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Stockfisch zu Ostern, Teil II: Bohnen, Brot und Bacalao

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Bohnen, Brot und Bacalao vom Genießer

Die Menge an Stockfisch, die wir in meinem Kochkurs „Deutsch-mediterranes Ostermnü“für das spanische Karfreitagsgericht „Arroz de Cuaresma“ (klick hier) zubereitet hatten, war doch ein wenig zu groß bemessen. So blieb eine beträchtliche Menge der angebratenen Bacalao-Würfel übrig. Sie schienen auch, trotz dreitägiger Wässerung, doch zu salzig, um komplett ins Gericht getan zu werden.

Gegrilltes Knochenmark auf Currybohnen und Roggenbrot
von Heston Blumenthal

Mich erinnerte der intensive Geschmack sehr an das gegrillte Knochenmark, das der englische Sternekoch Heston Blumenthal bei seiner Grill-Präsentation neulich in Kassel servieren ließ (klick hier). Zugegeben, etwas fischiger, aber genau die gleiche Umami-Röstaromen-Dröhnung. Mir war sofort klar, dass ich die Bacalao-Reste mit nach Hause nehmen wollte und damit das geröstete Roggenbrot mit Currybohnen nachmachen wollte, dass mir bei der Blumenthal-Veranstaltung so imponiert hatte.

Anders als da wollte ich jedoch keine weißen, sondern dunklere Bohnen verwenden, damit man die hellen Fischwürfel auch deutlich erkennen konnte. Gern hätte ich Borlotti-Bohnen verwendet, hatte aber nur die gängigen Pinto-Bohnen zur Hand, deren kräftiger Geschmack es jedoch gut mit dem Fisch aufnehmen konnte.

Bohnenbrühe als Shooter, Radicchio Variegato
di Castlefranco als Garnitur

Die eingeweichten Bohnen kochte ich mit Suppengrün und Gewürzen in Fischfond, hob sie dann aus der Brühe, gab sie auf geröstetes Roggenbrot und garnierte sie mit den noch einmal angebratenen Fischwürfeln. Die hatten sich nach vier Tagen im Kühlschrank so gut wie gar nicht verändert; auch im gewässerten und zubereiteten Zustand tat das konservierende Salz des Stockfischs noch seine Schuldigkeit. Dabei fand ich es schade, dass die köstliche Brühe übrig blieb, und so gab ich sie in einem kleinen Glas als Shooter dazu. Es sah gut aus und schmeckte herrlich, besonders mit dem gelben Radicchio Variegato di Castelfranco, den ich noch dazutat.

Anrichte-Variante im tiefen Teller

Dann probierte ich noch eine andere Art des Anrichtens. Ich legte die gerösteten Brotscheiben wie bei einer toskanischen Bohnensuppe in eine tiefen Teller und goss sie gehörig mit der Brühe auf, damit sie sich vollsaugen konnten. Dann kamen die Bohnen und der Fisch darüber. Diese Anrichtevariante gefiel mir von Geschmack und Textur letztendlich viel besser.

Rezept: Bohnen, Brot und Bacalao

100 g 3 Tage gewässerten Bacalao, klein gewürfelt
2 Tassen über Nacht gewässerte Pinto-Bohnen
1 Zwiebel
150 g klein gewürfeltes Supengrün (Sellerie, Möhre, Lauch, ggf TK)
Je 1 Msp Curry, Kreuzkümmel, getrocknetes Bohnenkraut
1 Lorbeerblatt
4 Tassen Fischfond
Wasser
Roggenbrotscheiben
Getrocknete Minze
Pfeffer
1 TL Balsamico
Olivenöl

Bohnen über Nacht einweichen. Wasser weg gießen.
Sellerie, Möhre und Lauch klein würfeln (evt. 1 Päckchen TK-Suppengrün nehmen). Zwiebel in dünne Scheiben schneiden. Alles in einem Topf in Olivenöl anschwitzen. Curry und Kreuzkümmel ebenfalls dazugeben und kurz anschwitzen. Bohnen dazugeben, Mit Fischfond und 1 Tasse Wasser aufgießen und mit getrocknetem Bohnenkraut ½ bis ¾ Stunde köcheln lassen, bis die Bohnen weich sind. Mit Curry und Balsamico abschmecken.

Bacalaowürfel in Oliven anbraten, bis Farbe bekommen, aber nicht zerfallen.
Roggenbrotschreiben im Toaster rösten. Auf einen Teller legen. Bohnen aus der Brühe heben und auf die Brotscheiben verteilen. Bacalaowürfel dazugeben und mit getrockneter Minze garnieren. Mit einem Glas Brühe servieren.

Variante: Roggenbrotscheiben rösten und in einen tiefen Teller legen. Bohnen samt Brühe und Bacalaowürfel darüber geben. Mit getrockneter Minze garnieren.




Auf dem Balkon: Pasteis de Nata zum Osterkaffee

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Pasteis de Nata (das ist der Plural, eines allein heißt Pastel de Nata) sind eine portugiesische Spezialität. Dabei handelt es sich um Puddingteilchen aus Blätterteig. Es gibt sie im ganzen Land; besonders beliebt sind die Pasteis aus Belem, einem Stadtteil von Lissabon, um die ein regelrechter Kult betrieben wird. Eigentlich sind sie kein typisches Ostergebäck, aber die Füllung, eine Mehlschwitze aus mit Zitronenschale, Zimt oder Vanille aromatisierter Milch und einem gehörigen Anteil Zucker, wird mit zahllosen Eigelb gestockt, dass sie gut und gerne vom Osterhasen gebracht werden können.

Am besten schmecken sie ganz frisch aus dem Ofen, denn der Blätterteig verliert schon nach kurzer Zeit seine knisternde Konsistenz. Die Dinger schmecken dann immer noch, gehören aber eher in die Kategorie „Gutes von gestern“. So hatte ich den Ehrgeiz, Pasteis de Nata komplett selbst zu machen - auch den Teig, obwohl es allgemein nicht als ehrenrührig gilt, Convenience-Blätterteig zu verwenden.

Der Blätterteig wird in mehreren Touren ausgerollt.

Dann werdendie Kreise ausgestochen.

