umgebung doch zahlreiche immerhin vom Gault-Millau hoch dotierte Restaurants gebe.

Allein der Ort der Präsentationsparty war zukunftsweisend. Unter neuer Leitung ist das „Seehaus“ nämlich nach wie vor präsent, und auf der Terrasse am Ufer der Wedau konnten die Gäste den ersten sonnigen Abend genießen, den dieser Frühsommer seit langer Zeit bereithielt. Und auch Dirk Brendel kocht in seinem neuen Bistro „Einfach Brendel“ weiter.

Über 200 Restaurants, Hotels und kulinarische Adressen wurden für „Duisburg geht aus“ getestet und in 9 Top-Tens bewertet. Auch Häuser aus der Umgebung sind darunter, wobei der Verlag allerdings z.T. auf letztjährige Texte aus „Essen geht aus“ zurückgriff. So stammen mit dem Spitzenreiter „Akazienhof“ nur sechs der zehn Häuser aus der Top-Ten „Gourmetrestaurants“ aus Duisburg, die anderen sind Reverenzen an Mülheim, Oberhausen und Neukirchen-Vluyn.

Sechs Köche und die Herausgeber präsentierten das Magazin.
Foto: Michael Alisch

Untermalt wurde die Präsentationsparty von einer kleinen Leistungsschau der ausgezeichneten Restaurants. Im warmen Licht eines traumhaften Sonnenuntergangs an der Wedau konnten sich die Gäste „Duisburg geht aus“ schmecken lassen.


Originell: „Dat Berta ihre Fischsupp“ von Ralf-Jürgen Roßbach
(Seehaus an der Wedau, Platz 3 „Klassisch & modern“)
 
Der Favorit des Genießers: „Gebackenes Lachs-Sashimi mit Wasabi-Gurken“ von Jörg Hackbarth (Hackbarth’s, Platz 8 „Gourmetrestaurants“)

Optisch überzeugend: „Lolli von der geräucherten Barbarie-Ente“ von Günter Rönner
(Akazienhof, Platz 1 „Gourmetrestaurants“)

Urlaubskost: „Tumbet mit Pinchitos de pollo“ von Patrik Bankow
(Bodegas de Puerto, Platz 9 „Mediterran“)


 Strohhalmweich: „Kalbsbäckchen auf Kartoffelstampf und Pastinakenchips“ von Kai Malczewski (Hotel Rheingarten, so neu, dass nicht gelistet)

 Betörung: „Waldhimbeeren mit Champagnerpunsch und Limettensorbet“ von Gregor Schuber
(Inside, Platz 2 „Gourmetrestaurants“)


Für die großzügige Weinauswahl sorgte die Essener Agentur Bierwirth. Hier bündelt ein „Saar Riesling“ von Van Volxem die Abendstimmung an der Wedau im Glas.


Duisburg geht aus. 164 Seiten. Zeitschriftenformat. Überblick Medien GmbH. 7,90 Euro. Erhältlich im Zeitschriftenhandel oder hier im Internet.


Gourmetmeilen 2013 in Castrop und Hattingen: Nicht vom Wetter irritieren lassen

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Bereits den beiden Startern der Gourmetmeilensaison 2013, der „Kulinarischen Symphonie“ in Herne und dem „Spargel-Gourmetfestival“ in Bottrop-Kirchhhellen, hätte der Genießer besseres Wetter gegönnt. Es gab da Tage, die in diesem unterkühlten Frühsommer schlichtweg ins Wasser fielen. Doch die Gäste focht das kaum an. Kleidungsmäßig entsprechend ausgerüstet, frönte man unverdrossen den Spargelspitzen und den Erdbeertörtchen.

Auch die beiden Gourmetmeilen, die den Feinschmeckern im Ruhrgebiet dieses lange Wochenende von Fronleichnam (30.5.2013) bis Sonntag (2.6.2013) versüßen wollen, stehen rein wettertechnisch eher unter einem durchwachsenen Stern. Bereits heute Abend wird „Castrop kocht über“ eröffnet, morgen geht es dann mit dem „Kulinarischen Altstadt-Markt“ in Hattingen los.