Meinen selbstgemachter Blätterteig basierte auf einem fettreduzierten Rezept, das ich schon einmal verwendet hatte (klick hier). Er besteht aus je einem Drittel Mehl, Butter und Quark sowie einer kräftigen Prise Salz. Diese Zutaten werden vorsichtig miteinander verknetet und dann ausgerollt, zu drei Schichten zusammenfaltet und wieder ausgerollt. Diese sog. Tour wiederholt man so oft wie möglich und lässt den Teig zwischendurch immer wieder ruhen. Dabei wird die Geduld ganz schön strapaziert, den es gilt: je mehr Touren und je länger die Ruhezeiten, desto feiner und blättriger wird das Ergebnis. In der letzten Woche hatte ich dreimal Pasteis de Nata gebacken, und die Ergebnisse waren nicht übel. Aber richtig überzeugt war ich erst, als ich die Teigreste verbackte, die insgesamt vier Tage im Kühlschrank geruht hatten. Diese Pasteis de Nata waren so leicht, luftig und knusprig wie man es sich nur vorstellen kann.

 In die Füllung kommen zahlreiche Eigelbe.

Dann werden die Teigbecher gefüllt.



Das gleiche gilt auch für die Füllung. Ich hatte ein traditionelles Rezept mit einem sehr hohen Zuckeranteil gefunden. Dadurch kann man sie ebenfalls problemlos mehrere Tage im Kühlschrank lagern, aber sie bekommt auch einen fast orientalisch penetrant-süßen Geschmack. Beim zweiten Backen verlängerte ich die vorhandene Füllung kurzerhand mit ungesüßter Milch-Mehl-Schwitze, was aber nur wenig brachte. Bei dritten Mal gab ich einfach noch einen gehörigen Schuss Kondensmilch (jawohl, Kondensmilch!) hinzu, und das Ergebnis überzeugte. (Im Rezept unten habe ich von vornherein den Zuckeranteil entsprechend reduziert.)


Bei wunderbarem Frühlingswetter stand dann dem ersten diesjährigen Kaffeetrinken auf dem Balkon samt entsprechender Fotosession nichts mehr im Wege. Um den portugiesischen Touch abzurunden, gab’s auch noch ein Gläschen Portwein dazu. Im Nachhinein bin ich froh, dass schon am Karsamstag gemacht zu haben, denn das Wetter am Ostersonntag war doch sehr bescheiden. Selbstverständlich wurden alle Pasteis de Nata sofort aufgegessen. Am nächsten Tag wären sie, wie schon gesagt, doch nur noch Gutes von gestern gewesen.

Rezept: Pasteis de Nata
Ergibt 12 Stück

Für den Blätterteig:
125 g Mehl
125 g Quark
125 g kalte Butter in Würfeln
½ TL Salz

Alle Zutaten vorsichtig verkneten und zu einer Platte ausrollen. Auf ein Brett legen, abdecken und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Herausholen, zu drei Lagen zusammenfalten, wieder ausrollen und wieder ½ Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Diese Tour mindestens vier Mal wiederholen. Zuletzt die Teigplatte so groß ausrollen, dass man mit einem Glas 12 Kreise von 8 cm Durchmesser ausstechen kann.

Für die Füllung:
250 ml Milch
30 g Mehl
120 g Zucker
1 Zimtstange und/oder
1 Stück Vanilleschote
dünn abgeschnitten Schale einer Zitrone
4 Eigelb
¼ l Wasser

Zucker in Wasser aufkochen und zu einem Sirup einkochen lassen.
Mehl mit etwas Milch glatt verrühren.
Restliche Milch mit Zitronenschale, Zimt und Vanille aufkochen und etwas köcheln lassen. Verrührtes Mehl hinzugeben und unter Rühren zu einer Art Pudding einkochen lassen.
Zuckersirup hinzufügen. Masse durch ein Sieb streichen. Dabei bleiben Zitronenschalen, Zimt- und Vanillestangen sowie das meiste Mehl als Klümpchen im Sieb zurück.
Etwas abkühlen lassen und die Eigelbe unterrühren.

Die Vertiefungen eines Muffinblechs für 12 Teilchen ausbuttern, eventuell mit Semmelbröseln bestreuen und mit den ausgestochenen Teigscheiben auslegen. Ränder bis nach oben ziehen. Die so entstandenen Teigbecher zu zwei Dritteln mit der Füllung auffüllen.

Bei 220 Grad heißen Ofen ca. 15 Minuten backen. Am besten sofort servieren.



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Das italienische Restaurant "La Conchiglia" steht unter neuer Leitung. Zum Bericht klick hier.
La Conchiglia by Peppe. Hermann-Albertz-Str. 141. 46045 Oberhausen. 0208/806445. Di-Sa 18-22.30 Uhr, So 12-14.30 Uhr und 18-22.30 Uhr. w ww.la-conchiglia.de

Wochenplan: Kulinarische Termine vom 6.4. - 12.4.2018

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Es ist wieder soweit: Nächste Woche beginnt auch offiziell die Spargelsaison in NRW.

bis 20.5.2018
Ausstellung
Pizza is God
Düsseldorf, NRW Forum

7.4. - 8.4.2018
Hopfen und Malz
Brauen in der Museumsbrauerei
Hagen, LWL-Freilichtmuseum

7.4. - 8.4.2018
Food Lovers Streetfood Markt
Bochum, Privatbrauerei Moritz Fiege

Foto: Spargelstraße NRW
11.4.2018
Beginn der Spargelsaison in NRW

Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier

Gourmetmeilen im Ruhrgebiet 2018

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Traditionsgemäß war es die „Kulinarische Symphonie Herne“, die alljährlich den Gourmetmeilen-Reigen im Ruhrgebiet Mitte Mai einläutete. Im letzten Jahr hat jedoch das vorwitzige „Oer-Erkenschwick schlemmt“ erstmals die Herner Gastronomen, die zukünftig wohl unter "Herne kulinarisch" firmieren, von der Pole Position verdrängt, und auch 2018 ist das quirlige Dorffest wieder als erstes am Start.

„Essen verwöhnt“ ist zweifellos mit den zahllosen guten Restaurants der Ruhrgebietsmetropole die Königin der Gourmetmeilen im Ruhrgebiet. An ihrem 20. Geburtstag in diesem Jahr ist so attraktiv wie schon lange nicht mehr. Die Michelin-Sterne von zwei Restaurants leuchten 2018 über der Kettwiger Straße: von Nelson Müllers „Schote“ und erneut Erike Bergheims Küche im „Schlosshotel Hugenpoet“.

Und auch „Haltern bittet zu Tisch“ mit einem neuen Sternrestaurant, den „Ratsstuben“ von Daniel Georgiev. Damit ist das Dorffest am Nordrand des Ruhrgebeits neben Dortmunds „GourmeDo“ (mit Michael Dyllong) die dritte Gourmetmeile im Revier, auf der Sternerestaurants vertreten sind.

Und dann gibt es noch eine gute und eine schlechte Neuigkeit: „Schermbeck genießen“ ist 2018 wieder da. Dafür fällt „Hamm kulinarisch“ aus.

Alle Angaben ohne Gewähr. Möglicherweise sind die verlinkten Internetseiten noch nicht aktualisiert.



4.5. - 6.5.2018
Gourmetmeile
Oer-Erkenschwick schlemmt
Oer-Erkenschwick, Hünenplatz
Infos hier

9.5. – 13.5.2018
Gourmetmeile
Herne kulinarisch
Herne, Robert-Brauner-Platz
Infos hier

18.5. – 21.5.2017
Spargel Gourmet-Festival
Essen, Domplatz Kettwiger Straße
Das fest muss ausnahmsweise von Bottrop nach Essen verlegt werden.
Infos hier

30.5. - 3.6.2018
Gourmetmeile
Castrop kocht über
Castrop-Rauxel, Am Markt
Infos hier

31.5. - 3.6.2018
Gourmetmeile
Kulinarischer Altstadtmarkt
Hattingen, St.-Georgs-Kirchplatz
Infos hier

31.5. - 3.6.2018
Matjesfest
Duisburg, Innenstadt
Infos hier

6.6. - 10.6.2018
Gourmetmeile
Dortmund à la carte
Dortmund, Hansaplatz
Infos hier

6.7. - 8.7.2018
Gourmetmeile
Schermbeck genießen
Schermbeck, Am Rathaus
Infos hier

18.7. - 22.7.2018
Gourmetmeile
Essen verwöhnt
Essen, Kettwiger Straße
Infos hier

26.7. – 29.7.2018
Gourmetmeile
Kulinarischer Treff an der Ruhr
Mülheim, Ruhrufer
Infos hier

1.8. - 5.8.2017
Gourmetmeile
Rü genuss pur
Essen-Rüttenscheid, Messeparkplatz am Girardethaus
Infos hier

1.8. - 5.8.2017
Zu Gast in Recklinghausen
Recklinghausen, Rathausplatz
Infos hier

2.8. - 5.8.2017
Gourmetmeile
GourmeDo
Dortmund, Friedensplatz
Infos hier

3.8. - 5.8.2017
Gourmetmeile
Haltern bittet zu Tisch
Haltern am See, Altstadt
Infos hier

8.8. - 12.8.2017
Gourmetmeile
Bochum kulinarisch
Bochum, Boulevard
Infos hier

10.8. - 12.8.2018
Stadtparkfest
Food, Wine & Music
Essen, Stadtgarten
Infos hier

23.8. - 26.8.2018
Gourmet-Meile Metropole Ruhr
Essen, Zollverein
Infos hier

30.8. - 2.9.2018
Gourmetmeile
Steele à la carte
Essen-Steele, Kaiser-Otto-Platz
Infos hier

26.9. - 30.9.2018
Pfefferpotthastfest
Dortmund, Hansaplatz

28.9. - 30.9.2018
Hattinger Panhas-Fest
Hattingen, Kirchplatz

Urbane Landhausküche alla romana: Quadratische Spaghetti mit geräucherter Schweinebacke, Artischocken und Pecorino

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Eigentlich mag ich dickere Spaghetti lieber als dünne. Nicht nur, weil ich den Geschmack (bzw. das Mundgefühl) kerniger finde, sondern auch, weil parallel zu der relativ langen Kochzeit von 13 Minuten meine legendäre Tomatensauce mit Ananasmarmelade (klick hier) bis zur idealen Konsistenz einkochen kann.

Als ich neulich im italienischen Supermarkt ein Pastasonderangebot gefunden hatte, entdeckte ich nach dem Einkauf, dass diese Spaghetti nicht nur dick, sondern auch noch quadratisch waren. Diese Form hat ihren Ursprung in der besonderen handwerklichen Produktion mit der „chitara“. Dabei ähnelt das Gerät weniger einer Gitarre, sondern einer Zither oder Harfe. Auf einen Rahmen sind in Zwei-Millimeter-Abständen Drähte gespannt, durch die der ebenso dünn ausgerollte Teig mit einem Nudelholz gedrückt wird, so dass eckige Nudeln entstehen. Ob meine Industriespaghetti ebenso handwerklich entstanden sind, möchte ich allerdings bezweifeln.

Quadratische Spaghetti oder Tonnarelli 

In Rom werden diese quadratischen Spaghetti Tonnarelli genannt, wie mir Ariane von „Tra dolce ed amaro“ mitteilte. Bei der Internetsuche stieß ich schließlich auf ein Rezept für Tonnarelli mit Guanciale, der römischen Speckspezialität aus geräucherter Schweinebacke, und Artischocken. Das würde gut in meine Sammlung mit Rezept-Variationen von „Spaghetti alla carbonara“ passen (klick hier), allerdings basiert die Specksauce hier nicht auf einer Plempe aus verrührtem Ei und Parmesan, sondern auf Weißwein. Der Käse, in diesem Fall Pecorino romano, wird erst hinterher darüber gestreut.

 Artischocken

 Guanciale oder geräucherte Schweinbacke,
eine römische Speckspezialität.

Dicke quadratische Spaghetti, Schweinbacke, Schafskäse, Distelblüten: So rustikal die die Zutaten erscheinen, das Ergebnis war ein überaus elegantes Pastagericht, das ganz Feinheit und Herzhaftigkeit verband und wunderbar in meine urbane Landhausküche passt.

Weißwein aus Umbrien

Dazu hätte ich gerne einen Frascati gehabt, auch in Erinnerung an die Pizzeria-Besuche nach den MARABO-Redaktionsstzungen vor 35 Jahren, wo dieser typisch römische Weißwein das Standardgetränk war. Doch scheint er heute völlig aus der Mode gekommen zu sein. Jedenfalls stand ich vor der riesigen Weinauswahl im größten Bochumer Supermarkt, aber es gelang mir nicht, eine Flasche zu entdecken. Stattdessen gab es Lugana ohne Ende, doch diesen Wein aus dem norditalienischen Ligurien wollte ich nicht haben. So griff ich zum Brezza, einem Markenwein von Lungarotti, der vor etwa 20 Jahren als der Gipfel der italienischen Önologie mit günstigem Preis-Leistungs-Verhältnis propagiert wurde. Die duftstarke Cuvée aus Chardonnay, Pinot Grigio und Grechetto machte nach wie vor großen Spaß. Und sie kam aus dem mittelitalienischen Umbrien, nicht ganz so weit entfernt von Rom wie Ligurien.