Hier als besondere Service des Genießers die Wettervorhersagen für die beiden Standorte:

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wetter.de Wetter-Widget
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Wettervorhersage Hattingen
Aktuelles Wetter aufwww.wetter.de

Wie es im letzten Jahr war, kann man hier nachlesen: Castropund Hattingen.

29.5.2013 – 2.6.2013: Castrop kocht über, Infos hier

30.5.2013 – 2.6.2013: Kulinarischer Altstadtmarkt Hattingen, Infos hier


Topfgucker: Entdeckungen im Netz 167

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Kulinarischer Altstadtmarkt 2013 in Hattingen: Paradies für Schmorbraten-Freunde

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Die Hattingia erwartet die Gaste

Was ein Glück, dass man sich auf Wettervorhersagen nicht verlassen kann. Heute jedenfalls war wider Erwarten wunderbares Gourmetmeilenwetter, und die Hattinger stürmten ab 17 Uhr den an Fronleichnam eröffneten „Kulinarischen Altstadtmarkt“. Rund um die St.Georgs-Kirche entwickelte sich schon bald eine regelrechte Jahrmarktsstimmung.


 Treffpunkt St.Georgs-Kirche

 ...und die Leute kamen bei bestem Wetter.
 
 Erdbeer-Caiprinha vom Gasthaus Weiß

Spanischer Wein aus der Großflasche bei Diergardt's

Sechs Hattinger Gastronomen - Gasthaus Weiß, Zum Hackstück, Haus Kemnade, Poseidon, Diergardt’s „Kühler Grund“, An de Krüpe – und Eggers aus Sprockhövel bieten in diesem Jahr viel Bewährtes, fast keiner geht Experimente ein. Sehr beliebt scheinen Schmorgerichte, von denen der Genießer gleich zwei auf die Gabel bekam. Hier die komplette Auswahl der Gerichte, die heute (übrigens zu zweit) getestet wurden.

Gasthaus Weiß: Gebackener Ziegenläsetaler mit Waldblütenhonig und kandierten Kürbiskernen auf Rucolasalat in Balsamico-Bärlauchdressing. Eine gut kombinierte Vorspeise, bei der besonders die essbare Blütendeko ins Auge stach.

Eggers: Der Luxus Pur.
Was bei der Premiere von „Eggers“ auf dem Kulinarischen Altstadatmarkt vor zwei Jahren prächtig einschlug (klick hier), wirkte in diesem Jahr nur noch wie ein müder Abklatsch. Der Ostseesteinbutt in Kräuter-Parmesankriste war zwar schön gegart und auch die Jakobsmuschel ging. Der Krustentier-Graupenrisotto war jedoch etwas wässrig, und die Garnelen wirkten wie aus der Aufreißpackung und hatten nichts vom Glamour des Flusskrebses von damals..

Gasthaus Weiß: Geschmorte irische Ochsenbäckchen in einer Burgundersauce mit Wurzelgemüse und getrüffeltem Kartoffelschnee.
Das Trüffelaroma des Kartoffelschnees versprühte wahrlich Luxus pur, und zusammen mit der tollen Sauce ergab sich ein ein vollendeter Genuss. Auch das Fleisch war butterzart, aber anscheinend nicht lang genug im Ofen gewesen. Denn die Sehnen und anderen Glibber hatten sich nicht aufgelöst und die Sauce nicht noch mehr verfeinert.

Diergardt’s „Kühler Grund“: Roulade vom Charolais-Rind, Chorizo-Wirsing, dunkel Sauce.
Eine schöne, allein mit der Gabel zerteilbare Roulade, klassisch gefüllte mit Gürkchen, Speck und Senf. Die Idde, den Wirsing statt mit Speck mit der pikanten spanischen Paprikawurst Chorizo zuzubereiten, war klasse. Nur die bunte Garnitur mit Schnittlauchröllchen und Radieschen macht alles etwas zwiebelig, was den Genießer irritierte.

 An der Krüpe: Kaiserschmarrn mit Apfelkompott.
Saftig und lecker


Zum Hackstück: Bullebäuskes auf einem Duo von Vanilleschaum und Erdbeermark.
Die fettgebackenen Quark-Krapfen aus dem bergischen sind eine Sünde wert.