Auf dem Balkon: Quadratische Spaghetti mit geräucherter Schweinebacke, Artischocken und Pecorino
3 Portionen

6 kleinere Artischocken
Saft einer Zitrone
Olivenöl
Pfeffer
120 g Guanciale (geräucherte Schweinbacke)
4 EL Olivenöl
½ Glas Weißwein
300 g Tonnarelli (quadartische Spaghetti)
4 EL Parmesan

Obere Hälfte der Artischocken abschneiden und äußere harte Blätter entfernen. Stiel kürzen und schälen. Artischocken längs halbieren und das Heu entfernen. Bis zur weiteren Verarbeitung in Zitronenwasser legen, damit sie nicht anlaufen.
Artischocken vierteln und in Streifen schneiden. Je ein Viertel pro Portion zur Dekoration ganz lassen. Artischocken in ein Pfanne geben, 200 ml Wasser und einen guten Schuss Olivenöl angießen. Aufkochen lassen, pfeffern und die Artischocken 25 Minuten weich schmoren. Abtropfen lassen, Brühe auffangen.
Guanciale in Würfel schneiden. In einer zweiten Pfanne mit etwas Olivenöl glasig werden lassen. Abgetropfte Artischocken dazugeben und anbraten, mit Weißwein ablöschen und 5-6- Minuten schmoren lassen. Artschockenviertel herausnehmen.
Spaghetti in Salzwasser al dente kochen. Abgießen und zu den Artischocken geben und ein wenig weiter schmoren lassen. Mit Artischockenbrühe geschmeidig machen. Mit Pfeffer und evtl. Salz abschmecken.
Auf vorgewärmten Tellern anrichten. Mit Artischockenvierteln garnieren und mit geriebenem Pecorino romano bestreuen.


Wochenplan: Kulinarische Termine vom 13.4. - 19.4.2018

Frühlingslust: Mittagstisch in der Künstlerkantine der Jahrhunderthalle in Bochum

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Bochum: Auf dem Fußmarsch von der Werkstatt, in der ich mein Auto abgegeben hatte, durch den Westpark nach Hause in der Künstlerkantine der Jahrhunderthalle im Pumpenhaus zum Miitagstsich eingekehrt. Da dürfen auch Nichtkünstler und sonst alle rein. Gulasch mit Gnocchi und Lauchgemüse für 6,90, Grießpudding zum Nachtisch für 1,50. Top. (Ich hätte auch eine vegetarische Frühlingsrolle auf Reissalat kriegen können, beschloss aber, mich im Angesicht der Industriekultur als Sohn meines Vaters zu bekennen und nicht als Opfer des Strukturwandels.)

Gulasch mit Gnocchi und Lauchgemüse

Grießpudding zum Nachtisch 




Dortmund: Arbeitsessen bei "La cuisine Mario Kalweit"

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Eine Art Arbeitsessen bei "La cuisine Mario Kalweit" in Dortmund. Am Mittwoch besuchten Wiebke Rieck, die designierte neue Leiterin von Slow Food Bochum, und ich Mario Kalweit und Susanne Thoenes in ihrem eleganten Restaurant in der Dortmunder Gastrenstadt, um eine öffentliche Menüveranstaltung rund um die Tomate am 9. September 2018 vorzubereiten. Was dabei herauskam, kann man hier nachlesen.

Anschließend gab es ein "Überraschungsmenü":

 Fingerfood

Loup de mer auf Portulak mit Paprikahaube und - sauce

Schnitzel und Bäckchen vom Ibérico
mit Kräutern und Wurzelgemüse

Erdnusseis mit Ananas

"La cuisine Mario Kalweit". Klick hier


Spargeltarte nach Genießer Art. Mit Estragon-Ziegenfrischkäse-Füllung

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Reim dich oder ich fress dich: Ich hätte niemals gedacht, dass ich ausgerechnet ein finnisches Rezept für meine „Spargeltarte nach Genießerart“ adaptieren würde. Ich hatte vor einiger Zeit im Blog „Finnweh“ das Rezept für „Omenainen vuohenjuustopiirakka“ (klick hier) entdeckt, eine pikante Apfeltarte mit Ziegenfrischkäse und Thymian. Und als ich jetzt den neuen knackigen Spargel auf Markt sah, dachte ich mir, mit dem könnte man so eine Tarte genauso gut machen.

Der Spargel wird in der Grillpfanne gebraten.

Also kaufte je ein Pfund weißen und grünen Spargel. Den verwendete ich allerdings nicht roh, sondern röstete ihn in der Grillpfanne ein wenig in Butter mit etwas Salz und Zucker an. Dadurch erhielt ein hübsches Tigerentenmuster, das in der fertigen Tarte leider im wahrsten Sinne des Wortes unterging. Denn die Spargelstangen versanken fast komplett in der flüssigen Füllung.

Estragon im Topf auf dem Balkon.

Allerdings würzte ich die Ziegenfrischkäse-Sahne-Ei-Füllung nicht mit Thymian, sondern mit Estragon, der eine Sauce béarnaise so schmackhaft macht. Dazu gab ich noch weißen Pfeffer, gemahlene Koriandersaat und etwas Zitronenschale, was eine wunderbare Kombination ergab. Zum Überbacken nahm ich auch keinen Gouda, sondern Pecorino.

Wenn man für den Boden den Mürbeteig aus Mehl und Butter dünne genug ausrollt, kann man die Tarte in einem Rutsch backen. Da ich aber meine Backkünste kenne und vor allem die Unzuverlässigkeiten meines alten Backofens, zog ich es vor, den Boden blind vorzubacken. So war ich mir sicher, dass er wirklich durch war.

Beim Anschneiden stellte ich fest, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn ich die Spargelstangen in kürzere Stücke geschnitten hätte. Die langen Dinger gaben dem Messer jedenfalls ziemlich kontra.

Zu Tarte ein Glas Rhabarbernektar.

Zum Garnieren der fertigen Tortenstücke gab ich auf jedes einen Klacks Tomatenmarmelade (ich hatte eine recht süße von Mario Kalweit) und steckt noch einen Segelchen aus ausgebratenem Speck hinein. Ich konnte übrigens auch nicht widerstehen, ein paar ausgebratene Speckwürfel (ich hatte noch ein etwas römische Guanciale) mit in die Füllung. Vegetarische Gesinnungsköche könne sie ganz einfach weglassen.

Am besten schmeckte die Tarte lauwarm, aber auch kalt war sie ein Genuss. Dazu passte prima eine Glas Rhabarbernektar.


Rezept: Spargeltarte mit Estragon-Ziegenfrischkäse-Füllung


Für den Teig:
150 g weiche Butter
300 g Mehl
2 EL kaltes Wasser
Getrocknete Bohnen zum Blindbacken

Für die Füllung:
1 kg Spargel, weiß oder grün oder gemischt
Butter, Zucker, Salz zum Barten
200 g Schlagsahne
200 g Ziegenfrischkäse
3 Eier
Estragon nach Geschmack
etwas abgerieben Zitronenschale
1 TL Senf
Pffer, Salz, gemahlene Koriandersaat
Geriebener Pecorino
50 g durchwachsener Speck gewürfelt

Zum Garnieren:
Tomatenmarmelade
Ein paar Streifen Bacon


Mehl, Butter und etwas Wasser zu einem Mürbeteig verkneten. In Folie einschlagen und eine halbe Stunde ruhen lassen. Ausrollen und in eine mit Backpapier ausgeschlagen Tarteform ggeben. Noch einmal mit Backpapier ausschlagen, mit trockenen Bohnen beschweren und bei 200 Grad 15 Minuten lang blindbacken.
Spargelschälen und in einer Grillpfanne in Butter mit etwas Zucker und Salz braten. Speckwürfel auslassen und knusprig braten. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Ziegenfrischkäse, Sahne und Eier verquirlen. Mit Zitronenschale, Pfeffer, Salz und Koriandersaat würzen. Estragon hacken und zugeben.
Bohnenkerne samt Backpapier aus dem vorgebackenen Boden entfernen. Füllung einfüllen. Gebratenen Spargel dazugeben, ggf. in kürzere Stücke schneiden. Ausgelassen Speckwürfel darüber verteilen. Mit geriebenem Pecorino bestreuen.
Bei 180 Grad auf der unteren Schiene 45 Minuten goldgelb backen. Etwas auskühlen lassen. Mit dem Backpapier aus der Tarteforme heben. Lauwarm servieren. Ggf. mit Tomatenmarmelade und einem Scheibchen knusprig gebratenem Bacon lauwarm servieren.



Wochenplan: Kulinarische Veranstaltungen vom 20. - 26.4.2018

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bis 20.5.2018
Ausstellung
Pizza is God
Düsseldorf, NRW Forum

bis 23.6.2018
Spargelsaison in NRW

20.4. - 22.4.2018
Street, Food and Music Festival
Gelsenkirchen, Heinrich-König-Platz

20.4. - 22.4.2018
Food Lovers Streetfood Markt
Recklinghausen, Rathausplatz

22.4.2018
Tag des offenen Hofes
beim Ruhrtaler Freilandschwein

26.4.2018
Kulturwissenschaftliches Institut Essen
Esskultur - Perspektiven auf Geschmack und Ernährung in einer globalisierten Welt
"GeschmacksBildung – Soziokulturelle Prägung des Geschmacks" mit Daniel Kofahl (Büro für Agrarpolitik und Ernährungskultur – APEK)
Witten, [....] raum e.V.

Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier
Gourmetmeilen im Ruhrgebiet 2018. Klick hier

Genussbereit auf Facebook 27

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Genussbereit ist auch auf Facebook vertreten.Klick hier
Hier eine Übersicht der Beiträge anderer Web-Seiten, die in den letzten 4 Wochen nur dort verlinkt worden sind.


Duisburg: Currywurst am Stiel gescheitert. Klick hier
Markthallenprojekt in Bochum. Klick hier
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Fritieröl-Produzent zieht von Wattenscheid nach Dortmund. Klick hier
Gourmetmeile Hamm kulinarisch fällt aus. Klick hier
Dortmunder Bierkalender. Klick hier
Neu: Salinas 2.0 in Dortmund. Klick hier
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Die FAZ über den Palmgarden in Dortmund. Klick hier
Ausstellung "Pizza is God" in Düsseldorf. Klick hier
GourmeDo-Pressekonferenz. Klick hier

Wochenplan: Kulinarische Termine vom 27.4. - 3.5.2018

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Wein und Bier, das rat ich Dir. Und beides in Dortmund. Am "U" findet das Festival der Bierkultur statt, im Weinhaus Hilgering der dritte Riesling-Date der Genussgilde.

bis 20.5.2018
Ausstellung
Pizza is God
Düsseldorf, NRW Forum

bis 23.6.2018
Spargelsaison in NRW

27.4. - 28.4.2018
Markt - Hausmesse
Essen, FrischeParadies
Infos auf Facebook

27.4. - 29.4.2018
Street, Food and Music Festival
Dortmund, Kampstr./Katharienenstr.

27.4. - 30.4.2018
Festival der Dortmunder Bierkultur
Dortmund, Vorplatz des Dortmunder U

28.4.2018
Musikalischer Frühschoppen
Essen, FrischeParadies

Foto: Genussgilde
28.4.2018
Wein und gut 
Riesling Date III
der Dortmunder Genussgilde
Dortmund, Weinhaus Hilgering

1.5.2018
Hopfen und Malz
Brauen in der Museumsbrauerei
Hagen, LWL-Freilichtmuseum

Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier
Gourmetmeilen im Ruhrgebiet 2018. Klick hier



Wiedereröffnet: Altes Brauhaus Marten in Dortmund

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„Als ich hier hereinkam, war ich sofort in das Alte Brauhaus verliebt“. sagt Gerhard Rümelin, einstiger Getränkefachmann und heutiger Kneipenwirt im Dortmunder Stadtteil Marten. Von außen ist das schmucke Eckhaus ein Relikt aus der guten alten Zeit vor dem ersten Weltkrieg, als die Bierkultur in der Industriestadt Dortmund in höchster Blüte stand. Innen wirkt es wie ein gut konserviertes Stück Gastro-Design: So stellte man sich Ende der 1970-er Jahre eine nostalgische Kneipe vor, mit polierter Theke, hölzernen Sitznischen und Knobelbecher-Regal. Jene authentische Talmi-Gemütlichkeit, von der der gute alte Peter Alexander in seinem Lied von der „Kneipe in unserer Straße“ singt.