Der Kulinarische Altstadtmarkt Hattingen geht noch bis zum 2. Juni 2013. Infos hier.


Orangerie im Stadtpark Bochum: Wein-Menü mit Miles Mossop

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Restaurantleiterin Britta Minder gießt ein

Im Rahmen der Menü-Reihe „Gourmet Metropole Ruhr“, die die Bochumer Restaurants „Orangerie im Stadtpark“ und „Herr B. in der Gesellschaft Harmonie“ gemeinsam mit dem Schlosshotel Hugenpoet in Essen Kettwig an diesem Wochenende veranstaltete, kam der südafrikanische Winzer Miles Mossop in die „Orangerie“.

Surfer und Winemaker:
Der südafrikanische Winzer Miles Mossop


Miles Mossop verbindet in seiner Arbeit Individualität und Massentauglichkeit. Hauptberuflich ist er Winemaker beim großen Weingut „Tokara“ mit Sitz in Stellenbosch, nebenbei produziert er auf seinem eigenen kleinen Familienweingut seit 2004 Garagenweine, die dem sportliche Surfer das Image eines „jungen Wilden“ eingebracht haben. Um die Individualität seiner eigenen Produkte zu unterstreichen, hat er seinen Cuvées die Namen seiner Kinder gegeben. Einen großen Teil seiner Weine vermarktet Mossop in Deutschland und Belgien.

 Schimmert im Glas: "Saskia" aus Chenin blanc und Viognier


Bei der Präsentation der Weine in der Bochumer „Orangerie im Stadtpark“ erwiesen sich „Saskia“, „Max“ und „Kika“ als elegante Essensbegleiter, die es mühelos mit ihren französischen Vorbildern und Entsprechungen aufnehmen konnten. Besonders überzeugte „Saskia“ aus dem Jahr 2009, ein Blend aus Chenin blanc und Viognier. Chenin blanc stammt ursprünglich von der Loire, ist aber auch in Südafrika ein der wichtigsten weißen Trauben. Viognier stammt aus dem Rhônetal, wo sie als Condrieu einst einen legendären Ruf erwarb, und wird heute von modernen Winzern in der ganzen Welt angebaut. In Condrieu absolvierte Miles Mossop übrigens einen Teil seiner Ausbildung.
„Max“ 2008 kam wie ein gut komponierter Bordeaux daher, bei dem klassischen bordelaiser Satz von Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot kein Wunder.
„Kika“ 2010 bewies, dass aus Chenin blanc als „Noble Kate Harvest“ auch schöne süße Dessertweine hergestellt werden können.

 Küchenchef Michael Hau (rechts) und seine Crew


Küchenchef Michael Hau hatte mit seiner Crew ein fünfgängiges Menü zu Miles Mossops Weinen kreiert, bei dem er alle Register seiner soliden und dabei so eleganten Gourmetküche zog. Zum Einstieg gab es ergänzend noch einen 2012er Chardonnay vom Weingut Louisvale, der seiner Bezeichnung „Unwooded“ gerecht wurde und leicht und erfrischend daher kam.
Hier die Gänge im Einzelnen.


Amuse Gueule: Ente mit Erdnusssauce und Aprikose, Linsensalat mit Kochbanane, Karottenmus und -chip. Gemeinsam mit dem leichten Chardonnay eine geschmackvolle Einstimmung auf das Menü.


Schottisches Lachsfilet unter der Meerrettich-Senfkruste mit Erbsencrème und warmer Rote-Bete-Lauch-Quiche. Würze, Frucht und ein fettreicher Fisch: die tadellose Kombination nahm gekonnt die üppige Aromenvielfalt des mächtigen, gereiften „Saskia“ 2009 auf, die auch bei den beiden folgenden Gängen schön zur Geltung kam.


Kraftbrühe von der geräucherten Wachtel mit pochiertem Ei. Mächtig im Räucherduft, etwas trocken auf der Zunge, kontrastierte die geräucherte Wachtelbrust mit der weichen Brühe und dem darin versteckten Ei.