Die Wirtsleute Gerhard Rümelin und
Renata Reuter (re) mit Köchin Ewa Musynk

Die Liebe ging so weit, dass Gerhard Rümelin mit seiner Frau Renata Reuter aus dem sonnigen Dortmunder Süden nach Marten nördlich der B1 ins Wohngeschoss über der Kneipe zogen und das Alte Brauhaus nach einem Dornröschenschlaf zu neuem Leben erweckten. Dabei ist von Vorteil, dass das Haus an keine Brauerei gebunden ist, und so ist hier auch das Bergmann-Bier im Ausschank, jenes Gebräu, dass seit seiner Wiederentdeckung vor einigen Jahren wesentlich zu Renaissance der Dortmunder Bierkultur beigetragen hat.

 Im Ausschank: Das gute Bergmann-Bier

Und auch die Küche hat wesentlich mehr zu bieten, als man momentan der Speisekarte entnehmen kann. Renata Reuter und ihre Köchin Ewa Musynk, oder besser Muszyńska Ewa, pflegen die schlesisch-polnische Küche, jene Zuwandererküche, die seit 150 Jahren aus der kulinarischen Tradition des Ruhrgebiets nicht wegzudenken ist.

Die Martener Nachbarschaft freut sich schon seit Anfang April über das Alte Brauhaus Marten. Vielleicht entdecken es ja auch bald die biertrinkenden Hipster aus dem Dortmunder Kreuzviertel.

Herzhafte Piroggen mit Zwiebeln und Speck

Süße Piroggen mit Erdbeerfüllung

Rindergulasch

Nachtisch

Frühling im Alten Brauhaus Marten


Altes Brauhaus Marten, Martener Str. 297, 44379 Dortmund-Marten. Tel 0231/13716011. Do-Di 11-14 und ab 17 Uhr. Infos hier oder unter Cityrestaurants.

Köln: Große Genussreise bei Eric Werner im „Himmel un Äd“ im Hotel im Wasserturm

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Fantastische Aussicht von der Terrasse.
In der Ferne der Kölner Dom, das Agrippabad zu Füßen,
im Glas eine Barbaresco von Gaja.

Es ist schon ein halbes Jahr her, als im Kölner Restaurant „Himmel un Äd“ ein Degustationsmenü mit Weinen der katalanischen Winzerlegende Miguel Torres stattfand. Ich nutzte diese Gelegenheit für einen Ausflug in die Domstadt besonders gern – nicht nur wegen der ausgezeichneten Weine, sondern auch, um einmal bei Eric Werner essen zu können, der seit Anfang 2017 Chef de cuisine im Restaurant des noblen Hotels im Wasserturm mit der fantastischen Aussicht ist (klick hier).

Eric Werner macht seine Runde im Restaurant

Ich kenne Eric Werner aus Berthold Bühlers legendärer „Résidence“ in Essen-Kettwig, wo er 2012 gemeinsam mit Erik Arnecke die Nachfolge des langjährigen Küchenchefs Henri Bach antrat. Welch sicheres Händchen Patron Berthold Bühler mit dem Engagement der beiden jungen Köche hatte, zeigte sich, als die Eric(k)s souverän die beiden Michelin-Sterne verteidigten, die die „Résidence“ seit Jahrzehnten inne hatte. Besonders gern erinnere ich mich an den Kochkurs, den ich bei den beiden Spitzenköchen absolvieren konnte und von dem meine eigenen Kochversuche bis heute zehren (klick hier). Erik Arnecke wechselte bereits 2015 ins „Philipp Soldan“ im nordhessischen Frankenberg, wo er einen Michelin-Stern erkochte. Eric Werner hielt die beiden Sterne, bis Berthold Bühler zum Jahreswechsel 2016/17 mit der „Résidence“ in den Ruhestand ging, und wechselte dann ins „Himmel un Äd“ im Kölner Hotel im Wasserturm und wurde da mit einem Stern gekrönt.

Sommelier Markus Johnen

Beim Miguel-Torres-Menü bedauerte es Eric Werner, dass ich „nur“ ein Bankett-Menü probieren konnte (was schon eine Wucht war), und lud mich ein, doch auch einmal zur Grand Tour zu kommen. Dazu war letzten Donnerstag Gelegenheit. Besonders freute ich mich, in Superfoodie Tom Bosbach einen Begleiter zu haben, der über den nötigen kulinarischen Sachverstand und vor allem das nicht minder nötige kulinarische Sitzfleisch verfügte, um über sechs Stunden hinweg die zehn Gänge der großen „Genussreise“ zu würdigen.

Fantasiereiche alkoholfreie Getränkebegleitung

Noch schöner war, dass Tom auch den Chauffeur machte, so dass ich mich der Weinbegleitung widmen konnte, dem „Vinophilen Spaziergang“, der mit zehn Spitzenweine aus zehn Spitzenhäusern eher eine vinophile Wanderung war. Darunter waren ein Puligny-Montrachet 2014 von Philippe Jadot, ein 2001er Châteaux Haut-Brion, ein 1989er Barbaresco Sori San Lorenzo von Gaja und eine Scharzhofberger Spätlese von Egon Müller, die von Sommelier Markus Johnen kenntnisreich serviert wurden. Bei allem Glanz der großartigen Etiketten - dennoch blickte ich mit einem gewissen Neid auf die „Fruchtigen Entdeckungen“, die Tom als alkoholfreie Alternative kredenzt bekam – raffinierte, aromareiche Cocktails aus selbstgepressten Frucht- und Gemüsesäften, in denen die Kreativität von Eric Werners Küche voll zur Geltung kam.


Hier also die Dokumentation von Eric Werners „Genussreise“ vom 26.4.2018 in Wort und Bild


Vorweg
Gemüse-Linsen-Aufstrich, Frankfurter Kräuter-Öl,
gesalzene Butter mit Kartoffel-Zwiebel-,
Papadam-Walnuss- und Italienischem Landbrot

Finger Food
Karotten-Salat mit Tunfisch-Tatar und Zitrus

Manchegokäse, Serranoschinken
und getrocknete Tomate

Süßkartoffel mit Lamm-Schinken
und Sesam-Joghurt mit Minze

Amuse Gueule
Bergische Forelle mit Kartoffel-Feldsalat-Mousse,
Rauchfisch-Essenz und Imperial Kaviar 10 g
Durch die Marinierung in zehnprozentiger Salzlösung
bekommt die Forelle einzigartige Konsistenz und Geschmack.