Ravioli von Kalbsbäckchen mit gebratener Rotgarnele, Spargel und Brunnenkressepudding. Ein schöner Kontrast zwischen der Weichheit der Nudel samt Füllung und des Brunnenkresspuddings mit der Knackigkeit der Garnele. Hübsch die Garnitur aus einem Spargelstreifen, der mit einem Thymianzweig zu einem Röllchen fixiert war.


Haxe und Rücken vom Maibock, gebratene Laugenknödel, Wirsing und Samthauben. Hier konnte Michael Hau seinen Hang zur kulinarischen Klassik ausleben und bot auf dem Teller eine regelrechte Festtagskombination. Statt der geplanten Pfifferlinge, die aufgrund des schlechten Wetters der Markt in entsprechender Qualität nicht hergab, kamen die in Italien als „Piopino“ bekannten Samthauben als Beilage zum Einsatz. Als perfekter Begleiter zum Maibock erwies sich der „Max“, der rundes Bordeaux-Vergnügen ohne Ecken und Kanten bot.


Mispelterrine mit Waldmeistersorbet und warmem Schokoladenauflauf. Nicht weniger klassisch war die Kombination des Desserts mit der Chenin-blanc-Spätlese „Kika“.

Die südafrikanische Nationalblume Protea
schmückte die Tische.


Bochum: In knapp zwei Wochen bricht die „Vinolución“ aus!

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Bochum, am Rande des Bermudadreiecks: Die Rotunde auf dem Gelände des ehemaligen Katholikentagsbahnhofs hat sich schon seit Längerem den Ruf als ein place to be zwischen Party-Location und Nachhaltigkeits-Tempel erworben. Ein schönes Beispiel dafür ist das n.a.t.u.r-Festival, bei dem die Szene der Metropole Ruhr bereits dreimal den Schulterschluss von Guerilla Gardening und Disco-Abzappelei vollzogen hat. Am 21. Juni bricht nun in dem 50er-Jahre-Rundbau für drei Tage die „Vinoluciòn“ aus.

Obwohl Bochum mit der Bodega Rioja, dem Franzosen, Udo’s Weinwelt, Meyerhof, Jacques‘ Weindepot u.a. eine Reihe profilierter Weinhandlungen aufweisen kann, die ihren Ursprung z.T. sogar im 68er-seligen Fahrwasser der Studenten-Revolte an der Ruhr-Uni haben, kommt das Weinleben in der Stadt recht betulich daher. Das Bermudadreieck ist hauptsächlich Fiege-Pils- und Cocktail-Land, lediglich im „Tapas“ lässt sich bei einem Tempranillo der gepflegten Urlaubserinnerung nachhängen. Weinveranstaltungen wie die „Weinmesse Rheinland-Pfalz“ in der Jahrhunderthalle oder das Winzerfest im Rahmen des „Musik-Sommers“ auf dem Boulevard haben zwar gewaltigen Zulauf, sind an traditioneller gutbürgerlicher Weinseligkeit jedoch kaum zu überbieten. So stilvolle Hausmessen wie „Vino Grande“ und „Rolf Kaspar“ in Essen oder auch „Meimberg“ in Herne gibt es in Bochum nicht. „Meyerhofs“ entsprechende Veranstaltung auf Zeche Holland in Wattenscheid ist einem Fachpublikum vorbehalten.

Öno-Che Guevaras Oliver Sopalla und Peter Bothmann
Foto: Go Between

So ist es kein Wunder, dass die „Vinolución“ in Bochum von auswärtigen Wein-Revolutionären bewerkstelligt werden muss. Als Öno-Che Guevaras betätigen sich Oliver Sopalla von der Herner Agentur „Go Between“ und Peter Bothmann vom „boda weinhaus“ in Wuppertal. Für drei Tage haben sie eher unbekanntere, aber umso profiliertere deutsche und internationale Winzer eingeladen, darunter das rheinhessische Weingut Eva Vollmer oder die französische Domaine Bosc Long. (Alle Winzer hier.) Und Musik gibt es natürlich auch. Zu den Party-Acts gehören DJ Sello, Klangbausteine, Heiko Fänger und Choo Choo Panini.