Terrine von Entenleber
mit Chicoréesalat, dazu Mispeln und Estragon
Die Leber ist ein Klassiker von Eric Werner, die er schon in der „Résidence“ so serviert hat.

Nadelrochen
mit Felsenkrake und Tomaten-Dattel-Kompott
Das durchscheinende Basilikumblatt ist zwischen zwei Kellen frittiert.

Duett von Seezunge und Jakobsmuschel
mit weißem Spargel, dazu Spinat und grüne Mandeln
Zusätzlicher Kontrast kam durch ein Rotwein-Jus.

Fang des Tages
Tranche vom 10 kg Steinbutt, grün-weißer Spargel und Zitrus-Hollandaise
Handwerklich raffiniert der grün-weiße Spargel,
witzig das Nest aus Mönchsbart unterm Fisch.

Ravioli
mit flüssigem Eigelb, Morcheln und Kagoshima A5
Die Sünde schechthin: Der mit flüssigem Eigelb gefüllte Raviolo ist unter dem luxuriösen japanischen Rindfleisch Kagoshima mit der Fettmaserung A5 versteckt.


Ibericoschwein
mit Mojo Verde, Romanasalat, Paprikasalsa
Mehr als nur Deko: eingelegte grüne Walnüsse

Orangensorbet zum Gaumenkühlen

Limousin Lamm
mit Perlzwiebeln und Zimtkartoffeln
Dreierlei vom Lamm: Filet, Bauch und - sehr delikat - Zunge.
Die rotgeränderten Zimtkartoffeln waren die einzige Irritation im Menü, weil etwas fad.

Dom Erdbeeren
mit geliertem Rosé-Champagnersüppchen und Rahmjoghurt
Auch so können Erdbeeren aussehen!

Goldenes Mandel-Schoko-Ei
mit Rhabarber und Vanille

Das Ei von innen: Überraschung!


Confiserien zum Kaffee

Die Weine
(zum Vergrößern anklicken)


Himmel und Äd im Hotel im Wasserturm, Kaygasse 2,50676 Köln.
Klick hier.




Am 1. Mai starten die Kochquintette 2018

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Der Mai ist gekommen, und so startet traditionell die Aktion "Dein Kochquintett". Dazu haben sich in Dortmund, Duisburg, Essen und im Kreis Vest (und außerhalb des Ruhrgebiets in Münster und Bielefeld) jeweils 5 Spitzenrestaurants zusammeneschlossen, die 5 Monate lang abwechselnd die Gäste mit einem besonderen Menü verwöhnen wollen.

In diesem Jahr sind das in Dortmund
- Emil
- Cielo
- Vivre
- Lennhof
- Rödels Kochlokal

in Duisburg
- Cocon am Rhein
- Akazienhof
- Küppersmühle
- Elfrather Mühle (Krefeld)
- Villa Patrizia

in Essen
- Jagdhaus Schelleneber
- Hannappel
- Parkhaus Hügel
- Mumm
- Casino Zollverein

im Kreis Vest
- Gasthaus Stromberg (Waltrop)
- Ratsstuben im Ratshotel (Haltern)
- VestTafel (Recklinghausen)
- Bullerkotte (Marl-Polsum)
- Püttmann "Zum Blauen See" (Dorsten)

Infos zum den Menüs und Sonderaktionen finden Sie unter ww w.dein-kochquintett.de


Wochenplan: Kulinarische Veranstaltungen vom 4.5. - 10.5.2018

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Der Mai ist gekommen, und die Frequenz der der kulinarischen Veranstaltungen im Ruhrgebiet schlägt aus. Zum 1. Mai starteten nicht nur die Kochquintette in Duisburg, Dortmund, Essen und im Kreis Vest. Am Wochenende beginnt auch die Gourmetmeilen-Ssaison 2018 mit dem Newcomer des letzten Jahres "Oer Erkenschwick schlemmt". Darüber hinaus gibt es Street-Food-Märkte in Gladbeck und Duisburg, die Messe "Cake and Bake" in Essen, und Veranstaltungen wie die Jubiläumsweinprobe von Mövenpick in Dortmund und die außerplanmäßige Führung zu den glücklichen Kühen auf dem Bauernhof Sagel in Bottrop-Kirchhellen. Da muss man am Sonntag aber pünktlich um 11 Uhr da sein.
Eine Übersicht über alle Gourmetmeilen im Ruhrgebiet 2018 finden Sie hier.

bis 20.5.2018
Ausstellung
Pizza is God
Düsseldorf, NRW Forum

bis 23.6.2018
Spargelsaison in NRW

bis 31.5.2018
Dein Kochquintett Dortmund
Monatsmenü Mai
Dortmund, Emil

bis 31.5.2018
Dein Kochquintett Duisburg
Monatsmenü Mai
Duisburg, Cocon am Rhein

bis 31.5.2018
Dein Kochquintett Essen
Monatsmenü Mai
Essen, Jagdhaus Schellenberg

bis 31.5.2018
Dein Kochquintett Kreis Vest
Monatsmenü Mai
Waltrop, Gasthaus Stromberg

4.5.2018
Jubiläumsweinmesse
70 Jahre Mövenpick
Dortmund, Mövenpick Weinkeller

4.5. - 6.5.2018
Gourmetmeile
Oer-Erkenschwick schlemmt
Oer-Erkenschwick, Hünenplatz

4.5. - 6.5.2018
Street, Food and Music Festival
Gladbeck, Willy-Brandt-Platz

5.5. - 6.5.2018
Street, Food and Music Festival
Duisburg, Bahnhofsvorplatz

Foto: Messe Essen
5.5. - 6.5.2018
Messe
Cake and Bake
Essen, Messe

6.5.2018
Kostenlose Hofführung
Bottrop-Kirchhellen, Bauernhof Sagel, 11 Uhr

Wochen- und Feierabendmärkte im Ruhrgebiet. Klick hier
Gourmetmeilen im Ruhrgebiet 2018. Klick hier

"Oer-Erkenschwick schlemmt": Die Gourmetmeilensaison 2018 startet heute

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Die Provinz lebt. Heute beginnt nach dem Start im letzten Jahr zum zweiten Mal die Gourmetmeile "Oer-Erkenschwick schlemmt". Mit dabei sind Maritimo Gourmet, Mutter Wehner, Hotel Stimbergpark, Edeka Zierles und Fleischerei Tewes. Alle Infos klick hier

Damit ist der Startschuss für die Gourmetmeilensaison 2018 im Ruhrgebiet gefallen. Die große Genussbereit-Übersicht über alle Gourmetmeilen in diesem Jahr finden Sie hier.