Der Genießer ist gespannt, ob es der „Vinolución“ gelingt, das Image des Weingenusses vom Kopf auf die Füße zu stellen und von der „Erotik des Alters“ zur „Partydroge“ zu verwandeln. Um ehrlich zu sein: In letzter zeigt neigte er ja mehr zum Ersteren…

Vinolución – das urbane Weinfestival. 21. – 23. Juni 2013. Rotunde, Konrad-Adenauer-Platz 3, 44787 Bochum. www.vinolucion.de, www.facebook.com/Vinolucion 

GourmeDo 2013: Dortmunder Gourmetmeile präsentiert ihr Programmheft

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Auf einer quirligen Presseveranstaltung präsentierten gestern in der Dortmunder Thier-Galerie eine Reihe der teilnehmenden Köche das Programmheft der „GourmeDo 2013“. Vom 1. bis zum 4. August 2013 findet die Gourmetmeile zum dritten Mal statt. Was vor drei Jahren ganz kapriziös als Prinzessin der Gourmetmeilen im Ruhrgebiet auf den Plan sprang, ist mittlerweile ziemlich erwachsen geworden, hat an kulinarischem Sex-Appeal aber nichts verloren. Mehr denn je betört sie in diesem Jahr alle Sinne. 18 Spitzengastronomien aus Dortmund und Umgebung verwöhnen in 25 Zelten auf dem Friedensplatz die Dortmunder Feinschmecker. Als Gäste werden Fernsehkoch Björn Freitag und die Winzer Meike Meyer-Näkel von der Ahr und Markus Klumpp aus Baden erwartet.

 Dortmunder Spitzenköche präsentieren das Programmheft

 Veranstalter Marcus Besler und Paulina Stach von der Thier Galerie

Hier ein paar Ausblicke auf die "GourmeDo" in Fingerfood-Größe.






Das Programmheft liegt ab sofort in der Dortmunder Gastronomie aus. Lobenswert: Alle Greichte sind mit Preisen ausgezeichnet. Um sich das Heft im Internet anzusehen, bitte hier klicken.


Auf dem Balkon: Spaghetti mit Sardinen, Bottarga und Cointreau

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Tatsächlich: Der Cointreau wird zu diesem Spaghetti-Gericht nicht getrunken, sondern es wird damit gewürzt. Es ist der Versuch, die sizilianischen sapori auf dem Südbalkon nachzuempfinden: Fisch, Meersalz, Schärfe, Süße, Frucht, Bitterkeit. Es schmeckt himmlisch, gerade richtig bei diesem wunderbaren Sonnenschein.

Rezept: Spaghetti mit Sardinen, Bottarga und Cointreau

Spaghetti
Salz
1 Dose Sardinen in Olivenöl
Bottarga (gepresster Thunfischrogen)
Olivenöl
Knoblauch
Chili
Getrocknete Tomaten
Oliven
Kapern
Zucker
Petersilie
Pfeffer

Getrocknete Tomaten eventuell einweichen und in Stücke schneiden. Kapern abspülen. Chili entkernen und in Stücke schneiden. Knoblauch schälen. Bottarga fein hacken.
Wasser aufsetzen, salzen und zum Kochen bringen. Spaghetti in 10 bis 12 Minuten al dente kochen.
In der Zwischenzeit Sardinenbüchse öffnen, Öl abgießen und in eine heiße Pfanne geben. Eventuell etwas Olivenöl dazugeben. Im heißen Öl Chili-Stücke und Knoblauchzehen braten. Wenn der Knoblauch braun wird, entfernen und wegwerfen.
Kurz bevor die Spaghetti fertig sind, Sardinen, Kapern, Oliven und getrocknete Tomatenstücke zum Öl geben und etwas mitbraten. Spaghetti abgießen, zur Sauce geben und ebenfalls etwas mitbraten. Petersilie hacken.
Nudeln in der Sauce kräftig umrühren. Eventuell mit etwas Kochwasser geschmeidig machen. Pfeffern. Mit Zucker und etwas Salz abschmecken. Achtung: Kapern und vor allem die Bottarga, die noch darüber kommt, können sehr salzig sein. Vom Herd nehmen. Petersilie darüber streuen und unterheben. Auf Teller geben, mit wenig Cointreau beträufeln und mit gehackter Bottarga bestreuen.

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