Auf dem Balkon: Bericht in der WAZ Bochum

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"Auf dem Balkon" heißt eine Rubrik, unter der der Genießer Rezepte veröffentlicht. Jetzt brachte die WAZ Bochum einen Bericht über meine blühende Fotokulisse. Zur Online-Version bitte hier klicken.

Genießers Kochkurs: Vier homemade Burger der Sonderklasse

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Es war bereits zum vierten Mal, dass ich am letzten Freitag einen Kochkurs zum Thema Burger an der VHS Herne angeboten hatte, und das Interesse war ungebrochen. Mit 17 Teilnehmern war der Kurs sogar leicht überbelegt, und eine Warteliste gab es auch noch. Auf den Burger als gemeinsame Mahlzeit können sich alle einigen. Diesmal hatte ich auf einen vegetarischen Burger verzichtet, weil der in früheren Kursen nur auf mäßiges Interesse gestoßen war. Und prompt war eine Vegetarierin unter den Teilnehmern, die ihren Freund, einen überzeugten Fleisch-Aficionado, aus lauter Liebe begleitete. Die hatte sich vorsorglich zwei Veggie-Bratlinge mitgebracht.

In der sonnendurchfluteten Küche der VHS Herne:
Die Burgerinnen und Burger.

Gemeinsam mit dem Genießer als Kursleiter mussten also 18 Mäuler gestopft werden, und da wir vier verschieden Burger machen wollte, von denen jeder mindestens einen zum Probieren (und Fotografieren) bekommen sollte, mussten also 72 Burger hergestellt werden. Und dazu mussten nicht nur die Buletten, pardon, die Patties gebraten werden. Wir buken uns auch die Buns, sprich Brötchen, selbst und stellten auch eigenhändig alle Saucen und sonstige Zutaten her. So verwandelte sich VHS-Küche in eine Burger-Braterei, die es mit jeder McDonald’s-Filiale aufnehmen konnte und sie handwerklich weitgehend in die Tasche steckte.

Hier als die vier Burger der Spitzenlasse. Um uns beim Aufessen nicht zu überfordern, gab es pro Patty durchschnittlich 72 Gramm Fleisch. Aber nur vom besten.

Der Auerochsen-Burger

 
Patty: 80 Prozent selbst gewolftes Auerochsengulasch, 20 Prozent Bio-Schweinebauch
Das Fleisch stammte von Bauer Schulte-Stade in Hattingen. Die Auerochsen leben halbwild in den Ruhrauen von Winz-Baak, haben nie einen Stall gesehen, kennen keinen Tierarzt und erledigen sogar das Kalben eigenständig. Hochwertigeres Rindfleisch gibt es in der Region wohl kaum.
Weil es sehr mager ist, haben wir etwas Bio-Schweinebauch untergemischt. Gewürzt wurde es nurminimal mit Pfeffer und Salz. So kam der pure Rindfleisch-Geschmack voll zur Geltung. Rezept hier.
Bun: Klassisches Burger-Bun mit Sesam bestreut nach Cynthia Barcomi.
Das Rezept eignet sich wegen der kurzen Geh-Zeit des Hefeteiges gut für den Kochkurs. Rezept hier.
Saucen: Tomatenketchup nach Katrin Manzke. Rezept hier
Mayonnaise. Rezept hier
Gemüse: Karmelliserte Zwiebeln. Rezept hier
Frische Tomaten, grüner Salat

 Mayonnaise und Ketchup wurden selbst gemacht.

Der Salsiccia-Burger


Patty: Brät von der Salsisccia, der italienischen frischen Bratwurst aus Schweinefleisch, gewürzt mit Fenchelsamen. Rezept hier
Bun: Waffeln aus Süßkartoffelteig
Diese Abweichung vom klassischen Burgerbrötchen ist optisch sehr reizvoll und schmeckte den Teilnhemern hervorragend. Rezept hier
Saucen: Aioli. Rezept hier
Tomatenpesto. Rezept hier
Gemüse: Blattspinat. Rezept hier

Experimentell: Für den Salsiccia-Burger wurden Pattys aus Bratwu-Brät zwischen Süßkartoffel-Waffeln gesteckt. 

Der Bouillabaisse-Burger


Der Burger versucht, die Aromen der provenzalischen Fischsuppe zu vereinigen: Safran, Orange, Knoblauch.
Patty: 50 Prozent Heilbutt, 50 Prozent Seelachs
Die Fischmasse wird u.a. mit Orangenschalen gewürzt. 
Bun: Brötchen mit Safran und Fenchelsamen. Rezept hier
Saucen:
Rouille (Knoblauchmayonnaise mit Safran). Rezept hier
Tapenade. Rezept hier
Pistou (Pesto genovese). Rezept hier
Gemüse: Tomaten Coeur de Boeuf

Zur Bouillabaisse gehört unbedingt die Rouille,
eine Aioli mit Safran.


Der Kebab-Burger


Dieser Burger versucht, das Prinzip des Döner-Spießes im Backofen zu imitieren. Da die Idee aus Amerika stammt, ist sie allerdings eher mexikanisch als türkisch beeinflusst. Deswegen auch der Schweinefleisch-Anteil und die exotischen Saucen.
Fleisch: 33 Prozent Bio-Flanksteak, 33 Prozent ausgelöstes Bio Hähnchenschenkel-Fleisch, 33 Protent Bio-Schweinenacken. Rezept hier
Bun: Brötchen nach einem türkischen Fladenbrot-Rezept. Rezept hier
Saucen: Guacamole. Rezept hier
Pico de Gallo. Rezept hier
Sour Cream.
Gemüse: Paprika, Gemüse-Zwiebeln

 Für den Kebab-Burger wurde das Fleisch auf Spieße
gesteckt und aufrecht in den Ofen geschoben.

 Später kam das Gemüse hinzu.
Als alles fertig war, konnte das Fleisch mit dem Elektromesser

vom Spieß geschnitten werden.


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